Alte Tonbänder Grundig TK 245 Deluxe abspielen
#1
Hallo,

ich habe hier einige Tonbänder, die mein Vater vor 40 Jahren mal mit einem Grundig TK 245 DeLuxe aufgenommen hat. Unter anderem mit meinem Babygebrabbel drauf. Leider habe ich von Tonbandmaschinen überhaupt keine Ahnung. Das Ding konnte irgendwie "Viertelspurtechnik", d. h. entweder vier Monospuren oder zwei Stereospuren aufzeichnen.

Aus Sparsamkeitsgründen hat mein Vater damals wohl auch tatsächlich was in mono aufgezeichnet. Wenn ich mich recht erinnerne, hat er eine Seite aufgezeichnet, dann umgedreht und die andere Seite aufgezeichnet, dann wieder umgedreht und einen Spurwahlhebel verstellt und - keine Ahnung, irgendwie so in der Art jedenfalls. Ihr wisst das bestimmt besser und evtl. sogar, was ich jetzt meine.

Besteht die realistische Chance, diese Bänder von damals heute noch abzuspielen? Lagern leider seit 20 Jahren auf einem unisolierten Dachboden aber zumindest die Compactcassetten, die nebenan liegen, lassen sich teilweise noch überraschend gut abspielen. Was für einen Apparat bräuchte ich da? Versuchweise sollte es kein HighEnd-Gerät sein sondern ein solides "Ding, das halt tut".

Ich wäre für jegliche Hinweise und Belehrungen dankbar, die mich in die Lage versetzen, die Bänder abzuspielen.

Grüße
Stefan
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#2
Zitat:blauescabrio postete
Besteht die realistische Chance, diese Bänder von damals heute noch abzuspielen?
Hallo Stefan,

grundsätzlich ja. Was ist das denn für ein Bandmaterial?

Zitat:Versuchweise sollte es kein HighEnd-Gerät sein sondern ein solides "Ding, das halt tut".
Irgendeine Viertelspurmaschine. So etwas wie eine Uher 724 klingt nach dem, was Du suchst, die gibt's in funktionstüchtigem Zustand für um die 20 €. Wenn's Dir nur um den Inhalt der Bänder geht, ist vielleicht auch ein Forenmitglied so freundlich, Dir das ganze in CD oder MP3 zu wandeln.

Gruß,
Timo
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#3
Hallo Timo,

Bandmaterial - das ist ne gute Frage, irgendwelche BASF-Bänder, die in Plastikschubern lagern, die man vorne aufklappen kann. Digitalisieren wäre ja sehr nett aber ich würde es gerne selber machen, wiel ich total auf den alten analogen Bandkram abfahre und seit zwei Jahren wieder aktiv mit CompactCassetten hantiere und versuche zu lernen, was nur geht. Wenn ich ehrlich sein soll: ich hätte gerne ein eigenes Tonbandgerät!

Allerdings kenne ich mich da nicht aus und habe keine Übersicht, so wie bei den Tapedecks. Funktionieren sollte es schon so, wie ich es dann (gebraucht) kaufen würde. Ich habe mir nämlich fast die Finger dabei gebrochen, bei einem Sony Tapedeck die Verschleißteile zu ersetzen. Ob ich den Bandlauf jemals wieder richtig eingestellt bekomme, kann ich heute noch nicht sagen. Da muss ich mir erst mal eine Spiegelcassette bauen. Oder sind Tonbandgeräte leichter zu warten und zu reparieren als Tapedecks?

Soll ich mal ein Foto von einem der Bänder machen, würde das nützen? Das alte Grundig-Gerät existiert auch noch irgendwo aber da ist bestimmt alles an Mechnik fest oder hin, was nur sein kann. Ich habe versucht, mich im Web über das Gerät schlau zu lesen und es soll wohl schon damals nicht so richtig gut gewesen sein und die Mechanik woll wohl sehr aufwändig instand zu halten sein. Was muß man den für eine "richtige" Tonbandmaschine anlegen? Also ein Gerät, das ich nicht nur zum einmaligen Digitalisieren nutze sondern evtl. regelmäßig? Von Akai gibt es wohl nix, was in ein schmales Anfängerbudget passen würde?

Grüße
Stefan
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#4
Hallo Stefan,

Wenn die Bänder auf besagter Grundig TK245 in 4-Spur-Mono aufgenommen
wurden, brauchst Du nur nach einem Kleinspuler (max. 18 cm Spulengrösse)
mit Spurwahlschalter Ausschau zu halten.
Ein grosse Anzahl der Grundig und Telefunkengeräte aus den 60ern (und
frühen 70ern) hatte so etwas an Bord. Desweiteren diverse Uher-Geräte,
eigentl. fast alle Philips-Kleinspul-Geräte (z.B. N441x und N451x-Serie),
sowie die kleinen Akais X-150 u. X-201. Natürlich lassen sich die Bänder auch
auf einer 4-kanaligen Maschine (z.B. Teac A3340) abspielen, was aber für
diese Bänder viell. etwas zu hoch gegriffen wäre.

Zu der nachgeschobenen Frage nach einem "richtigen" Tonbandgerät...
...da wirst Du in Kürze dutzende Vorschläge bekommen.
Ich fange mal mit einem an: die Uher Royal de Luxe ist schon ein achtbares
Gerät (wenn auch nur einmotorig), das auch die gewünschte Spurwahl
zulässt. Neuzeitlichere Geräte haben eigentl. meist keine Spurwahlschalter mehr gehabt.
(Edit: ...bis auf ein paar Ausnahmen, auf die aber das "Anfänger-Budget"
nicht unbedingt passt.)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
´
Meine Vorredner haben in weiten Teilen Recht, aber wenn Du Dir den Senkelvirus gefangen hast, ist die Einsteigerklasse evtl. nach kurzer Zeit nicht mehr gut genug.

