WDR verkauft Bandmaschinen
#1
Hallo,wer noch Studiomaschinen will ,sollte dem Link folgen,den ich unten eingefügt habe.

http://www.wdr.de/unternehmen/technik/te...rsicht.jsp


Gruß Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#2
Schade, dass mein Platz sehr begrenzt ist... Sad

Gruß Holger
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#3
Oh,auch ein Holger aber ich kenne Dich ja aus dem Forum. Also ich hab mal ne Mail verschickt, die M-21 und die M 15- A mit Komplettaustattung hole ich mir wenn keiner will. Besser erstmal bunkern ,als das die Dinger verschrottet werden,oder nicht? Platz hab ich genug , und ein weibliches "Kriegsschiff" ist nicht in Sicht! Sind doch nur 17 km bis zum Studio.

Gruss Holgi
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#4
Guten Morgen HOLGI !

mit Deinen Worten zu sprechen, mußt Du dann aber aufpassen, nicht aus Versehen mal an ein bezauberndes MUTTERSCHIFF anzudocken, dann ist die Situation verhängnisvoll!!!
Mit der M15A machst Du mich ja kribbelig, aber leider ist es der falsche Moment.
Wenn ich jetzt irgendwo eine Tüte Euronen fände, wärs schön.
Aber die Teac...

Schönen Sonntag Dir und danke für den Hinweis

Gruß von Ralf
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#5
Seht mal was der WDR aktuell wieder alles verscherbelt. Aber ich denke ich habe genug,vielleicht will ein anderer was haben. Gruß,Holger


http://www.wdr.de/unternehmen/technik/te...rsicht.jsp
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#6
´
Zu dem Bandmaschinen, speziell M15, hat Martin sich einmal so geäußert, dass es nur noch recht ausgelutschte Exemplare sein sollen, wenn ich mich richtig erinnere.

Jedenfalls stehen die schon etliche Jahre zum Verkauf, mir scheinen € 500.- auch zu viel zu sein. Meine M15 hat ein Freund beim BR besorgt und die hat € 130.- gekostet- frisch gewartet. Der Bericht der Haustechnik lag im Fach des Netzschalters.

Aber so ein Sony Studio- DAT macht Freude, die Mechanik ist ganz anders als bei Heimgeräten.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Meine M15a ist auch vom BR (über Forumsmitglied) und hatte zwar 40K Stunden auf dem Zähler aber war 1/2 Jahr zuvor noch in der Wartung. (Aufkleber war noch drauf) Neue Köpfe hatte sie auch noch gekriegt.
Auch war der Preis deutlich unter dem des WDR. Ich hatte vorher auch schon mal beim WDR reingeschaut, aber der Preis war mir doch etwas zuviel. Bei dem Forumsmitglied habe ich dann aber ruckartig zugeschlagen. Big Grin
(manchmal werde ich halt "Größenwahnsinnig", wie Jahre vorher als ich von
elektrischen Modelleisenbahnen vom Maßstab 1:87 auf Echtdampf betriebene in M 1:10 umgestiegen bin. Smile )

Gruß
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#8
Meine M-15 A kam damals über einen Ebay Händler vom NDR nach seiner Auskunft. An der Maschine selbst konnte ich nix entdecken, dass sie von einem Radiosender kam, jedenfalls war sie gewartet, und hat ein Super Erhaltungszustand.Die vom WDR hab ich dann nicht genommen,die waren mir etwas zu teuer...Gruß, Holger
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#9
Schade, daß es beim BR keine solche Technikbörse gibt (ich hab' zumindest keine gefunden). Der wäre auch für mich erreichbar, im Gegensatz zum WDR. Allerdings sind mir die vom WDR auch zu teuer.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Der WDR scheint wohl in Sachen Second Hand Verkauf an Privat eine Ausnahme zu sein. Die meisten großen Funkhäuser geben oft ihre benutzten Gerätschaften an kleine oft auch ehrenamtliche Studios weiter. Andere wiederum veräußern ihr altes Equipment über Organisationen wie die VEBEG.

