Schonplatz für Tonköpfe
#1
Immer wieder drehen sich die Diskussionen um Tonköpfe und deren "Verfallsdatum".

Da die Tonköpfe das "Herzstück" einer Bandmaschine verkörpern, wundert es mich um so mehr, daß viele Hersteller die Möglichkeiten der Standzeiterhöhung des qualitätentscheidenden Sprechkopfes bei Dreikopfmaschinen nicht nutzten.

Statistisch gesehen ist die Betriebsstundenzahl einer Bandmaschine im Wiedergabebetrieb um ein Vieles höher als im Aufnahmebetrieb.

Liegt es nicht nahe, den Aufnahmekopf während der Wiedergabe vor Verschleiß zu schützen, indem man das Band von ihm abhebt?

Mir ist nur eine einzige Maschine in Erinnerung, die diese Möglichkeit nutzte, es war die R29 von der Thurow-KG Berlin. Diese Studiomaschine hatte neben dem Srechkopf einen Bandabheber mit präziser Bandführung, der das Band während des Wiedergabebetriebes geringfügig vom Kopfspiegel abhob. Der Sprechkopf einer solchen Maschine überlebte auf diese Weise mehrere Generationen an Hörköpfen. Ich weiß nicht genau, ob die "M5" auch so was hatte?
Sicher spielten später marktwirtschaftliche Aspekte eine Rolle und man kam vom Gedanken der "Sparsamkeit" wieder ab.
Was ist Eure Meinung zu dieser Möglichkeit,dem teuren Sprechkopf das Leben zu verlängern?
Gab es noch mehr Maschinen mit "Schonplatz" für Tonköpfe?

Bernd
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#2
Das war schon immer meine Rede: das Abheben schon Kopf und Band gleichermaßen. Bandführungsstifte gibt es in vielen Geräten, man hätte sie nur etwas anders auslegen und ansteuern müssen.
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#3
Oh ja! Vor allem bei Reverse-Geräten, wo das Band über 5 Köpfe juckelt und der 6. benutzt wird.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
In der Frühzeit der AEG-"Versuchslaufwerke" (also vor der K1/1936 und einem der zahlreichen Patente Eduard Schüllers) war das Abheben des Bandes vom nicht beutzten Kopf Standard, allerdings nicht aufgrund der Verschleißminderung (an den Köpfen).
Man hob ab, um bei der Wiedergabe nicht den gleichfeldremanent magnetisierten Aufnahmekopf auf die 'mühsam erstellte' Aufnahme löschend einwirken zu lassen: 'Dreimal abgespielt und fast nichts mehr da' hätte man sonst als Alternative akzeptieren müssen.

Gelöst hatte man das recht tricky: Die Tonköpfe waren auf einem Karussell untergebracht, das je nach Funktion 'Aufnahme' oder 'Wiedergabe' den richtigen Kopf dem Band zudrehte. Hinterbandkontrolle war damit natürlich nicht möglich.

Die berühmte (?) Aufnahme der IG-Farben Ludwigshafen vom 27. April 1935 aus dem Nationaltheater Mannheim mit dem GMD Philipp Wüst und wohl zwei seiner Schüler (sowie verflixt klugen Prophezeihungen jenes Musikers zur Sache!) wurde mit einem Gerät des o. g. Typs (Versuchslaufwerk 4) gemacht, das übrigens auch noch mit den leidigen Rutschkupplungen ausgestattet war. Das Ende von deren Tagen war aber schon abzusehen.
12 Jahre später allerdings verhalf Bruno Woelke der Rutschkupplung nun von Oberfranken aus (und vermutlich mit Ihles Hilfe) zu neuem Leben.

Hans-Joachim
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#5
Ich kann mir vorstellen, daß 'Langlebigkeit' in der Frühzeit des Tonbandgerätes noch keine Rolle spielte - man kämpfte mit ganz anderen Problemen. Später hätte man aber die Geräte entsprechend tonkopfschonend bauen können! Das ganze dürfte noch nicht einmal aufwendig sein, eine rein mechanische Lösung wäre denkbar. Das würde auch im Bandpfad keine große Unruhe bringen?!?

