Phonorex Schulversion Schaltplan
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,

neulich habe ich über ebay ein Phonorex ergattert. Das Gerät ist noch erstaunlich gut erhalten. Vor der Inbetriebnahme habe ich alle Folienkondensatoren getauscht, da diese schon sehr brüchig waren. Manche Widerstände und Kondensatoren waren auch schon abgeraucht.

Ich habe die Bauteile 1 zu 1 getauscht. Ich vermute aber, dass vorher schon jemand darin rumgelötet hat. Bei der Widergabe ist kein Ton zu hören. Den Schaltplan für das Phonorex mit Einkreis-Empfänger habe ich zwar, kann aber nur bedingt damit etwas anfangen, da ich die Schulversion ohne Einkreis-Empfänger habe und mit modifizierter Röhrenbestückung: EF40, ECC83, EL41, EL84, EM71 und AZ41.
Ich vermute, die ECC83 ist falsch angeschlossen.

Hat jemand von Euch einen passenden Schaltplan? Es war zwar der passenden dabei. Dieser ist aber so verbleicht, dass man nichts mehr lesen kann.

Herzlichen Dank für Eure Bemühungen

Viele Grüße
Andreas
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#2
Hallo stell mal den Einfachen-Schaltplan hier ein, ist das Ding mit Mittelwelle? Die AZ 41 ist dabei, ist eine Gleichrichter-Röhre, und Du meinst dass die ECC 83 falsch angeschlossen ist? Stell mal auch Bilder vom Gerät ein, Nahaufnahmen, so dass ich mir ein Bild machen kann, dann sehen wir weiter. Wäre doch gelacht, wenn das Teil nicht wieder singt...Gruß, Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#3
Hallo Holger,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und Deine Hilfsbereitschaft. Ohne Hilfe wäre ich hier mit meinem Latein am Ende.
Ich muss gestehen, dass ich die Schaltungen nicht wirklich verstehe. Ich kann die Schaltung nur vergleichen und Teile tauschen und konnte so schon manch altes Gerät wieder zum Leben erwecken. Ich habe ein Multimeter und kann löten.
Was ich bisher herausgefunden habe: Der Lautsprecher am Schulgerät funktioniert und ich habe ihn an den 2. Anschluss gelegt, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben. Das magische Auge brennt aber es kommt kein Ton heraus, wenn ich ein bespieltes Band auflege. Ich vernehme nicht mal ein Rauschen.
Alle Köpfe sind durchlässig.

Ich vermute, dass laut Schaltplan die Anschlüsse der ECC83 (rot umkreist) vertauscht sind, traue mich aber nicht, das zu testen:

[Bild: Phonorex1.JPG]
[Bild: Phonorex2.JPG]
[Bild: Phonorex3.JPG]
[Bild: Phonorex4.JPG]
[Bild: Phonorex5.JPG]
[Bild: Phonorex6.JPG]
[Bild: Phonorex7.TIF]
[Bild: Phonorex8.TIF]

Vielen Dank
Andreas
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#4
irgendwie wurden die anderen Bilder nicht übernommen:

[Bild: Phonorex2.jpg]
[Bild: SchaltplanPhonorex7.TIF]
[Bild: SchaltplanPhonorex8.TIF]
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#5
Es tut mir leid, die Bilder sind nun teilweis doppelt vorhanden. Folgende Bilder wurden noch nicht hochgeladen:
[Bild: SchaltplanPhonorex7.tif]
[Bild: SchaltplanPhonorex8.tif]
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#6
Na das sieht ja schon gut aus, eigentlich alles sauber gelötet...hm...was ist mit dem Schaltplan? Wenn gar keine Wege nach „Rom" führen, biete ich Dir an, dass Ding hier bei mir zu reparieren...Gruß, Holger
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#7
Hallo Holger,

danke! Der Schaltplan will nicht hier hochgeladen werden. Ich probiers gleich nochmal.
Herzlichen Dank für Dein Angebot. In welcher Gegend wohnst Du?
[Bild: SchaltplanPhonorexa.tif]
[Bild: SchaltplanPhonorexb.tif]
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#8
Zitat:Andreas71 postete
Hallo Holger,

danke! Der Schaltplan will nicht hier hochgeladen werden. Ich probiers gleich nochmal.
Herzlichen Dank für Dein Angebot. In welcher Gegend wohnst Du?
Bergisch-Gladbach nähe Köln...Gruß,Holger
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#9
Ich versuchs hiermit nochmal, den Schaltplan hochzuladen:
[Bild: Phonorex.png]
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#10
Hm...seh ich jetzt schlecht....oder fehlt da was...wo ist die ECC 83?...Gruß,Holger
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#11
Hallo Holger,

hier ist noch die alte ECC40 eingezeichnet, also die beiden Röhren in der Mitte. Diese wurde dann durch die ECC83 ersetzt. Außerdem wurde eine der EL41 durch eine EL84 ersetzt. Das scheint ab Werk so zu sein, da die einen anderern Sockel haben. Warum dann nur eine und nicht beide ersetzt wurden, ist mir schleierhaft.
Die Schaltung meines Phonorex ist anders als die vorhandene Schaltung. Deswegen komme ich hier nicht mehr klar.

