Marantz Tuner mit Oszi
#1
Ich habe vor einiger Zeit einen Marantz Tuner mit Oszilloskop gesehen. Zum Beispile der 2130 oder 2110. Für was ist dieses Oszilloskop eigentlich gut? Was kann man daraus ablesen? Weiß das jemand?
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#2
Zitat:The_Wayne postete
Für was ist dieses Oszilloskop eigentlich gut?
Für den Sammlerwert. Smile
Der Revox B260 hat auch einen Oszilloskop Ausgang. Für XY Betrieb.
Ich habe da auch mal ein Oszi angeschlossen. Aber was mir das Bild genau sagen sollte weis ich nicht mehr. Vieleicht ein schmalbandiger Spectrum-Analyser.

MfG Matthias
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#3
.
Nee, das hatte was mit der Abstimmung zu tun, Reflektionen oder ähnlich, glaube ich mich zu erinnern. Sequerra hatte auch so ein Gerät mit Oszilloskop. Der Nutzen scheint aber eher beschränkt gewesen zu sein, denn sonst hätten adere HighEnd- Firmen das auch gemacht.

Wie immer gilt : wer viel mißt, mißt auch Mist.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Ich habe irgendwo gelesen, vermutlich Funkschau, daß ein Feldstärkeinstrument nur eine billige Krücke ist. Die Abstimmung muß mit einem Oszi geschehen, aber das wäre viel zu teuer für die Standardtuner... Demnach hat Marantz den einzig richtigen Weg gewählt. Allerdings wüßte ich ohne Anleitung auch nicht, was mir so ein Oszi sagen soll Big Grin
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#5
Jetzt schreibe ich mal ganz elitär:
Wäre ein Oszi notwendig, um bei einem Tuner den Sender einzustellen, so hätten ihn SABA und REVOX eingebaut! Wie waren denn die Marantz-Tuner im Vergleich zu eropäischen Geräten, was die Empfangsleistungen anbelangt? Japaner waren in Sachen Tunerbau eher Lehrlinge.

Letztlich gibt es Empfangsverhältnisse, und an denen kann der Tuner nichts ändern. Es gibt einen Drehknopf, und der hat exact eine optimale Position. Die gilt es zu finden. Der Test, der zu machen wäre:

#Herkömmlichen Tuner nach Mittenanzeige und Feldstärkeinstrument unter Berücksichtigung einer evtl. Multipath Anzeige einstellen. Diese Standardausstattung bietet z. B. der A76
#Gegencheck mit angeschlossenem Oszi, sind Korrekturen erforderlich?
#Führen evtl. Korrekturen zu einer Verbesserung?

Erst wenn letzteres der Fall ist, bringt die Einstellung per Oszi eine Verbesserung. Ansonsten ist es ein Gimmick. Der Fachmann mag etwas über die Empfangsverhältnisse herauslesen. Das ist aber nicht gefragt. Gefragt ist das Auffinden der richtigen Drehknopfstellung.
Michael(F)
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#6
Zitat:Michael Franz postete
Jetzt schreibe ich mal ganz elitär:
Wäre ein Oszi notwendig, um bei einem Tuner den Sender einzustellen, so hätten ihn SABA und REVOX eingebaut! Wie waren denn die Marantz-Tuner im Vergleich zu eropäischen Geräten, was die Empfangsleistungen anbelangt? Japaner waren in Sachen Tunerbau eher Lehrlinge.

Letztlich gibt es Empfangsverhältnisse, und an denen kann der Tuner nichts ändern. Es gibt einen Drehknopf, und der hat exact eine optimale Position. Die gilt es zu finden. Der Test, der zu machen wäre:

#Herkömmlichen Tuner nach Mittenanzeige und Feldstärkeinstrument unter Berücksichtigung einer evtl. Multipath Anzeige einstellen. Diese Standardausstattung bietet z. B. der A76
#Gegencheck mit angeschlossenem Oszi, sind Korrekturen erforderlich?
#Führen evtl. Korrekturen zu einer Verbesserung?

