Grundig TS1000 Spulen n.io.
#1
Hallo

Meine Grundig TS1000 habe ich gestern mal wieder angeworfen.
Dabei zeigte sich, daß ein richtiges Umspulen nicht möglich war.
Auch die Spulgeschwindigkeit lies sich nicht regeln. Am Tachogererator lag es nicht, auf der Baugruppe M hatte ein Kondensator seine Kapazität verloren.

Darauf bin ich durch messen gekommen, also C4 hatte statt 10 uF nur noch 1,7 uF. Den habe ich ausgetauscht und schon ist das Spulen wieder gegeben.

Gruß Claus
Zitieren
#2
Hallo Claus,

ich freue mich immer wieder, wenn ich lese, dass ein Forianer durch Messen mit einem Kapazitätsmessgerät den Fehler gefunden hat.
Schlimm finde ich es, wenn die sog. Pseudoelektroniker auch in anderen Foren dazu auffordern sämtliche C`s auszutauschen, und sich die Tauscher, die zwar mit dem Lötgerät umgehen können, aber sonst scheinbar zu wenig von der Materie verstehen, dann auch noch wundern, dass das Gerät trotzdem nicht funktioniert.

Kondensatoren sind häufiger von Ausfällen betroffen als andere Bauteile. Das ist mittlerweile bekannt.
Daher mein Rat, sie neben der messtechnischen Untersuchung auch einer optischen Prüfung zu unterziehen. Warum sollte man das tun?

Die meisten Kondensatoren sind mit einer Kunststoff- oder Lackschicht überzogen. Im Laufe der Jahrzehnte entstehen Risse. Durch Lagerung in Räumen mit erhöhter Feuchtigkeit dringt diese in die C`s ein. Die Folge: der theoretisch unendliche ohmsche Wert verringert sich so sehr, dass aus dem C ein ohmscher Widerstand geworden ist.
Bei den üblichen HiFi-Geräten kommt es infolge der niedrigen Spannungen meistens zu Ausfällen in der Funktion, vielleicht muss auch ein Transistor oder Widerstand dran glauben, mehr passiert i.d.R nicht.
Aber bei den Netzentstörkondensatoren, die an 240V Netzspannung liegen, kann die Sache sehr gefährlich werden. Gerüche sind hier das kleinste Übel, es sind auch schon ganze Geräte und Wohnungen in Brand geraten.

Amüsiert hat mich ein Angebot bei 123. Da wurden gebrauchte Kleinelkos (die orangefarbenen von Röderstein) massenhaft angeboten. Da wird auch heute noch vorgeschlagen, diese schleunigst alle auszuwechseln. Bei diversen Geräten aus den 70`ern, in denen diese massenhaft verbaut sind, habe ich bisher erst zwei von denen auswechseln müssen.

Hoffentlich habe ich nicht zu sehr gelangweilt, aber es musste einmal gesagt werden.

Gruß Bebi
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste