Plattenspieler: Denon DP-35F / Technics SL-BD20
#1
Edit: beide Plattenspieler sind weg


Moin, moin,

bei mir stehen zwei Plattenspieler herum, die schnell weg wollen Wink

1.
Es kommt ein gut erhaltener, halb-automatischer Plattenspieler TECHNICS SL-BD 20 zum Verkauf. Die AUDIO hat das Gerät im April 2007 getestet und ist zu einem guten Ergebnis gekommen, er "entpuppt sich bei genauerer Inspektion als ein erstaunlich sauber verarbeiteter, messtechnisch tadelloser Halbautomat, der – selbstverständlich in den 80ern – bei geschlossener Haube bedienbar ist."
Die HiFi-Wiki nennt desweiteren nur positive Testergebnisse für den Technics: Audio: 11/89 - "Kaufempfehlung", Stereoplay: 3/89 - "Mittelklasse Referenz 1", Hifi-Vision: 6/94 - "Gut", Audio: 4/2007 - "Mittelklasse" 55punkte - Preis/Leistung: „sehr gut“, „Kauftipp

Der Technics wurde im Jahre 1987 vorgestellt und war, fast bis zur Einstellung der Marke "Technics", unverändert bis 2008 im Angebot.

Der Halbautomat will seine Nadel manuell über die Einlaufrille geführt sehen und stellt dem Bediener einen Tonarmlift für das sanfte Aufsetzen und Anheben der Nadel zur Verfügung.
Am Ende der Platte stoppt der Technics den Antrieb automatisch und führt den Tonarm selbstständig in die Ruheposition zurück.

Der 312 mm durchmessende Alu-Spritzguss-Plattenteller wird über einen Flachriemen angetrieben. Der Riemen an meinem Gerät ist noch straff gespannt.

Der Tonarm ist leicht und gerade. Die effektive Tonarmlänge liegt bei 230 mm, der Überhang beträgt 15 mm. Der Rohr-Tonarm mit kardanischer Aufhängung läuft in einen T4P-Steck-Kopf aus, in den sich sämtliche Systemnadeln mit einem zulässigen Tonabnehmergewicht bis 6 Gramm und einer Auflagekraft von 1,25 Gramm verwenden lassen.
Bei meinem SL-BD20 ist ein Technics EPC-P24 mit noch gut erhaltener Nadel und vorhandenem Nadelschutz verbaut.
Der der Technics selbst bei einem Nadelwechsel oder nach dem Transport nicht neu justiert werden muß, eignet er sich auch ideal für Einsteiger in die Plattenspieler-Technik. Die AUDIO hat übrigens empfohlen, das originale Tonabnehmer-System gegen ein aktuelles von Audio Technica auszutauschen, was den Klang nochmals verbessern würde und das für unter 30 Euro zu haben ist.

Das Laufwerk ist in eine starre, Resonanz- und Vibrationsdämpfende antharzit-farbene TNRC-Zarge mit großen, höhenverstellbaren Isolatorfüßen eingebaut.

Die AUDIO nennt folgende Daten:
Maße: B: 43,0 x H: 9,3 x T: 37,5 cm
Gewicht: 3,6 kg
Farbe: anthrazit
Geschwindigkeiten: 33 1/3, 45 U/min
Konstruktion: starrer Aufbau
Füße höhenverstellbar: ja
Geschwindigkeitsumstellung: elektronisch
Tonarm-Höhenverstellung: ja
Geschwindigkeits-Feinregulierung: nein
Pitchregulierung während der Wiedergabe: nein
Antrieb: Flachriemen
Endabschaltung: ja
Geschwindigkeits-Abweichung: 0,10 %
Gleichlauf bewertet: 0,069

Weitere Infos gibt es in der HiFi-Wiki: http://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_SL-BD_20_D und im Prospekt: http://wegavision.pytalhost.com/Technics87/15.jpg

Ich biete den Technics Plattenspieler samt funktionsfähigem Riemen und Nadel, mit Netzkabel und gut erhaltener Haube zum Verkauf. Irgendein Cinch-Kabel kann ich dazu geben. Ein passendes Erdungskabel habe ich auf die schnelle nicht gefunden; wenn ich es finde lege ich es dazu.

