Bänder Bügeln??
#1
Wellige Bänder sind ein Ärgernis. In einem amerikanischen Forum wird empfohlen, die Bänder zu bügeln. Das genaue Verfahren ist strittig, es soll aber auf jeden Fall ein Bügeleisen mit Teflonsohle sein. Die Hitze muss probiert werden, eventuell das Band mit etwas Stoff abdecken.

Was haltet Ihr davon??
Michael(F)
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#2
Kannst du mir mal eben 20 Stk 1100 m Bänder bügeln? :laugh:

Sooo sehr liebe ich kein Band, daß ich mir diese Arbeit machen würde. Aber ich denke, wenn man Bänder bei 50 Grad backen darf, kann man sie bei gleicher Temperatur auch bügeln, oder?
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#3
Backen & Bügeln, ob das Letzte das Erste ersetzen kann?
Ausserdem bist Du doch verheiratet, für was ist denn das sonst gut?
Michael(F)
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#4
Zitat:für was ist denn das sonst gut
► Geld rankarren
► Rasen mähen
► Gegenüber Firmen das dumme Frauchen spielen
► Mitgift
► Mit dem Auto meine Geräte aus Pusemuckel holen

sonst weiß ich auch nicht... Wink
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#5
Die Idee finde ich gar nicht so abwegig!

Da wohl keiner von uns so eine langes Pläääätbrett haben dürfte kann hier nur eine mechanisierte Bügeltechnik herhalten.

Das sollte nicht schwierig sein - da hab ich schon so meine Vorstellungen wie man das mit wenig finanziellem Aufwand realisieren kann.

Ein bisschen Bauerei ist freilich unvermeidbar und die Lieblingsmaschine sollte dazu auch nicht vergewaltigt werden.

Wenn ich mal etwas Zeit habe gehe ich das Thema auf alle Fälle konkret an; die umständliche Backtechnologie dürfte sich dann ganz sicher erledigt haben.
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#6
Denn Vorschlag Bänder zu bügeln habe ich von Hans-Martin Burmeister (nicht zu verwechseln mit Burmester!) von FL-Elektronik/Neuklang in Braunschweig. Es geht jedoch nicht darum, Wellen herauszubügeln, sondern Knitterstellen wieder aus dem Band zu plätten, wenn das Band vom Wickel gerutscht oder ein anderes Malheur geschehen ist. Es ist wichtig, keine zu hohe Temperatur zu wählen, damit einem der Senkel nicht "zusammenschnurrt".
Ich hab vor ein paar Jahren mal ein paar Versuche gemacht: Ja es geht, aber die Wiedergabe mit geschlossener Bandschleife ist doch besser.
Es wird auf alle Fälle gelten, die Knitterstellen nicht zu oft über die Köpfe raspeln zu lassen!
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Bänder bügeln

Solange die Bandträgerfolien aus nicht allzu thermoplastischem Material bestehen, geht das. Das war bei AGFA sehr bald der Fall, weil man dort (Leverkusen) quasi mit Arbeitsbeginn von der alt hergebrachten Zelluloseazetatfolie sofort bei Polyesterfolien gelandet war. AGFA Wolfen hingegen stieg erst 1967/68 von Celluloseazetat auf PE ("Grisuten") um.

Auch bei der BASF dauerte dieser Prozess ein wenig, weil PE-Folien bei Kalle in Wiesbaden hätten eingekauft hätten müssen, wohin aber schon AGFA feste Vertragsbindungen eingegangen war.

Durch die Arbeiten Rudolf Robls und Heinrich Jaquès war man bei BASF/IG Farben schon vor Kriegsende auf die firmeneigene Luvithermfolie gestoßen, die sich schließlich durch ihre Schmiegsamkeit hervorragend für Bandmaterial eignete. (Daher übrigens das 'L' im Namen der Bänder!)
Erst mit der seit 1959 (PES 26) langsam erfolgenden Abkehr davon, stieg man auf die thermisch wie mechanisch stabilieren, aber auch wesentlich weniger schmiegsamen (Vierspurbetrieb!) PE-Folien um.

