Allgemeine Fragen zu Metallkassetten
#1
Hallo,
ich bin neu hier und hab schon vor meiner Anmeldung ein wenig hier im Forum gestöbert und oft gelesen, dass Metallkassetten (Typ IV) von der Qualität her am besten sind. Ich kenne bis jetzt nur Ferro (Type I), Chrom (Type II) und Ferrochrom (Typ III?).

Nun hab ich mir überlegt, mir evtl. auch mal eine Metallkassette zum Testen zu kaufen, nur hab ich jetzt einige offene Fragen, auf die ich noch keine Antwort finden konnte.

1. Ich besitze ein Telefunken HC3000 High Com-Kassettendeck, was aus einer Zeit stammt, wo es noch keine Metallkassetten gab (um ca. 1980 rum). Ich hab als Bandauswahl also nur die drei oben genannten Typen. Heißt das, dass ich mit dem Deck keine Metallkassetten verwenden kann/darf bzw. dass das Deck die Vorteile des Metallbandes nicht ausnutzen kann? Könnten evtl. durch die Verwendung von Metallkassetten Schäden am Deck auftreten?

2. Haben Metallkassetten wirklich einen qualitativ hohen Unterschied zu guten Chrombändern? Lohnen sich Metallkassetten gegenüber Chromkassetten?

3. Ich hab irgendwo mal gelesen, dass manche Decks Probleme beim Überspielen von bestimmten Metallkassetten haben, stimmt das?

4. Eignen sich Metallkassetten auch für die Verwendung in einem Autoradio?

Entschuldigt bitte, wenn ich einige Dinge vielleicht falsch beschrieben hab, bin noch nicht so lange in der Materie drin, wie ihr.Wink

Würde mich über hilfreiche Antworten sehr freuen.Wink

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#2
Bin kein Experte, da ich auch noch nie eine Typ IV Kassette besessen habe, daher nur soviel:

1. Dein Telefunken wird mit Typ IV nix anfangen können, vermutlich würde die Kassette noch nicht einmal ordentlich gelöscht.

2. Auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt einer unserer Kassettologen frißt:
Ich bezweifle, dass der Aufwand gerechtfertigt ist, insbesondere nicht für Kassetten für's Auto.

4. Du bräuchtest dann auch ein Autoladio mit Typ IV Entzerrung, ob's das gab weiß ich nicht - mein Becker Mexico von 1994 kann's jedenfalls nicht

Gruß, David

Edit: Aufzählung korrigiert.
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#3
Aufgrund der hohen Koerzitivkraft von "Reineisen"/Typ-IV-Kassetten, brauchst du schon ein Deck, dass ausreichend Dampf auf dem Löschkopf hat, um die Kassetten anständig löschen zu können.

Metallkassetten können indes auf Typ-II-Position/70 µs Entzerrung problemlos wiedergegeben werden.

Ob Metallkassetten lohnen, tja, da gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen. Ich erinnere mich an einen Test von Kassettendecks in der stereoplay, sieben Jahre vor deiner Geburt, in dem nicht jedem Deck die beste Qualität mit Typ IV attestiert wurde.

Metallkassetten werden leider nicht mehr neu hergestellt, daher lohnt es sich nur, wenn du günstig an Gebrauchte kommst.

Vorteile von Metallkassetten: Die Höhenaussteuerbarkeit ist besser als bei anderen Pigmenttypen. Daher ist die Gefahr geringer, bei Material mit betontem Hochtonanteil in die Bandsättigung zu geraten.
Die Koerzitivkraft ist höher, sie sind daher gegenüber Fremdmagnetfeldern etwas weniger empfindlich.

Ich habe schon lange keine Vergleiche mehr durchgeführt. Als ich vor Ja-a-hren mal XL-II mit Sony Metal XR auf einem Sony TC-K590 verglichen habe, fand ich die Metallkassette klanglich überzeugender. Das war mein Eindruck und gilt für das Deck.

Laut Friedrich Engel entfalten Metallkassetten ihre Qualität eigentlich erst unter besonderen Bedingunge, d. h. bei 120 Minuten-Kassetten oder bei Bandgeschwindigkeiten unter (sic!) 4,76 cm/s.

Vielleicht gibt ja einer unserer Kassettologen noch mehr Details preis. Auch ob er David fressen wird. Ich werde es nicht tun.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Zitat:Cassetteboy93 postete
1. Ich besitze ein Telefunken HC3000 High Com-Kassettendeck, (...) Heißt das, dass ich mit dem Deck keine Metallkassetten verwenden kann/darf bzw. dass das Deck die Vorteile des Metallbandes nicht ausnutzen kann?
Reineisencassetten werden generell mit 70 uS Entzerrung wiedergegeben. Du kannst sie also mit jedem Gerät abspielen das auch Chrom Cassetten abspielen kann.

Du kannst sie jedoch nicht aufnehmen weil Löschköpf und Aufsprechverstärker nicht stark genug sind.


Zitat:Könnten evtl. durch die Verwendung von Metallkassetten Schäden am Deck auftreten?
Nein.

Zitat:2. Haben Metallkassetten wirklich einen qualitativ hohen Unterschied zu guten Chrombändern? Lohnen sich Metallkassetten gegenüber Chromkassetten?
Kommt drauf an. Reineisenbänder rauschen mehr, sind aber höher aussteuerbar.
Wenn du wirklich bessere Ergebnisse erzielen willst brauchst du immer einen voll einmessbaren
Recorder mit NR System.
Die Preise die heute für Reineisenbänder gezahlt werden sind absoluter Wahnsinn.
Ausserdem habe ich und auch ein Bekannter beobachtet das voll ausgesteuerte Reineisenbänder zu nachträglichen Verzerrungen neigen wenn sie lange liegen. Das Zeug wurde damals verwendet weil es der erträglichste Kompromiss war als man noch keinen Digitalrecorder hatte. Heute braucht das keiner mehr.

Zitat:3. Ich hab irgendwo mal gelesen, dass manche Decks Probleme beim Überspielen von bestimmten Metallkassetten haben, stimmt das?
Klar, wenn die Mühlen nicht Reineisentauglich sind.

Zitat:4. Eignen sich Metallkassetten auch für die Verwendung in einem Autoradio?
Wenn es Chrom Entzerrung und das von dir verwendete NR kann, ja.
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#5
Zitat:Cassetteboy93 postete
4. Eignen sich Metallkassetten auch für die Verwendung in einem Autoradio?
Neben der technischen Eignung, zu der ja schon was gesagt wurde, gebe ich noch etwas anderes zu bedenken: Meines Wissens und meiner Erfahrung nach sind Reineisenbänder ziemlich empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, hohen Temperaturen und Erschütterungen. Allein deswegen würde ich sie wirklich nur für Heim-HiFi verwenden. Für mobile Einsätze bietet sich m.E. eher ein gutes Typ-I- oder ein Typ-II-Substitutband (TDK SA, Maxell XL-II, Sony UD...) an.
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#6
Zitat:timo postete
Zitat:Cassetteboy93 postete
4. Eignen sich Metallkassetten auch für die Verwendung in einem Autoradio?
Neben der technischen Eignung, zu der ja schon was gesagt wurde, gebe ich noch etwas anderes zu bedenken: Meines Wissens und meiner Erfahrung nach sind Reineisenbänder ziemlich empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, hohen Temperaturen und Erschütterungen. Allein deswegen würde ich sie wirklich nur für Heim-HiFi verwenden. Für mobile Einsätze bietet sich m.E. eher ein gutes Typ-I- oder ein Typ-II-Substitutband (TDK SA, Maxell XL-II, Sony UD...) an.
Solche Nachteile konnte ich bei Typ IV eigentlich noch nicht feststellen, allerdings kann ich mich im bezug auf Langzeiterfahrung nur über TDK, Thats und BASF äußern.
Die Bänder klingen nach über 25 Jahren immer noch hervorragend ohne merkliche Verluste selbst eine TDK MA-R die auch im Auto benutzt wurde hat alle Wiedrigkeiten klaglos weggesteckt und spielt heute immer noch besser als jedes Typ II Band, Aufgenommen habe ich die ersten Metal Bänder mit einer UHER Miniport und AIWA AD-F350 danach auch mit dem AKAI GX-75.
Allerdings sind gute Typ II Bänder nicht so schlecht wie das jetzt villeicht aussieht TDK SA/X , Thats und BASF Super II / Maxima / Reference von denen ich noch sehr viele bespielte habe sind robust langlebig und liegen Klanglich dicht hinter den Reineisenbändern.

mfg
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#7
Zeitgenössische Stimmen gefällig? Wink

Das hier schrieb die Stiftung Warentest in einem HiFi-Sonderheft über die Vorstellung der "Reineisen"-Bänder bei der IFA 1979:

[Bild: File0010n.jpg]
[Bild: File0011n.jpg]

Ist der dort angekündigte 4.500-Mark-Rekorder von Tandberg :oah: eigentlich mal Wirklichkeit geworden...?