Ich werde alle Röhren ersetzen. ECC83, EF40 und EL41 habe ich bestellt. Die müssten die Woche noch kommen.

Viele Grüße
Andreas
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#12
Wie eben am Telefon schon besprochen, warte erst mal wenn die neuen Röhren kommen, aber ich denke mir, der Fehler liegt in einen völlig anderen Bereich, Röhren sind äußerst selten kaputt...und dann meldest Dich halt nochmal. Gruß, Holger
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#13
Habt ihr wenigstens mal beide die Brummprobe am G1 der Endröhre gemacht? Ich denke schon. Auch müsste bei so gut wie bei jedem Röhrenverstärker ein sehr leichter Grundbrumm zu hören sein, wenn man das Ohr ganz dicht an den Lautsprecher anlegt. Wink

EDIT: Die Röhrenbestückung der Schulversion des Phono-Rex sieht man hier: http://www.radiomuseum.org/r/ihle_schul_...phono.html. Leider ist kein Stromlaufplan hinterlegt. Sad

Gruß Jens
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#14
Glaube ich nicht Jens das es gemacht wurde,ist aber ne gute Idee,er will erst mal die Neuen Röhren testen...Gruß,Holger
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#15
Hallo Jens,

stimmt, wenn ich das Ohr ganz nah an den Lautsprecher halte, kann ich ein ganz leises Brummen vernehmen.
Danke für den Link, Jens. Meines hat allerdings die Röhren, die ich oben aufgezählt habe.
Nun habe ich auch den Tip von Holger umgesetzt. Mir war nicht bewußt, dass die niederkapazitiven Entstörkondensatoren (Rohrkondensatoren) ebenso empfindlich auf Alterung sind, wie die Folienkondensatoren. Diese habe ich nun auch ersetzt. Leider ist das Resultat unverändert.
Ich werde berichten, ob das Ersetzen der Röhren erfolgreich war.

Viele Grüße
Andreas
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#16
Vielleicht haben wir auch noch ein Problem im Netzteil,dass eine bestimmte Spannung nicht weitergeführt wird,na ja mal abwarten...Gruß,Holger
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#17
Hallo,
nun gibt es wieder kleine Neuigkeiten bei der Phonorex:

Holger, Du hattest Recht, die Röhren sind es sehr wahrscheinlich nicht, da auch das Ersetzen aller Röhren keinen Erfolg brachte. Alle Röhren glühen zudem.

Ein Stromlaufplan für meine Version ist leider auch noch nicht in Sicht.

Außerdem habe ich festgestellt, dass am Gehäuse eine Wechselspannung von 220 V gegen Erde anliegt. Steckt man den Netzstecker andersherum in die Steckdose, ist die Spannung nicht vorhanden. Die Stromstärke gegen Erde liegt ist so gut wie nicht mehr messbar. Also sollte das nicht gefährlich sein.
Das selbe Phänomen konnte ich ebenso bei einem Grundig Reporter 700l beobachten. Auch bei einer Akai X201 lag eine Spannung von ca. 150 V am Gehäuse an.
Ist dies bei älteren Geräten normal?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Andreas
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#18
Zitat:Andreas71 postete
Bei der Wiedergabe ist kein Ton zu hören.
Wie war denn das Band bespielt, das für den Wiedergabetest verwendet wurde?

Ist dabei bedacht worden, daß der Phonorex in Halbspur nach alter AEG-Spurlage schreibt und liest?


Gruß
TSF
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#19
Hallo TSF,

danke für die Anregung. Das Band wurde in Halbspur Mono in beiden Richtungen aufgenommen. Ich denke aber, dass mein Phonorex bereits nach neuer Spurlage liest, da es über die oben liegende Spur liest (bei internationaler Schichtlage). Auch wenn die Musik nicht in der richtigen Richtung abgespielt wird, muss dennoch was zu hören sein.
Der Lautsprecher bringt auch nicht das typische Bandrauschen, eher ein ganz leises Brummen. Wenn ich den Aufnahmeknopf drücke, knackt der Lautsprecher deutlich.

