Kurze Vorstellung Beyerdynamic DT-770 pro (80 Ohm)
#1
Ich hatte hier einen kurzen Erfahrungsbericht zu meinem neuen Kopfhörer angekündigt. Dann will ich mal:

[Bild: k5vlempARHo7eZ5h.jpg]

Erster Eindruck: Der Tragekomfort ist sehr gut. Allerdings isoliert der Beyerdynamic als geschlossener Kopfhörer den Träger doch auffallend von seiner Umwelt. Dieses "unverbindliche" Tragegefühl, das man bei offenen Kopfhörern hat und das wohl auch von vielen HiFi-Freunden geschätzt wird, bietet er nicht. Ich find's gut, aber das muss man wohl unter "Geschmackssache" verbuchen.

Klanglich geht, um es kurz zu machen, für meine Begriffe nicht mehr. Schöner straffer Bass, klare Höhen, ausgezeichnete Detailwiedergabe (bin beinahe geneigt, in blumige High-End-Sprache zu verfallen :-)). Der HD-570 war diesbezüglich nicht schlecht, aber der Beyerdynamic legt noch mal ordentlich was drauf. In der Beziehung war er seinen Preis definitiv wert.

Auch sehr erfreulich: Ich muss meinen Yamaha AX-596 nicht mehr (wie bei dem Sennheiser) unverhältnismäßig weit aufdrehen, um eine akzeptable Hörlautstärke zu erreichen.

Zwei kleine Kritikpunkt allerdings:

- Das Signalkabel ist fest. Das erschwert einerseits den Austausch, wenn es mal defekt sein sollte (wäre noch zu verkraften). Anderseits habe ich bei festen Kabeln auch immer Bedenken hinsichtlich "Was ist, wenn das Kabel sich mal durch irgendein Missgeschick verhakt und gespannt wird?" Beim Sennheiser, wo es kopfhörerseitig mit einem 2,5 mm-Klinkenstecker verbunden war, ist es dann einfach herausgefallen, was ich ganz erfreulich fand. Bleibt zu hoffen, daß es beim Beyerdynamic in solchen Situationen keinen Schaden nimmt.

- Ähnliche Bedenken habe ich bei den außen geführten Zuleitungen zu den Hörmuscheln.

Alles weitere muss für mich die Zeit zeigen. Von einem Kopfhörer für fast 130 € (Listenpreis noch mal deutlich drüber) erwarte ich, daß ich ihn wirklich lange benutzen kann, ohne horrende Summen in Ersatzteile zu investieren. Der erwähnte Vorgänger hat mich leider diesbezüglich enttäuscht.
Zitieren
#2
Hallo Timo,

...ein interessanter KH, wie mir scheint. Ich habe mich mittlerweile
nach diversem Probehören auch entschieden. Obwohl ich
wirklich längere Zeit auch über den Beyer nachgedacht
habe, bin ich letzten Endes woanders gelandet.

Zitat:...Auch sehr erfreulich: Ich muss meinen Yamaha AX-596 nicht mehr (wie bei dem Sennheiser) unverhältnismäßig weit aufdrehen, um eine akzeptable Hörlautstärke zu erreichen.

Welche Impedanz hatte denn der Vorgänger? Wenn die deutlich über der
des Beyer lag, wäre das o.g. nicht verwunderlich.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#3
Zitat:PeZett postete
bin ich letzten Endes woanders gelandet.

Wo denn, wenn ich fragen darf? Bist Du zufrieden?

Zitat:Welche Impedanz hatte denn der Vorgänger? Wenn die deutlich über der des Beyer lag, wäre das o.g. nicht verwunderlich.

Das ist ja das seltsame: Laut allem, was ich im Internet herausfinden konnte (z.B. hier), lag sie mit 64 Ohm sogar etwas darunter. Der Vor-Vorgänger AKG K-141 Monitor hatte wiederum satte 600 Ohm und ließ sich in meiner verblassenden Erinnerung problemlos bei kleiner Lautstärkereglerstellung ansteuern.

Ich weiß, daß das allles unlogisch klingt. Der Sache wollte ich ja mit dem "Impedanz und Lautstärke von Kopfhörern"-Thread auf die Schliche kommen.

Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung aber auch einfach. Den AKG hatte ich nach der Anschaffung meines jetzigen Verstärkers Yamaha AX-596 (2002?) nur noch sehr kurze Zeit, vielleicht resultiert der gute Eindruck daher noch von dem vorherigen harman/kardon PM-655.
Zitieren
#4
Es ist nicht unbedingt so, dass eine geringere Impedanz bei einem Kopfhörer gleichzeitig eine höhere Leistung an dem zur Folge hat.

Bei Unterhaltungsverstärkern gilt in der Regel die Spannungsanpassung. Nur sind bei den meisten Kopfhörerausgängen Widerstände vorgeschaltet.
Dadurch ergibt sich eine Impedanzanpassung oder auch Leistungsanpassung genannt. Das hat Ullrich bereits im anderen Thread geschrieben.

Aus Sicht des Kopfhörers ist der Innenwiderstand des Verstärkers ziemlich hoch und nicht mehr möglichst klein, wie es beim Betrieb mit niederohmigen Lautsprechern erstrebt wird.