Michael
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#8
Hallo Michael,


ja dieses von Tandberg angekündigte Deck wurde verwirklicht und nannte sich TCD-440A...... kostete aber wesentlich weniger..... Ladenpreis war etwa 2300,-- DM.

Zum Thema selber......

lest Euch lieber mal diesen Thread durch, nämlich so einfach ist dies nicht wie hier angenommen wird, ...... oder doch? ;-)

Gruß
Jürgen
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#9
Hallo,

Danke für diesen interessanten Artikel! Wink

Mir drängt sich gerade eine andere Frage auf. Ich hab an vielen Stellen gelesen, dass in den That's-Kassetten EX und EM-X (beide Typ II), Metallbänder verbaut sind. Nun frage ich mich, wie das denn gehen soll. Wenn da Metallbänder drin sind, müssten sie doch eigentlich Typ IV sein, denn Typ II ist doch Chrom?

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#10
Zitat:Cassetteboy93 postete
Ich hab an vielen Stellen gelesen, dass in den That's-Kassetten EX und EM-X (beide Typ II), Metallbänder verbaut sind. Nun frage ich mich, wie das denn gehen soll. Wenn da Metallbänder drin sind, müssten sie doch eigentlich Typ IV sein, denn Typ II ist doch Chrom?
Typ II muss nicht zwingend wirklich Chromdioxid sein. Japanische Typ-II-Bänder enthalten z.B. (mit wenigen seltenen, alten Ausnahmen) kein Chromdioxid, sondern verschiedene Ersatzmaterialien.

Bei den That's EM, EM-X und EX handelt es sich wohl tatsächlich um Metallbänder, die allerdings (vermutlich für Geräte ohne Typ-IV-Position) für die Verwendung in Position II abgestimmt wurden. Ähnliches gab es auch von TDK (HX und HX-S). Hat sich aber mangels Kompatibilität zu den meisten Geräten nicht durchgesetzt.
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#11
JA es gab von That's ein sogenantes Metal Particle Band ( EX , EM-X und CD/MH) das Aufnahmen in Chrom-Position erlaubte, hinsichtlich des Bandmateriales war es ein spezielles Typ IV Band.

Auch von TDK gab es wohl sowas aber nicht in Europa nur in USA und Japan.

mfg
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#12
Hier gehen ein paar Begriffe durcheinander. Die IEC-Typklassen besagen lediglich, dass das Bandmaterial den wesentlichen Eigenschaften des jeweiligen IEC-Referenzleerbandes entsprechen muss. Ob das mit Reineisen, Eisenoxid oder Chromdioxid erreicht wird, ist nachrangig.

Ein "spezielles IEC IV-Band", das in der IEC-II-Geräteeinstellung betrieben werden soll bzw. kann, ist also eine Art Widerspruch in sich.

Die Unsicherheit dürfte damit zusammenhängen, dass das IEC-II-Referenzleerband traditionell von BASF (bzw. BASF Magnetics) gestellt wurde und es sich dabei, der Firmenmaxime entsprechend, um ein Chromdioxidband handelte. (Mit der Reference Super II hatte BASF etc. übrigens auch - zeitweise - ein Eisenoxidband in dieser Klasse.)

Bei den Eisenoxiden für IEC-II-Bänder geht es also nicht um "Ersatzware", wie hier gelegentlich durchklingt, sondern um einwandfreie Alternativen. Spätestens, seit das Rauschen dieser vorwiegend aus Japan stammenden Eisenoxid-Bänder auf das anfänglich überlegene Niveau von Chromdioxidband heruntergedrückt (also verbessert) worden war, gab es nur noch wenige Argumente, um partout auf CrO2 zu bestehen. BASF hat da mit dem grenzwertigen Wort "Chrom-Substitut" ein wenig hart auf die Werbemitteltube gedrückt, das Wort hat eben immer noch den Anklang an "minderwertiger Ersatz".