Viele Grüße
Andreas
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#20
Dann ist dieser Punkt schon mal o.k. Ich habe danach gefragt, weil ich mich selbst schon mal mit so einem Phonorex hereingelegt habe. Das Band war in Halbspur mono nach internationaler Spurlage bespielt, aber nur in einer Richtung. Der Phonorex war ein Modell der alten Spurlage. Daß das so nicht gehen kann fiel mir erst wieder ein, als ich schon begonnen hatte, das Gerät aufzuschrauben ...

Zitat:Andreas71 postete

Ich vermute, die ECC83 ist falsch angeschlossen.
Hast Du mal versucht, die Spannungen an allen Röhren zu prüfen?
Auch wenn eine ECC 83 statt einer ECC 40 drin steckt, sollten die Spannungen in der gleichen Größenordnung liegen wie im Schaltplan angegeben, an den Anoden also ca 80 bis 100 Volt, die Steuergitter leicht negativ gegenüber den Kathoden. Ähnliches gilt für den Ersatz der EL 41 durch die EL 84. An Anode und Schirmgitter sollten ungefähr 200 V anliegen.

Pinbelegung ECC 83, von unten gesehen ab der Lücke im Uhrzeigersinn:
1 = Anode 1
2 = Gitter 1
3 = Kathode 1
6 = Anode 2
7 = Gitter 2
8 = Kathode 2
4, 5, 9 = Heizung

EL 84:
2 = Kathode
3 = Steuergitter
7 = Anode
9 = Schirmgitter

Gruß
TSF

Korrektur: Für die EL84 gilt
2 = Steuergitter
3 = Kathode.
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#21
Hallo TSF,

herzlichen Dank für Deinen Tipp, dem ich nachgehen werde. Mit den Röhrenpinbelegungen kannte ich mich nicht aus. Deswegen habe ich das bisher nicht probiert. Ich werde berichten, welche Ergebnisse das liefert.

Viele Grüße
Andreas
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#22
Nun habe ich, soweit mir das möglich ist, die Spannungen an den Röhren Ecc83 und EL84 gemessen:

ECC83:
Anode1 gegen Masse: 186V
Anode2 gegen Masse: 193V
Gitter1 gegen Kathode1: -1,5V
Gitter2 gegen Kathode2: -1,5V

EL84:
Anode gegen Masse: 330V
Steuergitter gegen Kathode: -8V

Da ich kein Fachmann bin, weiss ich nicht, ob die Werte so noch im Rahmen liegen.
Was ist davon zu halten?

Viele Grüße
Andreas
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#23
Die Spannungsverhältnisse an der ECC 83 sind soweit korrekt. Die Anodenspannung der EL 84 ist ziemlich hoch. Ist zu erkennen, ob das graue Anodenblech der Röhre rot zu glühen anfängt?

Kannst Du auch noch die Spannungen an der EF 40 messen? Die Pinbelegung ist auf dem Schaltplan am unteren Rand zu sehen, unter der Überschrift "Röhrensockel". Du hast sicher gesehen, daß der Glaskolben der EF 40 unten eine Nase hat. Die ist im Schema ebenfalls eingezeichnet, und zwar zwischen den beiden mit "H" bezeichneten Anschlüssen. H = Heizung. Links davon kommt dann A wie Anode, ein freier Anschluß, dann Gitter 3 usw. Zuletzt K wie Kathode. Alles wieder von unten gesehen.

Außerdem wäre es noch nützlich, von allen Röhren die Spannung zwischen Kathode und Masse zu kennen.

Gruß
TSF

Edit: Eines habe ich noch vergessen: bei der EF 40 und der EL 84 ist auch noch wichtig die Schirmgitterspannung (Gitter 2) zu messen.
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#24
Nochmal ich Wink

Wenn all diese Messungen in Stellung Wiedergabe durchgeführt werden, so sollte das Berühren der diversen Steuergitter mit der Meßspitze des Voltmeters einen Brumm eintragen, der im Lautsprecher zu hören sein sollte. Jens (esla) hat das ja oben schon erwähnt. War da etwas zu hören? Bei welchen Röhren? Bei welchen nicht?

Laut Schaltplan geht es von der Gleichrichterröhre AZ 41 zu einem 16 uF Kondensator, dann durch eine Drossel, dann zu einem 32 uF Kondensator. Die Spannungen an diesen beiden Kondensatoren könnten auch noch interessant sein.

Und zum Schluß: Laut Schaltplan git es einen Anschluß für externen Lautsprecher, bezeichnet mit II. Ist auf diesem Wege etwas zu hören? Falls ja, sollte man mal dieses 100-Ohm-Poti prüfen, das in der Leitung zum internen Lautsprecher liegt.

Gruß
TSF
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#25
Hallo TSF,

herzlichen Dank für Deinen Einsatz. Ich werde Deinen Vorschlägen nachgehen und so blad wie möglich berichten.
Das Gerät hat keinen internen Lautsprecher, sondern nur den externen, den man ja auch knacken hört, wenn man die Aufnahmetaste schaltet.

