06.10.2012, 19:57
Hallo Tonbandfreunde,
ich möchte mich euch kurz vorstellen:
Mein Name ist Tim, ich bin im fünften Lebensjahrzehnt, verheiratet, ein Sohn.
Als Kind hatte ich eine lockere Beziehung zu einem Tonbandgerät namens Grundig TK 220. Das Gerät hatte mein Vater Ende 1966 rechtzeitig zum Weihnachtsfest der Familie spendiert. Zwei Grundig-Bänder und etwa 1970 ein BASF-Band wurden angeschafft und bespielt. Nachdem Mitte der Siebziger das Gerät durch sehr lauten Lauf und eine defekte Andruckrolle Ärger machte, hat mein Vater diese Teile vom örtlichen Radiohändler bezogen und, sparsam wie er ist, selbst eingebaut. Es waren eine neue Rolle und irgendein Gummirad, zum Wechsel musste das ganze Gerät zerlegt werden. So jedenfalls die Überlieferung. Nachdem die Teile eingebaut waren, wurde das Gerät einige Jahre eingelagert und schliesslich hat er Ende der Siebziger das Grundig seinem Bruder, also meinem Onkel geschenkt.
Dort stand es viele Jahre unbenutzt, der Onkel hatte mit Tonbandgeräten rein gar nichts am Hut. Er hat es wohl nie benutzt. Wir dachten schon, es wäre weggeworfen worden.
Nun ist mein Onkel letzten Monat leider nach einer kurzen, schweren Krankheit verstorben. Als der Haushalt aufgelöst wurde, waren mein Vater und ich zum Helfen ebenfalls vor Ort. Mein Onkel wohnte mitten im Odenwald, das bedeutet eine längere Autofahrt, aus diesem Grund haben wir uns die letzten Jahre auch nicht oft gesehen. Zurück zum Thema: als der Keller entrümpelt wurde, tauchte im allerletzten Winkel ein mir noch wohlbekannter brauner Koffer mit anthrazitfarbenem Deckel und einem Grundig-Emblem auf. Das Tonbandgerät, an dessen Existenz schon keiner mehr geglaubt hatte, war tatsächlich noch da ! Ich bekam eine regelrechte Gänsehaut, es war ein seltsamer Augenblick.
Total verstaubt, entsprechender Kellergeruch. Spulen lagen auch noch drauf, die Schaumstoffpolster zerfielen beim Öffnen des Deckels zu Staub...
Die Papiere fanden sich im Arbeitszimmer, die beiden anderen Bänder ebenfalls. Sie lagen in einem Karton ebenfalls im Keller.
Phönix aus der Asche - das Tonbandgerät Grundig TK 220, ich konnte es kaum glauben.
Ich habe das Gerät behalten (dürfen), eigenartigerweise wollten die engeren Angehörigen (zwei Töchter und ein Sohn) das Gerät nicht haben. Sie wussten nicht einmal von der Existenz dieses Gerätes.
Da ich mich jedoch noch gut an das Tonband erinnern konnte und es ja mal meinem Vater gehörte, war klar, dass das Gerät seinen Lebensabend bei mir verbringen darf.
Ein erster vorsichtiger Funktionstest verlief ernüchternd, zwei Mal ist eine der beiden Sicherungen kaputt gegangen, die dritte hält bisher, das Gerät läuft und spielt auch. Es macht jedoch wieder den gleichen Radau, wie damals. Das Laufgeräusch war mir sofort wieder in Erinnerung. Aber es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man das Tonbandgerät, welches man seit Jahrzehnten auf dem Schrott vermutete, wieder laufen lassen kann, das Hören der alten Aufnahmen ist schon eine enorm großartige Sache und weckt reichlich Erinnerungen.
Um das Gerät wieder richtig hinzubekommen, brauche ich sicher eure Hilfe, bin jedoch zuversichtlich, dass ihr mir bestimmt gute Tipps und Hilfestellung geben könnt. Es liegt mir sehr viel daran, das Gerät wieder richtig gut hinzubekommen. Ich kann ja mal ein entsprechendes Thema eröffnen, wenn es recht ist.
Übrigens, meine Frau und mein Sohn halten mich für bekloppt, sie sind der Ansicht, dass ich das stinkende Teil lieber wegwerfen soll. Hat man so was schon erlebt ? Ich finde, das Gerät riecht - speziell wenn die Röhren das Gerät schön durchgewärmt haben - sehr angenehm. Erinnert mich auch an damals, als ich als Kind die Nase immer über das Lüftungsgitter über den Röhren gehalten habe und den Duft inhaliert habe. Vielleicht bin ich ja wirklich bekloppt...
Ich bitte um Nachsicht, wenn ich vermutlich doofe Fragen stellen werde, aber ich kenne mich nicht wirklich mit diesem uralten Medium aus.
Bis dann
Tim
Na, war ja dann doch eine etwas ausladende Vorstellung, zu lang ? Sorry.
ich möchte mich euch kurz vorstellen:
Mein Name ist Tim, ich bin im fünften Lebensjahrzehnt, verheiratet, ein Sohn.
Als Kind hatte ich eine lockere Beziehung zu einem Tonbandgerät namens Grundig TK 220. Das Gerät hatte mein Vater Ende 1966 rechtzeitig zum Weihnachtsfest der Familie spendiert. Zwei Grundig-Bänder und etwa 1970 ein BASF-Band wurden angeschafft und bespielt. Nachdem Mitte der Siebziger das Gerät durch sehr lauten Lauf und eine defekte Andruckrolle Ärger machte, hat mein Vater diese Teile vom örtlichen Radiohändler bezogen und, sparsam wie er ist, selbst eingebaut. Es waren eine neue Rolle und irgendein Gummirad, zum Wechsel musste das ganze Gerät zerlegt werden. So jedenfalls die Überlieferung. Nachdem die Teile eingebaut waren, wurde das Gerät einige Jahre eingelagert und schliesslich hat er Ende der Siebziger das Grundig seinem Bruder, also meinem Onkel geschenkt.
Dort stand es viele Jahre unbenutzt, der Onkel hatte mit Tonbandgeräten rein gar nichts am Hut. Er hat es wohl nie benutzt. Wir dachten schon, es wäre weggeworfen worden.
Nun ist mein Onkel letzten Monat leider nach einer kurzen, schweren Krankheit verstorben. Als der Haushalt aufgelöst wurde, waren mein Vater und ich zum Helfen ebenfalls vor Ort. Mein Onkel wohnte mitten im Odenwald, das bedeutet eine längere Autofahrt, aus diesem Grund haben wir uns die letzten Jahre auch nicht oft gesehen. Zurück zum Thema: als der Keller entrümpelt wurde, tauchte im allerletzten Winkel ein mir noch wohlbekannter brauner Koffer mit anthrazitfarbenem Deckel und einem Grundig-Emblem auf. Das Tonbandgerät, an dessen Existenz schon keiner mehr geglaubt hatte, war tatsächlich noch da ! Ich bekam eine regelrechte Gänsehaut, es war ein seltsamer Augenblick.
Total verstaubt, entsprechender Kellergeruch. Spulen lagen auch noch drauf, die Schaumstoffpolster zerfielen beim Öffnen des Deckels zu Staub...
Die Papiere fanden sich im Arbeitszimmer, die beiden anderen Bänder ebenfalls. Sie lagen in einem Karton ebenfalls im Keller.
Phönix aus der Asche - das Tonbandgerät Grundig TK 220, ich konnte es kaum glauben.
Ich habe das Gerät behalten (dürfen), eigenartigerweise wollten die engeren Angehörigen (zwei Töchter und ein Sohn) das Gerät nicht haben. Sie wussten nicht einmal von der Existenz dieses Gerätes.
Da ich mich jedoch noch gut an das Tonband erinnern konnte und es ja mal meinem Vater gehörte, war klar, dass das Gerät seinen Lebensabend bei mir verbringen darf.
Ein erster vorsichtiger Funktionstest verlief ernüchternd, zwei Mal ist eine der beiden Sicherungen kaputt gegangen, die dritte hält bisher, das Gerät läuft und spielt auch. Es macht jedoch wieder den gleichen Radau, wie damals. Das Laufgeräusch war mir sofort wieder in Erinnerung. Aber es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man das Tonbandgerät, welches man seit Jahrzehnten auf dem Schrott vermutete, wieder laufen lassen kann, das Hören der alten Aufnahmen ist schon eine enorm großartige Sache und weckt reichlich Erinnerungen.
Um das Gerät wieder richtig hinzubekommen, brauche ich sicher eure Hilfe, bin jedoch zuversichtlich, dass ihr mir bestimmt gute Tipps und Hilfestellung geben könnt. Es liegt mir sehr viel daran, das Gerät wieder richtig gut hinzubekommen. Ich kann ja mal ein entsprechendes Thema eröffnen, wenn es recht ist.
Übrigens, meine Frau und mein Sohn halten mich für bekloppt, sie sind der Ansicht, dass ich das stinkende Teil lieber wegwerfen soll. Hat man so was schon erlebt ? Ich finde, das Gerät riecht - speziell wenn die Röhren das Gerät schön durchgewärmt haben - sehr angenehm. Erinnert mich auch an damals, als ich als Kind die Nase immer über das Lüftungsgitter über den Röhren gehalten habe und den Duft inhaliert habe. Vielleicht bin ich ja wirklich bekloppt...
Ich bitte um Nachsicht, wenn ich vermutlich doofe Fragen stellen werde, aber ich kenne mich nicht wirklich mit diesem uralten Medium aus.
Bis dann
Tim
Na, war ja dann doch eine etwas ausladende Vorstellung, zu lang ? Sorry.