Als ich meine erste Monitor-fähige Maschine bekam, ich war ~ 14 Jahre alt, habe ich gleich die Abdeckung des Tonkopfschachtes entfernt, um zu sehen, ob in Stellung 'Tape' der Tonkopf herangefahren wird oder ob nur Bandführungselemente zurückschnellen - es tat sich aber leider nichts... Wink
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#6
Im Grunde würde es reichen, wenn neben dem AK ein Dummykopf sitzen würde, der sich bei Wiedergabe um einen entscheidenden Millimeter nach vorne schiebt, und das BAnd soweit abhebt, daß der Kopf geschont wird. In der Modellvariante "sparsamer Schwabe" würde man bei der Aufnahme auch den WKopf entlasten und nur bei Hinterbandkontrolle mitbeanspruchen.

Bei der heutigen E-Teile-Situation wünscht man sich sowas manchmal.
Michael(F)
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#7
-> Michael Franz

Nach Murphy's Law würde diese Kopf-schonungs-Mechanik zuerst kaputt gehen, und für die würde es zuerst keine E-Teile mehr geben. Smile
Dann gäbe es noch das High-End Modell (bei dem man ja generell fürs weglassen bezahlt) dem diese Mechanik fehlt und das würde dann von der Fachpresse wegen seines volleren klanges gelobt werden, da der A Kopf das Band viel besser beruhigt als der Dummy. Wink
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#8
Die Tandberg und die Uher hätten dann 5 Motoren Wink
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#9
Hat ganz bestimmt nichts mit der Schonung der Köpfe zu tun, eher mit der primitiven Technik. Bei den Billigheimern unter den Radiorecordern und bei Diktiergeräten wird bei Wiedergabe der Löschkopf vom Band abgehoben. Bei derartigen Geräten besteht der Löschkopf aus einem kleinen Dauermagneten und der hat bei der Wiedergabe ja bestimmt nichts am Band zu suchen. Auch das alte DDR-Gerät "Bändi" benutzte einen Dauermagnet als Löschkopf. Er war in eier Aluminiumtrommel eingebettet, diese wurde bei Wiedergabe um 90 Grad gedreht und der Löschkopf so nach hinten vom Band weggedreht. Das Alu-Gehäuse des Löschkopfes hatte eine Führungsnut für das Band und diente so gleichzeitig als Umlenkzapfen.
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#10
Zitat:highlander postete
Die Tandberg und die Uher hätten dann 5 Motoren Wink
Die Uher Rdl hätte eine zusätzliche Position im Gedächtnisdrehschalter. Wink
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#11
Ich habe ernsthaft Bedenken!

Wenn man den A-Kopf einfährt oder ausfährt, ändert sich auch etwas die Bandführung und die Umschlingung. Das kann unangenehme Folgen haben, gerade bei eingeschliffenen Köpfen. Zwischen Kopfspalt und Band kann sich ein kleiner Luftspalt bilden. Diese unangenehme Erfahrung hatte ich mal gemacht, als ich einen wenig gebrauchten Kopf (Geiz ist geil!) statt eines neuen versuchte einzubauen. Der Kopf hatte etwas Spiel in der Halterung, nicht viel. Ich musste innerhalb des Spieles zusätzlich den ursprünglichen Einbauwinkel treffen, damit Band und Einschliff wieder parallel waren. Um Missverständnisse zu vermeiden, der Azimuth ist nicht gemeint.
Außerdem wird eine wie auch immer geartete Mechanik immer etwas wackelig sein, bzw. die genaue Stellung des A-Kopfes ist nicht exakt reproduzierbar. Verkantet der A-Kopf um wenige Mikrometer, ist der Azimuth, zumindest bei Vollspur dahin.
Die Idee, den A-Kopf zurückzuziehen hat eventuell bei Heimaudio Sinn. Die Kosten dürften aber zu hoch sein, also Wettbewerbsnachteil für den Hersteller. Die meisten Kunden verzichten lieber darauf, wenn dafür das Tonbandgerät etwas günstiger ist.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#12
´
Wenn es wirklich nur um die Schonung des A- Kopfes geht: Einfach ein Stück Klebeband drüberpappen, kostet fast nichts, lässt sich im Bedarfsfall leicht rückgängig machen und tut seinen Zweck, ohne etwas zu verstellen.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#13
Es gab auch andere Lösungen. Ich glaube es war G&P, die haben Anfang der 50er eine Maschine gebaut, wo das Band mit der Rückseite zu den Köpfen lief. Im Hinblick auf die Oberflächenbeschaffenheit von C-Band scheint mir das eine sinnvolle Angelegenheit.

