Frage zum Bias bei Teac X-2000R
#1
Hallo zusammen,

ich hatte mir im Sommer 2012 eine gut erhaltene X-2000R gekauft und diese
zur Revision und Einmessung an "good-old-hifi" geschickt.
Die wiederum haben die Maschine dann nach Hamburg zu (Zitat) DEM Teac Spezialisten Deutschlands geschickt.
Nachdem ich die Maschine das erste Mal total verstellt zurückbekommen habe, wurde dies reklamiert
und erneut eingemessen (RMG LPR 35).
Nun ist sie endlich wieder bei mir und erste Tests stellen mich auch halbwegs zufrieden.
Pegel sind Vor-/Hinterband auf beiden Geschwindigkeiten in beide Richtungen exakt gleich.
Lediglich die Bias-Einstellung liefert nicht auf Mittelstellung ein neutrales Ergebnis,
sondern ich muß -je nach Geschwindigkeit- den Regler auf +3 bis +3,5 drehen um ein optimales Ergebnis zu bekommen.
Ich denke damit leben zu können, aber stimmen kann das doch auch nicht oder?
Zumal ich ein Maxell XL-I nun nicht mehr vernünftig aufnehmen kann;
da ist der Regler auf +5 und es ist immer noch ein wenig zu "hell"

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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#2
Hallo Jörg,

entscheidend ist doch wie sie auf dem eingemessenen Band (RMG LPR 35) anhört.

Das es bei anderen Bandsorten Abweichungen gibt, ist nicht verwunderlich. Aus eigener Erfahrung mit meinen X-2000er muß ich sagen, dass ich die meisten Bänder in den Minusbereich des Bias nachkorrigieren muß. Die B77 / PR99 MKII verhalten sich da gnädiger.
Gruß von

Rüdiger
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#3
Hallo Rüdiger,

da hast Du schon recht, aber wenn eine Maschine eingemessen wird, dann sollte
doch bei Bias Regler Mittelstellung auf dem eingemessenen Band Vor-/Hinterband nahezu 1:1 sein, oder?
Da muß ich den Regler jedoch schon ordentlich aufdrehen (ca. +3 bis +3,5).
Reserven hab ich dadurch natürlich keine mehr.

Was mir gestern dann mit dem XLI noch aufgefallen ist: bespiel ich das Band in Stellung EE, so kann der Bias Regler
in Mittelstellung verbleiben.
Leider war's dann doch schon sehr spät und ich konnte nicht die zum Vergleich notwendige Lautstärke fahren.
Alles sehr dubios

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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#4
Hallo Jörg,

hast Du das Probeband LPR35 zum Einmessen mitgeliefert?
Das sollte man tun, denn man weiß nie was die Werkstatt an Referenzmaterial tatsächlich vorrätig hat.
Wenn darauf in Mittenstellung eingemessen wird, sollte anschließend nach oben und unten genügend Spielraum vorhanden sein, um an andere Bandchargen angleichen zu können.
Bei Verwendung anderer Bandsorten ist eine Abweichung immer vorhanden, da dieses auch andere Parameter hat.
In Stellung EE sollte auch EE- Band verwendung finden, da hier die Einstellungen völlig abweichen.

Wenn man hohe Ansprüche stellt ist der beste und einzige Weg sich selbst mit der Materie zu beschäftigen, dann kann man alle Einstellungen so vornehmen wie man es möchte.
Man könnte auch versuchen die Maschine in Stellung EE auf eine zweite FeO Bandsorte hinzutrimmen.
Aber dafür ist etwas mehr Fachwissen notwendig und vielleicht auch ein Eingriff ins Schaltungsdesign.

