Telefunken M kl-65
#1
Da das KL 65 im Moment das einzige meiner Telefunken Köfferchen ist, das annähernd funktioniert, Möchte ich dieses wieder in einen guten Zustand versetzen.
Die Haupt-Antriebsriemen sind für die 9,5 er Geschwindigkeit im Moment noch brauchbar. Lediglich der Zählwerkriemen war verhärtet und gerissen. Hierzu schon mal eine Frage: Ich habe gehört, dass man um den Gummi zu tauschen, den rechten Bandteller demontieren muss. Ich würde mich hierzu über eine genaue Anleitung freuen.
Des weiteren sind Aufnahme und Wiedergabequalität im Moment nur mäßig gut. Ich denke, dass wohl die alten kondensatoren ein Problem darstellen. Hat jemand schon mal so ein Gerät Restauriert und weiss, welche Kondensatoren vorhanden sind und gewechselt werden müssen. Hauch hierzu würde ich mich über Hilfe freuen. Kann man die entsprechenden Teile in einem normalen "Bastel-Geschäft" kaufen oder muss man die bei speziellen Versendern bestellen?

Gruß Ingmar

PS: Bilder kommen noch!
Tonbandgeräte: Philips Smile!!! N4422 !!!Smile, N4415, N4416, N4417, N4418, N4407, N4308 Uher 724 Stereo, Dual tg 29, Grundig TK20, TK 17L , TK 145, 2x Telefunken Magnetophon 76, 75, kl 65, Sharp RD-505Q (= Quelle Privileg ), Saba TG 546
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#2
Hallo Ingmar,

zum Einbau des Zählwerkriemens muß des linke Wickelteller demontiert werden. Das geschieht genau wie beim Telefunken M 76, siehe hier:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...adid=13472

Die Kondensatoren solltest Du in jedem guten Elektronikladen bekommen. Achte jedoch darauf, daß sie die nötige Spannungsfestigkeit haben, so wie sie auf den alten Bauteilen angegeben ist, also häufig 250 V= oder 400 V=.

Schlechter Klang kann jedoch auch an einem abgenutzten Tonkopf liegen. Wenn Du Bilder machst, dann bitte auch eines, das den Spalt zeigt, damit man das beurteilen kann.

Gruß
TSF
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#3
Ich habe hier mal ein Bild von oben gemacht. Ein Tonkopfbild war auch im Makro-Modus der Kammera sehr unscharf. Der Kopf sieht aber reichlich gebraucht aus. Da ich aber dafür keine Ersatzmöglichkeit habe, werden erst mal die Teile getauscht, die man ohnehin tauschen sollte. ( Mir reicht es aber die wirklich wichtigen bzw. defekten Teile zu tauschen ) Ich dachte nur, dass vieleicht schon mal jemand so ein Gerät restauriert hatt und weiss, wo man welche Teile tauschen sollte.

Gruß Ingmar

PS: Hier noch das Bild:

[Bild: TFK.jpg]


Ich kann ggf. auch noch ein Bild von der Unterseite machen.
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#4
Zitat:Ingmar postete
Ich kann ggf. auch noch ein Bild von der Unterseite machen.
Das wäre sehr nützlich, denn da sieht man die Elektronikteile, die ggfs. zu tauschen sind.

Falls da ein großes Abschirmblech im linken unteren Eck sitzt, dann dieses bitte vorher abnehmen.


Gruß
TSF
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#5
Den Zählwerkriemen habe ich inzwischen erfolgreich getauscht. Nicht gegen ein Original, da der vom 76 zu lang war. Geht aber gut, auch wenn ich ziemlich lang gebraucht habe um wieder die richtige höhe für den Bandteller zu finden. Das muss noch optimiert werden. Dann habe ich noch eine Sicherung getauscht. ( Die war mit Alufolie gebrückt.)

Ingmar
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#6
Hier noch ein Bild von der Unterseite:

[Bild: TFK2.jpg]


Gruß

Ingmar
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#7
Zitat:Ingmar postete
Den Zählwerkriemen habe ich inzwischen erfolgreich getauscht.
Na, das ist ja schon ein erster Erfolg!

Zitat:Nicht gegen ein Original, da der vom 76 zu lang war. Geht aber gut...
Der vom 76 ist länger, weil dieses ja für 15-cm-Spulen gebaut ist, das KL65 nur für 13er. Deswegen sitzen die Spulenteller beim 76er weiter auseinander und damit auch weiter entfernt vom Zählwerk.

Da kann man aber improvisieren. In meinem KL65 tut schon seit vielen Jahren ein ordinärer gelber Verschlußgummi seinen Dienst.

