28.01.2022, 18:05
Manchmal kommen kleine Mysterien ganz unscheinbar daher. Neulich flog mir diese Emtec Sound I zu. Auf den ersten Blick nichts Besonderes. Mein Interesse wurde geweckt, da hier am Wickelkern erkennbar war, daß noch ein originales BASF-Gehäuse verwendet wurde. Das war zu Emtec-Zeiten nicht mehr die Regel, kam aber durchaus noch vor:
Nach dem Auspacken kam die große Überraschung: Das ist ja ein ganz neues Gehäuse! Erwartet hatte ich eigentlich das mit dem schrägen Rillenmuster, oder das ganz glatte, aber dieses hier ist von außen in einigen Details anders, vor allem abgerundeter. Es sieht ein wenig so aus, als hätte man sich an der Gestaltung des Transparentgehäuses von Agfa orientiert. Dabei entspricht das Innenleben aber komplett dem "High-Capacity-"Baumuster von BASF, inklusive versetzter Haltezapfen für SM-Bandführungen:
Um etwas "smoother" zu wirken (und wohl auch um Material zu sparen...) besitzt die Oberfläche eine große Vertiefung mit sehr weichen Übergängen, die man gar nicht aus jedem Winkel sofort sieht. Ich habe mal versucht, sie mit etwas Drehen und Wenden fotografisch einzufangen:
Das große Rätsel daran ist nun: Wann wurde dieses Gehäuse gebaut, und gab es das auch bei anderen Cassetten? Ich habe diese Form noch nie zuvor gesehen! Der Produktionscode ist von Dezember 2002, und auch das Bandmaterial - dünner als für C-90 nötig - läßt eine Produktion im Jahr 2002 plausibel erscheinen:
Nur, sollte Emtec wirklich so kurz vor dem Ende, als ansonsten nur billige Gehäuse aus China und vielleicht noch Korea zugekauft wurden, nochmal eine eigene, neue Schale entworfen haben? Dann hätten davon ja bis 2004 noch deutlich mehr verkauft werden müssen. Zudem sprechen zwei Details dafür, daß das Gehäuse eigentlich aus den frühen 90er Jahren stammt: Es ist noch verschraubt, und es sind Markierungen für Seite A/B eingeprägt, die im Stil des Designs von 1991-93 gehalten sind:
Meine windige Theorie dazu: Es ist ein Prototyp aus den frühen 90ern, der es nicht in Serie schaffte. Zehn Jahre später bekam den jemand bei Emtec in die Hände und warf ihn zu den anderen Gehäusen in die Lademaschine. Zur gleichen Zeit tauchten ja auch kurz nochmal CS II in General-Magnetics-Gehäusen auf. Da wurde wohl alles verwendet, was noch herumlag... und damit eine lange Tradition fortgeführt.
Viele Grüße,
Martin
Nach dem Auspacken kam die große Überraschung: Das ist ja ein ganz neues Gehäuse! Erwartet hatte ich eigentlich das mit dem schrägen Rillenmuster, oder das ganz glatte, aber dieses hier ist von außen in einigen Details anders, vor allem abgerundeter. Es sieht ein wenig so aus, als hätte man sich an der Gestaltung des Transparentgehäuses von Agfa orientiert. Dabei entspricht das Innenleben aber komplett dem "High-Capacity-"Baumuster von BASF, inklusive versetzter Haltezapfen für SM-Bandführungen:
Um etwas "smoother" zu wirken (und wohl auch um Material zu sparen...) besitzt die Oberfläche eine große Vertiefung mit sehr weichen Übergängen, die man gar nicht aus jedem Winkel sofort sieht. Ich habe mal versucht, sie mit etwas Drehen und Wenden fotografisch einzufangen:
Das große Rätsel daran ist nun: Wann wurde dieses Gehäuse gebaut, und gab es das auch bei anderen Cassetten? Ich habe diese Form noch nie zuvor gesehen! Der Produktionscode ist von Dezember 2002, und auch das Bandmaterial - dünner als für C-90 nötig - läßt eine Produktion im Jahr 2002 plausibel erscheinen:
Nur, sollte Emtec wirklich so kurz vor dem Ende, als ansonsten nur billige Gehäuse aus China und vielleicht noch Korea zugekauft wurden, nochmal eine eigene, neue Schale entworfen haben? Dann hätten davon ja bis 2004 noch deutlich mehr verkauft werden müssen. Zudem sprechen zwei Details dafür, daß das Gehäuse eigentlich aus den frühen 90er Jahren stammt: Es ist noch verschraubt, und es sind Markierungen für Seite A/B eingeprägt, die im Stil des Designs von 1991-93 gehalten sind:
Meine windige Theorie dazu: Es ist ein Prototyp aus den frühen 90ern, der es nicht in Serie schaffte. Zehn Jahre später bekam den jemand bei Emtec in die Hände und warf ihn zu den anderen Gehäusen in die Lademaschine. Zur gleichen Zeit tauchten ja auch kurz nochmal CS II in General-Magnetics-Gehäusen auf. Da wurde wohl alles verwendet, was noch herumlag... und damit eine lange Tradition fortgeführt.
Viele Grüße,
Martin