Viele Grüße
Andreas
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#26
Hier http://wegavision.pytalhost.com/ihlePhonoRexModell1955/ gibt es zwei Schaltpläne des Phonorex, die verdächtig jenem ähneln, der hier in #008 zu sehen ist. Nur hat man da von Hand ECC40 und EL41 durch die neuen Typen ersetzt. Zudem ist der Gleichrichter dort eine EZ80. Alles andere scheint gleich geblieben zu sein.

Keine Ahnung, wie das alles zu interpretieren ist. Am besten verlassen wir uns weiterhin auf das, was wir im Gerät vor Augen haben.

Gruß
TSF
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#27
Hallo TSF,

nochmals vielen Dank für Deine Hilfe!
Den Schaltplan habe ich auch schon entdeckt, konnte aber nicht viel damit anfangen.

Ich habe nun folgende Messungen, wie von Dir vorgeschlagen, durchgeführt:
M heißt immer Masse.

EL 84:
graues Anodenblech (großes Blech, das die Röhre umgibt?) glüht nicht rot, sondern nur die Kathode in der Mitte der Röhre. Innen sieht man ein bläuliches Licht.
K-M: 0,1 V
Schirmgitter-M: 322V

EF 40:
K-M: 1,8V
A-M: 60V
G1-K: -1,8V
G2-K: 98V
G3: mit M verbunden
Schirmgitter-M: 100V

EL 41:
K-M: 0,02V

ECC 83:
K1-M: 1,5V
K2-M: 1,4V

In der Stellung Wiedergabe ist bei EL 41 und bei EF 40 kein Brumm (an keinem Pin) zu hören, bei ECC 83 und EL 84 schon.

Am 16uF Elko liegt eine Spannung von 371 V an, am 32uF 346V.

Wie kann man diese Daten evtl. interpretieren?

Viele Grüße
Andreas
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#28
Hallo Andreas,

Die Spannungsverhältnisse sind an jeder Röhrenstufe so, daß sie ein ankommendes Signal verstärken müßte.

Daß die EL 41 eine Kathodenspannung von nahezu null Volt aufweist ist normal. Sie dient bei Aufnahme als Löschgenerator und wird bei Wiedergabe und wohl auch in Stellung Halt gar nicht mit Spannung versorgt.

Die Spannungen an der EF 40 scheinen alle vernünftig.

Die Anodenspannungen an den beiden Trioden der ECC 83 sind wesentlich höher als im Schaltplan angegeben, aber noch in einem zulässigen Bereich. Möglicherweise hat man hier ein paar Änderungen vorgenommen bei der Umstellung auf die moderneren Typen ECC 83 und EL 84.

Die Anodenspannung der EL 84 ist reichlich hoch. Da das Anodenblech (richtig, das graue Blech, welches innen alles andere umschließt) nicht glüht, scheint sie nicht überlastet. Also soll uns das erst mal nicht beunruhigen. Das blaue Leuchten ist normal und ist oft bei Röhren zu sehen, die mit hohen Spannungen betrieben werden. Daß die Kathodenspannung nur 0,1 V gegen Masse beträgt, ist allerdings verblüffend. Da gleichzeitig das Steuergitter –8 Volt gegen Kathode aufweist, bedeutet dies, daß das Gitter negativ gegen Masse ist. So etwas kommt in manchen Schaltungen vor, wäre hier aber eine radikale Änderung gegenüber dem Schaltplan, die der Wechsel der Röhrentype eigentlich nicht nötig macht. Erwartet hätte ich eher +8 Volt an Kathode und ein Steuergitter auf nahezu null Volt gegen Masse. Liegt hier vielleicht eine Verwechslung bei der Messung vor?

Daß von der ersten Triode der ECC 83 an Geräusche im Lautsprecher zu hören sind, deutet darauf hin, daß von hier an alles funktioniert. Daß von der EF 40 nichts kommt, könnte heißen, daß zwischen ihr und dem Steuergitter der ersten Triode der ECC 83 das Signal verlorengeht.

Ein Verursacher könnte jener Schalter sein, der ziemlich weit unten im Schaltplan über dem Röhrensockel der EF 40 zu sehen ist, versehen mit der Anmerkung „halt“. Laut einem handschriftlichen Eintrag in einem der Pläne auf Pytalhost soll er das Steuergitter eben dieser Triode bei „halt“ gegen Masse kurzschließen. Vielleicht öffnet er sich beim Umschalten auf Wiedergabe nicht. In Stellung „halt“ sollte der Widerstand zwischen Gitter und Masse null Ohm betragen, in Stellung Wiedergabe laut Schaltplan 3 MOhm.

Könntest Du das bitte mal nachprüfen?

Gruß
TSF

Edit: Wenn Du schon das Ohmmeter in die Hand nimmst, bitte auch gleich schauen, ob bei Wiedergabe Durchgang besteht von dem 30-nF-Kondensator an der Anode der EF 40 zum Steuergitter der besagten Triode.
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#29
Hallo TSF,

danke für Deine ausführliche Antwort!

Vermutlich habe ich die Polung bei der EL 84 falsch bestimmt. Die Werte habe ich nun nochmal überprüft und habe gemessen:
K-M: 0,1V
Steuergitter-M: +8V

Den Widerstand am Steuergitter der EF 40 gegen Masse habe ich gemessen. Er beträgt unabhängig von der Betriebsart ca. 750 Ohm. Man kann diesen Schalter gut sehen. Er öffnet sich eindeutig bei Widergabe.

Im Übrigen habe ich alle Schaltkontakte gereinigt. Das hat zumindest bewirkt, dass die Magnetkupplungen wieder funktionieren.

Viele Grüße
Andreas
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#30
Zitat:Andreas71 postete
K-M: 0,1V
Steuergitter-M: +8V
Ich sehe gerade mit Schrecken, daß ich mich in #019 vertan habe.
An der EL84 gilt:
Pin 2 = Steuergitter
Pin 3 = Kathode
Wenn Du Dich bei der Messung an die Pinbelegung in #019 gehalten hast, würde das heißen
K-M: +8 V
Steuergitter-M: 0,1V.
Damit wäre alles in Ordnung. Der Fehler liegt bei mir. Bitte um Entschuldigung.

Zitat:Andreas71 postete
Den Widerstand am Steuergitter der EF 40 gegen Masse habe ich gemessen. Er beträgt unabhängig von der Betriebsart ca. 750 Ohm. Man kann diesen Schalter gut sehen. Er öffnet sich eindeutig bei Widergabe.
Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte den Widerstand zwischen einem der Steuergitter der ECC83 und Masse. Aber wenn Du den Schalter sehen konntest und er korrekt öffnet, dann ist das in Ordnung.

Bleibt die Frage, ob in Stellung Wiedergabe Durchgang besteht zwischen dem Kondensator an der Anode der EF40 (nicht von dem Beinchen an der Anode selbst, sondern von seinem anderen Beinchen aus) und dem Steuergitter der ersten Triode der ECC83. Ob die erste Triode die mit den Pins 1, 2, 3 ist oder die mit 6, 7, 8 kann man nur anhand der Verdrahtung erkennen.

Gruß
TSF
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#31
Hallo TSF,

dann bin ich ja berühigt. Das ist aber kein Grund für eine Entschuldigung. Ich bin Dir sehr dankbar, dass Du Dir überhaupt die Zeit nimmst und immer so prompt antwortest.

Der Schalter funktioniert so, wie er sollte. Ich habe das nun an ECC 83 überprüft. Der Widerstand misst 3 MOhm.

Vom Kondensator an der Anode der EF 40 besteht Durchgang zum Steuergitter der ECC 83. Allerdings sind an der Anode zwei Kondensatoren parallel angelötet. Über beide bekomme ich Durchgang zur ECC 83.

Viele Grüße
Andreas
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#32
Tja, wenns das auch nicht ist, dann sehe ich im Moment kaum noch Möglichkeiten, den Fehler mit einfachen Mitteln zu lokalisieren. Wenn von allen Pins der ECC 83, besonders von den beiden Steuergittern Brumm kommt, von der EF40 jedoch nichts, dann sollte der Fehler vor der ECC 83 liegen.

Zwar ist Fehlersuche per Brumm schon mal nicht schlecht, aber am besten wäre jetzt wohl doch ein Oszilloskop, mit dem man beginnend bei den Köpfen das Signal bis zum Punkt des Verschwindens verfolgen kann.

Andere Ideen habe ich im Augenblick leider nicht.

Gruß
TSF

Edit:
Mich wundern die beiden parallelen Kondensatoren. Original ist das doch nicht, oder? Laut Schaltplan sollte es ja nur einer sein. Welche Kapazitäten haben die denn?
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#33
Hallo TSF,

danke für Deine Mühe. Wenn ich so nicht mehr weiterkomme, werde ich bestimmt noch eine Lösung finden. Wenn alles nichts hilft, werde ich Holgers nettes Angebot wahrnehmen.

Die beiden Kondensatoren waren schon vor dem Tausch an dieser Position. Es sah so aus, als hätte niemand daran herumgelötet.
Ihre Kapazitäten sind 5nF und etwa 25nF.
Du kannst Sie gut im 4. Bild erkennen. Die EF 40 ist ja die obere Röhre rechts.
Dort geht ein kleiner orangener Rohrkondensator (5nF) und ein von mir ersetzter gelber (22nF) zum Anodenpin. Ich habe dies in meinem Stromlaufplan auch nicht entdeckt und bin deswegen schon fast verzweifelt.

