Diktiergeräte statt Walkman
#1
Hallo in die Runde!

Mein Sony Walkman (einer der einfachen 90er-Jahre-Geräte) hat schlapp gemacht - nicht der Riemen, der Defekt scheint tieferliegend zu sein. Kein Drama, den hatte ich einst für 5.- an einem Flohmarkt gekauft und damals mit einem neuen Riemen für immerhin einige Jahre zum Laufen gebracht.

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich wieder irgendwo einen Sony suchen soll. Oder mal was anderes. Viel Geld ausgeben will ich nicht; Sony-DD's sollen sich andere schnappen, denen das wichtiger ist als mir, ich will ja nur auch im Urlaub Kassetten hören.  Smile

Günstig werden mitunter die alten Diktiergeräte gehandelt. Taugen die eigentlich auch als Walkman zum Musikhören? Oder waren die wirklich nur auf Sprachnachrichten ausgelegt? Schon seit einer Weile wird hier ein Sanyo TRC 2300 angeboten. Ganz praktisch finde ich die Pitch-Möglichkeit, über zu langsam oder zu schnell laufenden Kassetten müsste man sich damit keine Sorge machen...
Sanyo Walkman TRC 2300 | Kaufen auf Ricardo

Was ist Eure Meinung?

LG
Manuel
Zitieren
#2
Hi Manuel,

da gab's neulich mal eine Vorstellung eines "underdog" Walkman hier im Forum. Muß ja vielleicht auch nicht immer Sony sein.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
Zitieren
#3
Hallo Manuel!

Das Problem bei Diktiergeräten ist, dass diese fast immer mono sind, mit Mono-Köpfen und dementsprechend ist auch der ganze Rest nur einkanalig aufgebaut. Es gab in der Tat auch einige sehr hochwertige CC-Diktiergeräte, mit fehlender Rauschunterdrückung könnte man leben, nur ohne Stereo ist die Musikwiedergabe wirklich kein Genuss.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#4
Oh, danke für diesen Hinweis. Mono geht natürlich gar nicht.

LG
Manuel
Zitieren
#5
Jo, war von mir. Fisher PH 26 heißt der. Kann ich empfehlen, wenn der fehlende Tiefbass nicht stört und man auf Dolby verzichten kann. Autoreverse und gutes Anti Rolling, super einfach zu reparieren (Neue Riemen und Andruckrollen hab ich in 20 Min eingebaut und danach lief das Gerät fehlerfrei.

Das Laufwerk ist identisch zum AIWA HS-G35, der auch günstig zu bekommen ist, allerdings schwieriger zu Servicen. Den Fisher bekommt man für um die 25 Euro. Gibts auch als Sanyo, hab den Namen aber vergessen.

Oft zu finden und ähnlich gut ist der Grundig Beat Boy 180 oder auch der Beat Boy 190 oder 195. Der 160 hat auch ein sehr solides einfach zu servicendes Laufwerk, allerdings hatte ich da Probleme mit statischen Entladungen und Masseknacken.

Ein Glücksspiel sind die Beat Boy 170, baugleich mit Sanyo MGP 600 und einigen Fishers. Das Laufwerk ist an sich nicht so verkehrt, aber je nach Betriebsstunden hält es den Azimut nicht mehr. Ich hab bisher nur ein Gerät wieder perfekt zum Laufen gebracht. Der Sound an sich ist hervorragend, allerdings hört man - wie üblich bei günstigeren Geräten - das Motorsurren deutlich im Kopfhörer. Dieses Laufwerk ist in vielen Walkmans von Sanyo/Fisher verbaut, wenn es funktioniert ist es zuverlässig, das Anti Rolling könnte aber besser sein und der Gleichlauf ist nicht der Beste, obwohl es schwere Capstane aus Metall hat und Alles recht massiv wirkt. Das ist beim PH 26 übrigens positiv zu vermerken: Da ist kein Motorsurren zu hören.

