LS-Boxen mit vielen gleichartigen Lautsprechern - wie geschaltet?
#1
Hallo,

ohne konkreten Anlass hat mich letzte Woche eine Frage beschäftigt: Man sieht im PA-Bereich (Kirchen, Sportstätten, Bahnhöfen...), aber immer häufiger auch in der HiFi-Technik, Lautsprecherboxen, die mit vielen (vier, teilweise sogar sechs oder acht) gleichen Lautsprechern bestückt sind. So etwas z.B.:

[Bild: xs65m9xd.jpg]

Wie ist eigentlich der Schaltungsaufbau in solchen Boxen?

Ich nehme mal an, daß es sich bei den einzelnen Lautsprechern um Standardausführungen mit einer Impedanz von vier bis acht Ohm handelt. Ebenso wird wohl die Gesamt-Box eine Imdedanz in diesem Bereich liegen. Wie wird das erreicht? Werden bei vier Lautsprecher jeweils zwei in Reihe geschaltet (-> 16 Ohm bei angenommenen 8 Ohm pro Lautsprecher), und dann die beiden Zweier-Paare wieder parallel (1/16 + 1/16 = 1/8, Gesamtimpedanz also wieder 8 Ohm)?

Gruß,
Timo
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#2
Hallo Timo,

ich denke, bei den gezeigten Lautsprechern darf man von sogen. ELA-Lautsprechern ausgehen. Da sitzt in der Box ein 100Volt-Übertrager drin. Da ist die Gesamtimpedanz ohnehin eine andere, da eben der Übertrager zum Verstärker hin abschließt. Diese Technik ist in Großgebäuden (=lange Übertragungswege) üblich. Die LS arbeiten allerd. mit eingeschränktem Frequenzbereich - übertragen werden da oftmals nur etwa 100-12000 Hz.

Ich habe aber auch im Hifi-Bereich Boxen mit z.B. 4 Bass-Mitteltönern gesehen. Da wurden jeweils 2 in Reihe und dann wiederum diese Reihenschaltungen parallel geschaltet (genau, wie Du es beschreibst). Solche "Kunstgriffe" sind aber häufig recht fragwürdig, wie ich finde.



Soweit mein Senf....
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=153569#post153569 schrieb:ich denke, bei den gezeigten Lautsprechern darf man von sogen. ELA-Lautsprechern ausgehen. Da sitzt in der Box ein 100Volt-Übertrager drin. Da ist die Gesamtimpedanz ohnehin eine andere, da eben der Übertrager zum Verstärker hin abschließt.

Stimmt natürlich. Hatte ich nicht bedacht.

Zitat:Ich habe aber auch im Hifi-Bereich Boxen mit z.B. 4 Bass-Mitteltönern gesehen. Da wurden jeweils 2 in Reihe und dann wiederum diese Reihenschaltungen parallel geschaltet (genau, wie Du es beschreibst). Solche "Kunstgriffe" sind aber häufig recht fragwürdig, wie ich finde.

Genau. Ich habe aus der kurzen Zeit, in der ich mich (überwiegend theoretisch) mit dem Bau von Lautsprecherboxen beschäftigt habe, noch dunkel in Erinnerung, daß Reihenschaltung immer verpönt, weil mit zu vielen Verlusten verbunden war. Insofern konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen, daß gerade im High-End-Bereich (wo ich solche Konstruktionen bisher immer gesehen habe) plötzlich doch wieder in Reihe geschaltet wird. :|
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#4
In der Kinotechnik ist die die Prallel- / Reihenschaltung ein übliches Verfahren, um die Surroundlautsprecher an die Impedanz der Endstufe anzupassen. Hierzu wird üblicherweise in jedem Tonrack eine Klemmschiene vorgesehen, wo dann entsprechend angeschlossen werden kann. Dazu werden dann alle einzelnen Lautsprecherleitungen in den BWR geführt und dort aufgelegt.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#5
Moin, moin,

die Verwendung mehrerer nominell gleichartiger Chassis in einer Box ist im HiFi wie im ELA-Bereich doch eigentlich fast üblich.

Die Beschallungs-Zeilen von Siemens, Klein + Hummel, Telefunken etc., die wir alle aus Kirchen, Schulen etc. kennen, sind doch in Mengen und seit Jahrzehnten mit mehreren gleichen Chassis gebaut und installiert.

Und zumindest seit den späten Sechzigern ist zumindest die parallele Verwendung gleicher Baß-Chassis weit verbreitet. Bekanntes Beispiel sind die L710 und ihre Nachfolger von Braun. Klassiker sind aber auch die Isophon-Boxen der späten Sechziger (HSB 30/8, etc.) mit mehreren 10ern als Mittelton- und Baß-Quelle.
"Jeder" hat schon einmal die Thorens Soundwall (HP360, 380, 381) gesehen oder die Grundig Monolith 120 und 190. Weniger bekannt sind die Duophon 2000 mit parallelen Mitteltönern, oder die Art Audiophile Dijon, bei der eine Zeile mit drei 10ern als Mitteltöner und als Tieftöner verwendet wurden. Im sogenannten Highend-Bereich gibt es jede Menge Konzepte mit mehreren gleichartigen Chassis in einer Box.

Das Problem ist, sehr häufig werden individuelle Beschaltungen verwendet, so daß man die Frage konkretisieren müsste, um zu einer Antwort zu kommen (... die mehr aussagt als "42").

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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