Meine M10A noch mit altem Inventaraufkleber vom saarländischem Rundfunk habe ich damals vor etwa 10 Jahren von einem kleinen teils ehrenamtlichen Tonstudio abgekauft, als dieses wiederum Nachschub in Form von Studer A81 vom Südwestfunk bekam.
Meine AEG M15A, eine ex-Deutsche Welle Maschine in perfektem Zustand mit voll ausgestatteter ENB Truhe, konnte ich sehr günstig über die VEBEG ersteigern. Die Maschine stand aber noch bei der DW in Köln und musste auch dort von mir 'deinstalliert' werden.

...tja, und nun ... eine M21 vom WDR würde wohl jetzt meine Reihe logisch fortsetzten ;-)


Viele Grüße,

Silvio
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#11
Zitat:Tonband-Ilja postete

...tja, und nun ... eine M21 vom WDR würde wohl jetzt meine Reihe logisch fortsetzten ;-)


Viele Grüße,

Silvio
Ja nun aber ran ,die M-21 steht noch zum Verkauf für 700,-€.Gruß, Holger
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#12
Der Hessische Rundfunk hat vor einiger Zeit ebenfalls einiges an analogem Aufzeichnungsgerät abgegeben. Weiterverkaufen darf man jedoch nicht, das muss man durch Unterschrift bestätigen.

Für "Geschäftemacher" also keine Option. Finde ich auch richtig. Ausserdem ist dort schon alles "abgeholzt"...

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#13
Zitat:Tonband-Ilja postete
Meine AEG M15A, eine ex-Deutsche Welle Maschine in perfektem Zustand mit voll ausgestatteter ENB Truhe, konnte ich sehr günstig über die VEBEG ersteigern. Die Maschine stand aber noch bei der DW in Köln und musste auch dort von mir 'deinstalliert' werden.
Da hast Du als Retter ein gutes Werk getan Smile Denn wie mir ein DLF-Mitarbeiter aus der Bekanntschaft sagte (der im Funkhaus nebenan von der damaligen DW arbeitete), hat die DW bei ihrem Auszug aus dem Kölner Hochhaus einen ganzen Container voll Bandmaschinen verschrottet. Sad
Könnte ich mich immer noch ein bißchen drüber aufregen... das Standardargument, daß der Erlös (vor fünf Jahren) den Verwaltungsaufwand für den Verkauf nicht wettgemacht hätte, würde ich keinem abkaufen, es sei denn, er kennt sich mit Bandmaschinen aus Wink.

Michael
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#14
Zitat:mk1967 postete
Zitat:Tonband-Ilja postete
Meine AEG M15A, eine ex-Deutsche Welle Maschine in perfektem Zustand mit voll ausgestatteter ENB Truhe, konnte ich sehr günstig über die VEBEG ersteigern. Die Maschine stand aber noch bei der DW in Köln und musste auch dort von mir 'deinstalliert' werden.
Da hast Du als Retter ein gutes Werk getan Smile Denn wie mir ein DLF-Mitarbeiter aus der Bekanntschaft sagte (der im Funkhaus nebenan von der damaligen DW arbeitete), hat die DW bei ihrem Auszug aus dem Kölner Hochhaus einen ganzen Container voll Bandmaschinen verschrottet. Sad
Könnte ich mich immer noch ein bißchen drüber aufregen... das Standardargument, daß der Erlös (vor fünf Jahren) den Verwaltungsaufwand für den Verkauf nicht wettgemacht hätte, würde ich keinem abkaufen, es sei denn, er kennt sich mit Bandmaschinen aus Wink.

Michael
Hallo Michael,

das klingt ja wirklich nach Horrorszenario...
Jedoch habe ich das (zum Glück) anders erlebt: Bei der Abholung damals (auch ca. 5 Jahre her, genau in diesem besagtem Hochhaus der DW in Köln) konnte ich noch ein nettes Gespräch mit dem technischen Leiter der Abteilung führen, ich glaube sein Name war Schimanski (nein, er spielte nicht im Tatort mit ;-) ), und er sagte mir unter anderem, daß die vielen PR99, A807 und sonstigen Maschinen, die ich dort noch sehen konnte, auch bereits alle über die Vebeg veräußert wurden und demnächst abgeholt werden sollten.
Und neben mir parkte damals auch ein größerer privater Kombi, in den ein freudestrahlender Mensch einen EMT Studioplattenspieler und weiteres Zubehör einpackte.