Gruß

Bernd
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#5
Hallo Bernd,

das zweite Mal hatte ich es nicht mehr mitgeschickt;
ich hatte ja mit dem Herrn telefoniert, da meinte er daß er das genau gleiche Material da hat.
Daß die Verwendung einer anderen Bandsorte immer ein Kompromiss ist, ist klar;
es kann aber ja dank Bias Regler trotzdem gut funktionieren.
Würde das LPR35 auf Mittelstellung optimalen Klang liefern, so hätte ich für
das XLI auch genug Spielraum - Schätzungsweise müßte ich da dann auf +2 oder +3
Ich werde aber schon nochmal mit ihm telefonieren, denn es irritiert mich schon.
Was mich nun aber trotzdem interessiert ist die Stellung EE.
Ich weiß daß man dafür spezielle Bänder benötigt.
Aber wenn ich nun ein Standardband in Stellung EE bespiele und es paßt vom Sound,
dann sollte doch alles gut sein oder liege ich jetzt komplett falsch?

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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#6
Nein, da könntest du richtig liegen. Wobei der Verdacht naheliegt, dass der Bandsortenschalter bei der Einmessung versehentlich auf EE gestanden haben könnte. Wenn es in puncto Pegel, Klirr und Höhenwiedergabe keine nennenswerten Abweichungen vom Vorbandsignal gibt, hätte ich keine Skrupel, diese Schalterstellung zu verwenden.

Gruß Holgi
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#7
Gut dann werd ich das heut Abend mal ausprobieren.
Mit der Wiedergabe auf Fremdmaschinen die keine EE-Stellung haben wird's aber
dann wahrscheinlich Probleme geben, oder?

Habe übrigens vorhin mit der Werkstatt telefoniert.
Der sehr freundliche Herr meinte, daß es durchaus im Bereich der Toleranz liegt.
Hm - hätte nicht gedacht daß die Toleranzen dabei so groß sind.
Viele Grüße
Jörg
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#8
Hallo Jörg,

die in der Schalterstellung EE aufgenommenen Bänder werden auf Fremdmaschinen nicht mehr korrekt wieder gegeben, da in der Schalterstellung EE eine geänderte Entzerrung gegenüber der normalen gefahren wird.

Für mich ein nicht tragbarer Umstand.

Zitat:.... im Bereich der Toleranz......

Tut mir leid, dies sehe ich aber nicht so. Wenn ich bei der Auftragserteilung sage der äußere Biasregler solle in Mittelstellung sich befinden, so ist die tollerierbare Abweichung ± 1 höchstenfalls. Zumindest für mich.

Gruß
Jürgen
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#9
Hallo Jürgen,

vielen Dank für die Bestätigung meiner Theorie.
Ich sehe es nämlich auch nicht so (Thema Toleranz).
Die Frage ist nur wie man jetzt am besten vorgeht...
Die Maschine war ja bereits 2x dort
was das erste Mal schiefgelaufen ist, vermag ich nicht zu sagen, aber die Maschine kam völlig dejustiert bei mir an;
es ist auf jeden Fall auch beim Transport etwas passiert, da das Holzgehäuse stark gelitten hat.
Er hat nun nachgebessert und im groben passt sie ja.
Bandzug und Bremsen hat er auch gemacht - dies m.E. tadellos.
Lediglich mit der Einmessung bin ich nicht so ganz glücklich
Ich möchte eigentlich schon das Maximum aus der Maschine rausholen - ansonsten hätte ich ja meine Sony 765 behalten können

Ich hab leider kein Service Manual und ehrlich gesagt trau ich mich da auch nicht wirklich ran - ich glaube dafür
hab ich zu wenig Ahnung und es ist wohl auch nicht gerade die einfachste Maschine was die einmesserei anbelangt;
zumindest hab ich das den Infos hier im Forum entnommen
Viele Grüße
Jörg
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#10
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=154697#post154697 schrieb:.....Die Frage ist nur wie man jetzt am besten vorgeht...


....eine gute Frage. Wenn der Teac-Spezi die Einmesserei ohne SM und ohne EE-Band gemacht hat, wäre der Grund für den Miserfolg gefunden. Lt. SM muss man sich näml. für die Justage der "Record Performance" erst einmal in Stellung EE (u. passendem Band) durch die einzelnen Abgleich-Schritte "hangeln", bevor dann die Einstellungen für das Normalband vorgenommen werden. Eine aufwändige Prozedur...
Vielleicht fragt man erst einmal in der Werkstatt nach, wie sie vorgegangen ist, bevor man die Maschine noch mal zur Nachbesserung verschickt.

