Akai GX210D Stromschlag
#1
Hallo Tonbandfreunde,
ich war etwas erstaunt als ich heute mit meiner Akai ein paar Aufnahmen machte und es plötzlich ziemlich gekribbelt hat, als meine Finger das Metallgehäuse berührten. Natürlich sofort Stecker raus, und schnell nachgemessen und tatsächlich: An dem Gehäuse lassen sich gegen Erde 230 Volt messen - als ich den Stecker in der Steckdose umdrehte allerdings nicht mehr. Anscheinend kommt die Spannung nur bei einer bestimmten Steckerposition aufs Gehäuse, was kann das sein ?

Lieben Gruß
Simon
Gruß
Simon
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#2
Wie hast Du gemessen? Gegen den Schutzkontakt oder liege ich falsch? Die Spannungsmessung gegen den Schutzkontakt funktioniert aber auch nur, sofern überhaupt ein solcher vorhanden ist.
Geht man davon aus das einer da ist und das Messgerät eine Spannung anzeigt dann dürfte der Fehler eindeutig an der Zuleitung zum Tonbandgerät liegen. Ist diese aber in Ordnung dann wäre als nächstes das Netzteil selber zu überprüfen ob im Inneren der Schutzleiter auch mit dem Gehäuse des Netzteiles verbunden ist. Dazu braucht man das Gerät bzw. das Netzteil nicht einmal zu öffnen. Mit einem Ohmmeter wird einfach geprüft ob der Schutzkontakt eine leitende Verbindung zum Gehäuse hat, ist dies nicht der Fall dann ist dies die Ursache für die Spannung die am Gehäuse liegt und bei Berührung ein leichtes krippeln verursacht.Wenn Du nicht klar kommst...Fachmann zu Rate ziehen,230 Volt sind Lebensgefährlich!!!

Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#3
Ja, ich hab gegen der Schutzkontakt gemessen. Dieser ist anscheinend mit keinem Teil des Gerätes verbunden, weder außen noch innen, jedenfalls kann man keine Verbindung messen.
Sollte ich jetzt als erstes die Zuleitung zum Tonband austauschen ?

Gruß
Simon
Gruß
Simon
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#4
Ja wechsle mal die Leitung aus,der momentane Zustand ist jedenfalls nicht normal.Dann bitte Ergebnis posten,dann sehen wir weiter...und bitte Vorsicht!!!

Gruß,Holger
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#5
Ich hab mir jetzt mal die Leitung genauer angeschaut und festgestellt, dass von der Steckdose nur 2 Leitungen zum Gerät gehen, und der Schutzkontakt im Stecker nicht verbunden ist, sich aber am Gerät selber aber auch keine offensichtliche Möglichkeit befindet diesen Schutzleiter anzuschließen.
Gruß
Simon
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#6
Also ist doch kein Schutzkontakt vorhanden...hm...also eventuell das Gerät öffnen und nachsehen ob auch alle Drähte die zum Netzteil gehen ordnungsgemäß angeschlossen sind, nicht das sich da was gelöst hat...oder ähnliches...ich kenne den Aufbau ja nicht von Deiner Maschine...mehr wüsste ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht.. Gruß, Holger
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#7
Die Akai 210D ist ein Gerät mit der Schutzklasse II
Also keine Schutzleiter (“Erde”) angeschlossen.

Spannungsmessungen gegen Erde können eine Wechselspannung nicht geringer Höhe ergeben, sie sagt aber nichts über einen Gerätefehler aus.
Zu Überprüfung de Gerätes muss der so genannte Ableitstrom
gemessen werden.

Erst wenn dieser Ableitstrom zu hoch ist spricht man von einem Fehlerstrom.

Die Wahrscheinlichkeit, das das Gerät trotz “kribbeln” und Spannung nach “Erde” fehlerfrei ist, ist recht hoch.

Nachtrag: Das sind übrigens Messungen die ein professioneller Servicebetrieb nach jeder Reparatur laut DIN VDE 0701-0702
durchführen und auch auf der Rechnung bestätigen muss.

Gruß Ulrich
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#8
Bedeutet das, dass dieser Stromfluss normal sein kann ?
Was mich wundert ist dass dieses Problem nur bei einer Steckerposition auftritt.
Gruß
Simon
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#9
Gedanke: Das Tonbandgerät ist an eine Hifi-Anlage angeschlossen, diese hängt mit ihrer Antennenbuchse am Kabelnetz. Da gibt es ja nicht nur so manches ungewollte Brummen, sondern auch mal "eins auf die Pfoten"
Hat wohl irgendwas mit Potenzialausgleich oder so zu tun.

Übrigens, meine Akai M-10 hat auch nur eine zweiadrige Netzstrippe mit dem üblichen Gummi-Eurostecker dran.
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#10
Zitat:Satry postete
Bedeutet das, dass dieser Stromfluss normal sein kann ?
Er kann normal sein, er muss es natürlich nicht.
Messe nicht die Spannung sondern den Strom der über Erde fließt.
Wenn dabei der FI Schalter auslöst ist der Fall allerdings eindeutig Smile.

Gruß Ulrich
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#11
´
Vielleicht hilft das weiter:

[Bild: 210_Netzteil.jpg]
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#12
Die Akai-Schaltpläne sind besonders toll, da alle Varianten eingezeichnet sind, die es gibt. Das habe ich auch bemerkt, als ich die MP-Kondensatoren austauschen wollte. Im Endeffekt hatte ich doppelt so viele Kondensatoren wie nötig, da meine Maschine sich nicht zwischen 50 und 60 Hz umschalten lässt, im Plan dies natürlich nicht so eingezeichnet war. Smile

Es gibt anscheinend eine Version mit Schutzleiter, dann sollte es doch kein Problem sein bei einem Gerät mit Metallgehäuse dieses an den PE zu legen. Wenn Probleme mit Brummen auftreten, kann man den PE wieder entfernen.

Was Du nicht tun solltest, ist die Zuleitung gegen eine Schuko-Zuleitung austauschen und dann den PE im Gerät wieder abklemmen weil es brummt. - Schuko-Stecker an Geräten mit Schutzisolation ist nicht zulässig, anders herum natürlich erst recht nicht! - Es wird sonst durch die Zuleitung ein Schutz suggeriert, der nicht gegeben ist.

Viele Grüße!

Sven
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#13
Hallo zusammen,
sehe ich das richtig, das ein Teil der Mechanik nicht von der Netzspannung getrennt ist ? Kontakte 1 und 2 in dem oben Rechts gezeigten 9pol Anschluss.

Sollte da der Antriebmotor oder dergleichen dranhaengen kann doch bei einem Isolationsfehler in der Wicklung vom Motor durchaus volle Netzspannung am Gehaeuse anliegen !!!!

MFG Ralf
Ich putze hier nur...
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#14
Zitat:SvenL postete
...Die Akai-Schaltpläne sind besonders toll, da alle Varianten eingezeichnet sind,...
Es steht nur ganz klein "Different according to area shown as above" - und selbst da ist noch ein Tippfehler drin Wink

Zitat:SvenL postete
....Es gibt anscheinend eine Version mit Schutzleiter, ....
Es scheint so, denn meine 210 hat eine Netzschnur mit Schutzleiter. Anscheinend original, denn auf der Strippe steht "Made in Japan".

Bei Bedarf lade ich gern den kompletten Schaltplan hoch, allerdings ist der sehr groß.
Frank


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#15
Ach herrje, da ist man eine kurze Zeit nicht online und schon gibt's so viele neue Antworten, vielen Dank für eure Hilfe schon mal!

Leider ist mein Messgerät kaputt gegangen dieses Wochenende, ich werde mir vielleicht heute noch ein neues besorgen und dann als nächstes den Ableitstrom messen.

Gruß
Simon
Gruß
Simon
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#16
Okay, ich hab das gute Stück jetzt nochmal gründlich durchgemessen. Dabei habe ich immer den Schutzleiter als Bezugspunkt verwendet. Gemessen habe ich an den Schrauben oben am Gerät und an den großen Metallverkleidungen, an denen immer eine etwas geringere Spannung anlag. Den Stecker habe ich einmal umgedreht während der Messung, ich spreche also von Position A und B.

Position A:
On: 182 V
Off: 1,6 V

Position B:
On: 0,47 V
Off: 220V

Irgendwelche Ströme in A oder mA waren nicht zu messen.

Gruß
Simon
Gruß
Simon
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#17
ich denke, daß deine Spannungs-Messungen keine Aussagekraft haben - du hast vermutlich ein übliches Elektroniker-Multimeter mit einem sehr hohen Eingangswiderstand verwendet. Deswegen zeigen solche Multimeter in diesem Falle 'Spannungen' an, die eigentlich gar keine sind, da sie für einen sicheren Betrieb des Geräts völlig unerheblich sind.
Eletriker verwenden deshalb meines Wissens Geräte mit einem sehr viel kleineren Eingangswiderstand.