Diese Folien können gebügelt werden, was BASF auch in einem mir erinnerlichen Heftchen von "Ton+Band" als besonders vorteilhafte Eigenschaft der zunächst teureren PE-Bänder herausstellte. Dass dem gewisse Nachteile gegenüberstanden, stand natürlich nicht dabei.

Zu bedenken hat man bei der Bügelei wie bei der 'Backerei', dass die auf das Band aufgebrachte, remanente Magnetisierung wärmeempfindlich ist, man also vor allem bei hohen Frequenzen und niedrigen Bandgeschwindigkeiten mit Höhenverlusten rechnen muss. Weiterhin sollte man sich klar machen, dass Randwelligkeiten (auch Hohlkrümmigkeit) entweder durch fragwürdige Herstellungsprozesse (nicht artgerechte Vorreckung der Folie o.ä.) oder aber durch einen rüden Umgang des Laufwerkes mit den Bändern bedingt sein können. Solche Schäden bekommt man durchs Bügeln nicht weg, weil sie auf plastische (und ungleichmäßige) Verformungen der Folie zurückgehen. Knickungen aller Art hingegen kann man 'ausbügeln'.
Ich hatte "in meiner Kindheit und Jugend" mit Revox 601 öfter Randwelligkeitsärger, weshalb ich die Löffinger mit entsprechenden Mängelrügen (erfolgreich, man kannte das Problem also) nervte.

Eine letzte so interessante wie schlimme Sache zur Dauerhaftigkeit von Luvithermbändern. Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde man in den bayerischen Bergen auf zwei gestrandete Fahrzeuge aufmerksam, die vom Schicksal sichtlich in den letzten Kriegstagen ereilt worden waren. Sie hatten Tonbänder geladen, die Jahre in Sommerhitze, Winterkälte, Feuchtigkeit, Schnee und Frost überdauert hatten. Nachdem man diese (Luvitherm-)Bänder gereinigt hatte, konnte man sie noch immer wiedergeben: Sie enthielten Tonaufzeichnungen von den Volksgerichtshof-Prozessen im Gefolge des 20. Juli 1944.
'Ton+Band' berichtete im Jahre 1960 etwas kryptisch von diesem Fund unter dem Titel "Luvitherm lebt lange." Die wohl vom 'Reichsautozug' aufgenommenen Bänder liegen heute im Deutschen Rundfunkarchiv und ergänzen die bekannten Wochenschauaufzeichnungen, deren Schauerlichkeit noch nach 60 Jahren unter die Haut geht.

Hans-Joachim
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#8
Um z.B. Papier oder Folie zu glätten, zieht man sie mehrmals über die Tischkante o.ä. Anstelle des Bügelns könnte ich mir eine Apparatur vorstellen, die das Band um zahlreiche feste Rollen (oder über eine Kante) bewegt und dabei geringfügig den Bandzug erhöht, so daß sich das Band am Ende nicht nennenswert verlängert. Hierzu könnte man eine Bandmaschine umbauen. Wenn das klappt, kann man das Band praktisch vollautomatisch entwellen lassen...
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#9
Ich bezweifle, daß man wellige Bänder durch Bügeln wieder hinkriegt. Aber bei verknitterten Stellen kann ich mir durchaus eine Verbesserung vorstellen, rechne aber mit einer Verringerung der Bandbreite an der gebügelten Stelle, was dann wiederum hörbar sein dürfte. Ob man da nicht bloß Flöhe durch Läuse ersetzt? Es gab auch einmal den Vorschlag, wellige Schallplatten durch Bügeln wieder eben zu bekommen, und auch das hat sich als Fehlschlag erwiesen. In meiner Sammlung habe ich nur wenige wellige Bänder. Ich habe es so gelöst, daß ich diese Bänder von 26cm auf zwei 18cm Spulen aufgeteilt habe und diese kleinen dann mit hohem Bandzug abpiele. Mit dieser Lösung kann ich leben.
Gruß
Heinz
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#10
Habe heute meine Bandmaschine unter den Bügeltisch gestellt und das Band
vom Abwickel über den Bügeltisch gezogen und dann über die linke Umlenkrolle ganz normal wieder eingefädelt,so das das Band über die Köpfe vom Capstan gezogen und von der rechten Spule wieder aufgewickelt wurde.