Ich hatte mal einen alten Videorecorder (JVC, Telefunken stand dran und ein Saba-Schaltplan paßte auch...), der einen Titelsuchlauf bei ausgefädeltem Band machte. Der hatte auch einen Magnetkopf, der eine Sonderspur von der Rückseite her abtastete.
Heutige VCR fitzen ja für jeden Sch*** das Band um die Kopftrommel. Wäre ja auch noch schöner, hohe Standzeiten der Kopftrommel zu erreichen...

MfG

DB
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#14
Beim Lesen der alten Threads (habe etwas Zeit die Tage....), ergeben sich trotzdem für mich immer wieder Fragen.

Hier speziell zu Franks Vorschlag in post 011:

1. Hat denn jemals einer hier das Abkleben des AK ausprobiert, und zu welchem Ergebnis hat das geführt???
2. Hat diese Methode nicht negative Auswirkungen auf die Bänder? Z.B. Tesa löst sich ja mit Sicherheit nach vl. 50 "Bandvorbeifahrten" allmählich in Wohlgefallen auf, und irgendwo müssen ja die Abriebreste bleiben.Verwandeln sie sich in Matsch auf der Magnetschicht?

Hintergrund meines "Nachbohrens" ist einfach, daß ich mir diese Abklebemethode bei einer reinen Wiedergabe-M15A mehr als gut vorstellen könnte.
Natürlich ist klar, daß sich unter meinen Bedingungen die Köpfe langsam abnutzen, das hatten wir ja schon mal.
Aber sollte die Abklebemethode sinnvoll sein, kann es doch nicht schaden, den AK zu schonen.

Gibt es neue Erkenntnisse, hat es einer probiert und.....was für Klebeband würdet Ihr nehmen???

Gruß von Ralf
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#15
moin moin,

bei einer reinen wiedergabe m-15a würde ich den akopf ausbauen und durch einen lk ersetzen, wegen der bandführung.

cu reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#16
Hallo Reginald,

und vielen Dank für Deine sehr schnelle Antwort, die im Grunde keine direkte Antwort, sondern eine andere Idee darstellt.

Diese finde ich sehr interessant, ist auch realisierbar.
Aber der spätere Wiedereinbau des AK würde jedoch (noch) meine Fähigkeiten übersteigen, würde ja auch techn. Equipment zum Messen voraussetzen.
Das anzuschaffen habe ich mir vorgenommen, aber es ist morgen noch nicht möglich.
Will mir nicht die Möglichkeit nehmen, die Wiedergabemaschine im Notfall doch zur Aufnahme nutzen zu können.

Deswegen schien mir die Tesa-Variante so verlockend!

Deine (Spitzen-) Idee könnte man sogar noch steigern, denn ich habe zB. keinen LK in der Ersatzteilecke liegen.

Stell Dir mal vor, jemand mit entsprechenden Möglichkeiten könnte einen AK-Dummy bauen.Der wäre günstiger als ein LK.
Das wäre doch der Hammer oder???

Dann könnte man sich den guten AK für spätere Zeiten hinlegen, wenn zB. der AK in der Mastermaschine runter ist.

Denkt man nun: Dann ist ja auch der WK abgeschliffen!....,dann ist dieser Gedanke logisch.

Aber bei der "Mastermaschine" hat der WK bei mir sowieso nur die Funktion, die gerade laufende Aufnahme mitzuhören bzw. zu kontrollieren.

Bis ich sowas verwirklichen kann, gilt es noch viel zu lernen.
Aber danke erstmal für Deine Anregung!

Gruß von Ralf
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#17
moin moin ralf,

nun bei meinem vorschlag hatte ich mehr im sinn, das der tesafilm wahrscheinlich keine 50 durchläufe aushält. die vorstellung das sich dann der klebstoff auf dem band verteilt erzeugt bei mir eine gänsehaut der ganz üblen sorte.
man könnte nat. an stelle des lk sich eine entsprechende bandführung basteln, nur mal so zum drüber nachdenken.

cu reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#18
Hallo!

