Band klebt,löst sich auf
#1
Hallo,

ich habe hier ein uraltes Grundig-Band, bei dem das Bandmaterial eine sehr dunkle Farbe hat. Das klebt beim Abspulen an sich selbst fest. Wenn es sich löst, bleibt teilweise die Beschichtung auf der darunter liegenden Lage kleben und es wird das transparente Trägermaterial durchgespult. Irgendeine Chance, das Band zu retten?

Grüße
Stefan
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#2
Wenn es darum geht, die vorhandene Aufnahme zu retten, hilft eventuell Backen. Das Band dagegen kannst Du vergessen, dem solltest Du keine Aufnahme mehr anvertrauen. Wie wz1950 in dem Thread schon treffend schrieb: "Backen, kopieren, Tonne!"
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#3
Darum gehts. Ich wollte es lockern durch schnelles Umspulen aber das war genau falsch - da reisst es die Beschichutng erst recht ab.

Grüße
Stefan
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#4
Das Grundigband ist wahrscheinlich von Scotch produziert. Es ist leider sehr wahrscheinlich, dass es unrettbar verloren ist.

Backen hilft nach meiner Erfahrung, wenn, dann nur bei rückseitenbeschichteten Bändern und auch da nicht immer.

Ohne die Details dieses Artikels noch im Kopf zu haben, meine ich auch Richard Hess habe nur bei Bändern mit Rückseitenbeschichtung Erfolg mit Backen gehabt.

Allerdings, als Hoffnungsschimmer, erzählte mir Wolfgang/cisumgolana mir neulich, dass er Bänder ohne RSM (ich meine, es seien sogar Scotch gewesen) zum finalen Transfer mit Backen gängig bekommen hätte.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Es handelt sich um dieses sch.... öne Band:
[Bild: pict0123j5u0q.jpg] http://www.abload.de/image.php?img=pict0123j5u0q.jpg


Ist im Vergleich zu allen meinen anderen Bändern sehr viel dunkler und auch das einzige, das diese Probleme macht.

Grüße
Stefan
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#6
Hi Stefan,

Du bist Dir also sicher, das auf der Spule befindliche Band ist auch das Band welches Grundig darauf geliefert hat?

Ist eine Kennzeichnung auf dem Vorspanband vorhanden die auf Grundig schließen lässt?

Ansonsten teste doch einfach einmal das Backen bei etwa 50°C für 1/2h aus.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#7
´
Diese Probleme mit der Schichtablösung hatte ich auch mit einem Scotch- Band. Die Bänder aus Minnesota haben fast immer einen starken Eigengeruch, auch nach vielen Jahren. Daran kann man sie gut erkennen.

Bei mir hat es mit aufbacken nichts gebracht, die Ablösungen wurden nur schlimmer. Aber da Dein Band eh hin ist: Versuch macht kluch.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Hallo Stefan!

Ja, ich habe "einfache" Tonbänder aus meiner TB-Frühzeit (ca. 1963-1965)
im Ofen aufgebacken.
Es waren aber alles BASF/PERMATON/NADLER_noname und ganz sicher
kein SCOTCH.
Die habe ich seinerzeit extra für hochwertige Aufnahmen gekauft, weil ich
damals noch der Werbung vertraut hatte ("Superavylin-beschichtet für
kopfschonende Langlebigkeit" oder so ähnlich stand es auf dem Karton).
Dafür gab ich extra mehr Geld aus (ca. 20% teuer als vergleichbare Bänder
von AGFA/BASF). Hat sich nicht gerechnet. Denn schon nach wenigen Jah-
ren produzierte ich damit "REVOX-Schaltband".
Ich denke nicht, daß sich die Mühe mit dem Ofen lohnt. Aus meiner Sicht,
reine Zeit- und Energieverschwendung.
Schade um die schönen Erinnerungen. Es wird kein Trost für Dich sein, daß
es mir Mitte der 80iger Jahre ebenso widerfuhr.

Grüße
Wolfgang

PS.: Die einzigen Bänder, die die Zeiten (seit 1962) relativ unbeschadet über-
standen haben, sind die damals gekauften AGFA-Bänder (meist PE65!). BASF-
Bänder (weiß nicht mehr welche Sorten) verfärbten sich häufig (wurden heller)
und es bildeten sich Wellen und sogar Löcher schon bei normalem Abspielen.
Sie klingen dann auch extrem dumpf. Ein Aufbacken brachte keine Besserung.
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#9
Hallo Stefan,

dein Grundig-Band ist alt, aber nicht uralt. Das uralte wäre mit BASF-Bandmaterial bewickelt und somit heute noch einwandfrei.

Deines ist leider eines aus der unseligen Scotch-Ära und irgendwann zwischen 1968 und Anfang der Siebziger hergestellt worden.

Ich habe mit diesen Bändern schon in den frühen Achtzigern Probleme gehabt und die sind heute sicher nicht weniger geworden.

Damals half vorsichtiges "Backen", auch um wichtige Aufnahmen zu retten. Es war leider ein mehrmaliger Back-Vorgang nötig, da es - wie Niels schon schrieb - bei einem nicht rückseitenmattiertem Band nicht immer gelingt.

Auch ich rate also zum Probieren, schlimmer wird es wohl nicht werden.

Viel Glück, Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#10
Hallo Thomas (und alle anderen natürlich auch)

1968 bis 1970 würde ganz genau hinkommen vom Zeitrahmen her aber aus genau der gleichen Zeit existieren hellbraune BASF-Bänder, die nicht quietschen und kleben aber Abrieb produzieren wie wild. Wenn ich das Band von Spule zu Spule durch ein Mikrofasertuch laufen lasse, kleben dort, wo die Bandkante lang gelaufen ist, richtige Krümel. Trotzdem funktionieren diese Bänder noch, lassen sich auch neu bespielen. Auf dem Vorspann steht "DP 26 LHS" zu lesen. War/ist das ein brauchbares oder ein schlechtes Band? Da hätte ich nämlich noch einige von.

Das dunkle Scotch(?)-Band zeichnet sich übrigens durch einen besonders intensiven Geruch aus, falls das irgendetwas sagt. Nicht unangenehm aber deutlich intensiver als alle anderen, wenn man die Verpackung öffnet.

Grüße
Stefan
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#11
Hallo Stefan,

vom DP 26 gibt es sowohl gute als auch weniger gute Chargen. Die Bänder aus den Spät-Sechzigern waren nach meinen Erfahrungen gut und sind auch heute noch problemlos nutzbar. In den Siebzigern und speziell in den Achtzigern gab es leider Ausreißer, die zumindest stark "stauben" und den Bandpfad in kürzester Zeit zukleistern können.

BASF-Bänder mit den blassen Vorspannbändern sind die aus der "guten, alten Zeit". Die mit dem kräftigen grün- bzw Rot-Ton sind die neueren und manchmal mit Vorsicht zu genießen.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#12
Jetzt rate mal, von welchen ich hier massenhaft habe. Sad
Meiner unmaßgeblichen Erfahrung nach "stauben" und krümeln die DP26 alle wie die Sau, während meine AGFA-Bänder nach einmaligem Reinigungslauf durchs Mikrofasertuch dies nicht mehr tun. BASF DPR26 hingegen funktionieren gut ohne Ferkelei.

Grüße
Stefan
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#13
Ich habe gerade 40 Stk 18er Spulen durch (die N4504 hielt brav durch), so richtig schlecht waren nur 3 Stk AGFA (man sieht aber, daß sie sehr schlecht gelagert wurden), die wurden entsorgt.
Die BASF DP26 und DP26LH haben zwar einiges an Staub auf den Papier Taschentüchern hinterlassen, dann waren sie aber ok.
Einige LGS 35 sind ebenfalls dabei und auch i.o.

Am besten abgeschnitten haben die MAXELL XLI und UD, die sind aber aus einer anderen Quelle.

Es sind fast alle Bänder mit den blassen Vorspannbändern bestückt.
Ich habe aber auch schon Bänder erwischt, die nicht mal meine Revox oder die N4520er beim Vorspulen schafften - quiiiitsch usw *gg*

@Aufbacken,
ich hatte damit bis dato meist guten Erfolg (waren aber auch einige Vollversager dabei), aber dann schnell auf ein anderes Band sichern ist wichtig.