Ich kann daher nur hoffen, daß Du vielleicht falsche Informationen bekommen hast.
...
Was wohl aber vielleicht doch noch sein könnte, daß vielleicht die 'richtig schweren wohnzimmeruntauglichen Maschinen' wie eben die M15A in den riesigen Truhen der DW, gar nicht weiter dem Privatmann angeboten wurden. Meine M15A (mit Rechnersteuerung für automatisierten Rundfunkssendungsaublauf) hatte die Bezeichnung TM7. Und von den sicher existierenden TM6, TM5, TM4 ect. war damals nichts zu sehen. Auch, soweit ich mich erinnern kann, nicht in einer der weiteren Vebeg-Auktionen. Meine schien die einzige zu sein. Vielleicht hatte man damals eine der Maschinen als Versuch versteigert und war dann über den Erlös (sie kostete mich weniger als eine gute gebrauchte B77) so sehr enttäuscht, daß alle anderen Maschinen dieser Familie dann auf weniger aufwendiger Weise wortwörtlich entsorgt wurden...
Ist aber nur eine Vermutung, gefragt habe ich damals dummerweise nicht...
...und hoffentlich ist diese Vermutung auch falsch, denn sonst würde ich mich auch, wie Du, heute noch aufregen.


Grüße,

Silvio
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#15
Hallo Silvio,

das läßt in der Tat hoffen, was Du beobachtet hast :bier:

Wenn ich auch mal rechne, daß die DW in ihrem alten Hochhaus (glaube ich gehört zu haben) über 40 Studios hatte :oah:, dann werden all die M15A daraus vielleicht gar nicht alle in einen Container gepaßt haben Wink. (Allein bei der Minimalausstattung von drei Stück wären das über Hundert Maschinen gewesen.)

Übrigens hab ich vor Ewigkeiten mal beim Graben in der Münsteraner UB einen alten Zeitschriftenartikel von 1980 gefunden, in dem der damals gerade nagelneue Komplex von DW und DLF am Kölner Raderberggürtel als "das modernste Sendezentrum der westlichen Welt" beschrieben wurde... :respekt:

Michael
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#16
Hallo Michael,

es muß wirklich modern zugegangen sein bei der DW damals.
Wie gesagt, meine M15A hat ein sehr komplexes 'Interface' zur automatischen Steuerung via Rechneranlage und die Truhe hat sämliche Extras integriert, vom Plasma-PPM-Meter über Abhöreinrichtung bis hin zum automatisierten ANT Telcom C4. Ich habe bis jetzt noch nicht viele Maschinen-Truhen-Einheiten gesehen, die so komplett ausgestattet sind..
Hab mal 2 Bilder von meiner M15A hochgeladen...etwas dunkel zwar aber so isses nu mal im gemütlichen Studio :-)

[Bild: tm7_1.jpg]


[Bild: tm7_2.jpg]

Viele Grüße,

Silvio
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#17
Zitat:Tonband-Ilja postete
etwas dunkel zwar aber so isses nu mal im gemütlichen Studio :-)
Seeehr schön anzusehen :respekt: so muß ein Studio aussehen :bier:.

Die modernen sind so unsagbar pottenhäßlich - alles hellgrau in hellgrau, sehen von innen aus wie ein Heizungskeller, dazu gruseligste Beleuchtung. Sad
2040 oder 2050 werden die Leute hoffentlich nur noch denken: "Was haben die zwischen 2000 und 2010 für einen grottigen Geschmack gehabt!" und diesen ganzen Interieursplunder en bloc auf den Container schmeißen.

Michael
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#18
Ich denke schon, daß die Maschinen damals containerweise im Schrott gelandet sind.