Wenn ich einen "Tonkopfschoner" schnell, einfach und verschleißarm
basteln müßte, hätte ich folgende Vorstellung:

Man nehme dünnes Teflonband (aus dem Sanitärhandel). Das wird dann
so abgelängt, daß es den ganzen TK umschlingt und hinten durch eine
Heftklammer zusammengehalten wird (die natürlich vorher angebracht
werden muß). Durch die Elastizität des Teflonbandes (zum überziehen
muß es etwas gedehnt werden) umschlingt es den TK fest genug gegen
Verdrehung.
Vielleicht sind einige Versuche nötig, um die richtige Länge zu ermitteln.
Einfach mal ausprobieren...

Gruß
Wolfgang
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#19
Hallo,

ich biege dazu ein Stück vom Alutöpfchen eines Teelichts um den Kopf. Das hält von selbst. Auf der Kopfseite habe ich ein Stück Tesafilm angebracht um die Kopfoberfläche zu schonen.
Mit der TD 20 A habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße
Andreas
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#20
Guten Morgen,

und vielen Dank für Eure Antworten!
Das sind ja Vorschläge, bei denen es mir in den Fingern juckt.
Und das betrifft wirklich nur die M15As, die bei mir in Hochbetrieb laufen...bei den anderen Maschinen ist mir das gar nicht so interessant.

Ich würde mir sehr gerne die Teelicht-Variante bauen.
Das klingt so simpel, daß ich fast Bedenken habe, daß hinterher das ganze Forum lacht, weil Ihr mich veräppelt habt.
Andreas, Du meinst das ernst.....oder....sonst gestehe bitte jetzt, eh ich was versaue!!! (Kenne Dich ja leider nicht, also meine Bedenken bitte nicht übel nehmen)
Die Qualität des Alus bei den Lichtern ist sehr unterschiedlich, teilweise sehr rissig, aber es gibt da auch sehr glatte Stellen.......:?

Gruß von Ralf
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#21
Bitte das Klebeband nicht direkt auf den Kopf kleben. Der Klebstoff kriecht im Lauf der Zeit und kann Schäden verursachen. Die Idee mit dem Teflonband scheint mir sehr gut zu sein, danke cisumgolana.
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#22
Guten Abend,

mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß ein Alu-Aufbau das Band aus der Bandführung bringen wird (bei der M15A zumindest, da der nächste Bandführungsbolzen mit vertikal begrenzender Wirkung nur einen knappen cm entfernt ist.---bei anderen Maschinen mag das besser gehen)

Werde auch mal die Teflon-Variante probieren, muß es aber natürlich erst besorgen.

Auch von mir nochmal vielen Dank für Euer Interesse am Thema!

Gruß von Ralf
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#23
´
Ralf, das M15 wurde für viele Jahre Dauerbetrieb beim Rundfunk oder in Studios konstruiert, dass Du als gelegentlicher Privatnutzer die Köpfe verschleißt, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Wenn die Maschine in einer Schicht 4 Stunden läuft, macht das pro Schicht bei 38 cm/s fast 5500m Band. Beim Rundfunk gab es bis zu drei Schichten.

Wieviel Meter laufen bei Dir durchschnittlich pro Tag?

PhonoMax, der ja leider nicht mehr aktiv ist, hat hier irgendwo die verlangte Haltbarkeit der Telefunkenköpfe niedergeschrieben, ich finde es auf die Schnelle nicht mehr. Es ist jedenfalls eine sehr hohe Standzeit, die noch dazu für das recht rauhe PER525 angegeben wurde
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#24
Frank, meintest du eventuell diesen Beitrag von Hans-Joachim?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Hallo Frank,

vorerst handelt es sich doch um eine rein theoretische Überlegung, die aus dem Lesen eines alten Threads resultierte.
Dieser zeigt ja immerhin, daß das Thema oft überlegt wurde.

Wäre nun eine TK-Schonung durch einfaches Überkleben möglich gewesen, warum hätte man das dann nicht tun sollen???Smile
Egal ob eine Stunde Betriebszeit oder 100000.

Natürlich nehme ich Kaimans Bedenken bzgl Klebstoff in posting 020 sehr ernst. Das hält mich dann auch von einer schnellen Überklebeaktion ab.

