Anastacia
#1
Heute habe ich Janis Joplin gehört, die heilige, unantastbare Janis Joplin. Es hat mich wie ein elektrischer Schlag getroffen und sogleich habe ich ein großes Vergleichshören gestartet. Mein Fazit:

Anastacia hat eine verwandte Stimme. Die Bandbreite ist ähnlich, allerdings fehlt Anastacia das schmutzige in der Stimme und das letzte bißchen Engerie. Wäre jedenfalls unheimlich interessant, von ihr eine Joplin-Interpretation zu hören... Aber das ist wohl nicht ihr Ding und auch nicht das von Sony-Music...
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#2
Sorry, Andreas, war nicht Bonnie Tylers Version von "Piece Of My Heart" nicht bereits zuviel des guten, besser gesagt, des schlechten?

Gruß, Wolfgang
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#3
Hallo Wofgang,
da muß ich,trotz der späten Stunde,noch etwas schreiben:
Bonni Tyler mit Anastacia zu vergleichen,das ist so,wie wenn Du Heintje mit Bob Dylan vergleichst..
Und was die gute Janis anbelangt:da bin ich tatsächlich der Meinung(und das als Fan!),daß da viel romantisiert wird.
Hör Dir mal "Ball and Chain" von der guten Janis an,und dann von "Big Mama" Thornton..
Viele Grüße
Frank
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#4
Hallo Frank,

die Version von Big Mama Thornton kenne ich nicht, würde mich aber interessieren. Daß Janis Joplin sich teilweise an den 'echten' Blues-Sängerinnen orientiert hat, will ich nicht anzweifeln.

Mag Anastacia auch gesanglich mehr drauf haben als Bonnie Tyler, im Vergleich zu Janis Joplin kann ich beide nicht ernst nehmen. Smile

Gruß, Wolfgang
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#5
Anastacia hat kein so ein dünnes Stimmchen wie viele ihrer Kolleginnen, auch sieht sie einer Frau ähnlicher als einer Barbie-Puppe. Insgesamt klingt sie zu glattpoliert. Mit Janis Joplin kann man sie nicht vergleichen, da fehlen Welten.

Janis Joplin wurde immer als Rock-Sängerin gesehen und wird überwiegend mit Kolleginnen aus diesem Genre verglichen. Bei diesen Vergleichen zieht sie einsam ihre Kreise. Vergleicht man sie mit anderen schwarzen Sängerinnen, die nicht so bekannt waren, sieht es schon ganz anders aus. Es spricht für JJ, daß sie die Situation realistisch eingeschätzt hat. Aus ihren Vorbildern hat sie nie einen Hehl gemacht.
Michael(F)
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#6
Hallo,
Vergleiche hinken immer.Insbesondere,wenn sie grenz- bzw genreüberschreitend sind.
Die gute Janis und Anastacia singen nicht nur in anderen Ligen,sondern auch in unterschiedlichen Stilrichtungen.Das wäre etwa so,als würde man Lance Armstrong mit Oliver Kahn vergleichen.
Oder würde jemand drauf kommen,die Gesangeskünste von Bob Dylan mit denen von z.B.Placido Domingo(um ein krasses Beispiel zu wählen)zu vergleichen??

In dem,was sie macht,finde ich jedenfalls,daß sich Anastacia wohltuend aus der üblichen Einheitspampe("I´m the slime"/Frank Zappa,wie oft seiner Zeit voraus)abhebt.Und ich finde wie der Andreas,daß einer der Gründe dafür ihre Stimme ist.

Zur Janis,obwohl ich die mag,kann ich mir eine Bemerkung nicht verkneifen:die hat halt ,neben Rock,"weißen"Blues gesungen.Nicht mehr,aber auch nicht weniger.
(Ich glaube,dem Duke Ellington werden die Worte zugeschrieben,wonach der Blues sowieso nur ein weißes Mißverständnis sei)

Und dann ist sie auch noch tot.Jimi Hendrix hat gesagt:"wenn Du tot bist,bist Du für das Leben wie geschaffen."

WolfgangBig Grinie Big Mamma Thornton habe ich irgendwo auf Band,Wenn ich sie wiederfinde,denke ich an Dich und mach´ Dir eine CD.Vielleicht mit ein paar anderen Bluessängerinnen,Bessie Smith,Clara Smith ,Memphis Minnie bis Billy Holiday.Das sind alles alte Aufnahmen.Heute ist der Blus für die Afro-Amerikaner "yesterday´s music".(So wie für Barbara Thomson der Jazz.)

Aber erst nach unserem Band...(und vor Bruckner??)

Viele Grüße
Frank
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#7
Das Janis Joplin tot ist, hat natürlich sehr zu ihrer Glorifizierung beigetragen, so wie das bei Jim Morrison auch der Fall war.

Was würde sie wohl heute tun, würde sie noch leben? Mit Joe Cocker Duett singen?
Michael(F)
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#8
Zu Janis Joplin muss ich auch mal was sagen... Schliesslich war ich an der selben High-School wie sie: "Thomas Jefferson High School" in Port Arthur, Texas Smile

Anfang der 90er war es mit ihrer Glorifizierung nicht weit (Der Prophet im eigenen Land...), obwohl sich ihr 50ster Geburtstag näherte. Zwar hing sie im Bilderrahmen in der "Hall of Fame", aber da hing alles überragend auch Jimmy Johnson (Jimmy wer? Mag sich mancher da fragen). Jimmy Johnson war damals Headcoach der Dallas Cowboys und zigtausendmal populärer als Janis Joplin. Ich fand das völlig unverständlich, da kaum einer ausserhalb der Staaten je etwas von Jimmy Johnson gehört hat. Janis Joplin dagegen war/ist WELTberühmt.
Ich hab damals mal ihre Schwester Lara "getroffen" (Port Arthur ist keine Großstadt), die noch in der Gegend wohnte.

Inzwischen hat sich einiges geändert, es gibt sogar ein Denkmal und irgendwie haben auch die Verantwortlichen der Stadt gemerkt, dass Janis Joplin etwas besonderes war.
Wenn ich mich recht erinnere wurden sogar zwei Biographien (eine mit P!nk in der Hauptrolle) gedreht.

Auch wenn Janis Joplin als "first female rock superstar" gilt, mag ich ihre "soulige" Seite lieber. Die Bezeichung "white blues" hab ich nie gemocht...

Mein Lieblingszitat von Janis Joplin ist:

"The more you live, the less you die."

Hab ich lange bei mir im Zimmer hängen gehabt, unter einem Photo auf dem Janis der Photographin Linda Eastman (später McCartney) mit einer Flasche Southern Comfort zuprostet Wink
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#9
Zitat:firstthird postete
Aber erst nach unserem Band...(und vor Bruckner??)
Hallo Frank,

Bruckner wartet auf meine M12, und wenn alles klappt, bekomme ich diese am Wochenende. Andernfalls müßte ich für Aufnahme oder Wiedergabe ein Vierspurgerät einsetzen, weil ich nur einen einzigen Zweispur-Großspuler habe (die A77, und die macht Geräusche, als läge der Capstanmotor in den letzten Zügen, hoffentlich hält sie durch).

Gruß, Wolfgang
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