Da ist die Frage, ob es nicht auch ein UHER Royal, eine kleine Akai oder Sony oder so etwas in der Art sein soll. Eine Revox A77 ist auch eine feine Maschine, und relativ preiswert zu bekommen. Auch Tandberg oder TEAC / Tascam kann man in Erwägung ziehen, besonders da die drei Letztgenannten noch einigermaßen funktionierende Ersatzteilversorgung haben.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Zitat:blauescabrio postete
Von Akai gibt es wohl nix, was in ein schmales Anfängerbudget passen würde?
Kommt drauf an, wie schmal es ist. Eine GX-215 D kostet z.B. nicht die Welt, für geschätzte 80 € sollte sich ein brauchbares Exemplar finden lassen.

Bei Akai musst Du nur zweierlei bedenken:

- Die meisten brauchen zur Wiedergabe einen externen Verstärker.

- Die wenigsten haben einen Spurwahlschalter (die 215 hat einen, daher auch die ausdrückliche Erwähnung). Ohne den musst Du fleißig Kabel umstöpseln, wenn Du Viertelspur-Mono-Aufnahmen abspielen willst.
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#7
Hallo Stefan,

mache doch das Naheliegende und probiere einfach das originale Gerät aus. Würde mich nicht wundern, wenn es funktionierte. Mein TK245deLuxe aus dem Jahr 1967 spielt jedenfalls noch immer. Diese Geräteserie ist als sehr zäh bekannt. Erweist sich der Versuch als Fehlschlag, dann kannst Du immer noch auf die Suche gehen.

Gruß
Heinz
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#8
Was ist von einer AKAI GX77 zu halten? Die hätte den Vorteil, dass sie schön klein ist von der Höhe her und prima in mein Regal passen würde. Was wäre ein realistischer Preis? ebay-Preise taugen ja leider nur bedingt als Anhaltspunkt; da gehen auch zerschrammelte Ghettoblaster für 1000 Euro weg. Revox A77? Was wäre da ein realistischer Preis?

Grüße
Stefan
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#9
Zitat:blauescabrio postete
Was ist von einer AKAI GX77 zu halten?
Wenn ich nur eine Maschine haben und die auch wirklich benutzen wollte, wäre sie nichts für mich. Das ist m.E. eher ein Liebhaberstück für versierte Bastler, zudem preislich nicht ganz ohne (250 € sind nach meinem letzten Kenntnisstand für die silberne Ausführung üblich, die anderen sind noch teurer).

Spurschalter hat sie natürlich auch nicht.

Relativ flach ist übrigens auch die 4000, aber die hat kein tolles Laufwerk (ein Motor, Geschwindigkeitswechsel per Capstanadapter). Wenn überhaupt, dann solltest Du die GX-Ausführung kaufen. Abgesehen von den haltbaren Köpfen scheint sie auch weniger zu rauschen als die Vorgängermodelle.

Zitat:Revox A77? Was wäre da ein realistischer Preis?
Irgendwo um 150 € für eine Viertelspur ohne Extras. Mit Geduld geht's auch für weniger.

Die A77 ist sicher eine ordentliche und robuste Maschine, aber nur wegen der noch neu erhältlichen Ersatzteile würde ich sie nicht kaufen. Die Preise wirst Du im Bedarfsfall eh nicht zahlen.
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#10
Also, wenn du den Euro einerseits nicht unbedingt umdrehen musst Wink und andererseits eine Kiste mit wertiger Verarbeitung, praktisch unkaputtbar, robust, servicefreundlich und problemlos reparabel haben möchtest, kann man dir nur zu einer Revox A77 (mit nicht sehr vielen Betriebsstunden) raten. Eventuell sogar ein überholtes und neu eingemessenes Exemplar.

Die Preise variieren hier zwar recht stark, aber im Vergleich zu allen angesprochenen Japanern, zu Uher und Philips, sind Ersatzteile und Knowhow zu den Revoxen noch überall zu haben; entweder für gutes Geld bei Studer oder haufenweise und gebraucht in der Bucht.

Für eine gut erhaltene A77 MkIII oder MkIV Viertelspur, ohne wesentliche Fehler und optisch ansprechend erhalten, kannst du so mit 150-200 Euro rechnen. Eine revidierte kommt allerdings auch mal auf 300-400,-.

Bezüglich Überholung und Einmessung findest du hier und im Nachbarforum http://www.revoxforum.de/ immer jemanden, der das preiswert und fachgerecht erledigt!

LG Holgi

P.S.: Die Argumentation meines Vorposters habe ich ja noch nie gehört: wegen der noch erhältlichen Ersatzteile würde er die nicht kaufen? Das ist ja völlig abstrus!
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#11
Zitat:hannoholgi postete
P.S.: Die Argumentation meines Vorposters habe ich ja noch nie gehört: wegen der noch erhältlichen Ersatzteile würde er die nicht kaufen? Das ist ja völlig abstrus!
Hab' schon selber gemerkt, daß der Satz missverständlich ist, daher habe ich das Wort "nur" ergänzt. :-)

Ich wollte darauf hinaus, daß hier bei praktisch jeder Frage nach einer für Anwendungszweck XY passenden Maschine mit dem Verweis auf die Ersatzteilversorgung die A77 empfohlen wird, ohne dabei allerdings zu erwähnen, daß die entsprechenden Preise für die meisten Hobby-Tonbandler unbezahlbar sind.

