27.04.2004, 22:59
Ganz allgemeingehalten möchte ich einige Aspekte zu o.g. Thema als Diskussionsgrundlage anbieten.
Wir kennen Rund-, Flach- und Vierkantriemen, Zahnriemen, Federpeesen, Flechtschnur aus verschiedensten Materialien als die hauptsächlichsten Kraftübertragungselemente bei den meisten Bandmaschinen. Einmotorer sind unbedingt darauf angewiesen, Dreimotorer können gänzlich darauf verzichten.
Theoretisch kann man eine einmotorige Maschine kpl. ohne Riemen bauen, wenn man einen Capstanmotor einsetzt von dessen Schwungmasse über zwei Reibradgetriebe die Antriebe der Wickeldorne Energie erhalten. Das Zählwerk kann sinnvollerweise direkt vom Band betrieben werden. Praktisch wäre so ein Konzept aber als Murks abzutun - mit einer Ausnahme: dem Zählwerkdirekt-antrieb. Widmen wir uns also dem klassischen Riemengetriebe.
Antriebskonzepte die ohne eine Spannrolle bzw. Verschiebe- oder Schwenkmöglichkeit des Motors arbeiten wollen wir als Gruppe 1 bezeichnen.
Konstruktionen mit einer der genannten Verstellmöglichkeiten werden somit der Gruppe 2 zugeordnet.
Riemen der Gruppe 1 m ü s s e n immer aus homogenem Material mit einer bestimmten Dehnbarkeit bestehen.
Riemen der Gruppe 2 k ö n n e n aus dehnbarem homogenen oder aus nahezu undehnbarem Verbundmaterial sein.
Zur Gruppe1: Der klassische Riemen ist der Rund- oder Vierkantriemen aus einer Gummimischung. Solange das Gerät +/- regelmäßig benutzt wird hat so ein Riemen eine erstaunliche Lebensdauer. Wehe aber, die Maschine wird für ein paar Jahre ins Regal gestellt - dann gibt der Riemen meist auf. Er ist i.d.R. partiell versprödet. Kein Problem, wenn man die exakte Riemengröße aus den Herstellerunterlagen kennt aber was, wenn die Maße unbekannt sind?
Die korrekte Handelsbezeichnung von Rundriemen nennt ihren theoretischen Innendurchmesser x der Stärke, dem Materialdurchmesser. Letzteres ist kein Problem aber wie kann man den exakten Innendurchmesser ermitteln?
Ist das Altteil kpl. vorhanden wird es aufgeschnitten und die Gesamtlänge in mm festgestellt; dividiert durch 3,14 ergibt einen annähernd brauchbaren Wert. Ich rate dringend davon ab von diesem Wert pauschal 10% abzuziehen! Das kann bei sehr langen Riemen richtig sein, je kürzer die Gummischnur aber ist umso kritischer wird es jetzt für den Antrieb. Schlimmstenfalls riskiert man den Motortod.
Von dem errechneten Durchmesser ausgehend kommen zwei bis drei Ring-größen die jeweils 2 bis 5mm kleiner sind in die nähere Auswahl. Und dann wird, mit dem größten beginnend, das Laufwerk auf alle Funktionen, Geräusche, Vibrationen, Motorstrom und Temperatur ausgiebig getestet, danach alles kpl. Zusammengebaut. Wird ein 24h Dauerlauf problemlos durchgestanden ist die Riemengröße richtig. Auf dem Chassis oder der Abdeckung ist der beste Platz um die ermittelte Riemengröße für die Nachwelt zu notieren. Außerdem gibt es ja noch das Zentrale Riemen- und Andruckrollenregister!
Es gibt Riemenstärken, die ich nicht ohne weiteres beschaffen kann. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder es gelingt mit dem nächststärkeren und etwas längeren Gummi oder es muß eine Federpeese herhalten. Die kann aus alten Simmeringen leicht beschafft werden. So ein Ding hat den unschätzbaren Vorteil daß es beliebig kürzbar und mit seinesgleichen ebenso verlängerbar ist. Somit für Testzwecke prädestiniert. Da diese Federn eine Stärke haben welche meist geringer ist als diejenige der originalen Gummis passen sie prima in die Spurrillen aller Seilscheiben hinein. Es mag etwas fummelig sein, hat aber einen Riesenvorteil: die offene Feder kann einfach überall durchgeschoben werden ohne etwas demontieren zu müssen wie das beim Endlosgummi dann oft der Fall ist. Durch kürzen tastet man sich schrittweise an das optimale Maß heran. Dieses ist dann erreicht, wenn die Feder überall glatt anliegt ohne gestreckt zu sein, d.h. der Zug darf nur so groß sein daß die einzelnen Windungen noch vollkommen aneinander liegen. Das ist u.U. recht langwierig liefert aber die besten Resultate. Jetzt wird die Feder so ausgebaut wie es bei einem Riemenwechsel abgehen würde (keinesfalls darf sie auseinandergedreht werden!) und an einer Stelle eindeutig markiert. Auf einem Meßstab kann sie jetzt ohne zu dehnen abgerollt werden und aus diesem Maß wird nun der Durchmesser errechnet. Das weitere Vorgehen ist dann wie oben beschrieben.
