Fossile Aufnahmen?
#1
Wer hat die ältesten Tonbandaufnahmen und wie klingen sie heute?
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#2
.
vermutlich PhonoMax, der ja Bänder aus der Frühzeit des Magnetophons besitzt. Klanglich wird es wohl etwas unter UKW liegen. Die Nachkriegsaufnehmen waren aber schon sehr gut, wenn ich an Platten vom Ende der 40er / Anfang der 50er denke.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Auch die Aufnahmen aus der Kriegszeit waren schon verdammt gut! Eine Aufnahme von '43 durfte ich hören (Kopie auf CD). Man will nicht glauben, daß diese Aufnahme über 60 Jahre alt ist. Sie klingt um etliches besser als das, was 30 oder 40 Jahre später mit sog. HiFi-Tonbandgeräten in Wohnzimmern entstanden ist.

O.K., das Rauschen ist höher als heute gewohnt, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Obwohl nach Auskunft von Leuten, die es wissen mussten, der Fequenzgang bis ca. 15.000 Hz ging und die Dynamik zw. 40 und 50 db lag - für heutige Verhältnisse schlechte Papierwerte - waren diese Nachteile subjektiv nicht zu hören.
Michael(F)
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#4
Originale besitze ich aus den späten Vierzigern, ein Testband aus dem November 1951 (Urband Nr. 2 der AGFA), familieneigene Sülze von 1952 an.
Kopien jedoch habe ich von sehr prominentem Kram, so einen Abzug jener Aufnahme des Kaisers Franz Joseph (20. September 1900) mit seinem Technologie-Adlaten Hofrat Exner, der dann sicherheitshalber erklärt, was, wozu und wieso seine "Majestäät, da Kääsa, die Gnade" hatte, "in den Apparat" (Poulsens Telegraphon) zu sprechen, also kurz (O-Ton Süd) 'sogn hot woin'. Diese Aufnahme ist ja weitgehend bekannt und mir auch schon im Net untergekomen. Das Original liegt meines Wissens im Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien.

Dramatischer wird es mit jenen Papierbändern, deren Besitz sich der alte AEG-Mann Hans Westpfahl zu späteren Lebzeiten glücklich schätzte. Es sind dies nämlich Papierbänder der frühesten Generationen mit Versuchsaufnahmen aus dem (AEG-)Kabelwerk Oberspree gewesen, die demnach wohl im Herbst 1932 entstanden sein dürften. Darauf lässt sich Prof. Rukopp (Forschungs- und Entwicklungschef bei Telefunken) bildungsberlinernd "vanehm'" Da man den Vertrag mit Fritz Pfleumer (des Bandes und der Aufzeichnungsmethode wegen) im August 1932 abgeschlossen hatte, könnte diese Aufnahme wohl ab August 1932 entstanden sein. Eine zweite ist datiert, denn sie wurde ebenfalls im Kabelwerk Oberspree am 29. 1. 1934 mit Eduard Schüller und Fritz Voigt aufgenommen.

Die Originale befanden sich ursprünglich im Besitz von Eduard Schüller; Hans Westpfahl restaurierte sie, so dass sie kopiert werden konnten. Er scheint sie danach behalten zu haben, denn Nachforschungen nach seinem Tode (1991; 15 Jahre nach Schüller) richteten sich gezielt auf diese Bänder, was wohl nicht ohne Grund geschah. Allein, die Bänder blieben verschwunden. Westpfahl wird sie als alter Pappa 'entsorgt' haben. Die Kopien jedoch sind vorhanden.

Weiterhin habe ich die Kopie einer der ersten Aufnahmen der IG Farben LU vom 27.4.1935 im Nationaltheater Mannheim mit dem AEG-Versuchslaufwerk 4 (letzte Version vor dem Drei-Motoren-Laufwerk Theo Volks), das 1935 den IG-Farben-Leuten durch die AEG zur Verfügung gestellt worden war. Dies ist wohl die erste erhaltene Musikaufnahme mit dem ursprünglich gar nicht für diese Zwecke gedachten Bandgerät. Der damalige Generalmusikdirektor Philipp Wüst gibt im Anschluss an eine etwas abenteuerliche Bearbeitung einer Marcello(?)-Sonate (für Klavier und Violoncello) ein sehr interessantes, für einen Musiker fast legendäres Statement ab, an das er sich (gemäß einer anderen Quelle) dreißig Jahre später erinnerte, als er BASF-Leute traf, die daraufhin dieses Band suchten und ---- fanden. Ob es heute noch existiert, weiß ich nicht. Bilder von ihm gibt es auf jeden Fall.