Wenn man wirklich neue Ersatzteile braucht, um seine Maschine bedenkenlos benutzen zu können, spricht aus meiner Sicht eher alles für TEAC. Aber auch nur dann, wenn man sich zutraut, sie im Bedarfsfall selbst einzubauen.
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#12
Hallo Stefan aus dem niedersächsischen Harzrandgebiet,

Ich könnte dir zum Einstieg, wenn du die Mühe des Fahrens in eine kleine Großstand nahe der niedersächsischen Hauptstadt nicht scheust, eine Uher Variocord 263 leihen. Die tut halt. Punkt. Dabei könntest du deinen Blick über ein paar andere Geräte schweifen lassen, was vielleicht beim Abwägen einer etwaiigen Kaufentscheidung helfen könnte.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Dann werde ich mal nach einer Revox A77 Ausschau halten. Muß man da auf was achten? Gab es die auch mal ohne den, für mich wichtigen, Spurschalter?
Ist von sowas hier die Rede: http://www.ebay.de/itm/350528942976
Da scheinen ja doch ganz andere Preise für aufgerufen zu werden oder ist jenes Exemplar was besonders?

Hallo Niels und danke für das sehr freundliche Angebot. Ich leihe sehr ungern Dinge aus, auch wenn mir Dein Angebot sehr schmeichelt. Lieber wäre mir was zu kaufen. Da wäre es dann kein Problem, wenn was dran passiert.

Grüße
Stefan
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#14
Jetzt schon viel zu teuer.

Wie viele "einige Tonbänder" möchtest du abspielen? 5, 50, 500?
Um zu prüfen, ob und wie sich die Bänder noch wiedergeben lassen wäre meine Empfehlung irgendwas unter 30 € an Land zu ziehen. Eine A77 halte ich zu diesem Zweck (hüstel) für lächerlich.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
Die Revox A77 ist wirklich eine gute Maschine, aber ich gebe zu bedenken, dass sie nur mit großen 26cm Spulen richtig gut aussieht. Mit 18er Spulen bestückt sieht sie - mit Verlaub - scheußlich aus.
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#16
< 50 Stück. Ja, etwas Kleinpreisiges zum testen wäre nicht schlecht. Zu verkaufen hat hier wohl niemand was? Danke übrigens nochmal an alle Tippgeber. Mittlerweile tendiere ich zur AKAI GX 215 D. Ich denke mal, dass man die später auch noch zum aufnehmen gebrauchen könnte. Verschleissarmer GX-Tonkopf, 3 Motoren, 3 Köpfe mit Hinterbandkontrolle - das liest sich doch alles gar nicht so schlecht. Mag jemand noch was zu genau diesem Gerät sagen?

Grüße
Stefan
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#17
Zitat:blauescabrio postete
Mittlerweile tendiere ich zur AKAI GX 215 D. Ich denke mal, dass man die später auch noch zum aufnehmen gebrauchen könnte. Verschleissarmer GX-Tonkopf, 3 Motoren, 3 Köpfe mit Hinterbandkontrolle - das liest sich doch alles gar nicht so schlecht. Mag jemand noch was zu genau diesem Gerät sagen?
Die Maschine ist im Kern grundsolide und fast unkaputtbar, schön kompakt und klingt prima. Einziger wirklich schwacher Punkt ist die Reverse-Mechanik. Aus Kosten- und Platzgründen hat Akai hier keinen zweiten Wiedergabekopf eingebaut, sondern schwenkt den einen vorhandenen mechanisch je nach Laufrichtung um. Mit der Zeit geht diese Mechanik fest, und dann ist eine gründliche Reinigung und Schmierung angesagt (wenn Du Glück hast, hat der Vorbesitzer das schon gemacht).

Die Optik und der Umstand, daß die Frontplatte aus Kunststoff ist, fallen unter Geschmackssache, und die getrennten Aussteuerungsregler für den rechten und linken Kanal sind etwas gewöhnungsbedürftig (gilt übrigens alles auch für die A77 ;-)). Ein Haar in der Suppe wirst Du aber bei jedem Gerät finden, und in der Summe ihrer Eigenschaften ist die 215 schon eine sehr gute Wahl. Vor allem im Hinblick auf den Spurumschalter wirst Du nicht viele Alternativen in dieser Klasse finden.

Preis: Für 100 € sollte es schon ein top-gepflegtes Rentner-Exemplar mit Bedienungsanleitung sein. Mehr würde ich nicht ausgegeben. Üblich sind, wie schon geschrieben, etwa 80 € (bei der nicht ganz so häufig anzutreffenden schwarzen Ausführung vielleicht etwas mehr).
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#18
Den AR-Betrieb muss man aber nicht nutzen oder? Technisch ist das aber schon eine Nummer "besser" als so ein Uher Vadiocord? Bei ebay Kleinanzeigen sind sogar einige 215 D drin um die 80 Euro, sogar in silber aber keiner will versenden. :-( Du hast nicht zufälig eine über? Tschuldigung für die direkte Anmache jetzt ...

Grüße
Stefan
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#19
Zitat:blauescabrio postete
Den AR-Betrieb muss man aber nicht nutzen oder?
Muss man nicht. Vorwärts läuft sie normalerweise immer.

Zitat:Technisch ist das aber schon eine Nummer "besser" als so ein Uher Vadiocord?
Mindestens. Wobei die Geräte natürlich schwer zu vergleichen sind.

Zitat:Du hast nicht zufälig eine über?
Leider nein. Weder über noch überhaupt. :-)
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#20
Also ist die Viertelspurtechnik das Problem in meinem Fall? Verstehe ich das richtig: in mono werden die Spuren 1 bis 4 nacheinander bespielt und bei stereo jeweils die Spuren 1+3 und 2+4 gleichzeitig. Ist das denn nicht "gebräuchlich" so?