Ahja, den Blick der besten aller Ehefrauen muß man ja bei solchen Aktionen nicht immer sehen :teufel:
lG Walter

SUCHE:

Kofferradio LOEWE Opta LORD 92 368, 92 369 (Vorgänger vom T70)
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#14
Ich bin nun auf ein "BASF DP26 LH SUPER" gestoßen, das bei der Aufnahme auf der AKAI GX210D quietscht und das Quietschen sogar in Form von wirklich grauseligen Störgeräuschen auf die Aufnahme überträgt. Bei 19 cm stärker als bei 9,5 cm. Beim Abspielen auf der SONY TC-377 quietscht es zwar nicht so stark wie bei der AKAI aber dafür läuft das Band zu langsam, was man deutlich hört; es leiert nämlich. Schmieren und kleistern tut das Band bei jedem Spielvorgang, egal wie oft man es durch ein Mikrofasertuch laufen lässt. Ist zwar kein Problem dieses Band in Richtung Tonne zu lenken aber bis jetzt liefen alle alten DP26 nach einmaligem Reinigen eigentlich sehr gut. Vorspannband des Problembandes ist von sehr kräftiger Farbe. Einfach weg damit und gut?

Grüße
Stefan
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#15
..ist ne gute Gelegenheit, mal das Backen auszuprobieren Wink
lG Walter

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#16
DP 26 ist nicht DP 26 LH super!
Letzteres war schon zu seinen Produktionszeiten als problematisch bekannt.

(Wobei fieserweise DP 26 durchaus auch DP 26 LH sein kann, wenn ich die Namensgeschichte richtig deute. Wobei - noch fieser - DP 26 ursprünglich die Neubenamsung von LGS 26 war.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#17
So viel zu der Aussage des Verkäufers (auch aus dem Forum hier): "Die sind alle okay, sonst hätte ich sie entsorgt". Naja, wieder mal Lehrgeld bezahlt.

Grüße
Stefan
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#18
Ab 1968 wechselte Grundig von BASF zu Scotch. Der Spulentyp auf dem Foto in Posting 004 wurde ab 1969 verkauft.

Je öfter Scotch-Bänder bewegt werden, desto stärker fangen sie an zu kleben. Offenbar wird der Bindelack rissig und anstatt die Magnetpartikel auf dem Trägermaterial zu halten, klebt das Band schließlich mit der Zeit sich selbst fest.

Unbenutzte Scotch-Bänder habe ich schon öfter erhalten, beim ersten Durchlauf (sozusagen beim Jungfernlauf) klebt noch nichts. Bei häufiger Benutzung sieht man im Laufe der Zeit jedoch an der abwickelnden Spule, dass sich das Band weniger leicht vom Bandwickel löst und im weiteren Verfallstadium kann das Band bereits an diversen Bandführungselementen des Tonbandgerätes haften bleiben bzw. höhere Klebrigkeit aufweisen, was sich in Quietschgeräuschen bemerkbar macht. Stufe 3 ist dann schon das Aneinanderkleben einzelner Bandlagen und das Ablösen der Magnetschicht beim Abspulvorgang.

Besonders die Scotch-Bänder, deren Geruch nach neuem Plastik oder Handcreme erinnern, sind davon betroffen. Es gibt aber auch Scotch-Typen auf Grundig-Spulen, die nach Katzenurin duften und diese sind mitunter noch völlig okay. Im Voraus weiß man es eben nicht.

Optisch betrachtet sind die Scotch-Bänder im Vergleich zu den vorher auf Grundig-Spulen konfektionierten BASF LGS wesentlich dunkler, fast schwarz. Die Vorspannbänder sind leuchtend grün bzw. rot, können auch grün-/rot-transparent sein. Die Schaltfolie ist auf der Vorderseite des Vorspannbandes eingearbeitet. Am Anfang des grünen Vorspannbandes befindet sich eine 5-stellige Chargennummer, die mit dem Chargennummer-Aufkleber der zugehörigen Grundig-Archivbox überein stimmt.
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#19
Moin,
meine Scotch-Bänder habe ich nun nach mindestens 20 Jahren Lagerung entsorgt - klebten und quietschten auf meiner gerade wieder aktivierten AKAI GX-210D wie die Hölle.
Ich habe aber auch ein BASF LH Super DP26 gleichen Alters, das läuft gut und klingt noch einwandfrei.
Sofort in die Tonne gingen alte Tapes, auf deren Rolle nur "Made in USA" stand, nach dem Testen durfte ich die Bandführungen gleich nochmal schrubben.
Mit alten MAXELL UD und TDK AUDUA L-1800 ist alles OK.
Gruß
Stefan B.
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