Der Aufwand, auf einen Verkauf zu hoffen und zu warten, darf generell als illusorisch betrachtet werden. Es macht Arbeit, Mühe, Lagerkosten, Personalkosten und es ist zweifelhaft, ob in angemessener Zeit sich überhaupt jemand findet, der den kompletten Bestand abkauft (weil sonst entstünden ja immer noch weitere Kosten). Das sollte jeden klar sein, daß das in der Wirtschaft im großen Stil nicht funktionieren kann. Gleiches gilt bei dem Problem, eine kostenlose Abholung anzubieten. Auch hier die gleichen Probleme, dazu kommt noch, daß dann solche Räume besenrein hinterlassen werden müssen. Macht keiner. Erstens will keiner auch noch putzen, und zweitens kann derjenige nicht den großen Bandmaschinen - Bestand verkraften. Zusätzlich MUSS er ja noch ALLE weiteren Einrichtungsgegenstände des Studios abbauen und mitnehmen. Die Betonung liegt wirklich auf MUSS!

Also bleibt nur noch der Schrott, der reißt alles raus, schmeißt es in den Container und fegt anschließend den Ruam durch.

Wer immer noch so verblendet ist, und das nicht glaubt, hier die Beweisbilder, wie es zur Zeit mit der Kinotechnik im Zuge der Digitalisierung geht. Hunderte von Maschinen, die die Leute bis vor wenigen Jahren zum Preis eines ordentlichen Volkswagens neu gekauft haben, alle im Schrott, Tausende von Tellerscheiben der Langlaufeinrichtungen sieht man auch im Schrott. Die Mengen sind einfach zu groß, als das sich ein Sammler damit abmühen könnte.

Erste beiden Bilder:

Ein LKW - Auflieger voll mit Telleranlagen wird auf dem Schrottplatz angeliefert; hunderte von Konsolmaschinen stehen auf dem Schrottplatz unter freiem Himmel und warten auf die Presse

[Bild: Kinom%FCll1.jpg]

nächstes Bild:

in der Halle des Schrottplatzes gelagerte Maschinen

[Bild: Kinom%FCll2.jpg]

nächstes Bild:

Tausende von Tellerscheiben warten auf die Presse, dahinter sind die hunderte von Konsolmaschinen noch mal vor der Presse zu sehen

[Bild: Kinom%FCll3.jpg]

nächstes Bild:

Konsolmaschinen warten auf die Presse

[Bild: Kinom%FCll4.jpg]

Glaubt ihr wirklich ernsthaft, daß damals die Bandmaschinen nicht verschrottet wurden???

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
´
Na ja, wir Bandaffinen sehen das vielleicht etwas anders als der Durchschnittsmensch.

Die Sender, die zu vertretbaren Preisen Bandmaschinen angeboten haben, konnten die meiner Kenntnis nach auch loswerden. Hinzu kommt, dass Bandmaschinen auch beim Rundfunk mit handelsüblichen Bänder betreiben werden. Welcher Amateurfilmer arbeitet mit 35mm - Film?

Beim Rundfunk darf man nicht die Maßstäbe anlegen, die in einem Gewerbeunternehmen angelegt werden. Ich nehme mal an, dass diese von Martin gezeigten Geräte aus einem Kopierwerk o.ä. stammen. Die rechen knallhart und sagen, der Raum wo die Dinger stehen, kostet Geld. Je eher wir den frei bekommen, um so eher können wir ihn wirtschaftlich nutzen. Mit dem ollen Zeug verdienen wir nichts mehr, mit der neuen Technik sehr wohl - also fort mit Schaden; Schrotthändler, was gibt es für ein Kilo Mischschrott?

Der Rundfunk als Anstalt öffentlichen Rechts hat ja seine Gebührenzahler. Da kann man ganz anders vorgehen. Wobei die DW steuerfinanziert ist, sich also noch weniger Geldsorgen machen muß.

Bei der DW könnte ein Argument gewesen sein, dass die Gerätschaften mit Asbest kontaminiert sein könnten. Womöglich wollte man aus dieser Möglichkeit eventuell entstehendem Ärger aus dem Weg gehen. Das Funkhaus der DW am Raderberggürtel wurde ja grade wegen der Asbestproblematik geschlossen. Gleich nebenan habe ich dennoch noch jede Menge Material aufkaufen können, eine Führung bekommen und durfte in der Kantine zu Mittag essen.