Nun hast Du wieder recht Frank....ehe ich jetzt bauliche Veränderungen an den Maschinen vornehme, rechne ich mir natürlich auch selber aus, daß sich zB. der Ausbau des AK gar nicht lohnt.

Das mit dem Teflonband kann man probieren...warum nicht?

Und um Dir eine konkrete Antwort zu geben bezüglich meiner Stunden:

Natürlich werden es nicht mehr als 2-3 Stunden pro Tag/Maschine sein, zumal sich ja die "Arbeit" auf mehrere Exemplare verteilt.
Damit sind wir aber schon wieder beim vielzitierten Thema der "Zukunftsangst" des Bandmaschinenfreundes, der eben nicht mal schnell in den Laden gehen kann:
"Hätte jerne neue Köppe und zwar eine Portion bitte!"

Aber dieses Thema hat ja nun wirklich schon soooo einen Bart :oppa:

Gruß von Ralf an alle
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#26
Zitat:kaiman_215 postete
... Der Klebstoff kriecht im Lauf der Zeit und kann Schäden verursachen...
Hm, das verstehe ich nicht so ganz. Meinst Du, das der Klebstoff kapillarisch zwischen die Lamellen oder in den (ausgefüllten) Luftspalt eindringt? Das kann ich mir auf Grund der Viskosität eigentlich nicht vorstellen, zumal die Lamellen ja verklebt / versiegelt sind..

Selbst wenn, was soll an Schaden entstehen? Magnetisch macht es nichts, und Verunreinigungen dürften sich mit Alkohol wieder entfernen lassen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#27
Bei Köpfen habe ich es noch nicht versucht, aber in meiner Jugend habe ich z.B. Kabel mit Klebeband verbunden. So nach 2 Jahren musste ich dann feststellen, daß keine Verbindung mehr da ist, obwohl die Klebestelle äußerlich unverändert war. Dann das Klebeband aufgeschnitten und gesehen, daß der Klebstoff sich über alle Äderchen verteilt hat und den Kontakt verhindert hat. Über Reaktionen mit dem Kopfmaterial kann man nur spekulieren aber ich möchte es nicht empfehlen.
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#28
zu 019 von Ralf B

Hallo Ralf,

wegen Rechnerneuinstallation melde ich mich jetzt erst.
Das ist kein Scherz. Bei mir funktioniert das gut. Ich habe den glatten Mantel des Teelichts genommen:

[Bild: Tonkopf.jpg]

Viele Grüße
Andreas
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#29
Hallo Andreas,

was Du da gebaut hat, ist patentreif, da werden sich jetzt bestimmt einige ein Lichtlein greifen und drauflos biegen.
Tolle Verbesserung!Die Tandberg bietet sich für diese Bastelei regelrecht an.

Wenn ich in ein paar Tagen wieder etwas Zeit habe, werde ich es bei der M15A probieren, habe allerdings wegen des zu nahe gelegenen Bandführungsbolzens etwas Bedenken, aber probieren werde ich es auf jeden Fall.

Natürlich schreibe ich dann nochmal was vom Ergebnis.
Bis dahin erstmal herzlichen Dank für Deine Idee.

Gruß von Ralf
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#30
´
Die Frage ist nur, ob das Band da noch mit der richtigen Umschlingung den W- Kopf passiert...
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#31
Hallo Andreas, Ralf,

was mich an der Stelle noch interessieren würde ob diese "Haube" am Aufnahmekopf den Umschlingungswinkel am Wiedergabekopf verändert. (dies wäre gut mittels der Fettstiftmethode zu kontrollieren).

Mir sind jedenfalls Aussagen anerkannter Kopfbauer bekannt, dass die Umschlingungsradien der Köpfe wichtig für den gewollten Frequenzgang und die mechanische Stabilität selbigens ist.

Daher würde ich persönlich gerade bei der M-15 mit den wahrscheinlich verbauten Vacodur Köpfen von solch einer Aktion absehen.

Ohne Kontrolle der Auswirkungen schon garnicht.

Gruß
Jürgen
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#32
Hallo Leute,

da mein Internet heute sehr wackelig ist, baue ich mein jetziges Posting mal lieber in Etappen...