Erst wenn letzteres der Fall ist, bringt die Einstellung per Oszi eine Verbesserung. Ansonsten ist es ein Gimmick. Der Fachmann mag etwas über die Empfangsverhältnisse herauslesen. Das ist aber nicht gefragt. Gefragt ist das Auffinden der richtigen Drehknopfstellung.
Das sehe ich aus einem etwas anderen Blickwinkel.
Ich denke nicht, dass die Japaner im Tunerbau noch Lehrlinge waren.
Ausserdem denke ich, dass Marantz in den siebziger Jahren ein amerikanisches Unternehmen war, geführt vom Firmengründer Raul Marantz. Allein aus dieser Tatsache ergeben sich schon Unterschiede an die Anforderungen, die an die Empfangsteile gestellt wurden.
Die Sender liegen im Band der USA wesentlich weiter auseinander, als in Europa und entwickelt wurde für den amerikanischen Markt.
Es bestand keine Notwendigkeit, die Geräte an die europäischen Empfangsverhältnisse anzupassen., weil der Absatz in Europa nicht die dafür notwendigen Zahlen erreichte.
Bei diesen Geräten fehlten dementsprechend auch die Europa durchaus üblichen Lang- und Kurzwellenbereiche.
Daraus jetzt eine gewisse Unfähigkeit der Japaner abzuleiten, scheint mir dann doch übertrieben zu sein.
Das Tuneroszilloskop war für mich nur eine Spielerei der damaligen Edelschmiede Marantz, die ihren Kunden eben "etwas Besonderes" bieten wollten.
Ebenso sehe ich die Tatsache, dass einige Geräte mit Dolby für Rundfunkempfang im FM-Bereich ausgerüstet wurden.

Nebenbei bemerkt, auch der sehr hochwertige Receiver "4400"aus den siebziger Jahren hatte ein Oszi eingebaut, was hier auch noch andere Anzeigefunktionen übernehmen konnte.

Gruß
Enno.
Gruß, Enno
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#7
=> Enno,

so habe ich das mit den "Lehrlingen" auch gemeint. Die Empfangsverhältnisse in Europa, gerade auch in Deutschland, waren wesentlich schwieriger als in Übersee, sei es Japan oder USA. Diese Tuner kamen mit den hiesigen Empfangsverhältnissen nur schwer zurecht. Immer wieder scheiterten sie z. B. am "Stuttgarter Kessel".

Nun haben gerade die Japaner bei uns ordentlich verkauft, und ich hätte erwartet, daß sich schon aus Prestigegründen auf die hiesigen Verhältnisse etwas einstellen. Das war aber nur sehr selten der Fall. Komischerweise spielte so mancher Billigtuner von SABA oder Grundig einen Japanischen Boliden an die Wand, wenn es um die Empfangsleistung ging.
Michael(F)
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#8
Zitat:wolkrott postete
...
Das sehe ich aus einem etwas anderen Blickwinkel.
Ich denke nicht, dass die Japaner im Tunerbau noch Lehrlinge waren.
Ausserdem denke ich, dass Marantz in den siebziger Jahren ein amerikanisches Unternehmen war, geführt vom Firmengründer Raul Marantz. Allein aus dieser Tatsache ergeben sich schon Unterschiede an die Anforderungen, die an die Empfangsteile gestellt wurden.
...
Gruß
Enno.
Das ist es ja gerade, warum Japaner und USAmerikaner Lehrlinge waren und zumindest beim UKW-Empfängerbau es immer noch sind. Die Empfangsverhältnisse in den USA, für die die Japaner ja hauptsächlich konstruierten, waren viel zu gut. Die Filter waren breitbandig und hatten dadurch eine schlechte Trennschärfe. Dadurch war der Klang allerdings besser, weil klirrärmer und die Stereokanaltrennung war besser. Um das in Deutschland (Europa) mit den gleichen technischen Daten hinzubekommen, war ein wesentlich höherer Entwicklungs- und Materialaufwand nötig. Das meinte Michael(F) wohl damit. Als ich mal bei einem japanischen HIFI-Hersteller gearbeitet habe, hatte ich mitbekommen, dass man bei Tunern, bei denen sich die Kunden über eine schlechte Trennschärfe beschwerten hatten, kurzerhand die keramischen ZF-Filter gegen schmalbandigere tauschte, was die schon beschriebenen Nebenwirkungen verursachte. Mit den ursprünglichen technischen Daten hatte das Gerät dann nicht mehr viel zu tun.