Habe das Bügeleisen auf "Seide" eingestellt und ein Tuch zwischen Band und Bügeleisen gelegt.
Nun habe ich die Maschine gestartet und nach ein paar Versuchen hatte ich den richtigen Bügel-Druck heraus.
Da heute der 1.Advent ist,wählte ich ein Band mit Weihnachtsmusik.
Mit den Bügeldruck konnte ich wunderbar nach Gehör die Geschwindigkeit beeinflussen.
Ich muß gestehen,die 45Minuten bei 19cm/s,waren mir so nicht langweilig.

Ergebnis:

Beim erneuten Abspielen des Bandes kam es mir jetzt vor, als würde die gute alte Analogaufnahme viel "wärmer" klingen als vorher.

Kann sich das vielleicht einer erklären?
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#11
Gib' zu, du hast ein oder zwei Grogs zuviel intus :tanz:

Big Grin
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#12
Zitat:highlander postete
Gib' zu, du hast ein oder zwei Grogs zuviel intus :tanz:

Big Grin
...oder den 1. Advent mit dem 1. April verwechselt. Oder beides... :drink:

Gruß, Wolfgang
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#13
ich find die bänder zu bügeln is echt keine schlecht idee.

man könnte echt nen altes kaputtes tonband ausschlachten und die antriebe nehm und in die mitte nen bügeleisen

nu muss mer nur noch die temperatur und die geschwindigkeit finden.

blubdibubdibubdi
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#14
Hallo,
ich glaube ,wellige Bänder waren zu dünn und der Bandzug zu stark. Oder die Walzenführung stimmte nicht. Somit haben diese Bänder ihr Soll erfüllt. Um sich Zeit und Mühen zu ersparen, gibt es nur eins, die Tonne.
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#15
na und da ham wir doch das problem sie sind wellig
und um das wegzukriegen baut man sich ein
tonbandfaltentknickerbügeltonbandgerät:hammer::hammer::hammer:

gut jetzt sagst du wieder ja jetzt sin ja sie bänder länger
wenn der zug zu stark war. dann baut man sich ne kleine
platine die die stromstärke bei 230 v mit nem poti um 5 oder
10 % regeln lässt wie beim schallplattenspieler (gibst das
au bei tonbandgeräten???).

ich mein das lohn sich wenn man 30 jahre alte bänder hat
die musik drauf ham dies heut nochnichmamehr auf cd zu kaufen
gibt. das wär mir der aufwand wert.

JMS
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#16
Hi,
ist Deine Antwort ernst? Oder machst Du Dich über uns lustig?
Von einer weiteren Stellungnahme sehe ich ab.
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#17
nein das mein ich ernst!!!!

ich mein man kann natürlich nich jedes band retten is schon klar
aber wenn man ein band hat woran man wirklich hängt(und ich hab genug davon)
dann mein ich lohnt es sich aus nem alten tonbandgerät was schon ausgeschlachtet is was zu baun. so kompliziert is das garnich!!
man muss halt ein bischen probieren! aber wenn man es dann fertig
hat kann man die tonbänder völig automatisch durchrauschen lassen.

ich hab das ehlich ernst gemeint!!!!

JMS
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#18
In den USA gibt es sogar eine Firma, die professionell Bänder rettet.