Daher ist die maximal elektrische Leistung am Kopfhörer dann gegeben, wenn dieser dem Innenwiderstand des Verstärkers entspricht. Weicht die Impedanz des Kopfhörers nach oben oder unten ab, ist die Leistung daran geringer.

Daher kann es gut sein, dass der K-141 lauter war als der HD-570. U.U. hättest du auch zur 250 Ohm Variante des DT-770 Pro greifen können.

Zitat:timo postete
- Das Signalkabel ist fest. Das erschwert einerseits den Austausch, wenn es mal defekt sein sollte (wäre noch zu verkraften). Anderseits habe ich bei festen Kabeln auch immer Bedenken hinsichtlich "Was ist, wenn das Kabel sich mal durch irgendein Missgeschick verhakt und gespannt wird?" Beim Sennheiser, wo es kopfhörerseitig mit einem 2,5 mm-Klinkenstecker verbunden war, ist es dann einfach herausgefallen, was ich ganz erfreulich fand. Bleibt zu hoffen, daß es beim Beyerdynamic in solchen Situationen keinen Schaden nimmt.

Ich benutze ja seit ein paar Jahren einen DT-990 Pro und bin ebenfalls sehr zufrieden damit. Dass das Signalkabel fest ist, sehe ich nicht unbedingt als Nachteil. Ich habe eher bei den Kopfhörern wo es steckbar ist, Angst, dass hier mal Kontaktprobleme auftreten.
Eher stört mich die Ausführung als Spiralkabel. Ist das bei deinem auch? Mittlerweile, glaube ich, kann man sich das Kabel aussuchen. Damals ging das noch nicht.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#5
Zitat:The_Wayne postete
Eher stört mich die Ausführung als Spiralkabel. Ist das bei deinem auch? Mittlerweile, glaube ich, kann man sich das Kabel aussuchen. Damals ging das noch nicht.

Beim DT-770 hat die 80-Ohm-Version ein glattes und die 250-Ohm-Version ein Spiralkabel, glaube ich. Meins ist jedenfalls glatt, und das ist mir auch lieber.
Zitieren
#6
Hallo Timo,

verwende seit vielen Jahren u.a. den DT990 Pro und bin davon nach wie vor überzeugt. Deine Sorgen im Hinblick auf das Kabel kann ich quasi entkräften, machte niemals Probleme. Hinsichtlich des deutlichen Abschottens gegenüber dem Umfeld stimme ich Dir zu, der DT990 Pro ist ebenso veranlagt.

Noch ein Wort zum vorzüglichen Service von Beyer. Anruf und um Zusendung eines neuen gepolsterten Kopfbands sowie der zwei Ohrpolster gebeten. Wenige Tage danach Paket mit Rechnung und Zahlungsziel von 14 Tagen in Händen.

Viel Freude mit dem DT770 Pro wünscht
Bernd
Gruß
Dreizack
Zitieren
#7
Zitat:Dreizack postete
Hinsichtlich des deutlichen Abschottens gegenüber dem Umfeld stimme ich Dir zu, der DT990 Pro ist ebenso veranlagt.

Tatsächlich? Der DT-990 Pro ist im Gegensatz zum DT-770 Pro offen. Das Gefühl habe ich nicht und deswegen schätze ich den auch. Ich besitze auch noch einen Sony MDR-7506, der geschlossen ist. Hier merkt man deutlich die Abschirmung vom der Umwelt, weswegen ich diesen ausschließlich im Freien oder unterwegs verwende.

Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass recht leichte HiFi-Kopfhörer, die nicht so auf festen Sitz konzipiert sind, einen "luftigeren" Eindruck machen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#8
Hallo Wayne,

ich empfinde den DT990 Pro als sehr gut gedämpft gegenüber den Umgebungsgeräuschen; die Ohrmuscheln sitzen recht fest (keineswegs unangenehm) und umschließen meine Ohren fast vollständig.

Grüße
Bernd
Gruß
Dreizack
Zitieren
#9
Zitat:The_Wayne postete
...Aus Sicht des Kopfhörers ist der Innenwiderstand des Verstärkers ziemlich hoch und nicht mehr möglichst klein, wie es beim Betrieb mit niederohmigen Lautsprechern erstrebt wird.

Daher ist die maximal elektrische Leistung am Kopfhörer dann gegeben, wenn dieser dem Innenwiderstand des Verstärkers entspricht. Weicht die Impedanz des Kopfhörers nach oben oder unten ab, ist die Leistung daran geringer.
....

@Wayne
Danke für das Auffrischen. Das hatte ich völlig ausser Acht gelassen...
(schnelles posten (="blubbern") rächt sich!)

Thema Spiralkabel: ...diese werden gerne gemieden, weil sie ja doch
deutlich schwerer sind, als glatte Kabel - das zerrt immer irgendwie am
KH, wenn man sich etwas bewegt. Geht mir jedenf. so...


@timo

Zitat:...Wo denn, wenn ich fragen darf? Bist Du zufrieden?

Beim AKG K550. Bisher recht zufrieden... ...habe aber auch noch nicht
alle meine "Referenz-"Songs durchgehört.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste