Antennenabzweiger
#1
Will man mehrere Tuner an einer Antenne über 75 Ohm Koax betreiben, kann man dann einfach z.B. eine Listerklemme nehmen und alle Tuner gleichzeitig anschließen oder braucht es da spezielle Weichen, damit die Tuner nicht verrauchen?
Zitieren
#2
Zitat:highlander postete
Will man mehrere Tuner an einer Antenne über 75 Ohm Koax betreiben, kann man dann einfach z.B. eine Listerklemme nehmen und alle Tuner gleichzeitig anschließen oder braucht es da spezielle Weichen, damit die Tuner nicht verrauchen?
Wenn Du die einfach parallel schaltest raucht da nichts. Allerdings stimmt die Anpassung von 75 Ohm nicht mehr, was Empfangsschwäche verursacht (Reflektionen im Antennenkabel). Da brauchst Du einen Antennenverteiler, der die Signale jeweils auskoppelt, ohne die Impedanz zu verändern. Ist idealerweise ein HF-Trafo, mit mehreren Sekundärwicklungen, für die Auskopplung.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#3
Lieber Andreas,

die Gefahr des Verrauchens ist klein, bzw. hinsichtlich des Tunerabrauchens gleich Null. Wesentlich ist zur Wahrung der Übertragungsqualität ein ordentlicher Abschluss der Antennensteigleitung, der beim parallelen Anschluss zweier Tuner aber nicht mehr gegeben ist.
Man kann zum einen passive Verzweiger erwerben, die aber auf den beiden 'entstehenden' Leitungen für einen Pegelverlust von 3 dB sorgen, zum anderen mit etwas Geschicklichkeit (es gibt da sogar Adapter) einen der beiden Tuner an die Fernsehbuchse anklemmen, denn das Rundfunkband liegt in demjeneigen des Fernsehens. Ich habe keine Tuner erlebt, die hier Ärger gemacht hätten. Damit ergäbe sich die Möglichkeit, ohne gröbere Qualitätseinbußen vier Tuner an einer freien Wanddose zu betreiben.

Zudem gibt es aber Trennverstärker mit mehreren Ausgangsbuchsen, die den Pegel halten, wobei dieser bei den hier oftmals gehandelten historischen Tunern aber zum Problem werden kann. Neuzeitliche BK- und Antennenanlagen liefern nämlich einen derart hohen Hf-Pegel, dass der von den Tunern nicht mehr verdaut wird, die ja oft auf die Verwertung unverstärkter Antennensignale hin konzipiert waren.
Es wird dann der Hf-Teil übersteuert, was eine deutliche Erhöhung des Nf-Rauschpegels mit sich bringt.
Dies erlebte ich bei meinem A76, den ich daher hinter einem einstellbaren Hf-Dämpfungsglied mit etwa 2/3 seiner maximalen Hf-Eingangsspannung betreibe. Dann arbeitet er so, wie sich das Ulrich Mathys vor nun bald 40 Jahren vorgestellt hat. Ein bei mir ebenfalls aktiver, konzeptgleicher, jedoch modernerer B261 hat mit den hiesigen BK-Sgnalen keine Probleme mehr.

Hans-Joachim
Zitieren
#4
Als junger Mensch ließ ich meinen ersten Tuner durch ein aus heutiger Sicht lustiges und irrwitziges Kabel 'verrauchen': ich hatte kein Koax-Kabel und auch kein Geld, die letzten Pfennige gingen für den Receiver drauf. Da mir die Wurfantenne nicht ausreichte, kramte ich aus dem ganzen Haus alle Kabel zusammen, die ich finden konnte und 'knotete' mir eine Strippe aus bestimmt 50 Teilstücken rauf auf den Dachboden. Dort fand ich noch ein aufgerolltes Kabel - 'na prima', dachte ich, 'das nehme ich als Antenne' - und habe auch dieses Knäul angeschlossen. Der Tuner hat es nicht überlebt Wink
Zitieren
#5
Dann würde mich mal interessieren, was am anderen Ende des aufgerollten Kabels angeschlossen war? 220V? Wink
Michael(F)
Zitieren
#6
Zitat:PhonoMax postete
(...) Dann arbeitet er so, wie sich das Ulrich Mathys vor nun bald 40 Jahren vorgestellt hat. Ein bei mir ebenfalls aktiver, konzeptgleicher, jedoch modernerer B261 hat mit den hiesigen BK-Sgnalen keine Probleme mehr.
Hallo Hans-Joachim