Nun, dann kommen wir ja schon zum "Reichsautozug" und zu jener berühmten Aufnahme im Feierabendhaus der IGFarben bzw. BASF, bei der Thomas Beecham das London Philharmonic Orchestra für die Alt-BASFler am 19. November 1936 dirigierte. Fiele das heute Herrn Pierer oder Herrn Mehdorn ein? Nee, is nich'. Aber der GröFaZ bellte sich ja auch kostenlos aufs Magnetband des Reichsautozuges, der im Grunde eine modernst ausgestattete, mobile Baschallungsanlage war. Offenbar nötigt man uns derlei als Vorbild auf.

Und so geht das dann weiter, denn der Bestand vom 10. Juni 1941 ist ebenfalls da, als die AEG das Hf-Magnetofon im Berliner Ufa-Haus öffentlichst vorführte (berichtetende Aufsätze in vielen Zeitungen und Zeitschriften, darunter auch in der damals international renommierten Funkschau). Auch hier gibt es die Originale nicht mehr, sie gingen dem Vernehmen nach auf einem Posttransport verloren. Die letzte Aufnahme dieser Vorführung existiert überhaupt nicht mehr (also auch in keinem der Kopienüberlieferungsstränge), wobei der Grund für diesen Verlust eines Satzes der 4. Symphonie Brahmsens mit den Berliner Philharmonikern unter Furtwängler nicht bekannt ist.
Mit dem Jahresende 1941 begann der archivierte Magnetbandbetrieb bei der RRG, wovon mir zwei sehr unterschiedlich überlieferte Kopien aus ein- und derselben Sitzung mit Karl Schmidt-Walther und Michael Raucheisen vorliegen. Hier hört man, wie unterschiedlich solche Überlieferungen heute technisch 'interpretiert' werden können.

Rundfunkmitschnitte, sämtliche Stereos der RRG, "Mitschnitte des Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchesters" (dort soll nach Angaben von Musikern des Ensembles auch stereo produziert worden sein) aus Prag besitze ich ebenfalls (Benatzky, Baerenz). Hier befand man sich ab etwa 1944 auch in der glücklichen Lage, auf eine der wenigen verfügbaren K7 zurückgreifen zu können.

Abgesehen von den erheblichen Beständen des Deutschen Rundfunkarchives gibt es auch eine Reihe von Sammlern, die historisches Material gehortet haben, das durch Bandgeschwindigkeit und die heute noch immer nicht restlos zuverlässig geklärte Entzerrung bei der Wiedergabe gewisse Probleme bereitet.

Die RRG und sicher auch der sonstige zeitgenössische Tonkopfbau gaben sich mit 10 kHz zufrieden, was sich nach dem Krieg signifikant zu ändern begann:
Die mir vorliegende Magnetband-Aufnahme aus der Philco-Radio-Show, die John T. Mullins mit seinen modifizierten Reichspost-K4en (neue Verstärker, neuer Hf-Generator, optimierte Entzerrung. Ob noch mit 77 cm/s oder schon 76,2, darüber gehen die Meinungen auseinander) am 1. Oktober 1947 bei ABC über den Sender ließ, vor allem aber Willi Studers erste professionelle Aufnahme auf Magnetband bei Radio Beromünster (mit A 27 auf den Luzerner Festspielen 1951) zeigen, dass eine Aufnahme bis 17 bzw. 20 kHz bereits möglich war, wenn man das System konsequent optimiert nützte.

Ich habe die Dinge sämtlich auf CD, weshalb sie leicht vorführbar wären...


Hans-Joachim
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#5
Hans-Joachim,

wann findet die Vorführung statt ???

Gruß Bernd
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#6
Tja, an mir soll's nicht liegen.
Mich fasziniert immer wieder, dass wir ja in der komfortablen Lage sind, zumindest ab 1941 hochwertigst in diese Zeiten und ihr Lebensgefühl hineinzuhören. Man kann also über allerlei diskutieren. Zudem besitze ich diverse Ton-Dokumente, in denen sich die damaligen Pioniere der Audiotechnik nach dem Kriege ihrer 'Schandtaten' erinnern. Der Stoff ginge also nicht aus.

Hans-Joachim
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#7
Bernd,

wo findet die Vorführung statt ???

Gruß Michael

Smile
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#8
Zum Klang bzw. zum Qualitätsserhalt hatte ich mich noch nicht geäußert. Oben war aber dazu aber von Andreas eine grundätzliche Frage gestellt, daher droht wieder einige Länge. (Wem's auf den Senkel [1/4'] geht, der möge darüber hinweggehen...):

Frühe Aufnahmen -einmal abgesehen von den Sprachaufnahmen auf den beiden Papierbandsequenzen, die erstaunlich gut tun- sind natürlich wegen der Gleichstromvormagnetisierung ziemlich schlimm anzuhören. Für Sprache aber reichte das aus, weshalb man sich bei ein wenig Sensiblität selbst heute noch durchaus in das Erfolgsgefühl der Leute um Volk, Schüller, Rukopp, Voigt und Westpfahl hineinversetzen kann.
Die Aufnahmen mit den Wüst-Schülern und Beecham im Feierabendhaus, LU dürften heute noch so klingen, wie sie einmal taten, auch wenn Klirrfaktor und Frequenzgang als Ingredienzien des Gleichstromverfahrens erhebliche Wünsche offen lassen, was man auch damals im Vergleich zur Schellackplatte oder der Decelith-Folie, geschweige denn im Vergleich zur Originaldarbietung am Ausgang des Mikrofonverstärkers hörte. Die Mikrofone (zumeist Neumann CM3, die "Flasche", oder das ebenfalls durch G. Neumann verbesserte Reisz-Kohlekörner-Mikrofon ["Marmorblock']) konnten erheblich mehr und halten im Falle des CM3 noch heute tadellos mit.
Und dabei weigerte sich die RRG ja beharrlich, aber nicht grundlos, oberhalb von 10 kHz zu messen.

Ich besitze neuzeitliche Aufnahmen mit einem CM3 der ersten Generation, anhand derer man die Leistungsfähigkeit der M1-Kapsel (1927!) hören kann. Der Klang dieser Mikrokapsel (M1!) jedoch wurde von Helmut Krüger, Tonmeister der RRG, später Leiter der Technikdisposition in Berlin, u.a. auch Aufnahmeleiter der erhaltenen Stereos von 1943/44 in den 1980ern als "hässlich" bezeichnet, weshalb man Neumann mit neauen Änderungsvorschlägen in den Ohren lag, hier etwas zu ändern. Das geschah dann auch, weshalb ab 1932 die RRG die Kapsel M1a erhielt, die einen von heutigen 'diffusfeldentzerrten' Mikrofonen nicht mehr abweichenden Frequenzgang und entsprechenden Geräuschspannungsabstand besaß, der natürlich weit über dem von Schellacks oder Folien, vor allem aber dem früher Magnetbandaufnahmen lag.
Demnach kann der Beginn der Magnetbandtechnik für die RRG- (und Schallplatten-) Leute zunächst kaum mehr als eine Lachnummer gewesen sein, denn mäßige Speichermedien hatte man ja schon genug. Insofern ist es für die weitere Geschichte des Verfahrens analoger Seicherung überaus wesentlich, dass eine betriebspraktisch überaus erfahrene Gruppe um Walter Weber und Hans Joachim von Braunmühl mit in die Entwicklung einstieg.