Das Problem ist, dass die offenen Kopfhörer in den 80ern nicht so einen hohen Wirkungsgrad hatten, wenn man so einen aufsetzt hört man bei keinem der Geräte Motorgeräusche, aber sie machen eben auch keinen Bass, weshalb selbst hochwertige Geräte meistens nicht besonders tief kommen, dafür surren die aber auch bei guten Kopfhörern nicht.

Auch günstig zu bekommen sind meistens Geräte der Sony WM EX Serie. Das ist dann aber eine andere Liga, da ist dann Alles computergesteuert, fernbedienbar, Pausensuchlauf, Blank Skip, Repeat usw. Da sollte man dann nur drauf achten, dass das externe Batteriefach noch vorhanden ist, wenn man nicht immer einen "Gumstick Akku" verwenden möchte, bzw. braucht man dann auch den Charger. Die Akkus gibt es noch, Riemen und Andruckrollen auch, denn die müssen definitiv getauscht werden, bei ALLEN Geräten, denn die sind jetzt Alle mindestens über 20 Jahre alt.

Aiwa HS P©202 sind manchmal noch günstig zu haben, die mit dem C im Namen haben sogar Dolby C und ein Laufwerk mit dem Besten Anti Rolling, das ich von Riemen getriebenen Geräten kenne, das ist sehr solide. Bei Aiwa besteht aber häufig die Gefahr, dass Kondensatoren im Eimer sind und das Gerät keinen Ton mehr macht. Mein HS PC funktioniert eigenartigerweise (glaub ich) noch. Hab ihn lange nicht mehr ausprobiert, aber auch der bräuchte neue Andruckrollen. Die Panasonic RQ S und frühen SX Geräte sind auch einen Blick wert, aber auch hier ist ein Service nötig und da machen diverse Laufwerkteile Probleme.

Bei den Flachmännern (also Denen, die nur so dick sind, wie eine Cassettenhülle und aus den 90ern oder frühen 00ern stammen) sollte man sich in jedem Fall vergewissern, dass es ein Laufwerk mit nur einem Riemen ist. Die späten Geräte haben 2 Riemen, da geht einer vom Motor zum ersten Capstan und vom ersten Capstan geht dann noch Einer zum zweiten. Logisch, dass der zweite dann das Nachsehen hat. Beschissener Gleichlauf und Leiern bei jeder Bewegung. Von Denen auf jeden Fall die Finger lassen. Was bei ALLEN Geräten ab den 90ern ausserdem ein Ärgernis sein kann ist die geringe Ausgangsleistung. Die haben dann Alle nur noch 2x5 mW, da kommt an Kopfhörern, die etwas weniger Wirkungsgrad oder die falsche Impedanz haben gar nix raus, auch wenn sie klanglich meistens echt gut sind. Das Anti Rolling ist bei den Klobigen 80er Geräten aber 100 Mal besser.

LG Tobi
Zitieren
#6
Danke für die Tipps. Du bringst mich auf Ideen mit den Stichwort Baustellen... 

Ja,. Baustellen... einen alten Sharp hätte ich auch noch, liegt schon seit einer Ewigkeit in einer Schublade herum. War wohl ebenfalls mal ein Flohmarktkauf. Ich vermute, dass hier nebst etwas Putzen eigentlich nur der Riemen gemacht werden müsste. Das Problem ist aber da einen passenden Riemen aufzutreiben, darum verschwand das Teil dann ja auch in der Schublade:

   


Keine Ahnung ob der was taugt. Hübsch ist er, die genaue Bezeichnung ist Sharp JC7G(S). Im Prinzip wohl ein JC77, bei mir aber ohne dem Radio-Teil (das ja wie eine Kassette aussieht):
https://www.youtube.com/watch?v=JpvJPpcnt-o

LG
Manuel

PS: Der Sony war übrigens ein WM-EX510. Da ich recht anständige Kopfhörer habe, war die geringe Ausgangsleistung kein Problem.
Zitieren
#7
Der Sharp ist ein richtig hochwertiges Gerät. Der müsste schon allein von der Ausgangsleistung her den Sony an die wand spielen. Ein Riemen wird sich finden lassen, das Laufwerk ist relativ gross, da hat man meistens ein bisschen mehr Spiel, was die Dicke des Riemens angeht. Bei den späteren Geräten ist Alles so eng aneinander, dass ein etwas dickerer Riemen oft schon anstößt oder höhere Gleichlaufschwankungen erzeugt. Ich würde gucken was du da hast und irgendwas nehmen, das passt (wenn du was da hast), meistens geht das dann. Ansonsten könntest du auch mal bei fixyouraudio anfragen.