Zitat:...ich ziemlich lang gebraucht habe um wieder die richtige höhe für den Bandteller zu finden. Das muss noch optimiert werden.
An der Höhe des Bandtellers selbst gibt es nichts zu justieren. Die Sache ist ganz einfach. Der obere, grüne Teil des Bandtellers hat automatisch die richtige Höhe, wenn er einfach auf der Spitze der Achse aufliegt. Zieht man dann die beiden grünen Schrauben an, so wird der untere Teil dabei in die Höhe gezogen und hat am Ende genau die richtige Höhe bezüglich des Bremshebels. Das einzige Bauteil, das hier problematisch ist, ist dieser schwarze Sicherungsring, den man vor Entfernen des unteren Teils abziehen muß Er darf hinterher weder zu hoch sitzen (sonst liegt der obere grüne Teil auf dem Sicherungsring auf und nicht auf der Spitze der Achse) und auch nicht zu tief (sonst kann man das Unterteil nicht richtig hochziehen und es klemmt an verschiedenen Stellen). Daher sollte man sich die genaue Position des Seegerrings vor der Demontage irgendwie merken, wie im M76-Thread vermerkt.

Das Bild der Unterseite ist leider etwas dunkel. Vielleicht kann ich eins von meinem machen. Allerdings erst morgen.

Gruß
TSF

Edit: nein, ich mache vielleicht doch kein Bild von meinem, denn wir haben verschiedene Versionen. Du hast offenbar eine neuere Version, bei der die EL 95 (im ersten Bild rechts am Rand zu sehen) bei Aufnahme als Hf-Generator verwendet wird. Bei meinem sitzt an dieser Stelle eine ECC 81, während sich die EL 95 an der Stelle dieses Lochs befindet, das man auf Deinem ersten Bild links oben im Eck neben der ECC 83 sieht.
Ich erlaube mir noch einen Hinweis auf diesen Thread:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=5701
Wenn Du also Lust hast, in Deinem Gerät nach Seriennr. und Hinweisen auf das Baujahr zu suchen... Das würde mich interessieren.
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#8
Die Nummer neben dem Netztraffo lautet: 54929. Ein Datum habe ich bislang nicht gefunden. Ein Bild der unterseite ist nochmal hier:

[Bild: Tonband%20Unten.jpg]

Gruß Ingmar

PS: Leider etwas unscharf. Der Akku der neuen Digitalkammera war leider leer. So musste ich vorerst die alte verwenden.
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#9
Wenn sowohl Aufnahme als auch Wiedergabe zu dumpf klingen, ist das ein starker Hinweis auf einen verschlissenen Kopf.

Eventuell könnte es auch am Bandzug liegen, z. B. wenn nach all den Jahren der Textilbezug auf den Bremshebeln (besonders dem linken) plattgedrückt ist. Hast Du mal versucht, bei Wiedergabe eines fremdbespielten Bandes den linken Bandteller von Hand etwas zu bremsen? Ändert sich dadurch die Wiedergabequalität? Wenn ja, sollte man die Bremsen nachstellen.

Bezüglich Elektronik habe ich nun doch mein Exemplar abgelichtet und darauf einige kritische Bauteile gekennzeichnet, die Probleme bereiten können. Hauptsächlich handelt es sich dabei um diese braunen Kondensatoren der Firma Wima, über die Du unter dem Stichwort „Wima-Bonbons“ auch hier im Forum gar Schröckliches lesen kannst. Das hat zum Teil durchaus seine Berechtigung. In meinem Gerät wurden ebenfalls einige getauscht, andere blieben drin. Das Gerät wird immer noch häufig benutzt und macht dennoch Aufnahmen von sehr guter Qualität (im Rahmen seines ursprünglichen Frequenzgangs von etwa 12.000 Hz natürlich). Von zu dumpf kann jedenfalls keine Rede sein. Soviel als Vorbemerkung.

Und noch etwas: Das KL65 arbeitet mit Spannungen bis 300V. Also Vorsicht beim Hantieren.

Jetzt zu den heißesten Tauschkandidaten:

[Bild: KL65u.jpg]

Nr. 1 (0,022 µF) geht von der Anode der EF 86 ab. Wenn an dem Beinchen, das nicht an der Röhre liegt, eine deutlich von Null verschiedene Spannung liegt, sollte man ihn tauschen.

Nr. 2 (0,1 µF) liegt zwischen Schirmgitter der EF 86 und Masse. Wenn die Spannung am Schirmgitter deutlich niedriger ist als die an der Anode, könnte das ein Hinweis auf seinen Defekt sein (aus einem früheren Thread weiß ich, daß Dein Multimeter nicht geeignet ist, Isolationswiderstände von Kondensatoren zu messen. Deswegen die etwas umständlich erscheinende Untersuchung anhand von Spannungen.).

Nr. 3 (2200 pF) führt zum Steuergitter der ersten Triode der ECC 83. Hier ist es schwer, mit dem Voltmeter eine Aussage zu treffen. Kann man auf Verdacht tauschen, wenn alles andere nichts gebracht hat.

Nr. 4 (0,01 µF) führt von der Anode (Pin 1) der ersten Triode der ECC 83 zum Steuergitter (Pin 7) der zweiten. Ein ganz heißer Kandidat. Wenn am Steuergitter etwas anderes als 0 Volt anliegt, ist er fällig.

Nr. 5 (0,22 µF) führt von der Anoder der zweiten Triode weiter in Richtung Endröhre. An der Anode sollten etwa 100 – 150 V anliegen, am anderen Ende des Kondensators 0 Volt, andernfalls tauschen.