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#13
Zitat:Friedrich Engel postete
Bei den Eisenoxiden für IEC-II-Bänder geht es also nicht um "Ersatzware", wie hier gelegentlich durchklingt, sondern um einwandfreie Alternativen.
Hallo Friedrich,

"Ersatzmaterialien" meinte ich im historischen Sinne. Meines Wissens war die ursprüngliche Motivation für die Entwicklung der Typ-II-Alternativen, daß die japanischen Hersteller sich mit DuPont nicht über die Lizenzgebühren für Chromdioxid einig wurden. Insofern halte ich den Begriff in dem Zusammenhang für haltbar.

An der Qualität der Bänder wollte ich keine Zweifel äußern, im Gegenteil. Das Kassettenband meiner Wahl war mit dem TDK SA immer ein "Substitut".

Gruß,
Timo
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#14
Hallo, Smile

Um euch mal auf dem aktuellsten Stand zu halten. Ich hab eben in der Bucht eine TDK MA90 (von ca. 1990 schätze ich) für 5,50€ ersteigert.
Jetzt bin ich mal gespannt, was mein Telefunken Deck tatsächlich mit Metallbändern anfangen kann. Wenn ich das Band bespielen möchte, welche Bandwahlsorte von den Dreien (Fe, Cr, FeCr), sollte ich am besten nehmen, sodass die Chancen für eine anständige Aufnahme am höchsten sind?

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#15
Hm...
wenn dein Deck nur diese Bandsorten zur Auswahl hat:
eigentlich keine. Sad
Die Löschenergie und Vormagnetisierung reicht einfach nicht aus, um so ein Band vernünftig bespielen zu können.
Probier's aus (Position "Cr"), aber ich kann dir in etwa voraussagen, was rauskommt:
eine evtl. vorhandene alte Aufnahme wird im Hintergrund auch nach mehrmaligem Löschen noch zu hören sein, und die Neuaufnahme selbst wird leise, spitz und verzerrt klingen.
Typ IV-Bänder vertragen sich nur mit Typ IV-fähigen Geräten, die entsprechende Vorwahl heißt dann meist "Metal".
Sorry für die schlechte Nachricht, eber so isses leider Sad.

Gruß, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#16
Danke für deine Antwort, Kabelsalat! Wink
Ich bin einfach neugierig, was dabei herauskommen wird und will einfach ein bisschen rumexperimentieren. Wenn das Ergebnis wirklich so wie von dir erwartet ausfällt, werde ich für die Kassette hier im Forum bestimmt einen Abnehmer finden. Wink

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#17
´
Dieser Tage habe ich jemandem erzählt, dass ich einen Posten DAT- Cassetten bekommen habe. Er fragte, ob ich die Bänder in Cassettengehäuse transplantieren wolle. Das habe ich verneint, da eben wegen der sehr hohen Koerzitivität (121 kA/m oder 1500 Oe) diese Bänder mit herkömmlichen Geräten kaum zu löschen sind. Zudem werden Datenbänder -und bei DAT werden nun mal Daten aufgezeichnet- ganz anders ausgesteuert als analoge Aufnahmen.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es funktioniert.

Dennoch: Hat das schon jemand probiert? Rein theoretisch kann man ja ein DAT- Band in eine Cassette bringen, mechanisch paßt es, und mit Geschick bekommt man auch die Wickelkerne dran.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#18
Zitat:Frank postete
Hat das schon jemand probiert?
Also, ich hätte die Frage Deines Bekannten ähnlich verneint wie Du. Um solch eine Transplantation zu machen, müßte man, glaub ich, schon fanatischer CC-Fan sein Wink... Bei allen bekannten Macken ist für mich (der ich mich auch mit mehreren opulenten CC-Decks vergnüge und immer noch mehrere Hundert CCs hab) DAT immer noch das bei weitem schönere Medium. Wenn ich allein an die klanglichen Probleme mit meinen alten Analogkassetten denke, da helfen selbst die guten Mittelklassedecks auch nicht mehr viel...

Und die Zeit, die man für das Umfriemeln einer Handvoll DAT-Bänder bräuchte, ist wahrscheinlich teurer als das, was ein intaktes gebrauchtes DAT-Gerät kostet...

Michael
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#19
So, meine TDK MA90 ist heute mit der Post gekommen, sodass ich sie auf meinem Deck mal ausprobieren konnte.

Folgendes ist dabei rausgekommen:

Da die Kassette gebraucht war, war sie auch schon bespielt. Sie lies sich mit der Bandsorteneinstellung "Cr" auch wunderbar abspielen.
Jetzt gings ans Aufnehmen. Dazu auch wieder Bandsorte "Cr" gewählt. Zuerst hab ich mal garnichts aufgenommen, um zu gucken, ob die Kassette ordentlich gelöscht wird. Das wurde sie auch. Zwar konnte man im Hintergrund immer noch was von der alten Aufnahme hören, jedoch nicht wirklich mehr, als bei einem Typ II-Band.
Dann hab ich als Test ein paar Sekunden aus dem Radio aufgenommen. Die Aufnahme klang qualitativ hochwertig und sehr sauber. Jedoch kippte der rechte Audiokanal mal ein wenig weg.

Zumindest scheint es mit dem Telefunken HC3000 halbwegs möglich zu sein, trotz fehlender Typ IV-Unterstützung, Typ IV-Bänder zu bespielen.

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#20
Zitat:Cassetteboy93 postete
Zwar konnte man im Hintergrund immer noch was von der alten Aufnahme hören, jedoch nicht wirklich mehr, als bei einem Typ II-Band.
Dann stimmt da aber etwas nicht, denn eine Aufzeichnung sollte immer zu einem solchen Maße gelöscht sein, dass die Reste im Grundrauschen verschwinden.
Ich habe allerdings zwei oder drei (1979er?) TDK SA, die sich auf 6 oder 7 unterschiedlichen Decks nicht löschen ließen. Dies ist allerdings die spannende Ausnahme.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#21
Bei den Typ II-Bändern hör ich das nur ganz minimal, dumpf und undeutlich im Hintergrund laufen, aber nur dann, wenn ich richtig laut aufdrehe.

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#22
Eventuell dann ein Spurlagenproblem. Entweder wurde die Kassette auf einem anderen Deck bespielt oder der Löschkopf ist zum Aufnahmekopf versetzt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#23
Das mit dem Umspulen von DAT-Band in eine Compactcassette habe ich vor Jahren mal spaßeshalber ausprobiert. Das gleiche auch mit DCC-Band. In beiden Fällen war damit keine brauchbare Analogaufnahme hinzubekommen. Die Aussteuerbarkeit lag deutlcih unter 0dB, die tiefen Frequenzen fehlten ganz (subjektiv), insgesamt klang es eher nach Telefonleitung. Eigentlich kein Wunder - diese Bänder sollen ja keine großen Frequenzbereiche abdecken können, sondern möglichst fehlerfrei Nullen und Einsen aufzeichnen, die auf zwei genau definierten Frequenzen liegen.

In dem Zusammenhang wrde mich mal interessieren, wie man beim Video-8-System den Spagat hingebracht hat, daß die letzte Generation Bänder sowohl für analoge Hi8- als auch für digitale D8-Aufnahmen nutzbar waren. Bei der Datasette am C64 ging das zwar auch, aber da waren ja noch vergleichsweise niedrige Datendichten im Einsatz, daß man die Nullen und Einsen noch fast mit bloßem Ohr mitzählen konnte.

Viele Grüße,
Martin
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#24
Hallo nochmal,

Ich hab eben beim Suchen in unserem Sommerauto eine interessante Entdeckung gemacht.

In dem Wagen ist ein Blaupunkt Bremen SQR32 eingebaut, auf welchem ich eine Taste mit der Aufschrift "METAL" gefunden hab.

Wenn Typ IV- Bänder doch mit Chromentzerrung ganz normal wiedergegeben werden können, welchen Sinn bzw. Funktion hat diese Taste dann?

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#25
Das habe ich mich bei unserem Blaupunkt Bremen SQR32 auch immer gefragt! Vermutlich ein Werbegag, der sich an die eher unwissenden Käufer richtet.
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#26
Der Knopf schaltet einfach die Entzerrung auf 70 Mikrosekunden um. Damit lassen sich dann Typ II, III und IV-Cassetten korrekt abspielen. Warum davon nur "Metal" beschriftet wurde, ist tatsächlich eine Frage an die Marketingabteilung.

Viele Grüße,
Martin
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#27
Also werden ohne diese Entzerrung die Bänder mit 120 Mikrosekunden abgespielt? Btw. Ich dachte immer FeCr, also Typ III-Bänder, werden auch mit 120 Mikrosekunden-Entzerrung abgespielt.

Liebe Grüsse

Cassetteboy93
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#28
Wenn ich mich richtig erinnere, wurden in der Tat auch die FeCr-III-Bänder mit 70 Mikrosekunden abgespielt. Du kannst sie natürlich mit 120 laufen lassen, dann sind die Höhen etwas stärker betont. Bei meinen alten Dolby-B-Möhrchen ist das öfters mal ganz sinnvoll Wink.

Michael
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#29
Okay, bei Typ III kommt's darauf an, welche Entzerrung bei der Aufnahme eingestellt war. In der Praxis finden sich jede Menge Aufnahmen auf Ferrochrom-Cassetten, die mit 120 Mikrosekunden entzerrt wurden und dann natürlich auch so wiedergegeben werden sollten. Das liegt einfach daran, daß alle Recorder mit automatischer Bandsortenerkennung die FeCr-Cassetten als Typ I mißverstehen und dann mit 120 Mikrosekunden Entzerrung aufnehmen. Im Zweifel nehme ich beim Abspielen die Einstellung, die den Ohren besser gefällt.

Viele Grüße,
Martin
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#30
Zitat:Kirunavaara postete
Im Zweifel nehme ich beim Abspielen die Einstellung, die den Ohren besser gefällt.
Hallo Martin,

das tue ich eigentlich generell! Ich spiele auch einige Typ II Bänder auf 120µs ab, wenns meinen Ohren besser gefällt Smile

Gruß
Tommy
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#31
Mahlzeit.
Ich hätt da doch mal ne Frage, die mir schon lange auf den Nägeln brennt:
Woher kommen eigentlich der intensive Geruch von Reineisenbändern und deren Neigung zur Hohlkrümmung?
Ich hab zwar nicht viele Typ-IV-Bänder, aber alle zeigen ausnahmslos die genannten "Symptome".

Gibts dafür ne schlüssige Erklärung?

Grüßle, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#32
Also das mit der Krümmung passiert nicht nur bei Metal Bändern kommt auch oft bei Chromkassetten vor besonders bei den oft gespielten Exemplaren ich hab jetzt ausser der hohen Laufleistung keine Erklärung für diese Veränderung.
Nachteile in der Quallität gibts keine dadurch.

Schnüffel mal an BASF Chromdixid Kassetten die richen intensiv und unverkennbar Metal bänder sind da nicht so schlimm.

mfg
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#33
Zitat:garlock postete
Schnüffel mal an BASF Chromdixid Kassetten die richen intensiv und unverkennbar
Jaaaaa Big Grin was war das in den frühen 80ern immer ein Fest, wenn ich mal wieder eine frische, vom Taschengeld gekaufte BASF "Chromdioxid super" aufgemacht habe... Wink das hatte schon was von Schnüffeln...

Michael
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#34
Schnueffeln konnte man auch gut an Philips und PDM Chrom baender und ganz extrem roch die TDK KR !
Ich putze hier nur...
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#35
Seit ich vor mehr als einem Jahrzehnt die Hohlkrümmung bei mehreren Kassetten bemerkte, die über längere Zeit nicht ans Ende gespult gelagert wurden, habe ich alle meine "Archiv"-Kassetten an einen Anfang gespult.

Hohlkrümmigkeit gehört zu den Problemen, mit denen sich Schichtbänder quasi seit ihrer Erfindung schmücken; was seinerzeit wohl auch der Grund war, warum mit Schichtseite außen gewickelt wurde, so waren die Wickel stabiler als mit Schichtseite innen.
Daaamals war der Grund, dass die Schichtseite wegen des darin enthaltenen magnetischen Pigmentes weniger Lösungsmittel als die Trägerschicht enthielt, und daher beim Trocknen stärker schrumpfte.
Ich halte es nicht für vollkommen abwegig, dass ähnliche Gründe Bänder hohlkrümmig werden lassen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt, dass also bei einem Kassettenband die Magnetschicht wie eine vorgespannte Feder wirkt, die das Band zusammenziehen kann. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob diese Vermutung richtig ist.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#36
@niels:
OK, aber die Wölbung geht ja nun genau in die andere Richtung...
Also, die Bandkanten wölben sich in Richtung Trägerseite.
In Bezug auf deine Beschreibung drückt die Magnetschicht das Band auseinander. Wink
Aber das war schon im Neuzustand so, wenn ich mich recht erinnere. Ist schon ne Weile her, als ich meine letzten *neuen* Typ-IV-Bänder gekauft hab, Ende der 90er vom Taschengeld. Big Grin
Waren zwei TDK MA 90 und eine BASF TP IV.

Ja, Chromdioxid duftet auch herrlich, Smile aber ich persönlich empfand den Geruch von Reineisenbändern immer als etwas stärker...
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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