Als Verkaufspreis stelle ich mir 25 Euro vor.


2.
1984, so schreibt die HiFi Wiki, sei der DENON DP-35F auf den Markt gekommen. Zumindest im Denon-Prospekt von 1986 (http://wegavision.pytalhost.com/denon86/denon05.jpg) ist der schwere Vollautomat noch zu finden: "Vollautomatischer Plattenspieler mit Quarz-Direktantrieb und "Dynamic Servo Tracer"-Tonarm."
Für mich sieht er ein wenig nach einer Interpretation der großen Technics Plattenspieler des Dekadenwechsels um 1980 aus: Ein SL-Q33 könnte sein Vorbild gewesen sein. Somit war er einer der letzten wirklich interessanten, großen Plattenspieler am Markt gewesen, während Technics seine Geräte schon lange freiwillig durch die Programm-abdeckende Verwendung des T4P-Stecksystems um die mögliche Qualitätsausbeute beschnitt.

Im Test der Stereoplay (12/85) erreichte der Plattenspieler die "Spitzenklasse 3" mit "29-31 Punkten", war damit weit besser bewertet als der zum Vergleich benannte Technics. Das natürlich mit dem serienmäßig mitgelieferten DL60 MM-System.

Das Laufwerk des DP35F entspricht dem seines großen Bruders 45F. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Plattenspielern finden sich in anderen Bereichen der Ausstattung.
Der 35F bietet einen Direkt-Antrieb. Der Gleichlauf des Plattentellers wird mit Hilfe eines Tonkopfes elektromagnetisch erfaßt und mit der Schwingung eines Quarzes verglichen, die Drehzahl des Linear-Antriebsmotors dann über eine "Phasen-Servoregelung" den Vorgaben der Messelektronik angepaßt. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß es bei jeder Belastung funktioniert, egal ob eine leichte oder schwere Platte aufliegt, egal ob eine zusätzliche Dämpfungs-Matte verwendet wird, ob gar ein Mitlaufbesen zum Einsatz kommt, der die Drehbewegung des Plattentellers hemmt.
Das Erreichen der korrekten Drehzahl signalisiert der DP35F durch ein gleichmäßig beleuchtetes "Quarz"-Symbol, das anfängt zu blinken, gerät die Drehzahl des Plattentellers aus dem Soll. Die Gleichlaufschwankungen werden im Prospekt mit 0,012% (WRMS) angegeben.

Per Tipptaste lassen sich die Drehzahlen 33,33 und 45 Upm anwählen. Die aktive Einstellung wird durch die gleichmäßig grün leuchtende Ziffer der Drehzahl angezeigt. Ebenfalls mit Hilfe einer Tipptaste läßt sich die Größe der aufliegenden Schallplatte einstellen, so daß in Kombination von Drehzahl und Durchmesser die Vollautomatik auf Single, Maxi und Langspielplatte eingestellt werden kann.
Mit einem Druck auf die Start-Taste wird zunächst der kontaktlose Servo-Tonarm, aus der Ruheposition heraus, über die Einschaltschwelle des Plattenteller-Antriebs geführt und dann über der Einlaufrille angehalten. Die elektronisch kontrollierte Automatik senkt den Arm dann auf die Platte ab, um ihn am Ende der Schallplatte, oder nach einem manuellen Auslösen der Stop-Taste, wieder anzuheben und die Ruheposition zurückzuführen. Eine Repeat-Funktion erlaubt den Dauerbetrieb des Plattenspielers; ihre Funktion wird durch eine Leuchtschrift angezeigt.
Der Plattenteller wird tatsächlich erst in Bewegung gesetzt, wenn der Tonarm bereits, ob automatisch oder manuell bewegt, die Ruheposition verlassen hat. Ein gedämpfter Tonarmlift, der ebenfalls mit Hilfe einer Tipptaste bedient wird, hilft bei der manuellen Steuerung des Denon.