Nehmen wir einmal an, man findet durch Zufall beim Entrümpeln ein kleines Band wieder 'Klein Hermann singt Adventslieder' steht drauf. Leider ist das Band stark verwellt und auch geknittert, man kann es kaum abspielen. Was tut dann der große Hermann? Er wirft das Band weg ??????????????????????????????????????????????????????????????????
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#19
Wegwerfen wäre mir nicht sicher genug. Ich würde es eigenhändig shreddern und das Ergebnis persönlich verstreuen!
Michael(F)
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#20
Richtig, wenn man nicht Hermann heißt, wäre das die angemessene Reaktion Wink

Da fällt mir ein, ich hatte irgendwo ein Band, wo eine Familie versuchte, Weihnachtslieder zu singen. Das hörte sich dann an, wie ein kaputter Motor. Irgendwer startete, ließ dann aber plötzlich nach, weil keiner mitzog. Währenddessen wurden plötzlich doch ein paar lauter, die ihrerseits nun allein da standen, da wurden sie wieder schlagartig leiser. Die Kinder haben grauenvoll gesungen: völlig neben den Noten und mit fremdartigem Text...sie wurden deswegen auch scharf gescholten Big Grin

Wenn ich doch bloß dieses Band wiederfinden würde...
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#21
krasse sache.

ich hab sowas ähnliches. nur das mein vater das auch noch
bildlich festgehalten hat. auf video, das is erst grausam.

zurück zum thema

angenommen ich hab son band was schon zimlich mitgenommen
aussieht. nehmen wir mal am dieses band überdauert die zeit
und vielleicht findet irgendjemand in 70 jahren (falls die menschheit da
noch existiert) dieses band auf dem flohmarkt. dann kann dieser
jenige über diese geniale technik der tonarchivierung staunen.
hätte man es vor 70 jahren weggeschmissen (also heute) hätte dieses jenige
dann spaß daran gehabt haben können (nach dem motto gestorben
worden werden:lachen::lachenSmile.
kann man nicht auch die frage stellen, wird dieser mensch inder zukunft jemals spaß ohne dieses band haben?????
oder noch besser: wenn dieser jenige gerade in einer lebenskrise
sein wird und er findet dieses band, dann kann dieses band ihm,
durch den spaß den es vermittelt, aus seiner lebenskrise helfen,
und wenn diese eventualität gegeben ist, man weiß ja nie was mal
sein wird, das leben retten!!!!!

mitgekommen?

JMS
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#22
Stell Dir vor:
Zum 60igsten Geburtstag des Protagonisten spielt jemand als Überraschung dieses Band bei der Feier vor, dieser geniert sich so und fühlt sich blamiert, weil jeder lacht, so daß er vor Verzweiflung aus dem Fenster springt....

Also: Kompromittierende Dokumente immer venichten.. Wink
Michael(F)
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#23
Als ich ~6 Jahre alt war, habe ich meiner Schwester, die krank darnieder lag, ein etwas modifiziertes Märchen erzählt (ich war schon damals so). Sie hat es heimlich aufgenommen. Viele solcher Bänder sind verloren, aber dieses hat überlebt und ich durfte mir eine Kopie auf CD ziehen. Meine Kinder können nun mal erleben, mit welcher Qualität ihr Vater schon damals Geschichten erfinden konnte Big Grin

Btw. verrotten Bänder auf der Müllhalde eigentlich???
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#24
Zitat:highlander postete

Btw. verrotten Bänder auf der Müllhalde eigentlich???
Ich fürchte nein, da sie aus PE bestehen. Die Beschichtung wird abgehen, aber der Träger dürfte lange leben.

Wofür steht eigentlich die Abkürzung "PISA" ?
Permanent Interpunktionen Schlecht Ausführen?



Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#25
Eine solche Studie wird durchgeführt, wenn das weltweite Bildungssystem kurz vor dem Kippen steht...
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#26
Zitat:highlander postete

Btw. verrotten Bänder auf der Müllhalde eigentlich???
ja wenn du im durchschnitt 23000 jahre warten kannst dann
is schon mal ein großer teil davon weg! die magnetschicht
sollte jedoch schon noch 300 bis 500 jahren entmagnetisiert sein
und man könnte es theoretisch wieder verwenden (ohne löschen)
:tanz:

abgesehen davon denke ich das das band auf der müllhalde eh
nich lange überlebt, weil die fahrn den ganzen tag mit irgendwelchen
verdichtern rum und schieben den müll von einer ecke in die andere.


JMS
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