Übrigens habe ich in meinem nicht mehr lesbaren Stromlaufplan entdeckt, dass jemand versucht hat, die Schaltung um die EL84 nachzuzeichnen. Vielleicht gab es damals damit ein Problem.

Viele Grüße
Andreas
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#34
Hallo

nun kann ich endlich vom Fortschritt beim Phonorex berichten.

Nun erklingt es wieder. Ich habe mir bei ebay (für relativ wenig Geld und evtl. als Ersatzteilspender) nochmals ein Phonorex ersteigert. Es hat die gleichen Wiedergaberöhren wie mein erstes Gerät. Ich habe die Schaltungen verglichen und habe festgestellt, dass tatsächlich die ECC 83 falsch angeschlossen war. Die rot umrandeten Pins, die ich schon im Visier hatte, waren falsch belegt.

Obwohl ich alle Röhren ersetzt habe, ist der Ton zwar klar und deutlich, laut aufdrehen kann man die Schulversion trotzdem nicht. Für ein Klassenzimmer reicht das nicht.

Außerdem wundert mich, dass am Gehäuse eine Wechselspannung von etwa 220V anliegt. Diese ist nicht gefährlich, da die Stromstärke gegen Erde verschwindend gering ist. Das gleiche Phänomen habe ich beim Grundig Reporter 700L. Ist das normal?

Nun muss ich die Maschine mechanisch auf Vordermann bringen. Den quietschenden Papstmotor musste ich zerlegen und gezielt das untere Lager ölen, da die Ölöffnung dafür nicht ausreichte. Nun schnurrt er wieder.

Ich werde dann weiter vom Fortschritt berichten.

Holger und TSF, herzlichen Dank nochmals für Eure Unterstützung!
Holger, vielen Dank für Dein Angebot!

Viele Grüße
Andreas
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#35
Hallo Andreas,

Gratulation zur erfolgreichen Reparatur!

Was genau war denn nun der Fehler in der Verdrahtung? Waren Kondensatoren falsch angeschlossen?

Übrigens, was die beiden Kondensatoren an der EF 40 anbelangt (5 und 25 nF), die Dich so zur Verzweiflung brachten: da hat jemand wohl einfach versucht, den Wert von 30 nF aus dem Schaltplan mit zwei parallelen Kondensatoren nachzubilden, vermutlich weil der Originalwert nicht so einfach zu beschaffen war.

Gruß
TSF
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#36
Hallo TSF,

vielen Dank! Ich bin froh, dass das Thema nun erledigt ist.

Ja, die Kondensatoren im 5. Bild (unten Mitte und links unten) waren falsch angelötet. Also hat jemand versucht, das Gerät zu reparieren und hat sich die Position nicht gemerkt oder notiert. Ich habe die Bauteile dann nur ersetzt. Man konnte sehen, dass schon mal etwas umgelötet wurde.

Das kann sein. Jemand (vermutlich noch bei der Produktion) wollte 30 nF nachbilden.

Viele Grüße
Andreas
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#37
Hallo liebe Forenmitglieder,

weiß jemand von Euch, wo man passende Ersatzgummiriemen für die Bandteller des Phonorex herbekommt.
Die originalen Riemen haben 5mm Stärke. Solche werden nicht bei den bekannten Quellen angeboten.

Herzlichen Dank
Andreas
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#38
Hallo Andreas!

Habe selber einige PhonoRex, bei denen die Riemen bislang halten. Ich würde es im einschlägigen Handel mal probieren, sonst evtl. bei Wittner Cinetec (per Internet) oder bei Optibelt in Höxter.
Wittner hat einige Hundert Riemen auf Lager und würde dann schauen, ob er passende hat.
Interessanter finde ich die Frage nach den Kohlen unter den Spulentellern. Wie kann man die erneuern (Wirbelstrom-Bremsen)?
Weißt Du, dass es einen offiziellen Bobby-Adapter für die PhonoRex gibt? Ich habe zwei oder drei davon, aber man braucht noch zusätzlich Teller mit ca. 25cm Durchmesser (etwa von der TFK/AEG AW II). Schwierig wird es, wenn der Bandzug beim Schalten auf Wiedergabe (von H oder P) nicht passt. Dann könnte das Band über Wickel und Bobby rutschen, und Du hast ganz schnell Bandsalat.

beste Ostergrüße

Frank B. aus B.
Klangfilm-Telefunken-Bauer
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#39
Hallo Frank,

das ist erstaunlich, da ich bisher nur von überdehnten Riemen lesen konnte. Danke für Deine Bezugsquellen. Dort konnte ich bisher leider keinen passenden Riemen finden. Herr Hewicker hat die Möglichkeit, solche Sonderanfertigungen zu liefern. Allerdings kostet ein Riemen dann etwa 20 Euro. Ich werde sie dort bestellen.
Mein älteres Gerät hat diese graphitgetränkten Filze, die neuere Version hat nur noch übliche Filze. Diese scheinen im Originalzustand zu sein. Hier im Forum steht, glaube ich, wie man die Graphitfilze selber herstellen kann.