Falls du dich mit deinem Gerät dennoch irgendwie 'unwohl' fühlst, lass es besser von einem Elektriker überprüfen.

Grüße

Peter
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#18
Zitat:peter_l postete
...Eletriker verwenden deshalb meines Wissens Geräte mit einem sehr viel kleineren Eingangswiderstand....
Meinst Du einen Duspol?
Frank


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#19
Hallo,

Ich glaube die Elektriker benützen ein Schleifenimpedanz Messgerät.
Da mit kann man sehr genau messen/prüfen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schleifenimpedanz

Ein beispiel: http://www.messgeraete-einfach-mieten.de...5xxxxx.jpg

Gruß
patrick
nach fest kommt ab
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Mein Youtube Kanal: http://www.youtube.com/user/Stihlsh65?feature=mhee
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#20
Da die geforderten Messungen genormt sind gibt es auch entsprechend genormte bzw. der Norm entsprechende Messgeräte.
Beliebt und weit verbreitet sind die Geräte von Gossen Metrawatt.

http://www.gossenmetrawatt.com/deutsch/u...enderl.htm

[Bild: metratester4-1.jpg]
[Bild: metratester4-2.jpg]

Gruß Ulrich
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#21
Hallo,

Genau das meinte ich auch.

Gruß
Patrick
nach fest kommt ab
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Mein Youtube Kanal: http://www.youtube.com/user/Stihlsh65?feature=mhee
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#22
Zitat:Southpark postete

Genau das meinte ich auch.
Das von dir gezeigte Messgerät dient zur Überprüfung der elektrischen (Haus-)Anlage bis zur “Steckdose” nach VDE 0100 - irgendwas.

Hier ist ein Messgerät nach VDE 0701, VDE0702 angesagt.

Gruß Ulrich
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#23
Ach so, das wusste ich nicht sorry.
Ich kenne ja leider nicht alle Messgeräte aber
gut das andere sich besser aus kennen Wink.
nun weiß ich wieder was mehr.
Aber noch mal sorry.

Gruß
Patrick
nach fest kommt ab
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#24
Wobei man ja nicht ganz ausschließen kann, das hier irgendwas mit der Hauselektrik nicht stimmt, der Schutzleiter ein Potenzial führt das er nicht haben dürfte.

Gruß Ulrich
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#25
Das sind so ne Art Phantomspannung, dieses Phänomen ist z.B. auch bei der alten HiFi-Anlage meiner Eltern festzustellen. Streichel ich da über äußeren Aluverblendungen des Gehäuses spür ich auch ein Vibrieren/Kribbeln wobei es hier keine Veränderung gibt wenn der Netzstecker andersrum in die Steckdose gesteckt wird. Unsere Hauselektrik kann ich als Fehlerquelle ausschließen.

Ich denke das kommt durch den Transformator, da sämtliche Metallteile an Masse der sekundären Trafoseite hängen.

Aus diesem Grund habe ich meiner Akai GX-625 eine Butterfly-Kaltgerätenetzbuchse spendiert, diesen Netzbuchsentyp findet man neuerdings an Beamern und teilweise auch an Notebooknetzteilen, und war nicht so leicht aufzutreiben. Ich hab mich für diese Netzbuchse entschieden das sie nicht so groß wie eine normale Kaltgerätebuchse ist.

Dadurch sind alle Metallteile (innen wie außen) ordnungsgemäß geerdet.


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#26
Noch einmal vielen Dank für eure zahlreichen und hilfreichen Antworten!
Der Schutzleiter führt kein Potential, mit der Hauselektronik wird alles stimmen.
Und das war nicht immer so bei der Akai..

Ich frage mich, was ich jetzt mit dem Gerät machen soll. Wie genau hast du deine Akai GX-625 denn dann geerdet, Thilo ? Hast du das Gehäuse einfach mit dem Schutzleiter verbunden ?

Gruß
Simon
Gruß
Simon
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#27
Genau, einfach den Schutzleiter der neuen Netzbuchse mit dem Metallgerüst der Akai verbunden.


Gruß
Thilo
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#28
Von mir werden in Zukunf keine Tipps mehr vergeben. Auf die Sache mit dem Isolationsfehler einer der Motoren wird ja hier nicht drauf eingegangen (Posting 012), lieber wird stattdessen die Schutzklasse des gesammten geraetes verandert amstatt den wirklichen Fehler zu suchen.
Naja, macht mal....

Froehliches kribbeln ich euch wuensch, euer Ralf .
Ich putze hier nur...
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#29
Müsste dann aber nicht auch ein Strom fließen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#30
Hi Thilo,

ok, jeder mag schreiben, was ihm einfällt...

Aber hier zu posten, man soll einfach einen Schutzleiter mit dem Gehäuse verbinden, ohne sicher zu sein, ob das Gerät nach Schutzklasse I oder II gesichert ist, ist schlichtweg fahrlässig. Obwohl hier schon mal gepostet:

In / an Geräten mit Schutzklasse II (Schutzisolierung) darf unter keinen Umständen ein Schutzleiter noch irgendein Kabel mit gelbgrüner Farbe verbaut sein !!! (VDE 0100)

Die VDE-Bestimmungen gelten nicht umsonst, wenn sie umgangen werden, könnten Menschen in Lebensgefahr kommen!!!

Ulrich schrieb:
Zitat:Die Akai 210D ist ein Gerät mit der Schutzklasse II
Heribert
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#31
Genau Heribert hat Recht, anstatt wie Ralf schon gepostet, sollte man die Ursache hier suchen, und nicht das Gerät umbauen wollen, was vom Hersteller eh nicht gedacht war. Umbaumaßnahmen sind wirkungslos, der Fehler muss gefunden werden...Gruß, Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

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#32
Da bei meiner GX-625 eine der beiden Leitungen der Zuleitung über 2 in Serie geschaltete 4,7pF/450VAC Kondensatoren mit der Schaltungsmasse und somit auch allen metallischen Gehäuseteilen in verbindung steht habe ich, bei ungüstiger Steckerlage in der Steckdose, eine gewisse Netzspannung am Gehäuse anliegen.
Wo da noch ein Schutz bestehen soll ist mir unklar.

Wohingegen bei der hier im Mittelpunkt stehenden GX-210D im Schaltplanauszug auf der 1. Seite im Beitrag 010 auch die Anschlußvariante mit Schutzkontakt eingezeichnet ist!

Somit hat der Hersteller beide Möglichkeiten vorgesehen.


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#33
Das hat doch primär mit den länderspezifischen Zulassungen zu tun.
Die Akai GX210D hat leider keine Kennzeichnung und wäre Heute so nicht mehr zugelassen worden.
Bei alten Geräten ist das nicht immer so einfach und dank Ebay und Konsorten findet man hier auch Geräte die nie für den deutschen Raum gedacht waren.

Bei der GX625 sieht das anders aus, sie ist eindeutig als Schutzisoliert gekennzeichnet.

[Bild: akaigx625schkkenn.jpg]

Wenn ein Gerät mit der Schutzklasse II zugelassen worden und auch so gekennzeichnet ist darf kein berührbares Metallteil mit dem Schutzleiter verbunden werden.
Ein Netzanschlusskabel mit Schutzleiter darf allerdings verwendet werden, nur der Schutzleiter ist dann als aktiver Leiter zu betrachten.

Das Erd und damit Schutzleiterpotenzial eventuell über angeschlossene Geräte, z.B. über das Antennenkabel eines Rundfunkempfängers, trotzdem am Gehäuse anliegen kann hat damit nichts zu tun.

Gruß Ulrich
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#34
Die Berührungsspannungen treten durch Potentialunterschiede auf, welche vornehmlich durch kapazitive Kopplung entstehen.

Entweder die Koppelkapazität besteht in Form einer Entstörung (Kondensatoren gegen Gehäuse/Schaltungsmasse) oder die Kopplung entsteht durch die Kapazität im Transformator und dem Rest der Schaltung gegenüber dem Gehäuse.

Die Berührungsspannungen, die sich dort aufbauen, können mit einem hochohmigen Multimeter gemessen werden und sich bis zur Netzspannung bewegen. Auch wenn's "Kribbelt", ist diese Spannung in aller Regel ungefährlich.

Moderne Schaltnetzteile, die fast alle als Geräte der SK 1 ausgeführt sind, erzeugen an ihren Metallgehäusen dieses Kribbeln ebenfalls, wenn der PE abgeklemmt bzw. nicht vorhanden ist. Das entsteht durch die X- bzw. Y-Kondensatoren der netzseitigen Entstörung.

Prinzipiell spricht erst einmal nichts dagegen das SK2-Gerät mit Metallgehäuse zusätzlich zu erden. So wie damals Tonbandgeräte gebaut wurden, würde man die heute niemals zugelassen bekommen. - Da der Hersteller auch Versionen ohne weitere Modifikation mit Schutzleiter angeboten hat, sehe ich hier eine Umrüstung nicht so kritisch.

Zum Thema SK2 und PE: An ein schutzisoliertes Gerät darf kein Stecker/Kabel angeschlossen werden, welches einen PE-Leiter hat, der aber aufgrund der Schutzisolation keinen Schutz bieten kann bzw. oftmals gar nicht angeschlossen werden kann. - Der Fall ist hier bei den Akai-Maschinen anders: Der PE am Gehäuse bietet zusätzliche Sicherheit gegen Isolationsfehler und Berührungsspannungen.

Edit: Was absolut verboten ist, ist die 2-adrige Zuleitung mit Schuko-Stecker dran! Smile

Edit 2: Ich habe hier auch noch ein Gerät aus den Siebzigern, welches einen Netzanschluss-Stecker hat (geräteseitig), der aus einem Bakelit-Einsatz mit Kontakten und einem Metallgehäuse (!) besteht. Smile Sowas fetzt im Fehlerfall dann richtig! ...je nachdem welcher Leiter das Metallgehäuse berührt...

Ich habe auch schon darüber nachgedacht die alte Netzstrippe gegen ein vernünftiges Kabel mit PE und Schuko-Stecker zu tauschen. In einer modernen Hausinstallation ist der Berührungsschutz über den RCD/FI auch so gegeben und man hat als einzigsten Vorteil ein Gehäuse auf Erdpotential ohne Berührungsspannungen. In einer Hausinstallation mit klassischer Nullung (hier im Osten gar nicht so unüblich) steht dann nur der D-Schmelzeinsatz im Fehlerfall zwischen mir und der Netzspannung und das tut nicht gut.

Viele Grüße!

Sven
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#35
Zitat:SvenL postete
Prinzipiell spricht erst einmal nichts dagegen das SK2-Gerät mit Metallgehäuse zusätzlich zu erden...............

....... An ein schutzisoliertes Gerät darf kein Stecker/Kabel angeschlossen werden, welches einen PE-Leiter hat, der aber aufgrund der Schutzisolation keinen Schutz bieten kann bzw. oftmals gar nicht angeschlossen werden kann. - Der Fall ist hier bei den Akai-Maschinen anders: Der PE am Gehäuse bietet zusätzliche Sicherheit gegen Isolationsfehler und Berührungsspannungen.
Es scheint schwer zu sein, aber es ist genau anders herum.
Wenn ein Gerät als Schutzisoliert gekenzeichnet ist darf keine berührbares Metallteil über den eigenen Netzanschluß mit dem Schutzleiter verbunden sein, egal ob es ein Netzkabel mit oder ohne Schutzleiter hat.
Es geht primär darum, das auf die Kennzeichnung verlass sein muss.
Wenn zum Beispiel ein Messgerät die Kennzeichnung der Schutzklasse II hat weiß der Fachmann, das eine direkte Messung auf Netzpotenzial möglich ist.
Mit Schutzleiter würde es knallen.

Wer das Gehäuse seines schutzisoliertes Tonbandgerätes trotzdem direkt mit dem Schutzleiter verbindet kann das tun, Gefahr im Betrieb geht davon erst mal nicht aus. Es ist nur nicht mehr Vorschriftsgemäß und es kann nebenbei zu Problemen mit Brummschleifen führen.
Ob man solch eine vorgehendsweise allerdings öffentlich machen muss...........

Wer immer noch anderer Meinung ist lese sich bitte die VDE 0100 durch.

Gruß Ulrich
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#36
ich wollt' schon dumm nachfragen, warum es denn gar so gefährlich sei, wenn der Thilo sein Masse an den Schutzleiter anschließt. Dank der Beiträge von Sven und Ulrich kann ich mir das ja jetzt sparen.

Wobei natürlich die Argumente 'Brummschleife' und 'Ob man solch eine vorgehendsweise allerdings öffentlich machen muss....' überzeugend sind.

Grüße

Peter
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#37
Peter,
ich lese deine Worte aber verstehe nicht ihren Sinn.

http://pelmazosblog.blogspot.com/2009/12...wesen.html

Ulrich
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#38
meine Worte waren auch gar nicht so bedeutungsvoll, Ulrich.
Besten Dank jedenfalls für den Klasse-Masse-Link.

Grüße

Peter
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#39
Brummschleife hin oder her....da das Gerät unverändert auch mit Schutzleiter angeboten wurde, sehe ich die Modifikation unkritisch und sogar als Sicherheitsgewinn in alten Hausinstallationen.

Damit es korrekt ist, müsste man die Bezeichnung der Schutzisolierung am Gerät entfernen. Auch eine Zahlungsverweigerung einer Versicherung braucht man nicht befürchten, da das Gerät auch mit Schutzleiter vom Hersteller angeboten wurde. - Wer da auf Nummer sicher gehen will, der lässt sich das Gerät von einem Fachmann umbauen und zusätzlich Isolation und PE überprüfen.

Viele Grüße!

Sven
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#40
Wie oft wir uns hier auch im Kreis drehen,
es gibt nur eine sichere (auch rechtlich/versicherungstechnisch) Empfehlung, keine Änderung der Schutzklasse!
Jeder Fachmann wird sich daran halten.

Ulrich
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#41
Ich möchte mich zuerst hier nochmal bei allen für die Hilfe bedanken! Und mich auch dafür entschuldigen, dass ich eventuell nicht auf alle Tipps eingehen konnte, zum Teil auch aus mangelnder Fachkenntnis..

Jedenfalls haben meine Testmessungen jetzt ergeben, dass ich mit verbundenem Schutzleiter keinen Strom mehr auf dem Gehäuse hab, unabhängig von der Steckerposition. Besitzt denn hier noch jemand eine GX-210D ohne serienmäßigen Schutzkontakt ? Vielleicht ist es ja auch kein Fehler in dem Sinne, sondern tatsächlich normal bei diesen Geräten.

Interessant war auch, dass am Stecker ein Schutzkontakt vorhanden war, das Kabel aber nur Zweiadrig ausgeführt..
Gruß
Simon
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#42
Zitat:SvenL postete
...Zum Thema SK2 und PE: An ein schutzisoliertes Gerät darf kein Stecker/Kabel angeschlossen werden, welches einen PE-Leiter hat, der aber aufgrund der Schutzisolation keinen Schutz bieten kann bzw. oftmals gar nicht angeschlossen werden kann..... -Sven
Bei Steckern / Kabeln scheint ein ziemliches Wirrwrr zu bestehen.

Mein schutzisolierter Verstärker hat eine Netzbuchse, wie sie auch an PC´s verwendet wird (ähnl. IEC 16320-1), jedoch mit nur zwei Stiften. Daran habe ich, weil das Originalkabel zu kurz ist, ein Kabel mit drei Leitern, also mit PE angeschlossen, PE ist jedoch nicht mit dem Gerät verbunden. Ein Blick auf den Stecker, der ja den Schuko hat, läßt darauf schließen, dass eine tatsächlich nicht vorhandene Erdung vorhanden sei.

Das wäre nach Svens Worten nicht mehr VDE- konform, oder irre ich hier?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#43
Zitat:Frank postete


Mein schutzisolierter Verstärker hat eine Netzbuchse, wie sie auch an PC´s verwendet wird (ähnl. IEC 16320-1), jedoch mit nur zwei Stiften. Daran habe ich, weil das Originalkabel zu kurz ist, ein Kabel mit drei Leitern, also mit PE angeschlossen,
Das ist VDE konform.

In eine IEC 60320-1 C18 Buche gehört normalerweise eine zweipolige C17 Kupplung.
Mechanisch passt auch eine dreipolige C14 Kupplung, der Schutzleiter ist nur nicht verbunden.
Das Gehäuse (berührbare Metallteile) des Schutzklasse II Gerätes wird nicht mit dem Schutzleiter verbunden.

Anderherum ist däfür gesorgt, das es nicht "passt".
In eine C13 Buchse passt keine C18 Kupplung.
Ein Gerät der Schutzklasse I kann so nicht mit einem falschen Netzkabel betrieben werden.

Alles VDE konform.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ger%C3%A4te...9Cbersicht

Gruß Ulrich
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