Eine Polizeibehörde hat wegen der Elektroschrottverordnung und aus Angst, das die Entsorgung später Geld kostet, jede Menge Bandgeräte verschrottet. Darunter auch etliche sehr gute Revox A77 Koffer. Die hat ein Beamter (die Polizei, dein Freund und Helfer) jedoch retten können.

Gar so abwegig scheint mir also die Verschrottung also nicht zu sein.

Wie man mit Geld beim Rundfunk umgeht zeigt folgendes Beispiel: Angeblich hat die schon in Konkurs liegende Emtec monatelang Rundfunkbänder produziert, welche die Sender sicherheitshalber eingelagert haben, ganze Hallen voll. Irgendwann haben die gemerkt, dass digital produziert wurde - die Umstellung kam vermutlich über Nacht. Dann wurden die Bänder palettenweise für einen Bruchteil des Einstandspreises verramscht. Das die Digitalisierung kommen würde, stand schon in den 1990er Jahren fest - ein privatwirtschaftliches Unternehmen hätte mit Sicherheit nicht den Bandbedarf für Jahre eingelagert.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#20
Kann Zelluloid nur zustimmen. Ein Verkauf von alten Geräten ist betriebswirtschaftlich wenig sinnvoll. Der zu betreibende Aufwand (z.B. bei ebay) ist einfach zu groß und steht in keinem Verhältnis zum Erlös, der nicht planbar ist.

Aufgrund der technischen Entwicklung sind in unseren Studios auch immer wieder Umbauten nötig und langjährig bewährte Technik wird voll funktionsfähig außer Dienst gestellt. Die Frage, was mit dem alten Krempel geschehen soll, stellt sich immer wieder. Außerdem erscheint mir der Markt gesättigt mit Altgeräten ...

Vor einigen Wochen haben wir dann nach fast drei Jahren der Einlagerung ein ca. 15 Jahre altes 19"-Knürr-Rack bei ebay eingestellt: Glastüre, voll schallgedämpft, zwei Meter in der Höhe, 80 cm in der Tiefe. Kostenpunkt damals 5.000 €. Sah aus wie neu. Wurde damals aufgestellt, Maschinen 'rein und dann wieder abgebaut. Bei ebay erzielten wir einen Erlös von 115 €. Die zu leistende Arbeit ist bekannt: Fotos und Anzeige mit Text erstellen, sich mit dem Käufer treffen, ihm beim Abtransport behilflich sein. Der zeitliche Aufwand lag bei etwa zwei Stunden. Eigentlich hat man also 'drauf gezahlt. Die Verschrottung ist günstiger - vor allem zeitlich. Man muß sich um nicht viel kümmern.

Aus dem Abbau eines anderen Studios stehen bei mir seit gut zwei Jahren eine Studer A710 und eine Revox PR99 im Büro. Konnte es nicht über's Herz bringen, sie zu verschrotten (wie den Rest der Technik: Bild- und Tonmischer, Schnittsteuerung, Videorecorder etc.). Beide Maschinen wurden ca. 1985 angeschafft. Sind so gut wie nicht gelaufen, wenn es hochkommt vielleicht 100 Stunden. In einem Videoschnittplatz dienten sie nur für eine eventuelle Zuspielung im Audiobereich. Sehen aus wie neu. Pure Sentimentalität hindert mich daran, sie zu entsorgen.

Vieles von dem, was in einem Forum wie diesem gesammelt wird, ist betriebswirtschaftlich wie technisch gesehen tatsächlich Schrott, den man durchaus mögen kann ... In einem anderen Forum (in dem speziellen, wo man ohne Anmeldung nicht mitlesen darf) löste diese meine Benennung vor einigen Jahren einen mächtigen Streit aus. Mir unverständlich, denn: das ist ein Fakt.

Übrigens: Bei der DW in Bonn stehen aktuell noch ca. 10 Bandmaschinen bereit für die Überspielung von bandgestützten Archivaufnahmen in das digitale Archiv. Überspielt wird nicht systematisch, sondern auf Zuruf: Wenn ein Autor altes Audiomaterial braucht, wird eine Bandmaschine angeworfen. In vier Überspielstudios stehen jeweils zwei bis drei Bandmaschinen: nur Telefunken-Gerätschaften, eine Studer A816 ist als neueres Gerät vertreten.

