AKAI GX 747 Einmessung...
#1
Sooooo

wieder das alte leidige Thema...
Ich habe mir ein gutes digitales Multimeter mit Frequenzzähler und einen analogen Pegelmesser für Studiozwecke (umschaltbar zwischen 600 Ohm und 10 kOhm) von Rhode und Schwarz ausgeliehen und habe mich dann mal ans Werk gemacht, das Gerät nach Service Manual korrekt auf LPR 35 zu "vermessen". Die Maschine liefert jetzt auf LPR 35 gute Ergebnisse gute Ergebnisse, allerdings sind die Pegelabweichungen zwischen den beiden Geschwindigkeiten im Hochtonbereich bis zu 3 dB, ich habe dann am Bias gedreht, bis der Zeiger den höchsten Ausschlag hatte, wenn ich ein Stück weiterdrehte brach er zusammen. Es ist wohl immer die Spur aussen, die das betrifft, in beide Laufrichtungen, der Bandlauf stimmt aber, vielleicht ist das Band einfach nicht für die AKAI gemacht, ich musste da einiges an Pegel zu geben und den Bias Level auch ganz schön anheben, bis da annähernd das rauskam, was Vorband war, mit XL I gabs da keine Probleme, aber egal, so kann ich auf jeden Fall damit leben. Wenn ich mich nach den Werten im Service Manual gerichtet habe, die alle auf die hohe Geschwindigkeit bezogen waren, war allerdings auf 9,5 zu wenig, also hab ich es so eingestellt, dass der Wert "mittig" ist. Bei 3 dB Differenz also (Vorband 0 dB eingestellt) bei 9,5 cm/sec ca. -1,5 dB und bei 19 cm/sec +1,5 dB, da muss man dann halt etwas vorsichtiger beim Einpegeln sein, aber das ist ok.

Eine ganz andere Frage wäre wozu kann man eigentlich den Bias Oscillator einstellen? Er steht laut Service Manual auf 100 kHz bei Aufnahme 19 cm/sec, ich habe daran gedreht, weil ich dachte es würde sich vielleicht was an den Pegeldifferenzen verändern, es ist aber hörbar nix passiert, mit dem Frequenzzähler konnte ich wieder genau auf 100 kHz einstellen, aber trotzdem, ab wann würde man Unterschiede bei der Aufnhame hören oder ist die Frequenz so vorgeschrieben um Rundfunkgeräte nicht zu stören?

Wenn ich Bias Current an den linken Anschlag stelle, verändert sich das Verhältnis zwischen linkem und rechten Kanal, während in die andere Richtung das Signal überspitzt klingt, aber leiser wird und total zusammenbricht, einen ähnlichen Effekt habe ich, wenn ich am Bias Fine Regler drehe auch. Aber was genau macht das?

Und nein - meine Wurschtelfinger haben sich nur im Aufnahmezweig verirrt, Alles andere bleibt von meinen unwissenden Händen verschont...

LG, Tobi
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#2
Zitat:...oder ist die Frequenz so vorgeschrieben um Rundfunkgeräte nicht zu stören?

..



Hi Tobi!

Nein - die Frequenz muss nur ausreichend weit über der maximal von der Maschine wiederzugebenden Frequenz liegen. Wenn Du Dir mal in einem Buch (oder im Netz) durchliest, was genau die Vormagnetisierung bewirkt, wirst Du es verstehen.

Noch etwas zu Deinen Ergebnissen und Deiner Vorgehensweise: (...wobei einiges dazu ja schon im alten Thread zur GX747 anklang fand):

Dass Du bei Verstellung des Bias-Fine unterschiedliche Wirkung auf den beiden Stereo-Kanälen erzielst, sollte so nicht sein. Hier liegt m.E. der Verdacht nahe, dass in der Maschine noch einiges nicht optimal "werkelt". Da sind entweder ein paar Trimmer nicht mehr 100%ig in Ordnung oder die Köpfe nicht optimal justiert. (oder beides...). Da Du die zuvorgenannten Parameter nicht überprüft hast (schliesslich hast Du direkt versucht, auf eine bestimmte Bandsorte einzumessen, ohne vorher mit einem Mess-/Bezugsband die relevanten Parameter zu prüfen/justieren.... ...so liest sich das jedenfalls), könnte es sein, dass Du keine optimalen Ergebnisse erzielen kannst. Grundsätzlich sollte sich die GX jedenfalls auf LPR35 einmessen lassen auch wenn XLI u.U. das bessere Band ist und die Ergebnisse über denen von LPR35 liegen. Aber Kanalabweichungen, nur weil man d. Bias-Fine verdreht? Nö - da stimmt was an anderer Stelle nicht.
Nebenbei erwähnt - eine AR-Maschine so einzustellen, dass sie in beiden Laufrichtungen absolut gleich arbeitet, ist schon eine Hausnummer für sich.


Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: ...das Einmessen auf eine bestimmte Bandsorte (um das letzte Quentchen aus der Maschine herauszuholen) lohnt m.E. nur, wenn alles andere am Gerät stimmt. Wie sonst sollte man eine Feinjustage vornehmen, wenn z.B. die dazu heranzuziehenden Trimmer etwas korrodiert sind?

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Sie soll ja nicht absolut gleich arbeiten, sondern eben zufriedenstellend. Wie gesagt, ich bin jetzt ganz zufrieden, wichtig ist sowieso eher die Geschwindigkeit 9,5 cm/sec, bei 19 cm/sec hört man schon ein Leises Rumpeln von der Gegenspur, bei 9,5 cm/sec hört man gar nix und das Beste: Es passt mehr drauf ;-)

An den Trimmern wird es nicht liegen, da sie von dem, der sie überholt hat alle ersetzt wurden sind und das ist jetzt kein Blödsinn, man sieht dass die Lötstellen noch recht frisch sind und sehen auch anders aus, als die Originalen.

Naja natürlich habe ich das nicht auf die Kommastelle nachmessen können, aber wie gesagt, wenn ich Hinterband mit einem 0 dB Sinuston auf beiden Kanälen aufgenommen habe und den auf einer Fremdmaschine abgespielt habe kamen dort auch 0 dB raus, egal auf welcher Seite ich das mit der 747 aufgenommen habe, auch wenn ich das Band gewendet und die Seiten quasi gegeneinander abgespielt habe kam nach der Pegelanzeige genau das raus, was auf der Spur auf der es aufgenommen wurde auch rauskam.

Ich habe mehrfach Mono erzwungen um Phasenfehler festzustellen, es sind aber keine feststellbar, weder wenn ich das Band in die Richtung abspiele in die ich aufgenommen hab, noch wenn ich es wende und beide Seiten über Kreuz abspiele und auch sichtbare (auf der Pegelanzeige) oder hörbare Kanalabweichungen zwischen den beiden Seiten, ebenso bei Fremdbändern, die zeigen in beide Richtungen das Gleiche an und hören sich auch gleich an.

Wenn dann sind vielleicht Elkos alt oder der Wiedergabezweig nicht so exakt eingestellt, dass das dann Halt im Aufnahmezweig ausgebadet werden muss oder hab ich irgendwas nicht ganz verstanden und man kann beide Geschwindigkeiten getrennt einstellen (aufnahmeseitig)?

Ich weiß, dass das LPR35 nicht das beste Band für die Maschine ist, aber es klang mit der Einmessung auf XLI fürchterlich matschig und auch mit dem Bias Fine Regler war es eher suboptimal auszugleichen, so wie es jetzt ist kann ich Vorband und Hinterband nur noch über Kopfhörer minimal unterscheiden.

Der Vorteil an LPR35 ist, dass es immer in gleicher Qualität verfügbar ist. Ich kaufe lieber ne Spule für 40 oder 50 Euro, von der ich dann weiß, dass sie dann sicher neu ist, als eine gebrauchte XL I von Maxell, wo ich dann lauter Dropouts habe, das ist dann immer sehr ärgerlich. Schon bei dem XL I, was bei der Maschine dabei war hatte ich die letzten 3 Minuten Dropouts ohne Ende und das lag nicht am Bandzug, das war an der Stelle einfach abgenutzt, es klebte sogar ein Bisschen. Und das kann immer passieren, dafür ist mir das einfach zu teuer. Und im Endeffekt sind die ersten Aufnahmeversuche mit der neu "vermessenen" Maschine auf LPR35 genau so gut wie die auf XLI.

Ich habe meine Mixbänder mit einem Kompressor über Winmap aufgenommen, indem ich ein Lied zur Probe genommen und damit den Pegel eingestellt habe, sodass es gut klingt, danach habe ich über dieses Kompressorplugin einen Sinuston eingeschaltet und geguckt, was die Pegelanzeige damit für einen Wert erreicht. Bei XLI erreichte die Pegelanzeige -3 dB, bei LPR35 war es knapp ein Segment darunter, im großen und Ganzen gelingt aber auch mit LPR35 auf -3 dB eine saubere Aufnahme. Insofern mache ich eigentlich keine Verluste.