Für einen ruhigen Gleichlauf und eine geringe Geräuschübertragung hilft der 30 cm durchmessende, massive Aluminium Druckguß-Plattenteller (950 Gramm netto) mit einer dämpfenden Gummimatte (ca. 185 Gramm).
Das HDC (high density compound) genannte Verbundmaterial der Zarge soll weitere Schwingungen und Resonanzen effektiv unterdrücken. Der Rumpel-Geräuschspannungsabstand wird mit >= 78 dB (DIN B) angegeben.

Der Tonarm ist ein leichter, gerader, dynamisch balancierter Rohrtonarm, der in eine leichte, austauschbare Headshell mit Langlöchern für 1/2"-Systeme ausläuft. Die effektive Tonarm-Länge beträgt 220mm, der Überhang 16mm.
Der Tonarm hat zwei Besonderheiten. Während die Tonarm-Balance mit Hilfe des Gegengewichts eingestellt wird, läßt sich der Auflagedruck, zusammen mit dem Antiskating, an einem Einstellrad an der Tonarmbasis justieren.
Die zweite Besonderheit ist eine dynamische Servo-Einrichtung, die sogenannte Q-Dämpfung, die die Resonanzen, die durch die horizontale und vertikale Auslenkung im Tonarm entstehen können, elektronisch bedämpft. Der Grad der Dämpfung wird mit Hilfe eines zweiten Einstellrades an der Tonarmbasis justiert, im Falle der Verwendung des ursprünglich mitgelieferten Denon DL-60 auf den gleichen Wert eingestellt, wie die Auflagekraft und das Antiskating; im Prospekt steht zu lesen, die Normierung der Skala würde bereits die Auswirkungen unterschiedlicher Nadelnachgiebigkeiten (Compliance) berücksichtigen. Sinn des Q-Damping ist die Reduzierung von Übersprechen und Intermodulationsverzerrungen.

Mein Champagner-farbener Denon ist substanziell gut erhalten. Die Haube ist vorhanden, trägt aber bereits deutliche Benutzungsspuren und einen kurzen Bruch über der Tonarmbasis.
Es ist an der Headshell ein Audio Technica-Tonabneher mit funktionsfähiger Nadel montiert, über deren Verbrauchszustand ich keine Angaben machen kann.
Das Gerät läßt sich einschalten, Plattendurchmesser und Drehzahl lassen sich wählen, die entsprechende Beschriftung leuchtet auf, die Automatik, der Tonarmlift und die Repeat-Funktion funktionieren. Der "Quarz"-Schriftzug leuchtet irgendwann und signalisiert, daß die Drehzahl konstant erreicht wird. Im Prinzip ist der Plattenspieler also einsatzbereit und kann vorgeführt werden.
Bei dem Versuch der Justage des Plattenspielers ist mir aufgefallen, daß die Rändelschraube an dem Balancegewicht nicht passt bzw. nicht fasst. Das Gewicht läüßt sich zwar verschieben, somit die Balance einstellen, jedoch nicht fixieren. Dies muß behoben werden, bevor der Denon in Betrieb genommen wird!
Sämtliche Kabel sind dabei.

Abmessungen: 434x412x135 mm (BHT)
Gewicht: 7 kg
Leistungsaufnahme: 8 Watt
Stromversorgung: 220 Volt, Netzfrequenz 50 Hz

http://www.vinylengine.com/library/denon/dp-35f.shtml (Link zu Manuals zum Download)
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Denon_DP-35_F

Als Verkaufspreis stelle ich mir 50 Euro vor.

Beide Gerät können in Hamburg-Ost angeschaut und ausprobiert werden.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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