... und jetzt bitte weiter zum Thema.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#21
Ich muß kurz noch intervenieren:

@Frank: Die verschrotteten Maschinen stammen nicht aus einem Kopierwerk (was sollten die auch mit der Menge), sondern aus den Kinos im ganzen Land. Ich brauche das nicht zu mutmaßen, ich weiß das.

Auch wenn die Bilder aus Amerika sind (was der Fachmann anhand der hier unbekannten Maschinentypen erkennt), geht das gleiche Spielchen auch inzwischen in Deutschland so. SO und nicht anders!

Alles im Schrott! Auf den Bildern sind größere Millionenwerte zu sehen. Alles Schrott!

Das werden alle hier im Forum, die beruflich oder privat mit Film zu tun haben, so bestätigen!

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#22
Abschließend zu den Bildern und Martins Bericht nur: Confusedad: Seufz... :undnun:

Alors zum Thema zurück: Nach meiner Erfahrung, die allerdings schon sechs Jahre zurückliegt (und nicht beim WDR gemacht ist), kann man bei manchen Sendern u. U. auf dem direkten Wege weiterkommen als über so großangelegte Angebote wie auf der WDR-Seite.
Wenn man also (zumindest damals) sich über die Telefonzentrale (alle Nummern auf den entsprechenden Internetseiten) mit den Reparaturwerkstätten für Bandmaschinen verbinden ließ und das Glück hatte, an einen aufgeschlossenen Techniker zu kommen - und dort gerade ein paar Maschinen ausgesondert wurden. Vielleicht auch bei einem der zahlreichen Regionalstudios mal nachfragen - M15A gab es dort schließlich überall. Vielleicht sind ja auch heute noch einige übrig.

Das war wohlgemerkt ein völlig legaler Weg, aber die Geschichte wurde nicht so offen übers Internet abgewickelt.

Natürlich war die Gefahr nach wie vor da, an ein ausgelutschtes Exemplar zu kommen - aber man konnte auch Glück haben (ich hatte Glück), und vieles läßt sich ja nun in Eigenarbeit reparieren (vergleicht die M15A hingegen mal mit einem DAT-Rekorder, ich hab da leidvolle Erfahrungen gemacht). Richtig Probleme macht nun eigentlich nur eine meiner Maschinen, die einen Lagerschaden hat.

Michael
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#23
Zitat:Zelluloid postete
...Auch wenn die Bilder aus Amerika sind (was der Fachmann anhand der hier unbekannten Maschinentypen erkennt) ...
Auf Amerika habe ich wegen des Sattelaufliegers getippt, einmal wegen der Länge, zum Anderen weil die Achsen so nah am Ende des Fahrzeugs positioniert sind - in Europa unüblich.

Auf Kopierwerk bin ich gekommen, weil ich vermutete, dass grade dort ja die vielen Kopien für die Kinos umgespult werden müssen. Es ist eben schlecht, wenn man von der Materie keine Ahnung hat.



Wie geht denn Kino heute? DVD und Beamer statt Film und Projektor? Und wenn Projektor, gibt es für die Energiesparlampen? Ich höre lieber auf bevor das hier zerfranselt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#24
Entweder immer noch Film in 35mm:

Filmkopie in ca. 6 Akten (Rollen) angeliefert (ca. 25 bis 30 Kilo), entsprechende Start- und Endbänder abschneiden und in der korrekten Reihenfolge aneinanderkleben. Film wird meist von Telleranlage gespielt. Filmanfang innen auf Ring (sowas wie ein großer Bobby), Filmende außen. Ring wird entnommen, Einsteckeinheit eingesetzt und Film von da aus zum Projektor geführt und auf anderem Teller wieder auf Ring aufgewickelt. Vorteil: kein Rückspulen nötig, was den Film verschrammen kann.

Alternative: Spulenturm; das ist ein Gerät mit zwei großen Filmspulen.