Die Bremse ist keine Wirbelstrombremse. Der Elekromagnet presst nur die Rutschkupplung so stark zusammen (über Gummis), dass diese beim Schnellspulen die nötige Kraft übertragen kann.

Ich habe mal soche Adapter und Teller bei ebay gesehen. Die sahen original aus. Das war aber nur mein Eindruck. Ich vermute stark, dass das Phonorex auch für Wickelteller ausgelegt wurde.

Viele Grüße
Andreas
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#40
Hallo Andreas,

Du hast natürlich Recht: Das sind keine Wirbelstrombremsen, es handelt sich nur um das Prinzip. Du schreibst von graphitgetränkten Filzen. Vielleicht habe ich mich ja immer verguckt, aber für mich sehen die Gebilde aus wie dünne "Kohlescheiben".
Irgendwie will es nicht in meinen Kopf, dass Du bei einer Industriebedarf-Firma nicht an solche Riemen kommen kannst. Aber manche Riemen gibt es tatsächlich nur auf Sonderwunsch. Und 20 Euro scheint mir nicht gar so teuer, wenn er auch in Wirklichkeit nur Cent-Beträge kostet. Ich habe für einen kleinen Zahnriemen für den Bauer-Studio-Projektor um die 50 Euro bezahlt, und für einen Satz Schneidetisch-Zahnriemen rund 380 Euro. . .
Es ist halt ein Hobby, das manchmal was kostet... Und Qualität hat ihren Preis.

viele Grüße

Frank B. aus B.
Klangfilm-Telefunken-Bauer
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#41
Hallo,

nun habe ich die passenden Riemen für das Phonorex bei Herrn Hewicker bestellt. Sie kosteten auch nur 11 Euro pro Stück.
Ich habe folgende Maße genommen und bin damit sehr zufrieden:

Innendurchmesser: 136 mm
Dicke des Rundriemens: 5 mm

Diese Riemen sind nicht aus dem Standardprogramm.

Nun spult das Phonorex wieder kraftvoll um.

Ich warte nun auch noch auf die neu vulkanisierte Andruckrolle und werde weiter berichten.

Andreas
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#42
Hallo liebe Tonbandfreunde,

nach langem Herumbasteln kann ich endlich wieder vom Phonorex berichten. Die mechanischen Gleichlaufprobleme habe ich in den Griff gebracht, indem ich die Filzpfropfen mit Graphitbelag gegen massive Graphitstäbe und einem kleinen Unterlegfilz (gegen Vibrationen) erstetzt habe. Ich werde davon noch mehr berichten. Vorab kann man das schon mal am Foto sehen:

[Bild: DSC_2280.jpg]


Nun habe ich aber noch ein elektronisches Problem:

Nach längerem Betrieb (ca. eine Stunde) im Gehäuse (also nach Erwärmung) kann ich laute, tiefe "Knallgeräusche" über den Lautsprecher hören. Sie hören sich wie ein plötzliches Übersteuern an. Dabei habe ich das Gefühl, dass insgesamt die Bässe verstärkt werden, das magische Auge schlägt stärker aus. Wenn man etwas gegen das Gehäuse klopft, kann man diesen Effekt unterbrechen. Er zeigt sich dann aber wieder.
Ich habe alle Röhren der Reihe nach getauscht und kann diese zumindest als Übeltäter ausschließen. Auch alle Kontakte und Lötstellen habe ich kontrolliert und abgeklopft um Wackelkontakte zu erkennen. Das war erfolglos.

HAT JEMAND VON EUCH EINE IDEE; WO ICH SPEZIELL SUCHEN SOLLTE?

Viele Grüße
Anreas
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#43
Zitat:Andreas71 postete

HAT JEMAND VON EUCH EINE IDEE; WO ICH SPEZIELL SUCHEN SOLLTE?
Mit einer solchen Idee kann ich leider nicht dienen. Aber vielleicht läßt sich die Fehlerquelle ein wenig einkreisen. Hängt die Lautstärke der Knallgeräusche von der Stellung des Lautstärkereglers ab?

Hast Du Kältespray im Haus?

Gruß
TSF
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#44
Hallo TSF,

vielen Dank für Dein nochmaliges Hilfeangebot!