Hört man sich dazu die erhaltenen Aufnahmen der ersten öffentlichen Vorführung des Hf-Magnetofons vom 10. Juni 1941 an, stellt man auch noch erheblichen Nachbesserungsbedarf fest. Ungeachtet der Tatsache, dass diese Aufnahmen handwerklich zweifelhaft sind und daher sicher nicht von der RRG, sondern der AEG stammen, ist selbst für den mit der Materie nicht vertrauten Hörer offenkundig, dass man mit der hohen Schule der Entzerrung (also dem geschickten Umgang mit aufnahmeseitiger Vorverzerrung und wiedergabeseitiger Entzerrung der Frequenzgänge/Magnetisierungen des Bandes) noch nicht sicher umging, obgleich das Verfahren von Weber ja schon im März 1940 entdeckt worden war.

Da muss dann in der zweiten Jahreshälfte 1941 einiges vorangegangen sein, weil die zu den ersten archivierten Magnetbandaufnahmen der RRG zählende Sitzung mit Schmidt-Walter und Raucheisen vom 31.12.1941, wirklich so tut, wie wir das heute erwarten.
Plötzlich war man bei einem Geräuschspannungsabstand von 60 dB (mitunter sogar noch darüber), einem Klirrfaktor im Zehntelprozentbereich und einem Frequenzgang, der eigentlich in erster Linie durch die Tonköpfe limitiert war, aber durchaus bis 12, ja 15 kHz hinaufreichte. All dies kannte man bisher natürlich von der Direktabhöre (vor Speicher), vom Speicher kommend aber war diese Qualität bislang 'unerhört'. Folgerichtig dachte man auch gleich an zweikanalige Stereoaufnahmen (also die Halbierung der Spurbreite und Reduktion des Geräuschspannungsabstandes!), von denen schon die im Dezember 1941 in Gestalt eines Vorführtermines die Rede ist. Was da lief, wissen wir aber nicht. Hochwertigste Lautsprecher gab es in Gestalt des VOrläufers von Eckmiller O15 bereits.

Schmidt-Walter+Raucheisen sind in den Originalen wenigstens teilweise beim Deutschen Rundfunkarchiv erhalten, wovon ich auch einen Mitschnitt (ab DSR) einer Vorführung des Originalbandes im April 1993 (auf geeigneter, neuzeitlicher Spezialmaschine: RRG-Entzerrung -soweit bekannt-, 77 cm, Bandbreite 6,5 mm) besitze. Vom zweiten Band dieser Sitzung (31.12.41) verfüge ich auch über eine rein analog überlieferte Kopie, so dass man die damit gemeinhin verknüpften Glaubensbekenntnisse reizvoll diskutieren könnte. Das Ergebnis wird/würde unerwartet sein. Vor allem das Originalband hat durch sich selbst seither nicht hörbar gelitten!

Diese Aufnahmen gehen noch heute bis über 15 kHz hinauf, machen einen überaus frischen, nicht etwa abgenudelten Eindruck. Man kann daraus schließen, dass die Aufzeichnungen wie schon diejenigen der Wüst-Gruppe oder Beechams mit dem London Philharmonic Orchestra nicht zuletzt wohl wegen der sehr hohen Bandgeschwindigkeiten überaus stabil sind. Folgeichtig äußern sich die Probleme auch eher in mechanischen Schäden des Bandmaterials, das mitunter überaus brüchig und daher oft auch nicht mehr abzuspielen ist.

Die Qualität der Aufzeichnung wurde dann über die folgenden Jahre nur ausnahmsweise weiter gesteigert, wenn eben die wirklichen Fachleute an den Maschinen und Verstärkern solange herumbosselten, bis sie sie an der oberen Grenze hatten. Das muss unzweifelhaft bei den Stereos (1943, sicher noch mit K4; 1944, vermutlich mit K7) der Fall gewesen sein. Bedenken wir, dass zu dieser Zeit die Spaltsenkrechtstellung immer noch mikroskopisch und außerhalb der Maschine kontrolliert wurde, und die Betriebseinmessung anhand komplizierter Bezüge zwischen Nf- und Hf-Kopfstrom eingestellt wurde. Dei Delta-10-Khz-Methode (also Systemverhalten bei quasi konstantem Nf-Kopfstrom und variiertem Hf-Strom) kam ja erst im Verlauf der 1960er Jahre in Gebrauch. Allgemeine Bezugsbänder gibt es erst seit der Mitte der 1950er Jahre, sieht man davon ab, dass die RRG ab 1944 solche Pläne verfolgt wurden und die ARD-Anstalten seit Beginn der 1950er ein eigenes Testband hatten.