Auch hier müssen wahrscheinlich die Andruckrollen neu.

LG Tobi
Zitieren
#8
Du kannst auch einmal hier bei VWestlife reinschauen, weil er vier Walkmen aktueller Produktion testet:

https://www.youtube.com/watch?v=asvi0iU7fR0

Problem: alle haben das gleiche Laufwerk und das leiert halt. Ansonsten hättest du aber ab 30 € ein flatschneues Gerät, mit dem du erst einmal in Ruhe die nächste Zeit hören kannst.
Liebe Grüße
Thomas
Zitieren
#9
Ohje, das ist aber mehr als nur ein Downgrade zum Sony!
Zitieren
#10
Zwar nicht ganz im Sinne des Beitrag aber auch eine Anwendung.
Schon zur DDR-ZEIT hatte ich über den Blindenhilfsmittelversand ein Diktiergerät bestellt. Angeboten wurde ein Sanyo, etwa so groß wie ein Walkman. Es war ein Sonderimport und nicht im normalen Handel erhältlich. Teuer genug war es ja, trotz Unterstützung vom Blindenverband.
Es hatte die Aufnahmefunktion und einen eingebauten Lautsprecher. Kopfhörer konnte man auch anschließen, allerdings nur in mono. Ich habe damit immer Hörbücher gehört. Da war es ja egal ob mono oder stereo.
So ganz nebenbei erstaunt so mancher akustischer Schnappschuss, zum ein Rundgesang am Biertisch in der Stammkneipe.

Groß Gerald
Zitieren
#11
Ich hab' vorhin den Sanyo mal geöffnet - nur schon das war eine Raketenwissenschaft. Prompt kam mir irgendwo ein Federchen entgegengeflogen... Und an den Riemen kommt man nicht eben so einfach ran wie bei den einfacheren Sonys (dort schaffe sogar ich den Wechsel), das Laufwerk ist ziemlich stark verbaut, da muss man wohl alles auseinandernehmen. Dürfte meine handwerklichen Fähigkeiten übersteigen... naja, mal schauen, vielleicht schaue ich es noch mit einem Bekannten an.

Aber danke für den Hinweis zu fixyouraudio.

LG
Manuel
Zitieren
#12
Du meinst den Sharp?
Zitieren
#13
Äh ja, klar, war schon etwas spät...  Big Grin

LG
Manuel
Zitieren
#14
Das ist wirklich schade, wenn die Feder verloren gegangen ist. Ein hübsches und auch gutes Gerät! Sharp hat keinen guten Ruf, aber die haben eine hervorragende Verarbeitungsqualität in den 80ern gehabt.
Zitieren
#15
Ja, mein Vater hat noch so einen Ghettoblaster von Sharp, gekauft 1983, so ein klassisches Doppeldeck it abnehmbaren Lautsprechern, schwer, offenbar viel Material verbaut. Auch da dürften die Riemen hinüber sei. Und ich habe immer noch Kassetten da, die ich damals darauf aufgenommen habe, schwarze Maxell XLI-S. Das Teil machte echt gute Aufnahmen...

LG
Manuel
Zitieren
#16
Ja in den Sharp Blastern waren immer vollwertige HiFi Decks verbaut. Nur haben sie manchmal die Typ II Stellung weg gelassen. Da geht dann nur Typ I und Typ IV für Aufnahme. Beides dann aber sehr gut.
Zitieren
#17
Und hier habe ich die nächste Skurrilität entdeckt - ein Uhrenradio mit herausnehmbarem Stereo Walker:
https://www.ricardo.ch/de/a/soundmaster-...255534784/

Es gibt offenbar nichts was es nicht gibt...

