16.03.2013, 22:23
Na, wenn wir jetzt immer noch bei der 18 201 sind, habe ich auch noch was. Das war 1985, als die Eisenbahn in Deutschland 150-jähriges feierte. Und damals hat man ja echt noch was auf die Räder gestellt, ich erinnere an mehrere "vom Sockel geholte" Dampfer und die Fahrzeugparaden in Nürnberg-Langwasser!
Es gab da auch eine große Veranstaltung im ehemaligen Eisenwerk Tafel in Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße. Sie hieß "Zug der Zeit - Zeit der Züge".
Es hatte sich extra eine eigene "Eisenbahnjahr-Veranstaltungs-GmbH" etabliert, die neben der DB hier tätig wurde. Deren Geschäftsführer war der damalige Vorsitzende des Bayerischen Eisenbahnmuseums, Andreas Braun.
Auf dem Tafelwerk wurden von Mai bis September in einer historischen Halle diverse Privatfahrzeuge gezeigt und es wurde auch gedampft. Nämlich mit diversen Feldbahnloks und mit einem kurzen normalspurigen Pendelzug, der die Besucher vom und zum Osteingang transportierte, über die gewaltige Strecke von 500 m. Vorn hing die Luci des Bayerischen Eisenbahnmuseums und hinten die J.A. Maffei des Bayerischen Localbahn Vereins am Zuge.
Als besondere Attraktion kam im Juni für einige Wochen die 18 201 (bzw. 02 0201-0) der VES-M Halle nach Nürnberg aufs Tafelwerk, mit originalem DR-Lokpersonal! Damals eine Sensation!
Da ich im Juni für drei Wochen Lokführer auf dem Pendelzug gemacht habe, ergab sich die Gelegenheit, die "schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt" aus der Nähe in Augenschein zu nehmen und am Abend mit ihrem Personal, Lokführer Rudi Rindelhardt und seinem Heizer, essen zu gehen. Später reparierte ich sogar mit "West-Material" eine Dichtung am Luftsaugeventil auf der Rauchkammer.
Es war schon etwas Besonderes um diese Lokomotive! Zum einen, weil sie aus der DDR kam und zum anderen wegen der Einmaligkeit dieses Einzelstücks mit seinen 2300 mm großen Kuppelrädern. Auf dem Führerstand beeindruckte das Schild "Größte Geschwindigkeit 180 km/h" und Teppichboden (!) unter den Füßen. Normale Loks haben da nur Holzbohlen. "Geckich" (gagig?) war auch die fabrikneue Kohlenschaufel, die an der Tenderwand hing. Die 18 201 hat bekanntlich Ölhauptfeuerung...
Es ließ sich gar nicht vermeiden, dass ich meinen Heizer bat, ein Erinnerungsfoto von mir und der 18er zu machen. Schließlich bekommt man (und bekam man damals schon gar nicht) nicht oft eine solche Gelegenheit.
Und so kuckte Holgi so aus dem Fenster, als würde er gerade mit 175 durch die Lande brausen.
Es waren unvergessliche Wochen, die allen Beteiligten viel Spaß gemacht haben. Übernachtet wurde kostenlos in extra hergerichteten Zimmern im Verwaltungsbau des Tafelwerks und das Trinkgeld war abends immer so reichlich in der Konservendose, sie auf dem Stehkessel stand, dass wir fast täglich zum Griechen oder Italiener gehen konnten.
Auch das Stammpersonal der 18er wollte ein Erinnerungsfoto. Das haben sie allerdings nie zu sehen bekommen, obwohl ich das Vergnügen hatte, etliche Jahre später, als es keine DDR mehr gab, bei Rudi als Heizer auf der 01 066 zu fahren.
Ihr sollt aber beide Bilder zu sehen bekommen (Rudi ist der räumlich ganz rechte):
Gruß Holgi
Es gab da auch eine große Veranstaltung im ehemaligen Eisenwerk Tafel in Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße. Sie hieß "Zug der Zeit - Zeit der Züge".
Es hatte sich extra eine eigene "Eisenbahnjahr-Veranstaltungs-GmbH" etabliert, die neben der DB hier tätig wurde. Deren Geschäftsführer war der damalige Vorsitzende des Bayerischen Eisenbahnmuseums, Andreas Braun.
Auf dem Tafelwerk wurden von Mai bis September in einer historischen Halle diverse Privatfahrzeuge gezeigt und es wurde auch gedampft. Nämlich mit diversen Feldbahnloks und mit einem kurzen normalspurigen Pendelzug, der die Besucher vom und zum Osteingang transportierte, über die gewaltige Strecke von 500 m. Vorn hing die Luci des Bayerischen Eisenbahnmuseums und hinten die J.A. Maffei des Bayerischen Localbahn Vereins am Zuge.
Als besondere Attraktion kam im Juni für einige Wochen die 18 201 (bzw. 02 0201-0) der VES-M Halle nach Nürnberg aufs Tafelwerk, mit originalem DR-Lokpersonal! Damals eine Sensation!
Da ich im Juni für drei Wochen Lokführer auf dem Pendelzug gemacht habe, ergab sich die Gelegenheit, die "schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt" aus der Nähe in Augenschein zu nehmen und am Abend mit ihrem Personal, Lokführer Rudi Rindelhardt und seinem Heizer, essen zu gehen. Später reparierte ich sogar mit "West-Material" eine Dichtung am Luftsaugeventil auf der Rauchkammer.
Es war schon etwas Besonderes um diese Lokomotive! Zum einen, weil sie aus der DDR kam und zum anderen wegen der Einmaligkeit dieses Einzelstücks mit seinen 2300 mm großen Kuppelrädern. Auf dem Führerstand beeindruckte das Schild "Größte Geschwindigkeit 180 km/h" und Teppichboden (!) unter den Füßen. Normale Loks haben da nur Holzbohlen. "Geckich" (gagig?) war auch die fabrikneue Kohlenschaufel, die an der Tenderwand hing. Die 18 201 hat bekanntlich Ölhauptfeuerung...
Es ließ sich gar nicht vermeiden, dass ich meinen Heizer bat, ein Erinnerungsfoto von mir und der 18er zu machen. Schließlich bekommt man (und bekam man damals schon gar nicht) nicht oft eine solche Gelegenheit.
Und so kuckte Holgi so aus dem Fenster, als würde er gerade mit 175 durch die Lande brausen.
Es waren unvergessliche Wochen, die allen Beteiligten viel Spaß gemacht haben. Übernachtet wurde kostenlos in extra hergerichteten Zimmern im Verwaltungsbau des Tafelwerks und das Trinkgeld war abends immer so reichlich in der Konservendose, sie auf dem Stehkessel stand, dass wir fast täglich zum Griechen oder Italiener gehen konnten.
Auch das Stammpersonal der 18er wollte ein Erinnerungsfoto. Das haben sie allerdings nie zu sehen bekommen, obwohl ich das Vergnügen hatte, etliche Jahre später, als es keine DDR mehr gab, bei Rudi als Heizer auf der 01 066 zu fahren.
Ihr sollt aber beide Bilder zu sehen bekommen (Rudi ist der räumlich ganz rechte):
Gruß Holgi