1. Ich schätze Eure Fachkenntnisse und wenn Ihr am Ende sagt "raus mit dem Ding!" --- Dann raus mit dem Ding !
-Das erstmal als Grundlage-

Also ich habe es gebaut und bin sehr zufrieden.
man muß lange suchen, bis ein geeignetes "Döschen" dabei ist.
Das Material ist so dünn, daß man am Ende nicht von einer "Haube" reden kann, es ist eher wie eine "Ummantelung) und paßt sich perfekt der Kopfform an, bleibt auch in dieser Form.

Ich habe mir einen 7-8mm breiten Streifen ausgeschnitten, die Schere macht einen ziemlichen Grat, wie man auf den Fotos sieht.
Also ist wohl ein Cutter besser geeignet.

[Bild: Experiment%20002.jpg]

Der Streifen ist breiter als das Band, logo und kann so durch das Abschirmgehäuse nicht verrutschen.
Und so sieht die Sache von hinten aus:

[Bild: Experiment%20005.jpg]

Nun eine Gesamtansicht des Bandpfades:

[Bild: Experiment%20001.jpg]

Aufnahme Kopfüber, weil meine Maschinen hinten an der Wand stehen. Hier kann man jetzt deutlich sehen, daß der Wiedergabekopf erst in einer Entfernung von 4-5cm angeordnet ist und obendrein noch von zwei Bandführungseinrichtungen "gesichert" ist.
(Für mich scheint somit der Umschlingungswinkel konstant geblieben zu sein ---bitte verbessern, sollte das falsch sein...)(Das Foto ist in der Stop-Funktion aufgenommen, deswegen liegt das Band nicht am WK an.)

Habe jetzt erstmal nicht so hochwertiges Restematerial benutzt, um die Ummantelung etwas abzuschleifen. Nach ein paar Touren sah der Kopf dann so aus:

[Bild: Experiment%20006.jpg]

Aufgrund der Klebemitteldiskussion habe ich auf ein Bekleben des Streifens verzichtet, denke es ist nicht schädlich, weil ja Alu nicht magnetisch reagiert.

Wo ich nun überhaupt keine Zweifel mehr habe, ist der Bandlauf, denn der ist aufgrund des sehr dünnen Materials wahrscheinlich überhaupt nicht verändert.

Die Frage ist für mich eher, wann der Streifen alle ist....

Gruß von Ralf

PS: Mir ist natürlich klar, daß die Kopfträger teilweise unterschiedlich aufgebaut sind.
Und einen Fettstift habe ich im Moment auch nicht parat - bin wieder solo - dank der Bandmaschinen...
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#33
Nachtrag: Nochmal Bedenken....
Den Tag, an dem diese Konstruktion verschlissen ist, dürfte man an einem völlig zersplissenen Band merken.

Lieber Andreas, wie lange läuft denn Deine Erfindung schon bei Dir? Wurde das Material schon mal durchgeschliffen ???????

Danke im Voraus sagt Ralf
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#34
Zitat:Ralf B postete
.... die Schere macht einen ziemlichen Grat, wie man auf den Fotos sieht...

Hm, ich habe mal gehört, dass man Metall von den Tonköpfen, besonders von dem Kopfspiegel fernhalten solle. Das ist bei Andreas´ Konstruktion der Fall.

Insofern scheint mir Ralfs Idee nicht unbedingt optimal zu sein. Auch wenn Vacudur ziemlich hart ist, besteht dennoch die Möglichkeit von Beschädigungen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#35
Das Alutoepfchen innen und aussen mit duenen Filz bekleben und fertig :-)
Ich putze hier nur...
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#36
Den Alustreifen mit Filz unterlegen? Nicht wirklich zielführend - damit
macht man die ganze Sache doch nur wieder dicker und das sollte
man tunlichst unterlassen, damit das Band nicht zu weit
vom WK abrückt.