Nun muss ich nur noch vor jeder neuen Aufnahme auf -3dB per Sinuston und mit eingeschaltetem Plugin aussteuern und erziele hervorragende Ergebnisse. Bei dynamikreicher Musik, z.B. neueren Jazzaufnahmen ist eine leichte Dynamikkompression auf Band ohnehin ganz praktisch, weil in den leisen Passagen das Rauschen sonst überhand nimmt. Die empfohlenen Werte, die irgendwo im roten Bereich liegen erreiche ich in den wenigsten Fällen, das geht dann wenn nur mit alten Aufnahmen, bei den ganzen Remasters, die da im Umlauf sind kann man das total vergessen, da zerrt es dann schon hörbar. Bei 19 cm/sec geht etwas mehr, als bei 9,5 cm/sec.

Aber irgendwann werde ich die Maschine schon nochmal korrekt einmessen und überprüfen lassen nur so bin ich jetzt rein technisch erstmal zufrieden. Das Problem liegt im Moment noch in der Optik, da wird aber dran gearbeitet. Ich traue mich nur nicht die runden Dinger um die Bandzughebel abschrauben, weil ich Angst hab da was zu verstellen und das nicht mehr richtig zusammen bauen zu können, die sind nämlich richtig übel verkratzt.

Ausserdem bekomme ich die Pegelanzeige nicht gerade. Links hängt sie etwa einen mm tiefer als rechts und die Klappe liegt, wenn sie zu ist nicht auf beiden Seiten gleich an.

Das sind Alles Dinge mit denen man leben könnte, aber ich will einfach, dass sie perfekt aussieht.

LG, Tobi

LG, Tobi
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#4
Hallo Tobi,

warum hast Du den angefangenen Thread bzgl der 747 nicht fortgesetzt (16.11.12 "versandet") ??

Was mich natürlich immer noch interessiert:
Hast Du Herrn Ko.... erreicht, was sagt er zur Thematik?

Oder bist Du dem Kontakt aus dem Wege gegangen???
Wenn ich das hier lese, denke ich ständig, eine Aneinanderreihung von Kompromissen gibt am Ende doch keine "Traummaschine".... Sad

Beste Grüße von Ralf
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#5
Es ist halt Alles nicht so einfach. Nein, den habe ich nicht erreicht, hab mich dann auch nicht mehr drum gekümmert, weil es mir Erstmal um Äusserlichkeiten geht. Wie gesagt, mit der Einmessung bin ich jetzt so weit erstmal zufrieden, technisch ist nun, nachdem das Leiern weg ist auch Alles andere in Ordnung, aber das mit der Optik ist halt so ne Sache.

Ich habe den anderen Thread nicht fortgeführt, weil der schon so weit zurück liegt. Ich finds auch n Bisschen dreist, dass der nicht zurückgeschrieben hat, aber möglicherweise ist seine Email auch im Spamverdachtordner gelandet, das ist in letzter Zeit öfter passiert.

Er hat mir aber auch diese Leiergeschichte nicht ganz geglaubt, es lag bei ihm dann schlussendlich an der Andruckrolle, ich frage mich ob der nur nach Oszi misst, aber wenn er sich den Sinus mal angehört hätte, hätte er auf jeden Fall gehört dass da inakzeptable Gleichlaufschwankungen wüten... naja wie gesagt, das Leiern hab ich dank eurer Hilfe ja weg bekommen.

LG, Tobi
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#6
Danke für die Antwort Tobi. Ich hatte das so befürchtet.
Ich hatte so eine Geschichte mit einer Teac X2000R und hatte mich deswegen in Deine Situation gedacht...

Gruß von Ralf
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#7
Hast du die auch bei ihm gekauft?

Ich habe nämlich auch keine Lust die noch 4 mal nach Berlin zu schicken und dann passiert im Endeffekt gar nix, also mach ichs lieber selbst und bin dann technisch erstmal zufrieden. Mit 3 dB kann man gut leben, was ja dann maximal 1,5 dB Abweichung bedeutet - je nach Geschwindigkeit, das kann man in Kauf nehmen, wenn wieder sowas passiert, wie mit dem XLI, dass auf einmal 3 oder 4 Segmente ursplötzlich fehlen (verglichen mit Vorband), dann werde ich sie mal durchchecken lassen, aber dann gebe ich sie nich noch Mal nach Berlin, sondern schicke sie lieber einem "Überkorrekten" hier ausm Forum. Zur Not wäre da auch noch ein Arbeitskollege, der hats aber eher mit Studiobandmaschinen.

LG, Tobi
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