Heute 29.11.11 / 22.05 Uhr Original Wolfen
#1
Für die meisten sicherlich interessant, auch wenn's nicht ausschliesslich über Senkel geht:

MDR // Di., 29.11. 11 22:05 Uhr 45 min

Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik

Wolfen bei Bitterfeld: alte Hallen aus der Blütezeit der 20er-Jahre, vereinzelte renovierte Industriearchitektur, ein Kulturhaus, verblichene Logos, ein Museum mit gewienerten Original-Maschinen, Plattenbaukomplexe, Industriebrachen. Kaum noch vorstellbar, dass hier einst einer der devisenträchtigsten Industriegiganten der DDR Tag für Tag um die Planerfüllung kämpfte. Kaum vorstellbar, dass hier einst ein Stück Weltgeschichte geschrieben wurde. 1936, damals noch unter dem Namen Agfa Wolfen, war das Filmwerk plötzlich in aller Munde, als hier der erste große Durchbruch bei der Herstellung von Farbfilmen gelang. "Agfacolor Neu" - ein echter Paukenschlag. Der erste Farbfilm für jedermann. Die Produktion schnellte in die Höhe. 1909 auf die grüne Wiese gesetzt, avancierte die Filmfabrik in Wolfen schnell zur größten Europas.

Zu DDR-Zeiten produzierten hier 15.000 Beschäftigte, 80 Prozent davon Frauen, Farbfilme, Schwarz-Weiß-Filme, Musikkassetten, Filmbänder, Röntgenfilme, aber auch Viskose, Wurstdärme und die eigene Kantinencola. Ein DDR-Vorzeigebetrieb, der unter dem 1964 eingeführten neuen Markennamen "ORWO" (die Abkürzung von Original Wolfen) zu einem Globalplayer auf dem Weltfilmmarkt aufsteigen sollte. Die DDR-Führung investierte Werbemittel in nie gekannten Größenordnungen in die weltweite Einführung des neuen Namens für die altbewährten Filme aus Wolfen. Über 36 Millionen Valutamark standen zur Verfügung, um den Namen ORWO an jedem Punkt des Erdballs bekannt zu machen. Selbst beim Finale der Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexico hatten die DDR-Werbestrategen 30 Meter Bandenwerbung geordert. Geld schien keine Rolle zu spielen für ORWO.

Die Geschäfte liefen in der Tat nicht schlecht, aber auch nicht so gut, wie es sich viele Protagonisten der Firma gewünscht hätten. Die dringend erforderlichen Investitionen blieben aus. Bis zuletzt trug das Unternehmen schwer an der Hypothek Planwirtschaft. Neue Produkte und Entwicklungen scheiterten regelmäßig an dem Korsett der DDR-Planvorgaben. Als die Mauer fiel, schöpften viele ORWO-Mitarbeiter wieder Hoffnung und träumten von einem neuen Aufbruch. Der Werbeleiter Lothar Schwarz startete 1991 für ORWO als erster ostdeutscher Betrieb eine Werbekampagne. Der Slogan: Ein scharfes Stück Film aus Sachsen-Anhalt. Neue Verpackungen, neue Farben. Ein Investor fand sich jedoch nicht. 1992 begann der Abriss.
Gruß von

Rüdiger
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#2
Danke für den Hinweis,ich sehe es mir an,obwohl die Hütte kenne ich auch von damals,musste da mal Lehrgänge machen. Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#3
Kann das jemand aufzeichnen? Oder wenigstens, sobald verfügbar, hier verlinken?
Ich empfange hier leider nach 20 Uhr kein MDR mehr Sad (Doppelbelegung hier im analogen Kabelnetz).

Merci villmol
Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#4
Hallo hier ist der Link, ungefähr 2 Stunden nach Austrahlung ,ist die Sendung im Internet verfügbar...Gruß,Holger

http://www.mdr.de/mediathek/index.html
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#5
Gibt´s auch als DVD überall im Handel zu kaufen, sowie im MDR Shop.
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#6
Ist es die Wiedertholung von dieser Sendung?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Ich bin zwar in der DDR groß geworden, aber für mich war es ein Schock, und ein Paradebeispiel dessen, wie nach alter DDR –Manier ,Stimmung gegen den Westen, und unseren amerikanischen Freunden gemacht wurde. Technisch =Null! Der „Böse Amerikaner“ Formel- Klau, Kodak…und Strafeinfuhrzölle gegen die ach so liebe DDR! Die „Böse“ Leverkusener Agfa die Abwerbung betrieben hat, und Menschen in den Westen lockte. Der „böse Kapitalismus „der am Ende dafür sorgte ,dass alles den Bach runterging. Das ist Kalter Krieg vom feinsten. Ich hab abgeschalten, und war sauer. Um den Abend noch zu retten, hab ich mir eine Videocassette rausgeholt, und von den „bösen“ Amerikanern einen Western mit John Wayne angesehen…war besser glaubt mir...Gruß, Holger
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#8
Also mit anderen Worten: "Nix verpasst"?
Kann die Sendung in der Mediathek eh nicht finden...
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#9
Sorry ,falscher Thread!
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

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#10
Zitat:niels postete
Ist es die Wiedertholung von dieser Sendung?

niels
Ja, es ist eine Wiederholung dieser Sendung gewesen. Dieses Mal aber ohne die störende Laufschrift-Eigenwerbung des MDR.

Ich schließe mich den Kritiken sowohl in diesem Beitragsfaden als auch in dem von Dir verlinkten Thema an.
Zusätzlich merke ich an, dass man von Tonband- oder Kassettenproduktion gar nichts sah oder hörte. Es ging rein nur um die Filmproduktion. Enttäuschend für die Tonbandfreunde.
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