Weiter gehts demnächst! Das soll keine Drohung sein;-)
Wir kennen Rund-, Flach- und Vierkantriemen, Zahnriemen, Federpeesen, Flechtschnur aus verschiedensten Materialien als die hauptsächlichsten Kraftübertragungselemente bei den meisten Bandmaschinen. Einmotorer sind unbedingt darauf angewiesen, Dreimotorer können gänzlich darauf verzichten.
Theoretisch kann man eine einmotorige Maschine kpl. ohne Riemen bauen, wenn man einen Capstanmotor einsetzt von dessen Schwungmasse über zwei Reibradgetriebe die Antriebe der Wickeldorne Energie erhalten. Das Zählwerk kann sinnvollerweise direkt vom Band betrieben werden. Praktisch wäre so ein Konzept aber als Murks abzutun - mit einer Ausnahme: dem Zählwerkdirekt-antrieb. Widmen wir uns also dem klassischen Riemengetriebe.
Antriebskonzepte die ohne eine Spannrolle bzw. Verschiebe- oder Schwenkmöglichkeit des Motors arbeiten wollen wir als Gruppe 1 bezeichnen.
Konstruktionen mit einer der genannten Verstellmöglichkeiten werden somit der Gruppe 2 zugeordnet.
Riemen der Gruppe 1 m ü s s e n immer aus homogenem Material mit einer bestimmten Dehnbarkeit bestehen.
Riemen der Gruppe 2 k ö n n e n aus dehnbarem homogenen oder aus nahezu undehnbarem Verbundmaterial sein.
Zur Gruppe1: Der klassische Riemen ist der Rund- oder Vierkantriemen aus einer Gummimischung. Solange das Gerät +/- regelmäßig benutzt wird hat so ein Riemen eine erstaunliche Lebensdauer. Wehe aber, die Maschine wird für ein paar Jahre ins Regal gestellt - dann gibt der Riemen meist auf. Er ist i.d.R. partiell versprödet. Kein Problem, wenn man die exakte Riemengröße aus den Herstellerunterlagen kennt aber was, wenn die Maße unbekannt sind?
Die korrekte Handelsbezeichnung von Rundriemen nennt ihren theoretischen Innendurchmesser x der Stärke, dem Materialdurchmesser. Letzteres ist kein Problem aber wie kann man den exakten Innendurchmesser ermitteln?
Ist das Altteil kpl. vorhanden wird es aufgeschnitten und die Gesamtlänge in mm festgestellt; dividiert durch 3,14 ergibt einen annähernd brauchbaren Wert. Ich rate dringend davon ab von diesem Wert pauschal 10% abzuziehen! Das kann bei sehr langen Riemen richtig sein, je kürzer die Gummischnur aber ist umso kritischer wird es jetzt für den Antrieb. Schlimmstenfalls riskiert man den Motortod.
Von dem errechneten Durchmesser ausgehend kommen zwei bis drei Ring-größen die jeweils 2 bis 5mm kleiner sind in die nähere Auswahl. Und dann wird, mit dem größten beginnend, das Laufwerk auf alle Funktionen, Geräusche, Vibrationen, Motorstrom und Temperatur ausgiebig getestet, danach alles kpl. Zusammengebaut. Wird ein 24h Dauerlauf problemlos durchgestanden ist die Riemengröße richtig. Auf dem Chassis oder der Abdeckung ist der beste Platz um die ermittelte Riemengröße für die Nachwelt zu notieren. Außerdem gibt es ja noch das Zentrale Riemen- und Andruckrollenregister!
Es gibt Riemenstärken, die ich nicht ohne weiteres beschaffen kann. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder es gelingt mit dem nächststärkeren und etwas längeren Gummi oder es muß eine Federpeese herhalten. Die kann aus alten Simmeringen leicht beschafft werden. So ein Ding hat den unschätzbaren Vorteil daß es beliebig kürzbar und mit seinesgleichen ebenso verlängerbar ist. Somit für Testzwecke prädestiniert. Da diese Federn eine Stärke haben welche meist geringer ist als diejenige der originalen Gummis passen sie prima in die Spurrillen aller Seilscheiben hinein. Es mag etwas fummelig sein, hat aber einen Riesenvorteil: die offene Feder kann einfach überall durchgeschoben werden ohne etwas demontieren zu müssen wie das beim Endlosgummi dann oft der Fall ist. Durch kürzen tastet man sich schrittweise an das optimale Maß heran. Dieses ist dann erreicht, wenn die Feder überall glatt anliegt ohne gestreckt zu sein, d.h. der Zug darf nur so groß sein daß die einzelnen Windungen noch vollkommen aneinander liegen. Das ist u.U. recht langwierig liefert aber die besten Resultate. Jetzt wird die Feder so ausgebaut wie es bei einem Riemenwechsel abgehen würde (keinesfalls darf sie auseinandergedreht werden!) und an einer Stelle eindeutig markiert. Auf einem Meßstab kann sie jetzt ohne zu dehnen abgerollt werden und aus diesem Maß wird nun der Durchmesser errechnet. Das weitere Vorgehen ist dann wie oben beschrieben.
Weiter gehts demnächst! Das soll keine Drohung sein;-)