LG
Manuel
Zitieren
#18
Das gab es in den 80er Jahren auch schon in einem Doppelcassettendeck, bei dem man eines der Laufwerke ausclipsen und als Walkman mitnehmen konnte. Oder in einer Kompaktanlage. Kein kompletter Billigschrtt, eher was aus der Richtung Sanyo, Fisher, Sharp. Die Idee fand ich damals nett, die Umsetzung aber etwas umständlich.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#19
Hallo,

in den 90ern gab es sowas ähnliches für die MD:

[Bild: mz-r4st.jpg] [Bild: mz-r5st.jpg]

Viele Grüße
Moritz
Zitieren
#20
So einen Sony habe ich. Hat schon viele gute Dienste geleistet.

Gruß Gerald
Zitieren
#21
Hallo Gerald,

dann erlaube ich mir off-topic den Hinweis auf dieses Thema:
Sony’s self-destructing MD Recorder from 2070  – Techmoan
(Kurzfassung: im Gerät sind Akkus verbaut, die zum Auslaufen neigen und darum entfernt werden sollten)

Viele Grüße
Moritz
Zitieren
#22
Ja, sollten wir dafür ein neues Thema aufmachen?
Sind zwei R6, sind aber geringfügig kürzer als normale. Kann ich die ersatzlos entfernen?
Zitieren
#23
Hallo Gerald,

(17.03.2024, 11:53)snzgl schrieb: sollten wir dafür ein neues Thema aufmachen?
das habe ich nun getan:
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=30060

(17.03.2024, 11:53)snzgl schrieb: Sind zwei R6, sind aber geringfügig kürzer als normale. Kann ich die ersatzlos entfernen?
Probiere es aus und gib nebenan Bescheid, ob es funktioniert Smile

Ich denke aber, das sollte gehen. Ohne die Akkus kann sich das Gerät halt Datum und Uhrzeit nicht merken. Wenn dich das nicht stört, laß sie doch einfach weg.

Und damit wieder zurück zu Cassettengeräten – man möge mir die Abschweifung bitte nachsehen!

Viele Grüße
Moritz
Zitieren
#24
Also was echt schwierig ist, ist ab den 90ern durchzublicken wo die Unterschiede zwischen den Geräten sind.

Die Sony WM EX und Panasonic RQ SX Geräte haben ab einem gewissen Punkt bei den Full Logic Geräten alle das selbe Laufwerk. Die technischen Specs sind laut Blatt größtenteils auch ziemlich gleich. So eine richtige Hierarchie in Sachen Qualität erschließt sich mir da nicht. Es sind dann eher so Sachen wie breiteres Gehäuse, weil betrieb mit AA Batterie statt Flachakku, Gehäuse aus Plastik, bei höherwertigeren Geräten aus Metall, ohne Fernbedienung, Kabelfernbedienung oder Fernbedienung mit LCD Display und einige kleinere Features, wie manuelle oder automatische Bandwahl, bei Panasonic gabs noch die Erkennung der Seite an den Schrauben, die dann immer als erstes gespielt wurde, egal wie rum die Cassette eingelegt war, was total nervt, weil bei deutschen Cassetten die Schrauben auf der B Seite waren.

Und dann geht der Frequenzgang bei den besseren Geräten manchmal noch mal etwas tiefer, ich weiß nicht ob da ein besserer Kopf drin ist, ein besserer Wiedergabeverstärker oder ob’s nur aufm Blatt ist und was ich auch noch gesehen habe, der WM EX 670 und ähnliche Geräte aus dem Lineup haben zwar das selbe Laufwerk wie die Vorgängergeräte, aber die Capstane sind dort anstatt aus Metall aus Plastik. Und was ich auch für totalen Unfug halte ist dieser Revitalizer Kram. Panasonic hatte das auch. Das ist bei der Megabass/Groove Funktion dabei. Das soll den Sound abgenutzter Cassetten aufpolieren. Meiner Ansicht nach ist das einfach nur ein Equalizer Preset mit einer massiven Höhenanhebung, die aber auch das Rauschen stark anhebt. Ich hab im Internet gelesen vonwegen leistungsstarker Soundprozessor Blabla. Mein Walkman hatte das damals auch, ich hab das nie benutzt, weil es schäbig klang.