Ein Oszilloskop kann auch nur Spannungen anzeigen. Um die Feldstärke anzuzeigen braucht man keins. Für Mehrwegempfang schon eher. Interessant war allerdings die Stereoanzeige mit Oszilloskop. Je mehr Unterschiede in den Stereokanälen vorhanden waren, um so runder wurde die buschige Kugel auf der Anzeigeröhre. Bei Mono sah man nur eine diagonale Linie.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#9
Wieso haben denn ausländische Hersteller auf die anderen Bänder wie Kurz- und Mittelwelle verzichtet? Diese Bänder wurden doch im Ausland m. W. länger primär genutzt als in Deutschland. Denn nach dem 2. WK wurden Deutschland fast alle Senderechte auf den Kurz-, Mittel-, und Langwellenbereich gestrichen. Danach haben die Deutschen (wer das war, weiß ich nicht) UKW erfunden und konnten damit auf ihrem neuen eigenen Band rumsenden was sie wollten.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Revox z. B. verzichtete auch auf LW, MW und KW. Argument: Hier ist kein HiFi möglich. So wurde den Kunden eine kompromisslose, elitäre Haltung aufgezwungen. Andere Hersteller brachten wenigstens noch das MW-Band.
Michael(F)
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#11
Also, das Oszilloskop hat drei grundsätzliche Schaltstufen:

Tuning: in x- Richtung Ratiomitte und in y-Richtung Feldstärke.

Multipath: ist kompliziert, zeigt in x-Richtung den Frequenzhub, in y-Richtung Feldstärke, aber auch AM, die durch Reflexionen entsteht (dazu wird die Begrenzerspannung an den verschiedenen Begrenzerstufen ausgewertet).

Audio: NF Links und Rechts

Das Oszilloskop ist eine schöne Sache für den professionellen Anwender; ich habe aber meine Zweifel, ob der gemeine Heimnutzer die Schirmbilder sinnvoll deuten kann.

MfG

DB
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#12
Hallo

Mir ist der Marantz 2600 bekannt, welcher eine solche Anzeige bot:
http://www.classic-audio.com/marantz/2600.html

Soll damals das Spitzenmodell gewesen sein. Wenn man sich die Daten/Werte anschau, weiss man auch warum.

Scheinbar soll der Bildschirm mit der Zeit ausbrennen und Ersatzteile soll es schon lange keine mehr geben. Im Stereo war vor einiger Zeit ein Bericht in der Rubrik "Retroperspektive" drin.

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A propos Oszi: Meine Tuner besitzen alle einen Ausgang für ein Oszi. Kennt jemand eine gute Oszi-Software? Ich habe eine Profi-Soundkarte drin, das sollte kein Problem sein.

Gruss
Etienne
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#13
Ich finde es garnicht so dumm wie Revox es gemacht hat.
Wenn du einfach nur Radio hören willst kaufst du dir einen Apparat von einem einschlägigen Hersteller der dir zusagt. Wenn du es aber richtig richtig willst, nimmst du für UKW einen Revox, der dann nur das, aber richtig kann und für die AM Bereiche ein Gerät aus dem halbprofessionellen oder militärischen Bereich das dann das richtig kann. Selbst ein Grundig Satellit 700 oder Sony ICF7600G bietet dir auf AM mehr als jeder Hifi Tuner. Alleine der Syncrondetektor reist ne Menge raus. Und es geht noch einiges mehr.

Übrigens ist bei den Amis auch das Abstimmraster anders. Es sind immer 200kHz Schritte und jede ungrade Frequenz bei UKW und 10kHz Abstimmschritte bei MW. Das MW Band ist breiter als hier, aber es gibt keinen Langwellenrundfunk.