Ja, die Geräusche hängen von der Stellung des Lautstärkereglers ab.

Kältespray habe ich nicht im Haus.

Viele Grüße
Andreas
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#45
Zum Kältespray fällt mir noch ein, dass nach dem Ausbau des Gerätes aus seinem Gehäuse anscheinend die Temperatur so schnell wieder sinkt, dass der Effekt kaum noch zu beobachten ist.

Andreas
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#46
Hallo Andreas,

Zitat:Andreas71 postete
Zum Kältespray fällt mir noch ein, dass nach dem Ausbau des Gerätes aus seinem Gehäuse anscheinend die Temperatur so schnell wieder sinkt, dass der Effekt kaum noch zu beobachten ist.
das macht die Fehlersuche nicht gerade einfacher. Mit Kältespray ist da wohl nichts zu machen. Vielleicht hat die umgekehrte Methode Erfolg, nämlich das gezielte Erwärmen einzelner Bauteile mit einem Warmluftgebläse. Ausprobiert habe ich so etwas allerdings selber noch nicht.


Wenn die Störgeräusche bei völlig zurückgedrehter Lautstärke verschwinden, würde ich daraus schließen, daß der Verursacher vor dem Lautstärkeregler sitzt. In Frage kämen dann alle Bauteile um die EF 40 und um die erste Triode der ECC 83, einschließlich des Lautstärkereglers selbst. Auf den Bildern in #002 sehe ich eine Tonblende, die ich im Schaltplan in #008 nirgends entdeckt habe. Also würde ich diesen Regler auch mal mit einbeziehen.

In Stellung "Halt" wird das Steuergitter der ersten Triode der ECC 83 gegen Masse kurzgeschlossen. Wenn die Geräusche auch in dieser Stellung mit gleicher Lautstärke wie in Wiedergabe zu hören sind, würde ich alles vor diesem Kurzschlußschalter ausschließen. Sind sie nicht zu hören, so käme für mich erstmal alles um die EF 40 bis zu diesem Schalter in Frage.

Soweit mal ein paar Überlegungen. Weitere Ideen habe ich im Augenblick leider nicht.

Gruß
TSF
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#47
Hallo TSF,

vielen Dank für die Tips. Ich werde mich nochmals systematisch durcharbeiten.

Kann ein defekter Folienkondensator auch so etwas bewirken? Ein Kondensator ist nämlich noch original, ansonsten sind alle ersetzt. Dieser Kondensator hat eine Abschirmung aus Metallfolie und ist etwas aufwändiger zu ersetzen.

Könnte das Problem von den zwei Dioden Si 5b rechts oben im Schaltplan stammen? Ich habe mich informiert, aber habe keinen Ersatzt für den sog. Sirutor gefunden. Könnte man ihn durch eine moderne Diode ersetzen?

Viele Grüße
Andreas
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#48
Hallo Andreas,

ein defekter Folienkondensator kann in der Tat solche Geräusche verursachen.

Was den Sirutor angeht, so kann man ihn im Prinzip durch eine moderne Diode ersetzen. Allerdings haben moderne Dioden einen recht niedrigen Eigenwiderstand in Durchlaßrichtung im Vergleich zu Dioden aus den Tagen des Phonorex. Über diesen Sirutor wird das Magische Auge angesteuert. Der Einsatz einer modernen Diode kann die Anzeige verfälschen, was dann zum Problem werden kann, wenn Du Aufnahmen machen willst. Das läßt sich allerdings korrigieren. Dazu sollte man aber am besten einen Niederfrequenz-Generator und ein Oszilloskop haben.

Um festzustellen, ob das Geräusch aus dieser Ecke der Schaltung kommt, könnte man - bevor man nach Ersatz für den Sirutor sucht - die Leitung, die von der Endröhre EL 84 zum Magischen Auge führt, auftrennen. Im Schaltplan geht es von der Anode der Endröhre über einen Kondensator von 0,1 µF und einen Widerstand von 100 kOhm in Richtung Sirutor. Wenn man ein Beinchen des Widerstands – egal welches - ablötet, ist dieser Pfad unterbrochen. Ist das Geräusch dann immer noch zu hören, würde ich vermuten, daß der Verursacher nicht in dieser Ecke sitzt.

Gruß
TSF

Edit: Beim nochmaligen Lesen von #045 kommen mir jetzt Zweifel, ob immer so ganz klar ist, was ich mit "vor" oder "hinter" diesem oder jenem Bauteil meine. Ich lese den Schaltplan von links nach rechts. "Vor" bedeutet also "links von", "nach" bedeutet "rechts von", bezogen auf die Position im Plan. Smile Im Zweifelsfall bitte einfach nachfragen, gerne auch per PM.
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