Uher Report 4400 IC linker Kanal rauscht
#1
Hallo,

an meinem Uher Report 4400 IC rauscht der rechte Kanal hörbar ab ca. 40 - 50% Lautstärkenverstärkung. Auch bei Mithörkontrolle. Alle Elkos und Tantels auf sämtlichen Platinen sind getauscht. Report Endstufe schließe ich aus, da das Rauschen auch über die Buchse über den externen Verstärker kommt. Schieber auf der Hauptplatine wurde auch schon mal gereinigt. Weiß vielleicht jemand weiter oder hat diesbezüglich schon selbst Erfahrung gemacht.
Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus.

Gruß Wolfgang
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#2
Hallo,

es könnte ein Transistor defekt sein. Mit einem Signalverfolger rechts/links symmetrisch horchen, ab welcher Stelle die Rauscherei beginnt.

Gruß
Peter S.
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#3
Hallo Wolfgang,

so etwas ist am einfachsten mit einem Oszilloskop zu finden (wenn man eins hat). Ich würde am ehesten auf die Germaniumtransistoren tippen wollen (T2, AC 151). Aber auch T3 oder T4 könnten eventuell noch mit reinspielen. Aber wenn es sich lautstärkeabhängig verändern lässt, eigentlich doch nur T2. Auch durch Widerstände, die im Laufe der Jahre nicht mehr den fabrikneuen Kontakt zwischen Metallanschluss und Kohleschichtbahn haben, kann Rauschen hervorgerufen werden, speziell dann, wenn über diese die Basisvorspannung erzeugt wird.

Gruß Jens
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#4
Hallo Peter, hallo Jens,

vielen Dank für Eure schnellen Anregungen. Oszylloskop habe ich natürlich nicht. Nur normales Messgerät um ELKOS, Transistoren, Wiederstände zu messen. Werde mal als erstes den T2 tauschen und Euch berichten. Habt Ihr zufällig eine Einkaufsquelle, wo man noch die alten Transistor-Typen bekommt?
Bei Reichelt und Conrad sieht das ja ziemlich dünn aus. Von dem AC 151 müsste ich noch welche haben.

Gruß Wolfgang
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#5
(Rauschte oben der linke (Titel) oder der rechte (Posting) Kanal?)

Geht's dem jetzt wieder gut?

Meines krankt definitiv links. Aufnahme- wie Wiedergabeseitig. Das Rauschen wird auch aufgezeichnet.

Ich habe eben die Spannungen gemessen und kam dabei überall auf höhere Werte als im Plan angegeben:

Transistor Anschluss: (Spannung in V) Soll/Ist

1 C: 1,16/1,96
1 B: 1,45/2,70
1 E: 2,33/3,28

2 C: 2,75/3,81
2 B: 1,16/1,96
2 E: 1,15/1,87

3 C: 1,1/1,37
3 B: 0,31/0,38
3 E: 0,22/0,72

4 C: 4,3/4,79
4 B: 1,1/1,37
4 E: 1,05/1,23

Ist daraus schon etwas zu entnehmen?

Nachtrag:

Das Rauschen ist direkt nach dem Einschalten am stärksten und nimmt während des Betriebes innerhalb ein bis zwei Minuten deutlich ab.
Es ist unabhängig von der Stellung des Aufnahmepegelstellers, was es dann auf T3 oder T4 eingrenzen sollte, oder?
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Hallo Niels,
gehe ich recht in der Annahme, daß Du die Transistoren T1 - T4 gemessen und T? hast?

Gruß
Frank
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Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#7
Yes! Richtige Annahme.

niels
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#8
Das hört sich eher nach erhöhter (zu hoher) Eingangsspannung an. wie ist es
den rechts?
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#9
Die Akkus geben im Leerlauf 6,8 V, unter Last waren es ca, 6,5V.

Rechts hatte ich nur an zwei Punkten gemessen und habe auch dort höhere Spannungen gehabt.

niels
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#10
Die höheren Spannungswerte scheinen mir eher Messungenauigkeiten des DMM zu sein. Dennoch könnte das Rauschen ja an Transistoren liegen. Hast Du die gewechselt wie oben angekündigt?
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#11
Nein, Frank, ich habe auch nichts dergleichen angekündigt, denn ich bin nicht ahly54/Wolfgang. Ich habe nur das selbe Problem beim gleichen Gerätetyp.

niels
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#12
Hallo Niels,
da habe ich wohl was durcheinandergeworfen!

Den Feher im linken Verstärkerzweig gezielt zu suchen, geht wohl nur mit den von Peter und Jens aufgeführten Messgeräten. Die hast Du nicht.