Wenn die aber Alle das gleiche Laufwerk haben, heißt das aber eben auch, dass das Anti Rolling bei Allen gleich schlecht ist. Ich habe damals meinen WM EX 570 zum joggen mit genommen. Es war einer mit AA Batterie und Kabelfernbedienung, der hatte noch Metall Capstane, hat trotzdem furchtbar geleiert und war eigentlich dafür nicht nutzbar. Mit dem DD 33, den ich später hatte ging das viel viel besser. Eigentlich ist das total armselig, dass es da nur noch um Features ging, denn wenn größere Modelle das exakt selbe Laufwerk hatten und es kein anderes mehr gab waren die ganz genau so beschissen, während die klobigeren Budget Geräte aus den 80ern, mit mechanischen Autoreverse Laufwerken zwar nicht den besten W&F wert haben, aber trotzdem sehr gutes Anti Rolling haben können und beim Joggen oder Rennen durchaus überzeugen.

LG Tobi
Zitieren
#25
Um die Walkman-Geschichte noch abzuschliessen: Schliesslich suchte ich dann bewusst einen eher neuen, einfachen und im Batterieverbrauch sparsamen, zuverlässigen Walkman. Wenn möglich mechanisch bedienbar, ohne Autoreverse und gerne auch ohne Dolby (ich nehme nicht mehr mit Dolby auf).

Nach Sichten von zahlreichen Kleinanzeigen fiel die Wahl dann auf einen typischen Vertreter der Kategorie Billig-Plastikbomber, den Sony WM-EX194, nicht zuletzt wegen dieser Review hier:
Sony WM-EX194 (petervis.com)

Nach harten Verhandlungen - etwa 15 Mails - kam dieses einwandfrei funktionierende Gerät zum Preis von 21.50 plus Versand schliesslich zu mir:
   


Cool finde ich, dass die Tapes mit offenem Deckel abgespielt werden können (für uns Kassettenfreaks ja ein erbaulicher Anblick):
   

Bemerkenswert sind auch die geringen Laufgeräusche. 

Klar hätte ich gerne eine Umschaltmöglichkeit Ferro/Chrom-Metal gehabt, aber darauf kann ich für einen kleinen Ferienbegleiter auch verzichten. Haptisch kommt er natürlich nicht auf den Vorgänger WM-EX510 mit seinem handschmeichelnden schmalen Metallgehäuse ran (bei dem aber zuletzt die Bedienung über elektronisch gesteuerte Tipptaster ausgefallen ist = Totalschaden).

LG
Manuel
Zitieren
#26
Beim WM-EX194 handelt es sich um den letzten Sony Walkman. Ich hab mir beide Farbvarianten (blau und silber) gekauft, als es den noch neu gab, vor ca. 15 Jahren. Der Neupreis lag bei ca. 25 EUR, glaube ich, meine beiden Exemplare liegen bis heute noch originalverpackt hier.

Die BDA kann man immer noch bei Sony downloaden, genauere technische Daten, Fehlanzeige. Möglicherweise ist der aber noch besser, als alles was man heute neu kaufen kann.

(17.04.2024, 09:06)Marsilio schrieb: Haptisch kommt er natürlich nicht auf den Vorgänger WM-EX510 mit seinem handschmeichelnden schmalen Metallgehäuse ran (bei dem aber zuletzt die Bedienung über elektronisch gesteuerte Tipptaster ausgefallen ist = Totalschaden).

Das liegt wahrscheinlich nur an einem defekten Fühlkontakt für die Kassette. Den kann man auch mit einer Lotbrücke überbrücken. Das war das Problem meines toten WM-EX500.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#27
So einfach scheint es beim defekten WM-EX510 doch nicht zu sein - als ich das Teil öffnete, wechselte ich als erstes mal den Riemen (machte ich vor einigen Jahren schon mal, der war in der Tat bereits wieder durch), dabei kamen mir dann aber einige lose Teile entgegen. Nebst einer Lötaktion wäre auch noch Puzzlen angesagt gewesen.

Vielleicht spielt mir meine Erinnerung einen Streich, aber ich habe den Eindruck, dass der billigere WM-EX194 eh den besseren Gleichlauf hat als der EX510.

LG
Manuel
Zitieren
#28
Der Gleichlauf beim 194 ist schon echt grenzwertig. Wenn der 510er schlechter ist kann damit eigentlich was nicht gestimmt haben. Original kann das eigentlich nicht so gewesen sein.
Zitieren
#29
Der 194er hat entweder zu Unrecht einen schlechten Ruf oder ich habe Schwein gehabt und ein überdurchschnittlich anständiges Exemplar erwischt.  Smile
Wie bereits geschrieben: Mir reicht der, der ist ja nur für den Strandurlaub gedacht. Für richtig gute Gleichlaufwerte habe ich im Musikzimmer ja das B215-Deck.

Ich hatte in den letzten, nun ja, sicher 35 Jahren schon einige Walkman. Darunter auch ein Billigst-Exemplar, das in den 80ern nur 19 Franken kostete. Das war das damals allerbilligste Angebot, aber mehr lag bei meinem Taschengeld halt nicht drin. Die Performance war nicht gut, schneller Vorlauf gab's nur in eine Richtung, und der Gleichlauf war ein Dauereiern.

Für meine Zeit im Militär habe ich dann meiner Schwester so einen hier abgestaubt - den habe ich klanglich als gut in Erinnerung, allerdings mit recht hohem Batterieverschleiss:
https://www.ricardo.ch/de/a/1980-melectr...253694328/

LG
Manuel
Zitieren
#30
(17.04.2024, 15:42)DOSORDIE schrieb: Der Gleichlauf beim 194 ist schon echt grenzwertig. Wenn der 510er schlechter ist kann damit eigentlich was nicht gestimmt haben. Original kann das eigentlich nicht so gewesen sein.

Zum Zeitpunkt als beide neu waren, bestimmt nicht. Aber die ganzen Kompakt-Walkman der Endphase von Sony kämpfen heute mit starken Gleichlaufschwankungen, wir haben das Thema schon mal diskutiert. Meinen WM-EX500 und EX674 kann man heute zu nichts mehr brauchen. Es kann daher schon sein, dass der EX194 heute noch bessere Gleichlaufwerte hat, als die damaligen High End-Geräte. Der 194er ist einfach konstruiert und auch nicht so miniaturisiert, so dass die Probleme hier möglicherweise nicht auftreten.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#31
Ja wie gesagt, ich kann mit den ganzen Flachmännern auch Nix anfangen.

Die werden alle in den Himmel gelobt, genau wie Niemandem das Frequenzgang Problem aufzufallen scheint, dass die Meisten Walkmans unter 50 Hz dicht machen, es fällt halt oft nicht auf, wenn man keinen Vergleich hat oder wenn man Musik hört wo es nicht relevant ist, aber mich ärgert es, wenn es unten rum so dünn klingt.

Das Problem betrifft leider alle Klassen von Walkmans. Früher fiel das nicht auf, weil die meisten Kopfhörer eh keinen Tiefbass hatten. Heute nervt es mich.

Denn es kann sein, dass ein günstiges Gerät einen recht glatten FQ bis 30 Hz oder tiefer schafft, obwohl es in den Specs ganz anders gewertet wird oder auch umgedreht, dass bei der Angabe vom Hersteller bei hochwertigen Modellen beschönigt wird und sich die Angaben Nicht auf +/- 3 dB beziehen, wodurch der Falldown hinausgezögert wird.

Ab dem DD III ist das bei Sony leider auch so. Da ist untenrum gar nix mehr los. Zum Glück gibt es Umbaukits für die Geräte bei fixyouraudio. Am Besten klingt aber tatsächlich der Ur DD. Der macht einen Tiefbass, wie mein Tapedeck, aber dafür fehlt ihm eben das Dolby und wenn man die ältere Revision mit dem schlechteren Kopf erwischt hat man im oberen Frequenzbereich Probleme.