Nr. 6 (0,01 µF) erhält das Signal von Nr. 5 und leitet weiter an die Endröhre. Auch hier ist ein Test mit dem Voltmeter schwierig. Eventuell auf Verdacht tauschen. Er sitzt allerdings in Deinem Gerät genau wie die Röhre EL 95 an einer anderen Stelle als auf diesem Photo, und zwar weiter rechts, versteckt unter jener Platte am Netztrafo, die die beiden Sicherungen trägt.

Dann gibt es noch ein paar Kondensatoren, die den Frequenzgang beeinflussen, einige nur bei Wiedergabe, andere nur bei Aufnahme. Da offenbar beides dumpf ist, lasse ich die erst mal weg.
Hoffe, das hilft erstmal weiter.

Zum Schluß noch ein Bild vom Tonkopf meines KL65, zum Vergleich. Wie schon gesagt: damit gelingen sehr gute Aufnahmen.

[Bild: KL65t.jpg]

Gruß
TSF
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#10
Soll ich Gleich- oder Wechselspanung messen? Sind die Spannungen jeweils jegen Masse zu messen? Dient der Tausch der angegebenen Konddensatoren dann wohl eher der Betriebssicherheit?

Ingmar
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#11
Das sind alles Gleichspannungen, gemessen gegen Masse.

Der Tausch dient in der Tat eher der Betriebssicherheit. Bezüglich Frequenzgang sollte man zuerst Tonkopf und Bremsen als Fehlerquellen ausschließen können, denn wenn der Tonkopf abgenudelt ist oder das Band nicht richtig am Kopf anliegt, hörst Du gar nicht, ob der Kondensatortausch eine Verbesserung gebracht hat oder nicht.

Gruß
TSF
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#12
Da es doch einige Abweichungen bei deinem Gerät gibt habe ich hier von meinem TFK noch mal ein Bild gemacht:

[Bild: Tfk75untenbildld1.jpg]

Gruß Ingmar

Bild vom Tonkopf kommt.
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#13
Hier ein möglichst gutes Bild vom Tonkopf. Der sieht eigentlich nach intensiver Reinigung noch ganz brauchbar aus:

[Bild: tfk123532.jpg]

Ingmar
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#14
Zitat:Ingmar postete
Hier ein möglichst gutes Bild vom Tonkopf. Der sieht eigentlich nach intensiver Reinigung noch ganz brauchbar aus:
Ja, beim Blick auf die Andruckrolle kann ich mir lebhaft vorstellen, daß da intensive Reinigung nötig war. Wink In der Tat erscheint der Kopf auf dem Bild noch brauchbar.

Und wie hat sich diese Reinigung auf den Klang ausgewirkt?

Und wie steht's um die Bremsen?

Auf dem neuen Bild der Unterseite habe ich - so glaube ich zumindest - alle bezeichneten Kondensatoren gefunden mit Ausnahme von Nr. 2 und Nr. 6.

Letzterer versteckt sich, wie gesagt, unter den Anbauten am Netztrafo.

Nr. 2 mußt Du anhand der Verdrahtung selbst finden. Vom Schirmgitter der EF 86 (das ist der erste Anschluß links von der Lücke) sollte ein Draht abgehen, der zu zwei Bauteilen führt, einmal ein Widerstand (bei meinem 1 MOhm, bei Deinem vielleicht ein anderer Wert) und zum anderen besagter Kondensator. Der Widerstand muß auf jeden Fall da sein. Daß man den Kondensator bei Deiner Version weggelassen hat, kann ich mir nicht vorstellen.

Gruß
TSF

Edit: Hier der Ausschnitt Deines Bildes rund um die EF 86 mit Kennzeichnung des Schirmgitteranschlusses.
[Bild: KL65EF86.jpg]
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#15
Den Kopf hatte ich bereits vorher gereinigt und entmagnetisiert. Das mit Fremdaufnahmen ist schwierig. Ich habe leider sonst keine funktionierenden Halbspur Tonbandgeräte ( bzw. nur mit schlechter Qualität.) Meine alten 2 Spur Bänder sind leider auf 15er Spulen.

Ingmar

Etwas mickrig die maximal zulässige Spulengröße.
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#16
Ich habe mal meine Bestände auf 13ern durchgesehen, in der Hoffnung, ich könnte für Dich ein paar Aufnahmen machen und Dir das Band dann zuschicken.

Gute Aufnahmen habe ich immer auf BASF ferro LH HiFi DP 26 gemacht, wovon ich mir in den achtziger Jahren einige extra für das KL 65 zugelegt habe. Leider sind meine Vorräte aufgebraucht.

Im Moment habe ich nur Uralt-Material von Sonocolor da. Probeaufnahmen heute haben gezeigt, daß das keinen Zweck hat. Die Bänder schmieren, produzieren Dropouts, sind nicht hoch aussteuerbar und ergeben dumpfe Aufnahmen.

Wenn nicht ein anderes Forumsmitglied kurzfristig aushelfen kann, mußt Du Dich etwas gedulden.

Gruß
TSF
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