Ich glaube, hier wird eindeutig zu kompliziert gedacht.
Warum nicht einfach abkleben - es gibt wisch- und temperatur-
feste, lang haltbare Aufkleber (siehe Zweckform-Programm) oder,
was noch praktischer ist, die extrem glatten Beschriftungsbänder
(brother P-Touch, Dymo etc.) ebenfalls in einer lang haltbaren,
wischfesten Ausführung. Bis der Kleber "weggelaufen" ist, vergehen
Jahre. Solange muss man ja gar nicht warten - einfach regelmässig
austauschen und fertig. (Das Beispiel mit dem Isolierband, das nach
Jahren nicht mehr klebt und ausgehärtet ist, würde ich jedenfalls
nicht als Vgl. heranziehen - das Beispiel "hinkt", wenn man dem
Klebestreifen regelmässige Aufmerksamkeit schenkt -- zB bei jeder
10ten Kopfreinigung)

BTW: wer hier glaubt, ein profess. Nutzer einer M15 (beim Rundfunk zB)
würde sich über sowas Gedanken machen, dürfte irren. Eher wurden dort
pauschal alle x-tausend Betriebsstunden alle Köpfe ausgetauscht ohne
im einzelnen eine "gut/schlecht" Bewertung durchzuführen.

Soweit meine Meinung...

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#37
Nun mein lieber Peter,
ich schliess mich Deiner Meinung mal an. Warum? Unsere TBG's haben im Schnitt 30 Jahre und mehr auf dem Buckel. Selten hab ich da extreme Einschliffe gesehen. Für mich würde die Frage auftauchen, aus was für Material sind die Köpfe? Für Rundfunkbetrieb bestimmt nicht aus Messing. Die Idee mit der Haube ist nicht soo schlecht. Man bedenke den A77 Bandauslauf im Bandpfad. Stehendes Alu. Nur ich sehe wie Peter, keinen so richtigen Sinn.
Aber trotzdem interessant wie sich die Leute einen kopf machen um Ihren *Kopp* zu schonen.

Gruss Andre
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#38
Ok....ich habe die Haube" erstmal abgebaut.
Hatte zuvor Klebeband von hinten gegengeklebt, ging ebenfalls.
Auf jeden Fall ist die Sache machbar, ob es sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.

Lieber Peter, es ist schon klar, daß die sich beim Rundfunk nicht unbedingt eine Rübe über die Haltbarkeit der Köpfe gemacht haben, die mußten ja die neuen auch nicht bei ibeh ersteigern, sondern haben eine kurze Raucherpause gemacht, bis die neuen montiert waren.Smile
Es ist halt ein Unterschied, ob man es als Arbeitsmittel oder als "Kultobjekt" ansieht.....

Da ich aber wie schon angedeutet, keine richtige Lust habe, jedesmal den Alustreifen auf Zustand zu prüfen, ist für mich hier erstmal Endstation.

Dankeschön für Eure Ideen!

Gruß von Ralf
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#39
Hallo Ralf,

das Problem solcher Lösungen ist immer, dass man von Zeit zu Zeit kontrollieren muss. Die Aluabdeckung stellte sich bei mir allerdings stabiler heraus als ich zunächst vermutete. Ich kann die Betriebsstunden auf ca. 50 schätzen und ich sehe noch keinen nennenswerten Verschleiß. Die Stelle ist nur blank, es hat sich noch keine sichtbare Spur eingegraben. Der Aufnahmekopf zeigt bereits kleine Verschleißspuren und ich vermute, dass er relativ weich ist.

Auf die Idee mit der Abdeckung hat mich Jochen Schmid vom Tandbergservice gebracht, der meine Maschine einem Langzeittest unterzog. Ich fragte ihn, ob das va. den Aufnahmekopf nicht stark belaste. Er sagt, dass er speziell für solche Zwecke eine Metallabdeckung für den Aufnahmekopf habe.
Für mich sind die Probleme eines verschlissenen Kopfes weniger finanzieller Natur. Ich muss aufgrund der großen Entfernung die schwere Maschine jedes Mal auf die Reise schicken um einen neuen Kopf einbauen zu lassen usw. . Da ich schon übelste Erfahrungen mit dem Versandt machen musste (nicht beim Tandbergservice), greife ich lieber zu dieser Lösung und "fahre" gut damit. Diese bietet sich besonders bei der Tandberg an, da der Wiedergabekopf aus Ferrit quasi ewig hält. Bei der M15 dürfte wohl auch der Bandzug viel größer sein und die Abdeckung weniger lange halten.

Im Endeffekt muss jeder selbst wissen, wie er die Prioritäten legt.

