Magnetband: Aufbewahrung und Nutzung - Fachliteratur
#1

Hallo,


bei meiner Recherche im Internet beschäftigt mich in letzter Zeit immer häufiger die Frage nach der Lebensdauer und richtigen Aufbewahrung meiner [size=12]"Schätzchen" auf Magnetband.[/size]

Dabei bin ich auf die Internetseite des "Council on Library and Information Resources" gestoßen. 1995 veröffentlichte Dr. John W.C. Van Bogart die sehr informative und anschauliche Arbeit "Magnetic Tape Storage and Handling - A Guide for Libraries and Archives", in der er sich mit der Aufbewahrung und den Problemen magnetischer Aufnahmemedien beschäftigt.

In der Arbeit werden ausführlich u. a. die Beschaffenheit und Zusammensetzung von Magnetbändern und die daraus folgenden Probleme beschrieben (z. B. Zersetzung, Ablösen der Magnetschicht etc.), dazu gibt's wertvolle Tipps für die richtige Aufbewahrung und Nutzung zur Vermeidung von Schäden am Bandmaterial. Außerdem werden Möglichkeiten [size=12]genannt, wie bereits beschädigte Bänder [/size]gerettet werden können. Diese Informationen lassen sich dem zweiten Abschnitt der Arbeit entnehmen.

Ebenfalls sehr interessant sind die Abschnitte über die Lebensdauer von Magnetbändern in Abhängigkeit von Feuchtigkeit, Umgebungstemperatur und Verschmutzung (Fingerabdrücke, Rauchpartikel, Staub etc.).

Hervorzuheben sind auch die Grafiken und Tabellen, die die Texte zusätzlich aufbereiten und die Probleme/Lösungsvorschläge anschaulich darstellen.

Hier also meine Leseempfehlung für das Wochenende:


Magnetic Tape Storage and Handling - A Guide for Libraries and Archives

im Internet

als PDF



Zum Nachschlagen empfehle ich die PDF-Version, da sie übersichtlicher ist als die Online-Version.

Für abgeleitete Erkenntnisse und weitere Informationen über das Thema bedanke ich mich bei den Experten aus dem Forum im Voraus und wünsche euch viel Spaß beim Lesen thumbsup .

Viele Grüße

Arnd
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#2
Hallo Arnd,

danke für den Hinweis, werde ich mir zum Wochenende ansehen.

Gruß von Ralf Smile
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#3
Die mir bekannten drei Kontributoren Smolian, Lindner und Wheeler, genannt auf S. 36/42, sprechen dafür, dass es sich um eine saubere und verlässliche Darstellung handelt (was auch eine schnelle Durchsicht bestätigt).

Allerdings haben sich die Voraussetzungen in den letzten 18 Jahren geändert. Seinerzeit galten "multiple tape copies" - also analog erstellte Duplikate - als das Mittel der Wahl. Damit bleibt aber auch die Bedrohung durch "obsolescence of hardware", also das Aussterben der Recorder etc.

Um die Jahrtausendwende haben die Archivare ihre - zunächst durchaus verständlichen - Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung aufgegeben und empfehlen sie nun als Mittel der Wahl. Demzufolge sind mittlerweile große Teile der Archivbestände digitalisiert worden (u.a. wegen der dramatisch gesunkenen Preise von Festplatten-Speicherplatz), was zwar auch nicht alle Probleme auf einmal löst, aber - Stichwort Migration - zumindest in größeren Archiven automatisiert werden kann.

Zumindest dort, wo Digitalisierung finanziell (!) und technisch möglich ist, hat sich die Frage nach der Lebensdauer von Magnetband etc. damit erledigt. Man wird diese Träger allerdings nicht unbedingt "kassieren" (= Müll), sondern irgendwie platzsparend und katalogisiert lagern, um ggfs. Fortschritte der Informationsauslese von Bändern nutzen zu können - man denke an die Kompensation von Gleichlaufschwankungen durch Auslesen des Vormagnetisierungs-Signals und entsprechender Nachsteuerung des Digitalisats.

Wer nun aber partout seine Bänder aufbewahren will, dem gibt die zitierte Arbeit ordentliches Wissen an die Hand.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#4
Hallo,

dieses Bild aus dem Buch (? oder Broschüre) finde ich schon recht beeindruckend:

[Bild: figure_8.gif]

da bekommt man mal einen Eindruck, wie Dreck vom Band über den Kopf rumpelt.


Viele Grüße

Arnd
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