Peters Verdacht auf einen defekten Transistor, kannst Du überprüfen: den T1 kannst du mit Deinem DMM mit dem gleichen im rechten Zweig vergleichen, die AC151 sowieso.


Danach würde ich den gleichen Weg gehen, wie bei allen meinen Reports. Andere UHER-Fans tun das Gleiche. Das hast Du sicher im Forum an vielen Stellen verfolgt und mit-/nachgelesen.)

Zuerst alle Kondensatoren prüfen. (Der Fehler deutet ja auch auf diese Möglichkeit (ein oder mehrere fehlerhafte Kondensatoren) hin, da sich das Rauschen ändert).

Hoffentlich liefert Dein DMM da exakte Werte.

In 90 % der Fälle werden Fehler in den Reports so behoben.

Finde ich in einem Gerät mehrere defekte Kondis, mache ich den verpöhnten Rundumschlag, alle raus.

unprofessional, aber wirksam.

Gruß
Frank
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#13
Hallo Niels,
Kondensatoren hin DMM her, tausche die Transistoren T3 und T4.

Nachtrag: An der Stelle würde ich es auch mal mit Silizium statt Germanium versuchen, AC151 durch BC556 oder ähnliches ersetzen.

Gruß Ulrich
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#14
Die Kondensatoren habe ich vor zwei oder drei Jahren getauscht, was natürlich einen erneuten Defekt nicht ausschließt.

Vor allem den Tipp BC556 zu nehmen finde ich angenehm, den von denen habe ich wohl noch welche rumliegen.

Danke für die Hilfe.

niels
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#15
Ich habe die Kondensatoren 3 und 4 und 9, 10, 11 gegen BC 556 getauscht. (Ich hatte blöderweise zu einem Band gegriffen, das eine Aufnahme mit synthetischem Stereo beinhält, weshalb ich fälschlich nach einem Tausch von 3 und 4 vermutete ein Phasenproblem eingebaut zu haben. Daher habe ich dann rechts auch getauscht).

Es rauscht jetzt deutlich weniger, allerdings ist mir nun rechts ein Knistern aufgefallen, weshalb ich auch T9 getauscht habe (wird dann wohl an T8 liegen? Soll ich da noch einen Feld-Wald-Wiesen-NPN versuchen?).

Leider scheint der Verstärker nun zum schwingen zu neigen, abhängig von der Stellung der Pegelsteller. Da komme ich als Osziloser wohl nicht mehr weiter.

niels
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#16
Zitat:niels postete

Leider scheint der Verstärker nun zum schwingen zu neigen,
Das ist leider ein Gefahr wenn man ohne weitere Änderungen Germanium gegen Silizium tauscht.
Manchmal klappt es ohne Probleme und manchmal nicht.
Es hilft oft wenn man Siliziumtypen mit geringer Verstärkung einsetzt, also eher BC556A oder B statt C.

Gruß Ulrich
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#17
Zitat:uk64 postete
Kondensatoren hin DMM her, tausche die Transistoren T3 und T4.
Nun gut, so kann man auch einem über den Mund fahren.
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#18
?????????????????????

Gruß Ulrich
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#19
Ulrich,
Hab ich wohl was in den falschen Hals gekriegt.

Gruß
Frank
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#20
Schade, ich habe gerade nur die BC556B herumliegen.

niels
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#21
Hallo Niels!

Ich kann Dir ein paar AC151 auslöten und zum Nordtreffen mitbringen,
wenn Dir das weiterhilft. Allerdings sind die Dinger ungeprüfte, alte
gebrauchte Transistoren. Da kannst Du auch vom Regen in die Traufe
kommen.
Melde Dich einfach bei mir, wenn Du mein Angebot annehmen möchtest.

Grüße
Wolfgang
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#22
Da wäre noch vorab zu klären, wie wichtig es ist AC151 VI und AC151 VII nicht zu vertauschen. Ulrich?

niels
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#23
Hallo Niels,

in den Datenblättern unterscheiden sich die beiden Ausführungen "nur" im Stromverstärkungsfaktor der beim AC151-VI mit Hfe < 75 und beim AC151-VII mit Hfe < 125 angegeben wird.

BC556 entspricht im Stromverstärkungsfaktor dem AC151-VI.

BC556A und BC556B werden mit Hfe < 125 angegeben, das entspricht dem AC151-VII.



Gruß
Frank
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#24
Hallo Frank,
du musst die Verhältniszeichen umdrehen, also aus „kleiner als“ < „größer als“ > machen.
AC151VI hfe min 75 bis hfe max 150.

Das Problem der „Schwingerei“ ist aber weniger die Stromverstärkung, es ist mehr die Grenzfrequenz, die BC556 sind wesentlich flinker.