In den USA wurde der UKW Rundfunk übrigens erst mitte der 70er Jahre profitabel!
Dafür hatten sie MW-Stereo. Solche Autoradios wurden auch von Blaupunkt für den US Markt gebaut.
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#14
Zitat:Etienne postete
...
A propos Oszi: Meine Tuner besitzen alle einen Ausgang für ein Oszi. Kennt jemand eine gute Oszi-Software? Ich habe eine Profi-Soundkarte drin, das sollte kein Problem sein.

Gruss
Etienne
Schau mal hier:
http://www.dazyweblabs.com/shannonsoft/page3.html
Vielleicht ist da was bei.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#15
Hi Freaks,

weiß leider auch nicht, was man mit den Dingern abstimmmäßig messen kann. Wenn jedoch die normalen Audiosignale anliegen, kann man damit so einiges anstellen.

Ich selber komme aus dem professionellen TV-Bereich. Bei uns heißen die Dinger schlicht: Stereosichtgerät. Oder für den Fremdwortliebhaber: Gonyometer.

Man sieht: senkrechter Strich: Monosignal, waagerechter Strich: Monosignal (phasengedreht), "Wolke": Stereosignal.

Zwischen Strich und Wolke gibts natürlich Abstufungen, je mehr Wolke, desto mehr Stereo. Man erkennt auch gut die in ein Surroundsignal eingearbeiteten, phasengedrehten Töne für die Rückkanäle.

Unterm Strich ist´s für die alten Marantzgeräte in der Tat wohl eher als Edelgimmick anzusehen, aber als ein sehr schönes, keine Frage.

So weit ich weiß, sind die Röhren übrigens noch erhältlich. Falls jemand Interesse hat, könnte ich danach mal suchen.

Grüße Axel
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#16
Hallo,

Natürlich läßt sich über den Sinn oder Unsinn eines Oszilloskops als Anzeigeinstrument eines Tuners streiten. Ich finde, es sieht auf jedenfall nett aus, es kann auch einiges.
Ein sehr wichtiger Aspekt, heute wie früher, man hebt sich von der Masse ab, die Geräte sollen letztendlich auch verkauft werden, des abgebildete Modell 120 kostete 1973 DM 2250.- ohne Holzgehäuse, der Vorgänger das Modell 20 1971 DM 3950.-
Quelle: Thorens-Marantz Prospekte um 1970.

Damit das Auge sieht, was das Ohr überhören könnte...
... hat MARANTZ eine hochinteressante Besonderheit zu bieten. Der Idealzustand der Musikreproduktion läßt sich optisch darstellen und jederzeit kontrollieren. Zwei MARANTZ-Modelle - der UKW Receiver 19 und der UKW-Tuner 20 - sind mit einem universellen Präzisions-Oszilloskop ausgestattet. Dieses unbestechliche Laborinstrument verschafft Ihnen die Gewißheit, daß Ihre Musikanlage so arbeitet, wie es echte High-Fidelity möglich macht. Der dezent leuchtende Elektronenstrahl gibt Aufschluß darüber, ob der Stereo-Empfang so lupenrein ist, wie er sein könnte oder ob der Tonabnehmer Ihres Plattenspielers auch bei hohen und tiefen Frequenzen noch genügend Übersprechdärnpfung besitzt.
In einer erstklassigen HiFi-Anlage stecken vielfältige Möglichkeiten. Es wird Sie begeistern, all das zu überwachen, was zwischen Diamantspitze und Lautsprecher geschieht. Mit einem MARANTZ behalten Sie die einwandfreie Funktion aller Ihrer HiFi-Komponenten ständig im Auge. Denn das Ohr gewöhnt sich schnell an „schleichende" Mängel.
Der grüne Leuchtschirm Ihres MARANTZ Kontrollzentrums ist unbestechlich und ungemein vielseitig. Sehen Sie selbst!

[Bild: z1.jpg]
Richtiges Einstellen einer UKW-Station

[Bild: z2.jpg]
Qualität des empfangenen Signals

[Bild: z3.jpg]
Relative Feldstärke von UKW-Sendern

[Bild: z4.jpg]
Tonfrequente Signale

[Bild: z5.jpg]

Gruß

Michael-Otto
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#17
Aha, sehr interessant! Das gibt mir Aufschluß +ber das Oszilloskop im Tuner, danke!
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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