Grüße
Stefan
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#21
Hallo Stefan,

genau richtig! Spur 1+3 bzw. 2+4 ist dann 1/4-Spur Stereo. Nun sind aber
eben Deine Bänder in 1/4-Spur-Mono aufgenommen und dafür bedarf
es des Spurwahlschalters.
Und genau den hat nicht jede Maschine (die neueren Generationen schon
gar nicht).
Natürlich gibt es die einfache Methode, bei der Wiedergabe von Mono bespielten
Bändern die andere Gegenspur einfach auszuschalten, in dem man den
betreffenden Kanal unverbunden lässt (also ein Chinch-Kabel abzieht).
Aber erstens ist das, wie schon von anderen Mitpostern erwähnt, eine
umständliche Stöpselei (die bei Geräten mit DIN-Buchsen gar nicht erst
mögl. ist) und zweitens hörst Du dann die gewünschte Spur auch nur auf
einem Kanal Deiner Anlage (es sei denn, du hängst einen Adapter dazwischen).
Diesen Umstand ersparst Du Dir, wenn das Gerät den Spurwahlschalter hat.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#22
Stefan,

Viertelspur ist absolut kein Problem, weder für dich noch für dein Vorhaben. Viertelspur ist im Heimtonbandbereich sozusagen Hausmannskost.

Nun mein Vorschlag: Du bekommst und bekamst viele gute Tipps, die alle ihre Berechtigung haben. Ich allerdings würde an deiner Stelle genau den Gerätetyp benutzen, mit dem dein Vater die Bänder bespielt hat:

Den Grundig-Koffer Typ 245.

Denn:

Er ist in größeren Stückzahlen verfügbar.
Er kostet praktisch kaum Geld. Für einen Zwanziger ist locker ein gut erhaltenes Gerät zu bekommen.
Das Gerät ist heute nicht schlechter als damals. Es hat genau eine einzige echte Schwachstelle: Ein verhärtetes Reibrad. Aber selbst damit läuft das Gerät, wenn auch mit lauterem Laufgeräusch. Das Problem haben aber auch andere vorgeschlagene Gerätetypen, z.B. Uher Vario und Royal.

Ausserdem sollte da ein bisschen Nostalgie schon den Ausschlag geben, findest du nicht ?

Ansonsten kann ich mich dem Post von heinz in 006 nur anschliessen.

Also: Grundig TK 245 !! Ganz klar.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#23
Aller Anfang ist schwer daher vielen Dank für Eure Hilfe! Ich möchte halt gerne wenigstens den Versuch unternehmen, von den Bändern was zu retten. Wenn es nicht geht weil die Bänder verrottet sind, kann man es halt nicht ändern. Wie würde ich da am klügsten vorgehen, wenn ich ein Gerät aufgetrieben habe? Bänder vom Dachboden holen und sich dem Raumklima anpassen lassen - wie lange? Jedes Band einmal umspulen vor dem Abspielen oder ist das unnötig? Ich würde es dann unkomprimiert als .wav-Datei auf dem PC ablegen und dann später weiter verarbeiten (CD brennen, als MP3 konvertieren usw.).

Grüße
Stefan
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#24
Zitat:PeZett postete
Hallo Stefan,

genau richtig! Spur 1+3 bzw. 2+4 ist dann 1/4-Spur Stereo. Nun sind aber
eben Deine Bänder in 1/4-Spur-Mono aufgenommen und dafür bedarf
es des Spurwahlschalters.
Und genau den hat nicht jede Maschine (die neueren Generationen schon
gar nicht).
Natürlich gibt es die einfache Methode, bei der Wiedergabe von Mono bespielten
Bändern die andere Gegenspur einfach auszuschalten, in dem man den
betreffenden Kanal unverbunden lässt (also ein Chinch-Kabel abzieht).
Aber erstens ist das, wie schon von anderen Mitpostern erwähnt, eine
umständliche Stöpselei (die bei Geräten mit DIN-Buchsen gar nicht erst
mögl. ist) und zweitens hörst Du dann die gewünschte Spur auch nur auf
einem Kanal Deiner Anlage (es sei denn, du hängst einen Adapter dazwischen).
Diesen Umstand ersparst Du Dir, wenn das Gerät den Spurwahlschalter hat.

Gruß
Diese eigenartige Seltsamkeit gab es meines Wissens allerdings nur bei Geräten japanischer Hersteller. An der Schaltung gespart und damit Zwangsstereo verordnet. Tsss,tsss.....das is nix für den echten Mono-Fan !

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#25
Zitat:grundig tk 240 postete

Also: Grundig TK 245 !! Ganz klar.
Hallo,

falls es mir Spaß macht (und das wird es sicher), werde ich da besimmt auch neue Aufnahmen tätigen wollen. Da ist das Grundig TK 245 dann bestimmt nicht erste Wahl oder? Und anschaffen muß ich ja sowieso was, weshalb also nicht ein besseres Gerät?

Grüße
Stefan
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#26
Du schreibst in deinem zweiten Beitrag, dass das Originalgerät noch existieren soll.
Warum probierst du das Teil nicht einfach mal aus und entscheidest dann ?
Sollte die Maschine Probleme vereiten, wird dir hier Hilfe zuteil.

Klar gibt es bessere Geräte, aber kaum robustere. Ich weiß, wovon ich schreibe, da mein erstes Gerät (der gleiche Typ als Monoversion) sich noch heute in meiner Hand befindet und ich die Zuverlässigkeit sehr gut beurteieln kann. Zumindest auf der elektronischen Seite gibt es kaum etwas Zäheres und die Mechanik ist in den Griff zu bekommen.

