Behörden, Dienststellen, Tonbandnostalgie
#1
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Stellt euch mal folgende -natürlich rein fiktive- Situation vor: -Ein Tonbandhändler bekommt von der Bundeswehr, Teilstreitkräfte Marine, eine Anfrage für eine sehr minimale Menge Band auf 18er Spule. Dazu soll er ein mehrseitiges Formular ausfüllen und jede Menge Fragen beantworten. Er denkt sich, da will jemand einen Sonderpreis für das Band rausholen und mailt zurück, man möge über den Webshop bestellen.

Damit, so glaubt er, sei das Thema erledigt.

Aber offenbar fehlt ihm als Wehrdienstverweigerer das Verständnis für die Organisation bei der Bundeswehr, Teilstreitkräfte Marine. Er bekommt Wochen später per Post ein hochoffizielles, fünfseitiges Formular, mit dem das Band bestellt wird. Auch hier wieder jede Menge auszufüllen.

Man fragt sich, ob ein derartiger bürokratischer Aufwand für die "Beschaffung" (BW- deutsch für kaufen) eines Tonbandes sinnvoll ist, und welche Verwaltungskosten das verursacht.

Und man fragt sich, wozu die Deutsche Marine heutzutage überhaupt noch Tonbänder braucht - ob die womöglich noch Telefunken M38 im Dienst haben?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo Bruder im Geiste,

da würden mir sofort eine Menge Eulenspiegeleien einfallen, sofern der Händler auf den Umsatz verzichten kann. Er schreibe einfach zurück (10 Seiten AGBs) dass derlei Aufwand mit Summe x.xxx,xx vorab zu Vergüten sei und dass es die Mindesbestellmenge von einer Euro-Palette für Behörden, plus Versandkosten bis Türschwelle (Wasserkante) gäbe. Er weise auf Kreditkarte oder eBucht-Bezahldienst als einzige Bezahlungsmöglichkeit hin, da man ja noch kein Kundenkonto bei ihm habe. Für kleinere Mengen, verweise er auf die Angebote in der eBucht und die Möglichkeit dort mitzubieten....

VG
Michael

Für Behörden, Politiker u.a. ist es halt leicht Zeit und Geld zu verschwenden bzw. auszugeben, wenn man es nicht selbst verdienen bzw. erarbeiten muss.

Aber man bedenke: Vieleicht haben die nur ein nettes kleines Museum mit alter aber sicher funktionierender Technik und einen armen wehrpflichtigen* Technikliebhaber der was sinnvolles tun möchte. Der fiktive Händler könnte doch mal zurückfragen für was die Bänder gedacht sind (inkl Fotos fürs Forum), damit man auch sicher gehe, das richtige zu liefern.

*Vielleicht hat man ihm wie mir vergessen zu sagen, dass die Wehrpflicht abgeschafft wurde.


Add: Und dann übertrage man noch jene Geschichte vom japanischen Soldaten in unsere Zeit und auf die Tonbänder, der Jahre nach Kriegsende lebend im Outback Australiens gefunden wurde und noch nicht wusste, das der Krieg schon Jahre vorbei war.

Add2:
Und noch, weil es viel zu heiß ist, um was sinnvolles zu tun: Vielelicht ist es so wie mit den Röhrenendstufen in modernen russischen Kampfjets. Möglicherweise sind Tonbänder und analoge Technik ja doch (atombomben)sicherer als MP3 und Co. Stichwort NEMP ;-)
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