Und bei den 90er Flachmännern ist die Ausgangsleistung meistens so mickrig, dass selbst bei gutem Frequenzgang nicht ausreichend Lautstärke zu erreichen ist…

Wenn mich mir dann so die Messergebnisse der besseren Geräte in den Tests der 80er ansehe, ging es in den 90ern doch sehr bergab. Schon 1984/85 kamen die Hersteller mit Geräten die nur minimal klobiger waren, als die Geräte der 90er. So ein Aiwa HS P05 oder 07 z.B., kleiner muss es doch eigentlich gar nicht sein. Die Aiwas aus den 90ern werden teilweise out of the Box mit einem W&F von less than 0,49% laut RMS angegeben. Hab ich so im Service Manual eines hochwertigen Geräts gelesen (weiß nicht mehr genau welches, war aber von 1996/97, ich glaub HS-EX200). Das ist ein Wert, der wäre in den 80ern bei jedem Test durch gefallen.

LG Tobi
Zitieren
#32
Vor eigen Tagen wechselte hier in der Schweiz ein Aony WM-EX194 als NOS-Exemplar, also noch in der verschweissten Originalverpackung auf der Auktionsplattform Ricardo für satte 120.- den Besitzer... Ich wundere mich ziemlich, gehen die Preise gerade vollends durch die Decke?

LG
Manuel
Zitieren
#33
Vielleicht sollte ich meine beiden auch mal verkaufen! Big Grin

Für mich ist das ein Resultat kompletter Unwissenheit. Auch wenn es sich beim EX194 um einen Sony-Walkman handelt, ist das Gerät vollkommener Billigramsch, der Neupreis lag bei 20 - 25 EUR. Aus heutiger Perspektive ist der wahrscheinlich besser als alles was aktuell neu angeboten wird, aber das ist jetzt nicht wirklich ein Qualitätsbeweis. Und ich glaube auch, dass er nicht selten ist, auch in OVP.

Da lassen sich einige vom Namen Sony blenden, denke ich.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#34
Ich habe einen Sony WM DD III im Top Zustand für 50 Euro bei Kleinanzeigen gekauft. CG getauscht, Capstan Gummi und Andruckrolle erneuert, das Kondensator Mod von Marian Mihok gemacht. Azimut eingestellt. Kein hörbares Leiern, Frequenzgang jetzt Flat bis unten hin, geht irre laut… Kosten: etwas über 100 Euro mit Versand.

Nie im Leben bezahle ich 120 Euro für so eine Plastik Krücke. Ok das mit dem DD war Glück, aber wenn man schnell ist kommt das immer mal wieder vor und man muss halt ein bisschen Arbeit investieren.

LG Tobi
Zitieren
#35
Die 21.50, die ich für den WM-EX194 bezahlt habe, waren völlig ok. Aber mehr war mit das Gerät auch nicht wert; die Verkäuferin wollte zuerst 30.-, ich bot stur während Tagen nur 20.-. Irgendwann fanden wir uns dann bei den 21.50...

Aber 120.- für so einen, nö, das verstehe ich auch nicht...

Auch wenn das ein Billigteil mit viel Plastik ist und nicht so edel wie die Flachmänner daher kommt - schlecht ist es deswegen nicht. Es wirkt robust, der Batterieverbrauch ist niedrig und dass das Autoreverse fehlt finde ich sogar gut. Aus meiner Sicht zwar Plastik ja, aber Krücke nein.

Bei den Sony-DD halten mich die hohen Preise und das latent drohende Klack-Klack-Problem stets vor einem Kauf abgehalten. 50.- ist natürlich ein Schnäppchen, Glückwunsch!

LG
Manuel
Zitieren
#36
Das Klack Klack Problem haben die Alle. Es ist utopisch einen zu finden, der es nicht hat, aber das Rad lässt sich einfach tauschen und dann hat man Ruhe. Das ist schon lange nicht mehr das Problem.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste