01.11.2015, 16:24
Hallo Joseph,
Martin hat vor geraumer Zeit auch mal was geschrieben dazu, anhand neuerer Quellen. Post habe ich jetzt nicht auf die Schnelle gefunden...
Wohl oder übel müßte man die Bänder alle mal durchmessen... wollte ich ja mal machen und mich genauer in das VA32 mal reinfuchsen. Weil bei der Chrome Super ab 1995 einige unterschiedliche Bänder eingespult wurden und ich ein Labormuster einer 1993er Maxima (ohne Codierung) mal ergattert hat, wo ein kobaltdotiertes Chromdioxidband drin ist.
http://www.audiostereo.pl/sliczne-kasety...try3463091
BASF muss um 1990 mit TDK kooperiert haben. Denn die ersten DATs kamen von TDK, auch waren plötzlich die TDK Etuis in BASF-Cassetten zu finden. Nach dem Zusammenschluss der AGFA- und BASF-Bandsparten kamen die DATs, die erste Generation der Digibeta (vorliegen), High8-Bänder, zeitweise MiniDiscs von maxell. Und im Netz gabs lange Zeit auch Pressemitteilungen über die Kooperation von BASF und maxell im Bereich der Consumer Videobänder.
Wir im Forum fanden es schon kurios, dass beim britischen Versender "tapeline", Pancakes von maxell aufgetaucht sind, wo ein Hinweizettel aufgeklebt war, dass diese für die BASF Chrome Super zu verwenden seien... Ende der 1990er Jahre gab's auch eine UR, die offenbar aus Obenheim kam, weil Gehäuse (geschraubtes transparentes chinesisches Fremdgehäuse), Art des Aufdrucks und Art von Etui und Verpackung der damaligen BASF Sound I bzw. FE I ähnelte.
Gibt's auch Beweisfotos im Forum... muss ich nochmals suchen.
Ich selber habe auch über die Jahre beobachtet, dass es bei maxell XLII und XLII-S unterschiedliche Bänder gab. Bander die sich sehr empfindlich darstellten, meist die sich außen gewölbt haben (Außenkanten zum Tonkopfblock der Cassette) und deren Oberfläche sehr uneben war und es gab Bänder die sehr glatt und eben daher kamen. Aber ich konnte mir da noch nichts zusammenreimen.
BASF hat Metallpigmente aus Japan zu gekauft (nicht von maxell), eigentlich zukaufen müssen, weil die Metallpartikelforschung in den 1980er/90er nicht motiviert genug angegangen wurde. Ich weiß aus Erzählungen eines Mitarbeiters, dass ein Entwicklerteam für Metallpartikel gab, das nicht sehr motiviert an die Sache rangegangen ist und so kam nur ein mittelmäßiges Ergebnis raus. Die Betacams und Digibeta-Bänder kamen am Schluß aus Willstätt, mit japanischen Metallpartikel. Es hat sich aber letztendlich nicht mehr gelohnt für die Compact Cassette ein eigenes Metallband zu entwickeln. Da war der Marktanteil der Metall-Cassette einfach zu gering. Die Masse wurde weltweit mit Eisenoxid-Cassetten umgesetzt, in Deutschland mit den Chromdioxid-Bändern - eine weltweite Alleinstellung.
Soweit meine Anmerkungen.
Ich hoffe, daß ich noch die ein oder andere verlorengegangene Quelle nachreichen kann.
Viele Grüße
Sebastian
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=182114#post182114 schrieb:Von den TP II-Varianten, die ich habe ('94, '95, '96, '98), besitzen alle schon die Metall-Einkerbungen im Gehäuse. Evtl. hatten die '93er noch keine. Dann meintest du, daß die frühen Exemplare noch in Willstätt gefertigt wurden, die Jubiläumscassette aber schon nicht mehr dazugehört? Das wäre schlüssig, denn die wurde anscheinend '95 produziert (hat aber trotzdem einen '93er-Einleger abbekommen, genau wie meine '94er-Exemplare der TP II).Ich meine nicht nur, es ist Fakt, dass die TPII zuerst in Willstätt gefertigt wurde. Ich habe hier eine mit dem Code: 0483 03 31000. Das ist ein Exemplar aus einem "Wiedergutmachungspaket", was ich von der BASF 1993 bekommen hatte. (Ich hatte nämlich einige Exemplare der Maxima Edition No4 reklamiert, weil die Bandbeschichtung Blasen und kleine Löcher aufwies) Das war im Zeitraum als die TP II auf dem Markt kam... und zwar vor dem Designwechsel auf die 1993er Serie. Auffällig war, dass die Herkunftsangabe gefehlt hat. Für hochwertige Cassetten ungewöhnlich, weil meist ein "Made in Germany" auf dem Einleger prangte. (Die Chromdioxid Super kam hin und wieder auch aus anderen Fabriken.)
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=182114#post182114 schrieb:Daß irgendeine TP II Chromdioxid enthalten soll, halte ich für ein Gerücht.Kobaltdotierte Bänder schimmern immer rötlich, wenn direkt Licht drauffällt oder sie durchleuchtet werden. Wenn Chromdioxid enthalten ist, dann ist immer auch ein grau-anthrazitfarbener matter Glanz dabei. Und bei den TPIIs bzw. Reference II Masters um 1999 schimmert das Band tatsächlich grau-anthrazit. Ich hatte schon ein gebrauchtes Exemplar, einmal bespielt, lange gelagert, das mußte ich bei einer Neuaufnahme den Bias etwas zurücknehmen, was für ältere Chromdioxidbänder typisch ist.
Martin hat vor geraumer Zeit auch mal was geschrieben dazu, anhand neuerer Quellen. Post habe ich jetzt nicht auf die Schnelle gefunden...
Wohl oder übel müßte man die Bänder alle mal durchmessen... wollte ich ja mal machen und mich genauer in das VA32 mal reinfuchsen. Weil bei der Chrome Super ab 1995 einige unterschiedliche Bänder eingespult wurden und ich ein Labormuster einer 1993er Maxima (ohne Codierung) mal ergattert hat, wo ein kobaltdotiertes Chromdioxidband drin ist.
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=182114#post182114 schrieb:Über die Verbindungen zu Maxell habe ich auch schon viel gelesen und an manchem meine Zweifel. Gesichert ist nur, daß die BASF mal eine gewisse Menge Pigment oder evtl. sogar Pancakes von Maxell gekauft hat, aber ebenso, daß dieser Zustand nicht anhielt und zumindest spätere TP II-Versionen komplette Eigenproduktionen waren. Auf der anderen Seite fällt natürlich auch mir die physische Ähnlichkeit der Bänder von TP II und XLII-S auf, und ebenso der Umstand, daß in der 1993er-Serie beide sehr glattpoliert waren und sich nach oben wölbten, in den 1995er/1996er-Serien aber beide plötzlich mehr Oberflächenstruktur und andere Schnittkanten hatten. (Die Oberflächenstruktur wird auch mehr mit dem Beschichtungsverfahren und der Politur zusammenhängen als mit dem verwendeten Pigment.)Die ursprünglichen Verbindungen zu maxell kamen durch die AGFA-Bandsparte. AGFA hat schon für maxell die UR produziert. Bilder habe ich im polnischen Cassettenfourm gesehen, die sind jetzt nicht mehr vorhanden, aber den Post dazu gibts noch.
http://www.audiostereo.pl/sliczne-kasety...try3463091
BASF muss um 1990 mit TDK kooperiert haben. Denn die ersten DATs kamen von TDK, auch waren plötzlich die TDK Etuis in BASF-Cassetten zu finden. Nach dem Zusammenschluss der AGFA- und BASF-Bandsparten kamen die DATs, die erste Generation der Digibeta (vorliegen), High8-Bänder, zeitweise MiniDiscs von maxell. Und im Netz gabs lange Zeit auch Pressemitteilungen über die Kooperation von BASF und maxell im Bereich der Consumer Videobänder.
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=182114#post182114 schrieb:In jedem Fall ist aber auszuschließen, daß in der TP II das Band der Maxell XLII gesteckt hat. Das war nämlich viel weniger homogen und hatte in allen mir bekannten Versionen einen geringeren Dynamikumfang. Mit der XLII-S mag es eher hinkommen, auch wenn ich aus obigen Faktenschnipseln noch kein stimmiges Bild zusammensetzen kann.Da magste sogar recht haben. Was die Unterschiede zwischen XLII und XLII-S betrifft bin ich da weniger bewandert.
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=182114#post182114 schrieb:Die attraktivste Theorie finde ich, daß BASF für die ersten Serien das Pigment oder Band von Maxell zugekauft hat, jedoch umgekehrt Maxell ab 1996 die europäische XLII-S mit BASF-TP II-Band befüllt hat, was auch erklären könnte, weshalb die europäischen Varianten der späten XLII-S viel Lob bekommen und die amerikanischen eher nicht so Aber belegen läßt sich das nicht.Ob jetzt die BASF die kobaltdotieren Bänder (Black Magnetite) auch für maxell produziert hat, das weiß ich nicht. Jedenfalls gibt es im Netz Links zu BASF-Patenten, die belegen dass in Willstätt (oder auch in München) an kobaltdotieren Cassettenbändern geforscht wurde. Und dass da auch Probleme aufgetaucht sind. Ich weiß auch nicht, ob im englischen maxell-Werk Bänder gegossen wurden. Mir hat ein ehemaliger BASF-Mitarbeiter erzählt, dass die Produktionsmethode bei der Bandbeschichtung umgestellt wurde - so gegen Miotte der 1990er. Ursprünglich wurden Bänder gegossen, später kam ein Sprühverfahren zum Einsatz, das ursprünglich aus der photochemischen Industrie stammt - also wurde hier AGFA-Know-How weiterentwickelt. Deshalb haben spätere Ferro Maxima-Bänder, teilweise auch Bänder der Chrome Super, RecordII und der TPII fleckige Oberflächen.
Wir im Forum fanden es schon kurios, dass beim britischen Versender "tapeline", Pancakes von maxell aufgetaucht sind, wo ein Hinweizettel aufgeklebt war, dass diese für die BASF Chrome Super zu verwenden seien... Ende der 1990er Jahre gab's auch eine UR, die offenbar aus Obenheim kam, weil Gehäuse (geschraubtes transparentes chinesisches Fremdgehäuse), Art des Aufdrucks und Art von Etui und Verpackung der damaligen BASF Sound I bzw. FE I ähnelte.
Gibt's auch Beweisfotos im Forum... muss ich nochmals suchen.
Ich selber habe auch über die Jahre beobachtet, dass es bei maxell XLII und XLII-S unterschiedliche Bänder gab. Bander die sich sehr empfindlich darstellten, meist die sich außen gewölbt haben (Außenkanten zum Tonkopfblock der Cassette) und deren Oberfläche sehr uneben war und es gab Bänder die sehr glatt und eben daher kamen. Aber ich konnte mir da noch nichts zusammenreimen.
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=182114#post182114 schrieb:Welches Maxell-Metallband soll denn in der TP IV drin sein? In diesem 1996er-Test der STEREO gibt es unter den Konkurrenten (TDK MA, Maxell Metal CD, Maxell MX-S, Fuji Metal-Z, Sony Metal-XR) keinen mit auffallend übereinstimmenden Meßwerten. Kann es nicht sein, daß die BASF auch da nur das Pigment zugekauft hat?Ich habe die Bänder auch noch nicht vergleichen können.
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Viele Grüße
Sebastian
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