Vinyl kaufen, aber wo?
#1
Lange Zeit war alles klar: Viny gab es praktisch nicht mehr, man kaufte neue Sachen auf CD. Gelgentlich griff man auf dem Flohmarkt zu oder bei 2nd-Hand-Plattenläden. Da Vinyl seit geraumer Zeit eine kleine Renaissance erfährt, werden auch immer mehr schwarze Scheiben als Neuveröffentlichung parallel zur CD angeboten. Oft mit Bonustracks, die man auf CD nicht bekommt. Dieses Material bekommt man problemlos da, wo es auch CDs gibt.

Darüberhinaus gibt es Firmen, die sich auf den Verkauf von Vinyl spezialisiert haben. Namen die mir einfallen: Speakers Corner, Blue Danube (?), ...

Was steckt dahinter?
- Sind das Nachpressungen?
- Sind das geprüfte gebrauchte?

Wie sind die Erfahrungen? Wie sieht der Markt für jemanden aus, der gezielt Vinyl anstelle von CDs kaufen will?
Michael(F)
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#2
Zumindest für aktuelle Platten und so seltsam das klingen mag: MEDIA MARKT

Der Haken an der Sache ist: Media Markt überlässt es den Geschäftsführern der Filialen, ob sie Vinyl für Kunden bestellen (vor Ort haben sie's sowieso nicht). In vielen Märkten tun sie's leider nicht.

Im MediaMarkt Passau (falls jemand in der Nähe wohnt), wird alles bestellt, was laut Computer lieferbar ist.

Setzt natürlich voraus, dass man weiss, was man haben möchte. Die Preise sind auf jeden Fall ok. Gerade in DJ Läden bezahlt man oft den "Vinyl Bonus" von 1-5 Euro pro Platte.
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#3
www.jpc.de hat bzw. hatte immer (noch) LPs im Angebot. Die Preise waren o.k. und es gab / gibt auch hochwertige Pressungen....

- Raimund -
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#4
Also, die Einkaufslage für Vinyl ist derzeit recht gut. Mir als passioniertem Schwarzhörer fallen da spontan folgende Adressen allein für den Versandhandel ein, mit denen ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe:

www.ars-music.de
www.connaisseur-mailorder.de
www.dacapo.de
www.vinylnet.de
www.highfidelity.net
www.parallel-schallplatten.de (in Köln, haben auch ein Ladengeschäft)

Die größeren Saturn-Läden im hiesigen Gebiet haben ebenfalls wieder reichlich Vinyl, so etwa im Stammhaus in Köln einen eigenen Vinyl-Keller (so heißt der dort tatsächlich).

Soweit es um Neuware geht, handelt es sich bei älteren Aufnahmen praktisch stets um Nachpressungen, die nicht vom Hersteller, sondern von Lizenznehmern herausgebracht werden bzw. um (analog!) remasterte Platten (letzteres auf Alles von www.speakerscorner.de zu). Im übrigen erscheint heutzutage nahezu jede Aufnahme, von der die Industrie sich größere Verkaufszahlen erhofft, neben CD und DVD auch wieder auf LP. Ob das für eine Aufnahme sinnvoll ist, die für CD oder DVD als Zielmedium produziert worden ist und wo die digitale Aufnahme auch als Vorlage für die LP herhalten muß, möge jeder für sich selbst entscheiden. Ich selbst halte das, von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen (wo eine LP-Ausgabe mal besser als CD-Version klingt - auch das gibt es), für Unfug.

Gebrauchte Ware zu kaufen, setzt, wenn man nicht selbst im Laden probehört, gewisses Vertrauen in den Anbieter und sein Bewertungssystem voraus. Manche sind da sehr freigiebig mit Bezeichnungen wie "mint" oder "very good".

Gruß
Gerd
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hab die Links repariert. highlander
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#5
=> Gerd

Dann habe ich, wenn ich eine ältere Aufnahme kaufen will, folgende Möglichkeiten:

- Die Original-LP aus der damaligen Zeit, gebraucht in möglichst gutem Zustand
- Die CD, die man dann gebracht hat
- diverse nachgepresste CD-Ausgaben, die ja im Laufe der Zeit oft verbessert wurden
- oder die Nachpressung eines Lizenznehmers, eventuel analog remastered

Das ist ein ziemliches Tohuwabohu. Umsomehr ist die Arbeit von Franz Schöler zu schätzen, der sich immer gekümmert hat, wenn wieder mal was neues Altes auf den Markt geworfen wurde.