Soweit erstmal meine Ansicht zum Thema.

Gruß, Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Nun er hat ja am Telefon gestern bereits angedeutet, daß dies
innerhalb der Toleranz liegt.
Erstens möchte ich die Maschine nun nicht schon wieder quer durch
die Republik schicken, zweitens glaube ich auch nicht daß er da noch
auf wesentlich bessere Ergebnisse kommen wird.
Dann hätte er sie doch beim ersten Mal bereits "richtig" eingemessen.
Meine naive Hoffnung ist, daß es da einen Regler im inneren gibt, der
für die Vormagnetisierung verantwortlich ist und den ich mit Eurer Hilfe
selbst korrigieren kann.
Viele Grüße
Jörg
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#12
Ein Service Manual läßt sich heute noch käuflich erwerben und sollte deutlich unter den Wartungskosten liegen. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit hier: http://www.hifiengine.com/library/teac/x-2000r.shtml , nach Anmeldung die Serviceanleitung kostenfrei zu erhalten.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#13
Hallo Thomas,

vielen Dank für den Link!
Hab schon mal reingeschaut - neugierig wie ich bin Smile
Auf Seite 14 sind ja alle Potis sauber aufgeführt.

Wenn ich das richtig sehe, so wird die Grundeinstellung des Bias
u.a. an R571 vorgenommen (Normalband mit 9,5cm/s - würde 90% meiner Aufnahmesituationen abdecken)

Wie gehe ich das nun richtig an?
Wild herumschrauben werde ich sicher nicht

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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#14
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=154715#post154715 schrieb:Nun er hat ja am Telefon gestern bereits angedeutet, daß dies
innerhalb der Toleranz liegt.
....
Das ist nicht die Frage (...und müsste ohnehin durch Messdiagramm untermauert werden) - eher würde mich interessieren,wie genau der Abgleich vorgenommen wurde. (sh. Anmerkung unten)


Baruse,'index.php?page=Thread&postID=154715#post154715 schrieb:Meine naive Hoffnung ist, daß es da einen Regler im inneren gibt, der
für die Vormagnetisierung verantwortlich ist und den ich mit Eurer Hilfe
selbst korrigieren kann.




Sorry - das wird meines Erachtens nach nix! (= Glücksache) Es gibt da nicht das eine Potentiometer! (Jedenfalls nicht, solange unklar ist, was vorher gemacht wurde...)

Und um es noch mal zu wiederholen: zuerst muss mit EE-Band die Justage in Stellung EE durchgeführt werden, danach mit Normalband. Alles andere hat etwas von Glückspiel (...aber das kann ja bekanntlich süchtig machen) Wenn die Werkstatt nicht so vorgegangen ist,kann man die Einstellung m.E. vergessen (= sie wäre dann nicht gemäss SM durchgef. worden)

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#15
Jo - das hab ich mittlerweile eingesehen.
Da sich alle Einstellungen mehr oder weniger gegenseitig beeinflußen,
die Maschine ja an die 50 Regler hat und ich weder EE-Band noch
geeignetes Equipment habe, scheidet hier Do-it-yourself leider aus.
Ich mag ehrlich gesagt die Maschine auch nicht noch einmal nach Hamburg schicken.
Ich meine er hatte sie ja bereits 2x auf dem Tisch und sie paßt noch immer nicht.
Weshalb soll's beim dritten Mal klappen

Kann mir jemand einen Tip geben wer sich mit dieser Maschine wirklich auskennt?
Da muß ich halt nochmal investieren - nützt ja nix

Oh Mann jetzt bin ich ganz schön frustriert
Viele Grüße
Jörg
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#16
Moin,

wie Peter schon sagte, Einmessung erfolgt nach EE-Band, danach erst das normale. EE entspricht quasi der Chrom-Version bei Cassetten. Hast Du kein EE-Band, macht auch das Aufnehmen unter diesen Parametern keinen Sinn.

Hier im Forum sind Rainer (rolie384) und Martin (?) die, die mit der 2000 viel Erfahrung haben. Beide aber weit von Dir entfernt. Aber austauschen wäre ja sicher möglich.

Interessant finde ich, daß Good old Hifi eine Maschine annimmt und dann nach HH verfrachtet...bei derzeitigen Zeitschienen > 6 Monate vielleicht auch die bessere Variante ?(

Gruß
Frank
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#17
Hallo Frank,

jetzt muß ich halt jemanden finden, der sich tatsächlich mit der Maschine auskennt
und das dann auch machen würde.
An der Entfernung sol's letztlich nicht scheitern - wenn es nicht gerade in Hamburg ist oder so.

Good old Hifi hat wohl festgestellt daß Bremsen hinüber sind oder sowas und haben sie deshalb
weitergeleitet.

Martin hab ich schon entdeckt - sehr spannend sein "Tagebuch" von den Erlebnissen mit der Maschine.
Er scheint aber nicht mehr aktiv zu sein.
Viele Grüße
Jörg
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#18
Wenn die Maschine nicht vorher auf ein Maxell EE - Band (habe es zumindest nur damit probiert), penibelst eingemessen wurde, hat der Mann ÜBERHAUPT keine Ahnung von Teac.

Noch einmal gebehtsmühlenartig:

Zuerst erfolgt die Einmessung auf EE - Band, da hier in allen Parametern jeweils vor / rück / links / rechts getrennt eingemessen werden kann. Hier muß die Toleranz für eine später passable Normalbandeinmessung bei weniger als einem halben dB daneben liegen.

Danach wird das Normalband eingemessen. Hier kann nicht alles getrennt eingestellt werden; hier wird meist mittels einem Trimmer "ein für alles" lediglich ein Korrekturwert von den EE - Parametern gebildet und einfach gleichzeitig über die EE - Einstellungen "drübergebraten".

Leider besitze ich immer noch keinen Klirrfaktormesser. Ich setzte allerdings den Delta E - Wert beim Bias etwas höher, als in der SM von Teac angegeben, weil sonst mit EE überhaupt kein glatter Frequenzgang erzielbar ist. Das Klirren bei Normalband ist dem Ohr und dem Oszilloskop nach danach deutlich geringer. Außerdem erstze ich die 10k von R 516, 517 und 518 durch 8k2. Unter diesen Wert kann man nicht gehen; dann löscht die Maschine nicht mehr.

Wichtig ist auch das penibelste reinigen der Trimmer um die 574. Bei geringster Dreckansammlung klirren die Tiefen entsetzlich. Keine Ahnung, warum das so ist.

Und der Heiliger möchte mal bitte jetzt nicht sofort wieder loshauen, bloß weil ich von "nach Gehör", "ersetze", "höherem Delta E" und "keine Ahnung" spreche. Dann komme ich nämlich garantiert nie wieder! Gerne können mir aber die Elektronikexperten da fachmännisch ihren Senf auf mein morgiges Frühstücksbrot streichen.

Yours sincerely
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
Vielen Dank Martin für die ausführliche Erklärung!
Habt Ihr denn Tips für mich wer das auch so durchführen kann?
Oder messt Ihr Eure Maschinen wirklich alle selbst ein?
Viele Grüße
Jörg
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#20
...das war der Martin, den ich meinte! Wink
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#21
Hallo zusammen,

ich darf mal Erfolg vermelden [Bild: meld.gif]
Ein ganz netter Forumskollege hatte wohl doch Mitleid und mich mitsamt
dem Patienten zu sich eingeladen.
So konnte ich ihm ein wenig über die Schulter schauen, sowohl seine Engelsgeduld
als letztlich dann auch das als PERFEKT zu bezeichnende Ergebnis bewundern.
Es war wie befürchtet eine Heidenarbeit, aber das Ergebnis tröstet mich dann doch
über alle Strapazen hinweg und das Drama kann nun nach gut 6 Monaten
als beendet erklärt werden.

An dieser Stelle nochmal ganz besonderen Dank Michael für die tolle Arbeit!

Viele Grüße
Jörg
Viele Grüße
Jörg
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