Vergleicht man die klanglichen Ergebnisse von Aufnahmen aus den letzten Kriegstagen mit solchen der ersten Nachkriegszeit, so lag das Problem offenbar weniger in der Hardware (also hier den Bandgeräten) als vielmehr im Bandangebot, das noch immer darunter litt, dass die Explosionsfolgen 1943 in Ludwigshafen nicht verdaut waren. Auch in Ostdeutschland, wo nun (endlich) AGFA Wolfen 'voll' (???) und ohne argwöhnische Blicke aus LU in die Fertigung von Magnetband einsteigen konnte, hatte man erhebliche qualitative Probleme, wie mir mein Kollege G. S. bestätigte, der 1947 beim Sender Dresden angefangen hatte und seine Tage im ostdeutschen Rundfunk beim RFZ beendete: "Der Tonschreiber Berta II tat seinen DIenst, und Band hatten wir ja auch; das allerdings konnte vor allem eines sehr gut: Rauschen."

Dies lenkt ein letztes Mal den Blick auf die Probleme dieser Tage: Die miserable Chargengleichheit des Bandmateriales und die relativ großen Streuungen im Kopfbau. DIe Stabilität der Aufzeichnungen litt unter den mechanischen Engpässen der Bänder. Natürlich begrenzte auch die Grobkörnigkeit und die in der Beschichtung nicht in Bandlängsrichtung gerichteten Magnetitpartikel sowie das Dropuout-Verhalten die Qualität der Aufzeichnung, was aber mit 77 bzw. später 76,2 kein so dramatisches Problem war. Diese kamen mit der magnetisch-elektrischen Verbesserung der Bänder und der daraus entstehenden Verringerung der Bandgeschwindigkeiten.

Hiweisen möchte ich auch noch auf die niedrigen Aussteuerungen bei jenen hohen Bandgeschwindgkeiten, womit dennoch gute Geräuschspannungsabstände erreicht wurden: Man steuerte oftmals nur bis 100 pWb/mm aus, woraufhin man in den 1950ern langsam auf 320 pWb/mm überging und mit Einführung der Stereofonie 514 pWb/mm normierte. Diese Werte überschreitet die Praxis natürlich je nach Modulationstyp um bis zu 5 oder 6 dB, wobei man in der Frühzeit auch ordentlich mit der Entzerrung experimentiert zu haben scheint. Mir kam nämlich dieser Tag ein Band (AGFA Wolfen Typ C) von 1959 unter, das laut Kartonaufschrift zum einen definitiv mit 77 cm/s aufgenommen worden war, zum anderen der zeitgenössischen Entzerrung (35 µs seit 1956) aber in keiner Weise folgte. Das Band wies eine dramatische aufnahmeseitige Höhenanhebung auf, von der im beigefügten Doku-Material aber keine Rede war. Aus den Pegelergebnissen war nun zu erschließen, dass die Aussteuerung bei 100 pWb/mm gelegen haben muss. Nun, auch das ZDF spielte in seiner Frühzeit von Bandmaschinen zu, die auf 100 pWb/mm (also 10 dB unter 320 pWb/mm) kalibriert waren.
Mein Urband 2 vom November 1951 bezieht sich aber eindeutig auf 320 pWb/mm.
Übrigens verwendete Radio Beromünster bei der ersten A27-Aufnahme auf den Luzerner Festspielen 1951 (der Studer-Willi stand daneben und Holenstein erzählt davon) 38 cm/s und Scotch 111. Unser Willi wird gewusst haben, warum er diese Empfehlung aussprach.

Hans-Joachim
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#9
Michael,

ich weiß es noch nicht,wollen wir eine Weihnachtsfeier draus machen?

Gruß Bernd
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