Gruß Ulrich
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#25
Gesetzt den Fall, es mißlingt funktionierende AC151 aufzutreiben (Wolfgang und ich habe heute morgen festgestellt, dass sich 4000IC und 4400IC in der Schaltung doch deutlich unterscheiden und seine Schlacht-4400IC bereits diesbezüglich geschlachtet ist), ließe sich mit vertretbarem Aufwand die Schaltung modifizieren? Also andere Widerstände oder Kondensatoren einbauen. Oder wäre dies nur ein Versuch Teufel mit Beelzebub auszutreiben?

niels
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#26
Danke Ulrich,

jetzt mach ich mich noch wegen der "Grenzfrequenz" schlau (da erkennst Du mal meinen derzeitigen Wissensstand)

Hallo Niels,

was brauchst Du konkret, ja sicher nicht alle. Wenn ich richtig nachgesehen habe sind im 4400 IC folgende Germanen:

10 x 151 VI
2 x 151 VII
1 x 153
2 x 153 K

wenn es T3 und T4, beide 151 VI, sind, kann ich Dir möglicherweise helfen, da liegen gerade 4 Stück aus einer Schlachtung vor mir. Ich versuche die mal auszumessen und melde mich nochmals.

Gruß an beide
Frank
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#27
Hallo Niels,

es waren nur 3 x 151 VI, die gerade hier liegen.

mein altes DMM (Digitales Multimeter :bier:, das Smiley geht nur in eine ganz bestimmte Richtung) zeigt bei zweien hFE 240 an.
mein Grundig (=R&S) Semitest 2 zeigt 2,5 V eff. bei JE (mA) = 1 und bei 0,5 MHz. Bei 3 MHz schwingt der AC 151 VI nicht, was aber richtig ist (legierte NF-Transistoren schwingen nicht höher). Jetzt weiß ich mehr über Grenzfrequenzen.

Zumindest der Verstärkungsfaktor entspricht wohl der Spezifikation.

Der dritte zeigt einen geringeren Veff = 2,1V am Semitest und hFE 230 am Metex. Der ist also platter, läßt sich aber durch geringe Erhöhung des Emitterstromes Je auf 1,2-1,3 mA auf Veff > 4 treiben.

[Bild: P1080075_Bildgr%F6%DFe%20%E4ndern.JPG]

Zwei scheinen also vollkommen in Ordnung. Sollte die Hilfestellung am Wochenende (Nordtreff) nicht fruchten, kann ich sie Dir schicken.

Gruß
Frank

Übrigens: Bei Bürklin gibt es den AC151 R unter der Bestellnummer 10 S 250 für € 1,40 / Stück (Katalog 2011). Er entspricht in allem dem AC151 VI (Towers International Transistor Selector, 1980), ist aber besonders rauscharm, kann ja nur besser sein.

Ebenso ist dort der AC153 (10 S 2555, €0,88),der AC153K (10 S 2560, € 0,90) und der AC 176K (10 S 2600, € 1,08) im Programm. Du kannst also alle Germanen des 4200/4400 IC gegen neue tauschen.

2.Übrigens: Man sollte nachsehen: In meiner Transenkiste liegen doch tatsächlich ein paar neue AC151R. Wert mit Semitest bei obiger Einstellung: 2,6Veff.
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#28
Zitat:niels postete
Gesetzt den Fall, es misslingt funktionierende AC151 aufzutreiben............. ließe sich mit vertretbarem Aufwand die Schaltung modifizieren? Also andere Widerstände oder Kondensatoren einbauen. Oder wäre dies nur ein Versuch Teufel mit Beelzebub auszutreiben?
Natürlich würde das irgendwie gehen, eventuell nur ein zusätzlicher Kondensator Kollektor -Basis an der richtigen Stelle.
Das Problem ist nur die richtige Stelle herauszubekommen, übers Forum wird das schwierig werden. Ich selbst besitze kein entsprechendes Gerät um selbst praktisch tätig zu werden.

Nutze lieber die angebotenen Originaltransistoren (wobei man den AC151 ja noch recht einfach bekommt). Der Originalzustand der Geräte sollte doch eh möglichst erhalten bleiben.

Falls ich mal wieder Missverstanden wurde, ich halte als Ursache für das Rauschproblem die Transitoren als wahrscheinlich.
Das heißt aber nicht, das die Ursache nicht doch ganz woanders liegt.

Gruß Ulrich
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#29
ich bin unschuldig, das Smiley ist für Wolfgang.
Gruß
Frank
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#30
Danke für eure Hilfe. Ich werde das Wochenende abwarten und dann wissen wir mehr.

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