Alternative klassisch: zwei Maschinen mit Überblendung (auf jeden Filmprojektor passen immer nur Spulen mit maximal knapp 1 Stunde Film) (mehr Film geht nur mit Regelung des Filmzuges; das hat der Projektor nicht)

Lampe: Xenon


Oder seit neuestem Digitalkino: DLP - Projektoren, Film kommt auf Festplatte und wird auf den Server überspielt, Freigabeschlüssel kommt getrennt per Email vom Verleih, erster digitaler Kinostandard 2K, mathematische Schärfe deutlich schlechter als 35mm, Bild sieht aber in der Praxis quasi genauso aus, wenn nicht sogar besser, Farbwiedergabe im Vergleich zum Analogfilm noch immer unbefriedigend.

Lampe: immer noch Xenon

Nun weißt Du grob über die komplette Kinotechnik bescheid! Smile

Und jetzt halt ich den Mund und nun bitte wieder BTT! Moderator kann auch gerne den Beitrag verschieben.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#25
Hallo Frank,

hier mein Einschub zum "zerfranseln" (Edit: der nun eigentlich überflüssig ist, da zwischenzeitlich Zelluloid kompetent geantwortet hat):

Das moderne Kino ist in allen Punkten digital. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, wo das digitale Datum herkommt. Jeder Datenträger ist möglich, eine Zuspielung des Inhalts via Internet ebenfalls - wie bei uns Zuhause. Die Projektoren spielen allerdings in einer anderen Klasse. Der Preis dürfte im gut sechsstelligen Eurobereich liegen: große Leinwände müssen bespielt werden in höchster Qualität bzgl. Kontrast- und Farbdarstellung bei einer Auflösung von 4k (sind eigentlich heute Stand der Technik) und höchster Zuverlässivkeit bei 24-Stunden-Dauerbetrieb.

Von daher geht die Digitalisierung nur langsam voran. Wer bezahlt diese hohen Investitionen? Darüber wurde und wird immer noch gestritten. In Köln sind mit eigentlich nur ein großer Kinobetreiber (CINEDOM) bekannt, der alle 13 Sääle digitalisiert hat. In der Regel laufen hier aber fast nur analoge 35mm-Kopien. Auch hier streitet man wg. Kostenbeteiligung mit den Verleihern: wenn dieser nicht preiswerter bei digitaler Kopie ist, spielt man halt eine klassische Filmkopie ...

Edit: Bzgl. Qualität möchte ich Zelluloid etwas widersprechen. Die Qualität digitaler Projektoren ist heute wirklich sehr gut. Die Kontrastdarstellung dürfte sich vom Film kaum noch unterscheiden, gleiches gilt für die Farben. Vergessen sollten wir nicht, das ja bereits die gesamte Postdoduktion (Digital Intermediate) digital erfolgt, egal auf welchem Medium gedreht wurde. In der Farbkorrektur stehen auch nur noch entsprechende farbechte Großbildprojektoren ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#26
Zitat:Olllafff postete
Edit: Bzgl. Qualität möchte ich Zelluloid etwas widersprechen. Die Qualität digitaler Projektoren ist heute wirklich sehr gut. Die Kontrastdarstellung dürfte sich vom Film kaum noch unterscheiden, gleiches gilt für die Farben. Vergessen sollten wir nicht, das ja bereits die gesamte Postdoduktion (Digital Intermediate) digital erfolgt, egal auf welchem Medium gedreht wurde. In der Farbkorrektur stehen auch nur noch entsprechende farbechte Großbildprojektoren ...
Der DCI-Farbraum ist kleiner als bei Film, auch wird der bei Film mögliche Kontrast von den Projektoren (noch) nicht erreicht. Hinzu kommen noch alte und schlechte DLP-Projektoren in 2k.
SonySRX sieht schon sehr schön aus, auch wenn etwas Kontrast fehlt.
In vielen Kinos ist aber soviel Licht von der Stufenbeleuchtung und der Notbeleuchtung auf der Bildwand, da reicht der Kontrast der SRX-Projektoren schon aus.

http://www.sony.de/biz/product/d-cinema/...0/overview

Vielleicht sollten wir mal einen Thread über Kinotechnik machen, sonst sind die anderen hier irgendwann genervt.


Gruß

96k
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#27
Den gibt's ja schon, man kann das Thema also hier fortsetzen:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=9437

Das Angebot vom Martin habe ich aber leider noch nicht wahrgenommen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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