- Gibt es Publikationen bzw. Web-Sites, wo man sich hier einen Überblick verschaffen kann?
- Kennt jemand schon die neue Zeitschrift "LP", die dieser Tage in den Kiosken aufgetaucht sein soll?

Bei neuen Veröffentlichungen kann ich auf die Vertriebswege der CDs zurückgreifen. Evtl. ist es aber sinnvoller, die CD zu kaufen und zu warten, bis eine analog remasterte Nachpressung eines Lizenznehmers gibt.

Danke für die Links. Evtl. müsste auch mal drüber diskutiert werden, was man von den üblichen Bezeichnungen (m, vg, ) zu halten hat. Was ich da schon als VG angedreht bekommen habe....
Michael(F)
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#6
Zitat:Michael Franz postete

Das ist ein ziemliches Tohuwabohu. Umsomehr ist die Arbeit von Franz Schöler zu schätzen, der sich immer gekümmert hat, wenn wieder mal was neues Altes auf den Markt geworfen wurde.

- Gibt es Publikationen bzw. Web-Sites, wo man sich hier einen Überblick verschaffen kann?
- Kennt jemand schon die neue Zeitschrift "LP", die dieser Tage in den Kiosken aufgetaucht sein soll?
-Tohuwabohu: ja, das ist was dran, wenn Du damit das Fehlen einer Information über Umfang oder Klangqualität einer Neuausgabe meinst. Herr Schöler, auf dessen Urteil ich mich auch noch fast immer verlassen konnte, hilft da wenigstens mit einem Hinweis auf die früheren Veröffentlichungen und deren Qualitäten im Vergleich zum gerade besprochenen Reissue weiter.
Ansonsten ist man in der Tat, soweit es neu erschienene LP-Ausgaben alter Aufnahmen betrifft, derzeit (noch) darauf angewiesen, die Rezensionen in den Stereomagazinen zu verfolgen - oder sich die Newsletter von dacapo oder ars! kommen zu lassen - und deren Anpreisungen zu glauben.

Die Erstausgabe der "LP" habe ich hier. Eine für Vinylfreunde willkommene Bereicherung, wobei derzeit das Schwergewicht jedoch noch auf der Seite der Testberichte liegt. Ich gehe aber davon aus, daß der Musikteil eine erhebliche Ausweitung erfährt, sobald sich das Magazin mal am Markt etabliert hat.

Leider legt die Redaktion der FonoForum, wo es nach meiner Meinung immer noch die seriösesten und vor allem umfangreichsten Rezensionen außerhalb des Rock/Pop-Sektors gibt, offenbar (noch) keinen Wert auf die Besprechung von LP's.


Im übrigen halte ich persönlich es so:

- alte Aufnahme bis etwa Mitte 80er Jahre = LP (original oder Reissue, kommt auf den Klang an)
- neue Aufnahme, sofern digital = CD usw.
- neue Aufnahme, analog = LP (so was gibt es ja von "Überzeugungstätern" wie etwa die letzte Steely Dan-Platte oder die Sachen von Leslie Mandoki).

Auf dem Klassiksektor werden - dies am Rande - wahre Glaubenskriege darüber ausgetragen, ob das Original auf LP dem Reissue (auch auf LP) vorzuziehen sei oder wann ausnahmweise einmal nicht. Das Problem haben wir mit Bändern eher nicht.....

Gerd
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#7
Zitat:Michael Franz postete
Was ich da schon als VG angedreht bekommen habe....
Wenn Du Wert auf ein Minimum an Qualität legst, dann kaufe niemals auf Verdacht VG-Platten! VG bedeutet schon lange nicht mehr "very good"... rechne mit einer Platte, die zwar ohne zu haken und zu springen durchspielt, die aber deutlich knackt und knistert.

Erst ab VG+ ist mit einer sehr gut erhaltenen Platte zu rechnen.

Da die Abstufungen sehr unterschiedlich ausgelegt werden, würde ich nie bei einem Anbieter kaufen, der nicht seine Interpretation im "Kleingedruckten" hinterlegt hat. Wer sich allerdings auf den Oldie-Markt-Standard beruft, muß auch bei VG etwas vernünftiges liefern, sonst hast Du einen Grund, zu reklamieren.

Gruß, Wolfgang
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