Ansonsten, Revox A77. Für ein gutes Gerät musst du halt etwas tiefer in die Geldbörse greifen. Die Elektronik ist jedoch oft fehlerhaft und für einen Laien in Selbsthilfe nicht immer selbst in den Griff zu bekommen. Das Gleiche gilt übrigens für viele andere Geräte auch. Nicht jedoch für den TK 245 dL... ;-)

Viel Erfolg,
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#27
Zitat:grundig tk 240 postete
Zitat:PeZett postete
Hallo Stefan,

genau richtig! Spur 1+3 bzw. 2+4 ist dann 1/4-Spur Stereo. Nun sind aber
eben Deine Bänder in 1/4-Spur-Mono aufgenommen und dafür bedarf
es des Spurwahlschalters.
Und genau den hat nicht jede Maschine (die neueren Generationen schon
gar nicht).
....
Gruß
Diese eigenartige Seltsamkeit gab es meines Wissens allerdings nur bei Geräten japanischer Hersteller. ...
@Thomas

Im Großen und Ganzen liegst Du da richtig - ich las aber aus Stefans Postings
eine gewisse "Nähe" zur Akai heraus, weshalb ich das erwähnte. Denn gerade
einige der wegen der Köpfe so viel geliebten Akai GX-Modelle sowie die Sony
Kleinspuler haben eben keinen Wahlschalter mehr.

Gruß

PS: Der Gedanke, die alten Bänder standesgemäß auf der Grundig
(oder auf einem ident. Modell) abzuhören, kam mir auch gleich in den Sinn.
Das hat was...
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#28
Ich vermute, dass es mit der 215 so ist, wie mit der 200/201: Im Mono-Betrieb wird stets nur der linke Verstärkerzug genutzt, sowohl aufnahme- als auch wiedergabeseitig.
Daher hatte ich für den vorliegenden Fall gerade schon per PN eher eine Variocord nahegelegt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#29
Zitat:blauescabrio postete
falls es mir Spaß macht (und das wird es sicher), werde ich da besimmt auch neue Aufnahmen tätigen wollen. Da ist das Grundig TK 245 dann bestimmt nicht erste Wahl oder? Und anschaffen muß ich ja sowieso was, weshalb also nicht ein besseres Gerät?
Um vielleicht erstmal für kleines Geld mit kleinem Gerät Erfahrungen zu sammeln?
Dann kannst du die vorhandenen Bänder schonmal abspielen und nebenbei dich mit Freud und Leid des Tonbandelns beschäftigen.
Denn wieso nicht was besseres anschaffen: Klar, dann nimm ordentlich Geld in die Hand und suche nach einer revidierten ASC AS6000 als Halbspurversion mit zusätzlichen Vierspur-Wiedergabekopf. Dann besitzt du einen kompakten Großspuler, kannst deine Viertelspurmonobänder wunderbar wiedergeben und hast für Neuaufnahmen die Halbspurköpfe.

Vielleicht macht dir der TK245 sogar soviel Spaß, dass es "etwas besseres" gar nicht so eilig braucht.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#30
Ich hab nochmal ne Frage zum Spurschalter. Bei der Akai GX215D steht in der Anleitung:

"Wenn Sie jedoch auf beide Kanäle Mono-Aufnahmen gemacht haben, müssen Sie bei der Mono-Wiedergabe jeweils einen Kanal mit dem Balanceregler des externen Verstärkers unterdrücken, sodaß nur der gewünschte Kanal zu hören ist". Der Spurschalter kann laut Anleitung nur "rechts" oder "links".

Eigentlich wollte ich die Spur als Doppel-Mono auf beiden Kanälen haben. Da müsste ich dann ein Y-Kabel zwischen Bandmaschine und Verstärker schalten und auch noch umstecken, wenn ich die andere Spur wiedergeben möchte. Etwas umständlich.


Beim Grundig TK 245 kann man den Spurschalter in 1-2, 3-4 , Stereo und Playback umschalten. Wenn ich die Anleitung richtig verstehe, kommt dann aus beiden Kanälen das Mono-Signal. Nützt mir aber nicht viel weil das alte Tonbandgerät zwar brummt aber sich nicht bewegt und irgendwann sogar Rauchzeichen von sich gibt.

Grüße
Stefan
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#31
Hallo Stefan den Spruch meiner Oma folgend, die mir damals als kleiner Junge immer predigte: "Langsam mit den Füssen ins Wasser es könnt kalt sein." Warum nicht die Maschine erst mal von Deinen Eltern? Nur weil sie Rauchzeichen von sich gibt, oder sich nix bewegt? Dafür ist unsere Bandmaschinengemeinde da, entweder per Ferndiagnose oder einer von uns hier macht sich an die Reparatur dieses Gerätes. Dann kannst Du Deine Bänder abspielen, und erst mal wie Niels schon sagte, die Freude und das Leid eines Tonbandlers kennenlernen. Stürz Dich nicht in ein Kaufabenteuer was Du hinterher bereust. Du willst eine Akai kaufen, da ich keine Akai besitze kann ich dazu nicht viel sagen. Sei aber auch vorher sicher, dass sie auch funktioniert, und Deinen Ansprüchen gerecht wird. Fange aber klein an, mit einer Maschine die am Anfang Dir Freude macht, und Du damit Erfahrungen sammeln kannst. Bei mir war es auch so. Auch die schon genannten Geräte von der Firma Uher, Philips, Grundig, sind für den Anfänger Top-Geräte, verständlich aufgebaut...und leicht zu bedienen. Du kannst auch meinen Nachbarn seine 2 Jahre alte Otari kaufen die er in den USA erworben hat, aber da werden wohl 3000,-€ nicht reichen, Ironie aus! Fang klein an, und Du erlebst das Tonbandhobby in seiner ganzen Palette. Gruß, Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#32
In aller Kürze: Ich habe das TK 245 geöffnet und soweit gängig bekommen.

Aus der unteren Abdeckung purzelte mir ein zerissener, dünner Gummiriemen entgegen. Der scheint aber nur für das Zählwerk zuständig zu sein.

Der Motor saß fest, ließ sich aber durch Anschubsen gängig machen. Rückspulen ging danach sofort, Vorspulen nicht und die Tonwelle drehte sich auch nicht.

Ich habe alle Reibräder mit Spiritus abgewaschen. Danach wurde der Kraftfluss schon deutlich besser und ich konnte vorspulen. Abspielen ging nicht weil die Tonwelle sich nicht drehte und extrem verdreckt war. Auch die ließ sich durch Anschubsen gängig machen. Die Reinigung der Tonelle dauerte über eine Stunde. Nachdem ich 30 Wattestäbchen und einen gehörigen Schluck Spiritus ohne Erfolg verbraucht hatte, nahm ich einfach ein Mikrofasertuch und rubbelte auf der Tonwelle rum. Zwischenzeitlichhatte ich den Eindruck, dass das kein Bandabrieb sondern Rost sei, so rauh war sie. Letztendlich habe ich dann aber doch fast alles runterbekommen. So halbwegs glatt wurd sie erst durch Politur mit Edelstahlreiniger.

Prinzipiell läuft das Gerät nun wieder. Der rechte Wickelteller läuft, besonders bei der Wiedergabe, etwas "flatterig" und die Tonwelle braucht bei 19 cm/sec wesentlich länger um auf Touren zu kommen als bei 9,5 cm/sec. Entweder ist im System der Reibräder noch zu viel Schlupf drin oder das gehört so; die Masse der Schwungscheibe ist ja doch recht beeindruckend. Ich werde nun mal ein Video von dem Gerät machen und bitte dann um die Beurteilung der Laufgeräusche.

Grüße
Stefan
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#33
Na bitte "Brigitte" klappt doch, sagte ich Dir im Posting schon oben, verwende die Maschine Deiner Eltern. Dass die Maschine jetzt noch nicht so genau läuft, liegt wohl an der langen Standzeit, und Verharzung der Lager und Wellen. Aber passende Schmiermittel hast Du doch bestimmt. Glückwunsch zur "Wiederinbetriebnahme"!

Gruß, Holger
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#34
Ja aber das ist doch alles Technik vom Typ "Hammerschlag". Da ist keine quarzgenaue und IC gesteuerte Gleichlaufkontrolle drin - alles nur mechanisch über Reibräder. Das Ding arbeitet sogar noch mit Röhre! Kein DualCapstan, keine zig Motoren, keine Hinterbandkontrolle. In einem anderen Forum wurde mir gesagt, dass sowas ja nie HiFi war und man sowas heutzutage einfach nicht mehr verwendet. Entgegen dessen funktioniert dieses Gerät aber einfach nur und spielt Bänder ab. Messtechnisch würde das Gerät wohl vollkommen versagen aber rein vom Gehör geben die Röhre und der Breitbandlautsprecher einen recht schönen Klang ab. Ich bin jetzt richtig hin- und hergerissen. Eigentlich dürfte aus dem Gerät ja gar kein schöner Klang rauskommen. Allerdings wurden die Bänder ja mal auf diesem Gerät aufgenommen und dürften auf einer Hightech-Maschine deshalb auch nicht besser klingen oder doch?

Grüße
Stefan
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#35
Zitat:blauescabrio postete
...In einem anderen Forum wurde mir gesagt, dass sowas ja nie HiFi war und man sowas heutzutage einfach nicht mehr verwendet....
Ja, ja .... die alte Leier. Natürlich verwendet die Allgemeinheit heute keine
Bandgeräte mehr - die Allgemeinheit rennt lieber zum Blödmarkt und lässt
sich die Knete für irgendeinen kurzlebigen Scheiß aus der Tasche ziehen...
Aber lassen wir das...

Zitat:Entgegen dessen funktioniert dieses Gerät aber einfach nur und spielt Bänder ab. Messtechnisch würde das Gerät wohl vollkommen versagen aber rein vom Gehör geben die Röhre und der Breitbandlautsprecher einen recht schönen Klang ab.
Ja, das ist wie mit der Hummel: nach den heutigen Prinzipien der Flugzeug-Konstruktion
kann sie gar nicht fliegen. Das schert die Hummel aber einen Schmutz - sie
fliegt einfach Wink.

Zitat:...
Ich bin jetzt richtig hin- und hergerissen. Eigentlich dürfte aus dem Gerät ja gar kein schöner Klang rauskommen. Allerdings wurden die Bänder ja mal auf diesem Gerät aufgenommen und dürften auf einer Hightech-Maschine deshalb auch nicht besser klingen oder doch?
...
Behalte sie einfach, bringe sie auf Vordermann und höre mit ihr deine
Kindheits-Bänder - und wenn Du auf den Geschmack gekommen bist,
kaufst Du Dir halt noch eine (...und noch eine... ...und noch eine...)Wink
Die alten Bänder werden auch auf einer moderneren Maschine u.U.
nicht besser klingen - im Worst-Case-Falle sogar schlechter.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#36
Hier übrigens das Video:
http://www.youtube.com/watch?v=2zoYTXZSvq8
Wo bekomme ich nun den Riemen für das Zählwerk her? Und wieso tun die Antriebsriemen überhaupt noch? Sind die gewebeverstärkt?