Viele Grüße
Andreas
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#40
Hallo Andreas,

so hatte ich mir das auch gedacht, wollte nur nicht soviel dazu schreiben, um nicht evtl. damit zu langweilen.
Klar wirken bei der 15A andere Kräfte, so daß noch schwerer einzuschätzen wäre, wie lange die Konstruktion hält.Bis hin zum etwas anderen Bandmaterial.

Aber den Versuch war es wert, und interessant ist es auch.

Sei gegrüßt von Ralf!
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#41
Winterzeit=Digitalisierzeit

Hallo,
ich hatte es schon mal mit harter Blisterfolie versucht, Erfolg mittelmäßig.
Bei manchen Bandsorten übermäßiger Schmier. Das Uher 24 Special bietet sich mir zum Digitalisieren an, weil man gut an die Köpfe zum Saubermachen kommt und den Wiedergabekopf ohne viel Hokuspokus verstellen kann, um aus ollen Fremdbändern das Optimum rauszuholen.
Ich greife hier die Idee mit der Teelichtaluschutzkappe mal auf.
Bei Problemen melde ich mich nochmal hierzu.

[Bild: J4100198.jpg]

Gruß
Peter S.
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#42
Hallo....ich melde mich auch nochmal zur Sache.

Nachdem nun hier einige der geschätzten Kollegen der Angelegenheit nicht abgeneigt scheinen, habe ich auch nochmal gebastelt.

Habe den Alustreifen etwas breiter gemacht, damit das Band auf gar keinen Fall an die Randzone gerät. Habe ihn dann mit Nevr Dull poliert, mit Iso wieder gesäubert und zum Kopf hin eine unverwüstliche Folie aufgeklebt, damit der Kopf keinen Kontakt mit Metall hat.Die Folie dürfte auch verhindern, daß das später evtl. durchgeschliffene Alu hochschnellt und das Band zerstört.

So läuft es jetzt schon stundenlang, als wäre es serienmäßig so vorgesehen.

Ich möchte mich vor allem bei Andreas bedanken, daß er diese hervorragende Idee weiter gegeben hat, sowas ist ja nicht selbstverständlich....

Und Wolfgangs Idee ist mindestens genauso gut, ich war nur bisher zu eingespannt, Teflonband zu besorgen. Wenn ich daran vorbeikomme, probiere ich das genauso.

Dolle Sache!!!

Gruß von Ralf
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#43
Hallo alter Thread,

offensichtlich bin ich immer zu sehr begeistert von neuen Ideen.

Jetzt, nachdem eine Weile vergangen ist, die erste Begeisterung sich gelegt hat, habe ich für mich entschieden, daß dieser Kopfschutz für meine M15As nicht sinnvoll ist. In recht kurzer Zeit hatte sich bei intensivem Betrieb ein ganz beträchtlicher "Kopfschutzspiegel" gebildet.
Hätte neu bauen müssen und habe das nicht für zweckmäßig erachtet.
Immerhin benutzt man so das sehr gute Studioband dazu, recht oberflächengrobe Alublättchen "abzuschmirgeln".
Vielleicht ist es bei Heimgeräten sinnig....(geringere Kräfte)...bei Studiomaschinen m.Es. nicht.
Das wollte ich nur mal so mitteilen Rolleyes


Gruß von Ralf
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#44
Hallo,

habe diese interessanten Vorschläge mitgelesen und bin auch der Meinung, dass man mit diesen Ummantelungsaktionen, egal welche Lösung, letztendlich nur dem Band Schaden zufügen kann.
Daher vielleicht eine weitere Schonmöglichkeit von Band und Köpfen, wie sie bei den Teac- und Tascam Bandmaschinen realisiert wurde. Wenn man mit der Aufnahme bzw. Wiedergabe fertig ist und spulen möchte, kann man einen Hebel nach unten drücken und schon wird das Band von den Köpfen abgehoben. Wenn man das einmal vergisst, hört man ein lautes Gezischel. Ein Griff an den Hebel und schon spult das Band geräusch- und verschleisfreier.

Gruß
Bebi (Bernd)
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#45
Hallo Bernd,

beim Spulen wird das Band doch sowieso von den Köpfen abgehoben. Hier ging es doch um die Schonung des Aufnahmekopfes bei überwiegendem Wiedergabebetrieb!

LG Holgi
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