Ich habe schon mehrfach gelesen, dass du von Ulrich Mathys als dem "ReVox-Tuner-Guru" schreibst. Nach meinem Wissen, heisst er aber Ernst Mathys. So steht es auch im Buch über ReVox. Oder gab es etwa zwei Mathys im Bereich HF?

Gruss
Etienne

P.S: Hast du schon genug Fragen gesammelt, wenn du ihn mal besuchst. Ich hätte da noch die eine oder andere...
Zitieren
#7
Mir steht hier "leider" nur ein Breitbandkabelanschluß zur Verfügung. Wenn ich den Receiver / Tuner dort anschließe, egal, ob direkt oder über z.B. einen Zweifachverteiler und ich schließe an den Audioeingang noch ein Gerät an, das mit einem Schukostecker ausgerüstet ist, dann brummt es. Manchmal, wenn die Finger in wenig feucht sind, dann kribbelt es auch schon mal. Kann es sein, das der Tuner durch so einen Potentialausgleich sein Leben lassen mußte?
Zitieren
#8
Lieber Etienne,

hoffentlch wird er (Mathys) jetzt nicht gnatzig, wenn ich ihn auf seine älteren Tage auch noch umgetauft habe... Aber so ist das eben: Wenn man nicht alles nachsieht oder die Gedanken ordentlich zusammenhält, sind die Fehler eher da, als einem lieb ist. Mal sehen, was ich mit Paul Zwicky und seinen Vor- und Nachnamen noch so alles anstelle. Ich fürchte Schlimmstes gebe aber Laut, wenn sich ein potenzieller Besuch abzeichnet.

Nun zu dir, lieber Gerald.

Ja, das ist ein Problem. Offenbar hast du eine Potenzialdifferenz zwischen dem Schutzleiter, an dem deine Breitbandkabelanlage anliegt und demjenigen, der das andere Gerät schutzerdet. Dies kann den Hf-Teil problemlos abschießen und zeigt, weshalb Amateurgeräte angesichts der Verbindertechnik durchaus mit erheblichem Sinn nach Schutzklasse II angelegt werden.
Ich erzähle jetzt nicht, wie ich bei mir dies ebenfalls bestehende Problem gelöst habe, weil diese Strategie wegen meiner zumeist symmetrischen Leitungsführungen hier ohnehin nicht viel hilft, erwähne aber, dass ein inzwischen verstorbener Freund (nein, nicht deswegen...) sich regelmäßig die Ausgangsstufe seines Mischpultes (!) durch eine Potenzialdifferenz zwischen BK-Kabelaußenleiter und dem Schutzleiter durchballerte. Das ging mit der Zeit ziemlich ins Geld, bis ich endlich erkannte, woher das rührte. Er zog dann um....

Hans-Joachim
Zitieren
#9
Zitat:snzgl postete
Wenn ich den Receiver / Tuner dort anschließe, egal, ob direkt oder über z.B. einen Zweifachverteiler und ich schließe an den Audioeingang noch ein Gerät an, das mit einem Schukostecker ausgerüstet ist, dann brummt es. Manchmal, wenn die Finger in wenig feucht sind, dann kribbelt es auch schon mal.
Heist das passende Gerät hier nicht Mantelstromfilter?
Praktisch ein Trenntrafo für HF.

MfG Matthias
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste