Philips EL3549A Mechanik
#1
Irgendwann in der ersten Hälfte der 90er hat mein Vater bei einem Schulfest für mich ein Philips EL 3549A/33 ersteigert. Nach Beseitigung von Riemenpest pur lief das Gerät halbwegs passabel, bloß der nachgekaufte Rundriemen fürs Rückspulen war nicht das Gelbe vom Ei und der Riemenmatsch hatte einen Bremskork links abgerissen. Nach einigen Jahren dachte ich dann, der Verstärker wäre im Eimer, daher ging das Gerät ins Lager.

Gestern habe ich es nach sicher 15 Jahren mal wieder ausgegraben und genauer begutachtet, immerhin ist es mein einziges Gerät, das Bänder mit 2,4 abspielen kann. Die damals neu gekauften Riemen waren... naja. Zählwerksriemen brettsteif und gerissen, Rückspulriemen lasch und verformt. Der Bandpfad komplett versifft, insbesondere die Andruckrolle. Als ich die putzen wollte, ließ sie sich nicht mehr drehen. Komplett verharzt... also ausgebaut, geschrubbt, durch die Buchse einen Pfeifenreiniger mit Alkohol durchgezogen, Achse gereinigt, neu geschmiert und wieder zusammengebaut. Der Rest der Mechanik schien halbwegs zu laufen, also mal Strom drauf. Alles dreht. Band auflegen, Wiedergabe drücken... läuft! Automatische Abschaltung funktioniert auch, läuft also nur bis zur Schaltfolie. Weiterdrehen, wieder einschalten... Musik!

Verstärker geht, bloß der Spurschalter hat manchmal Aussetzer. Das Problem ist: trotz gründlicher Reinigung haben die Zwischenräder nicht mehr umwerfend viel Grip, besonders schlimm jenes, das von der Schwungmasse die Aufwickelspule im Play-Betrieb antreibt. Das bewirkt ziemlich unzureichenden Bandzug. Der Gummi ist nicht völlig ausgehärtet sondern fühlt sich eigentlich noch recht gut an.

Meine Idee war daher, den Rest der Mechanik auch neu zu schmieren und zu hoffen, dass nur die Zwischenräder durch verharztes Fett nicht mehr gut angedrückt werden. Sollte das nicht reichen, was habe ich noch für Optionen außer für sauteures Geld neu aufvulkanisieren lassen oder Gerät verschrotten?

Und hat jemand Tipps für die Zerlegung der Mechanik? Ein EL3515 habe ich schonmal in Einzelteilen gehabt (jedenfalls alles, was ohne Demontage der Köpfe geht), aber dessen Mechanik ist doch etwas einfacher.
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#2
Eine Orientierung gibt sicherlich dieses tolle Werk: http://freeservicemanuals.info/servicema...l3549a.pdf

und ist dabei gleichzeitig etwas für Fremdsprachenfreunde ;-)

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#3
Wenn als Alternative eh nur mehr Aufvulkanisieren oder Verschrotten zur Debatte steht, würde ich eine Gummiauffrischungslösung für Druckergummirollen versuchen. Mein alter Drucker weigert sich ungefähr einmal im Jahr das Papier einzuziehen. Obwohl die Gummirollen meinem Eindruck nach noch sehr weich sind, hilft dann "Rubber Renue" von einer Firma, die sich MG Chemicals nennt. Das Zeug ist giftig und brennbar (enthält Dimethylbenzen) und ich habe es noch nie an Tonbandandruckgummis ausprobiert, da ich nicht weiß, was es mit dem Gummi wirklich anstellt. Jedenfalls habe ich das Zeug sicher schon ca 10 Jahre beim Drucker in Gebrauch und die behandelten Gummirollen sehen nach wie vor recht passierlich aus. Ein Versuch wäre es sicher Wert.
Viele Grüße
Lukas
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#4
Ah, niederländisch mal wieder Wink Das vom EL3542A ist schwedisch. Danke jedenfalls für den Link, muss mir beim Googeln irgendwie entgangen sein und direkt bei Tanya habe ich suchen vergessen (weil das eh meistens auf Google auftaucht).

Walzenreiniger ist mir nach dem Absenden als dritte Lösung auch noch eingefallen, aber warten wir einmal ab, was Schmieren der Mechanik bringt. Aber sonst gibt es glaube ich nicht mehr viele Möglichkeiten.
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