Grüße
Stefan
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#37
Zitat:blauescabrio postete

Wo bekomme ich nun den Riemen für das Zählwerk her? Und wieso tun die Antriebsriemen überhaupt noch? Sind die gewebeverstärkt?

Grüße
Stefan
Zu Deiner ersten Frage...gib mal Gummimayer.de bei Google ein,und frage dort nach den Riemen an...die haben fast alles. Zu Deiner zweiten Frage, ja die Riemen damals wurden mit Leinwand verstärkt b.z.w. mit Gewebe.

PS: Zu Deinem Video,ist doch ne schöne Maschine und der Sound ist auch gut,nur die Nebengeräusche musst Du noch dämpfen. Klasse, brauchste erst mal keine zu kaufen. Spulen tut das Gerät oh weia, schneller als ne Kreissäge...grins.Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

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#38
Leider fällt mir absolut nichts ein, wie ich die Laufgeräusche reduziert bekomme. Ich wäre jetzt am Ende mit meinem Latein und Können.

Grüße
Stefan
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#39
Ich kenne die technischen Daten des Gerätes nicht, möchte es aber nicht ausschließen, dass das Ding durchaus die damalige Hifi DIN erfüllte.

Alte Bänder müssen auf modernen Geräten nicht besser klingen, können aber. Denn ein besserer Wiedergabeverstärker kann Nuancen einer alten Aufzeichnung durchaus zu Gehör bringen. Z. B. wird ein geringeres Verstärkerauschen oder einer größere Übersteuerungsfestigkeit des Verstärkers sich wohl bemerkbar machen.

Allerdings kann ich PeZett's Worst-Case-Szenario nicht abstreiten: Ein guter Verstärker kann durchaus Schwächen einer Aufnahme unangenehm transparent machen, die ein älteres Gerät liebevoll kaschiert.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#40
Hallo Stefan,

die Laufgeräusche wirst Du nicht beseitigen können. Damit mußt Du leben. Grund für die Laufgeräusche sind verhärtete Gummiräder, und die dürften schwierig zu ersetzen sein. Die verhärteten Räder führen auch zu Schlupf - die Maschine braucht Zeit, bis sie die Sollgeschwindigkeit erreicht. Das Klappern der rechten Spule im Playbetrieb stammt von einer ( wohl ebenfalls verhärteten ) Gummirolle mit einem großen und einem kleinen Radius ( Untersetzung ), die wohl eine Schwachstelle des Geräts ist. Dafür hast Du - abgesehen von den beiden Umspulriemen und dem Zählwerkriemen - keine Gummiriemen, die ausleiern. Die Umspulriemen sind - richtig erkannt - gewebeverstärkt.

Rost an der Capstanwelle hatte ich leider auch. Da muss man sich was einfallen lassen.

Ist Dir der gute Klang im 'Standalonebetrieb' aufgefallen?

Den Zählwerkriemen kannst Du leicht von der Unterseite ersetzen.

Ist doch ein schönes Gerät, nicht? - Wünsche Dir viel Spaß damit.

Gruß
Heinz
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#41
Hallo Heinz,

Zitat:die Laufgeräusche wirst Du nicht beseitigen können. Damit mußt Du leben. Grund für die Laufgeräusche sind verhärtete Gummiräder, und die dürften schwierig zu ersetzen sein. Die verhärteten Räder führen auch zu Schlupf - die Maschine braucht Zeit, bis sie die Sollgeschwindigkeit erreicht. Das Klappern der rechten Spule im Playbetrieb stammt von einer ( wohl ebenfalls verhärteten ) Gummirolle mit einem großen und einem kleinen Radius ( Untersetzung ), die wohl eine Schwachstelle des Geräts ist.
Ich kann damit leben. Wie kommt das Gerät trotzdem noch auf die Sollgeschwindigkeit, so ganz ohne Regelelektronik? Da ist doch nix drin, was misst und korrigiert. Das Gerät ist tatsächlich ein wenig wie die Hummel ...


Zitat:Dafür hast Du - abgesehen von den beiden Umspulriemen und dem Zählwerkriemen - keine Gummiriemen, die ausleiern. Die Umspulriemen sind - richtig erkannt - gewebeverstärkt.
Ist das bei Bandmaschinen so üblich?


Zitat:Rost an der Capstanwelle hatte ich leider auch. Da muss man sich was einfallen lassen.
Edlstahlpolitur tat es in meinem Fall. Leider schmiert das Band ziemlich und saut schon wieder den Bandlauf ziemlich ein. Ich werde die Abspielerei jetzt wohl unterlassen bis ich das Überspielkabel auf den PC habe.


Zitat:Ist Dir der gute Klang im 'Standalonebetrieb' aufgefallen?
Ja, unglaublich. Wenn ich noch irgendwo einen DIN-Stecker auftreibe, muss sich das Gerät morgen an der Stereoanlage mit Kopfhörer beweisen. Ob dann das böse Erwachen kommt?


Zitat:Den Zählwerkriemen kannst Du leicht von der Unterseite ersetzen.
Ist mir nicht das Wichtigste. Kommt dann irgendwann damit das Gerät komplett ist.


Zitat:Ist doch ein schönes Gerät, nicht? - Wünsche Dir viel Spaß damit.
Bis jetzt bin ich begeistert. Leider hat die silberne Verblendung (ist das Alublech?) schon ziemlich gelitten und blüht etwas. Da es das Gerät von meinem Vater ist, werde ich es dennoch in Ehren halten.

Ich habe jetzt richtig Lust bekommen, auch was auf Tonband aufzunehmen. Der Kauf einer neuen gebrauchten Maschine ist also noch nicht vom Tisch. Soll ich da wieder Viertelspur nehmen oder lieber Halbspur? Ich höre irgendwie gerne Musik, bei der ich sehe, wie sich der Datenträger dreht, also auch Plattenspieler oder CompactCassette, den klanglichen "Mängeln" wie Rauschen oder Knistern zum Trotz.

Grüße
Stefan
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#42
Nochmal eine ganz blöde Frage. Es ging bei mir ja um den Spurschalter um die vier Mono-Spuren auswählen und einzeln abspielen zu können. Alle Geräte sollen diesen Schalter ja nicht haben. Was macht ein Viertelspurgerät denn für einen Sinn, wenn man die Spuren nicht auswählen kann? Dann dürfte da theoretisch ja keine Viertelspur-Mono-Aufnahme gehen sondern nur Viertelspur-Stereo. Denk ich jetzt falsch? Und wieso lassen sich Halbspur-Stereoaufnahmen auf Viertelspur-Stereogeräten abspielen? Fehlt da dann nicht was weil nur die Hälfte abgetastet wird?

Grüße
Stefan
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#43
Die Viertelspur - Geräte die keinen Spurwahlschalter haben können tatsächlich nur Viertelspur - Stereo. Ich selbst weiss aber auch nicht wie man eine "gute" Aufnahme bei Viertelspur - Mono und wohlmöglich noch bei 4,75 cm/sec hinkriegen will. Solche Verfahren eignen sich höchstens für Sprachaufnahmen aber keinesfalls für hochwertige Musikaufnahmen.

Halbspur - Stereoaufnahmen können auf Viertelspur - Geräten wiedergegeben werden , allerdings wird ein Kanal dabei lauter wiedergegeben als der andere. Das kann man durch den Balance - Regler am Verstärker jedoch ausgleichen.
Meine TOP - Wickler:
Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
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#44
Zitat:PeterSIB postete
Ich selbst weiss aber auch nicht wie man eine "gute" Aufnahme bei Viertelspur - Mono und wohlmöglich noch bei 4,75 cm/sec hinkriegen will.
Warum sollte die Qualität bei Viertelspur-Mono schlechter sein als bei Viertelspur-Stereo?

4,75 cm/s ist ein anderes Thema, das hier allerdings keine Rolle spielt. Die TK-245 kann nur 9,5 und 19.
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#45
Hey Stefan lass Dich mal nicht abschrecken, die verhärteten Gummiräder kannst Du alle neu vulkanisieren lassen, das geht! Wenn das geschehen ist, ist Ruhe im Karton. Aber es kostet nicht wenig Geld leider. Solange der Gleichlauf stimmt, kannst Du die Bänder auf Deinen Computer überspielen. Der Gleichlauf muss nicht unbedingt über eine Quarzgesteuerte Regelung laufen, damals hat man alles mechanisch gelöst, mit beeindruckenden Ergebnissen. Eine gut erhaltene Tonbandmaschine kannst Du Dir immer noch kaufen, es ist nur eine Frage des Geldes, oder des Glücks. Es gibt auch ältere Menschen die gute Maschinen einfach verschenken, ist mir schon passiert, ist aber die Ausnahme. Beobachte gut, und dann schlag zu, wenn Du noch eine andere Maschine willst, aber sei vorher sicher, dass sie auch funktioniert...Gruß, Holger

PS: Die Musik auf deinem Video war Klasse, nur leider zu kurz. 50 er ,60 er Jahre Musik egal ob Mono oder Stereo, da bin ich happy....
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#46
Das Rappeln und Flattern des rechten Wickeltellers hört augenblicklich auf, wenn man den Riemen für das Bandzählwerk auflegt. Dieser ist nämlich am rechten Wickelteller "angeschlossen". Leider ist mein Riemen aus der Bastelkiste etwas zu straff, weswegen sich der rechte Wickelteller schon im Leerlauf in Bewegung setzt. Bei dem TK 245 ist halt alles mechanisch geregelt, basierend auf Zug und Gegenzug. Die Wickelteller drehen sich ja nur, weil sie nach rechts oder links verschoben werden und damit in die Riemen gedrückt werden. Eigentlich ein schönes Gerät, bei dem man nachvollziehen und sehen kann, warum und wie es arbeitet.

Grüße
Stefan
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#47
Habe heute das Überspielkabel zusammengelötet und wollte ans Digitalisieren gehen. Leider macht das Gerät in unregelmäßigen Abständen Bandsalat und schiebt das Band an der Tonwelle nach oben raus. Dafür sind mir die Bänder zu kostbar und ich werde nun doch auf die Suche nach einem anderen Gerät gehen.

Grüße
Stefan
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#48
Das "nach oben Rausschieben" kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die verhärtete Andruckrolle. Oder aber sie läuft nicht genau parallel zum Capstan (ich kenne die detaillierte Konstruktion der TK 245-Rolle nicht; manche können sich auch selbstständig parallel einstellen).
Rollen und Treibräder kann man bei Herrn Hewicker neu belegen lassen; ist leider nicht ganz billig, dafür aber 100%ig:
http://www.elektro-ersatzteile.eu/Andruckrollen/

LG Holgi
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#49
Und der linke Kanal verzerrt auch noch bei Wiedergabe über einen externen Verstärker. :-( Schade ...

Grüße
Stefan
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#50
Über den eingebauten Lautsprecher ist aber alles in Ordnung? Eventuell sind nur Kontakte oxidiert. Ändert sich was beim wiederholten einstecken und abziehen des Verbindungskabels? Ist das Verbindungskabel ohne Fehl und Tadel (auch da kann man sich schöne Probleme einhandeln!)?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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