warum eigentlich Alu Spulen
#1
Hallo Profis...

Warum benutzen eigentlich so viele Tonbandmaschinen Eigner Alu Spulen und keine Plastikspulen?

Die Plastikspulen sind doch deutlich leichter, günstiger und Motorenschonender wegen des Gewichts und eiern nicht so wie die Alus....

erhellt mein nicht-wissen...

gruß
Harry
WWW,schallplattendarmstadt.de
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#2
´
Aluspulen sehen "edler" aus und es gibt sie in vielen Farben. So viel schwerer oder gar motorentötender als Kunststoffspulen sind sie nicht. Es gibt soweit mir bekannt auch keine nachweislich durch Aluspulen oder NAB- Studioadapter beschädigteLager oder Motoren. Die Konstrukteure berücksichtigen das bei der Dimensionierung der Lager.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Stand nicht auch mal die Behauptung im Raum, Magnetband würde sich auf Aluspulen weniger stark statisch aufladen? Ich meine, jemand vertrat hier im Forum sogar mal die Ansicht, man dürfte rückseitenbeschichtete Bandsorten überhaupt nicht auf Kunststoffspulen verwenden.
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#4
Auf die Gefahr hin, falsch zu liegen, würde ich sagen, daß die Alus von Anfang an in das Gesamtdesign der Maschine einbezogen wurden.
Ist für mich also eine "Ansichts-Sache", Du kannst mit den Aluspulen Deine Maschine optisch sehr verändern und aufhübschen.
Dieser Möglichkeiten kann auch ich mich nicht entziehen und hab mir auch mal Speichenspulen gekauft.

Allerdings benutze ich lieber Plastikspulen, wenn ich Popbänder aufnehme. Dann spule ich tausendmal vor und zurück, wiederhole wegen perfektem Anfang und Ende oft die Aufnahme.
Ich denke, daß man bei solchem Verfahren die Motoren ganz schön quält, hat man da schon Alus drauf.

Sitzen die Titel dann auf der Bandstelle, wo sie hin sollten, gönne ich mir für die schöne Optik wieder die Aluspulen.

Ralf (Un-Profi)
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#5
Ich habe mich vor einiger Zeit von fast allen Aluspulen getrennt und bin auf Kunststoff bzw. Offenwickel umgestiegen.
Was mich am meisten an den Alus genervt hat waren die NAB Adapter, da hat einfach immer was geklappert und es war jedesmal ein gepfriemel die Spulen auf die Dinger zu kriegen. Der einfach Dreizack gefällt mir da wesentlich besser und mir für einen deutlich zweistelligen Betrag andere NAB Adapter als die Revox/BASF zuzulegen hab ich einfach nicht eingesehen.
Für das Geld das mir jemand für die leeren Aluspulen bezahlt hab konnte ich mir einen ziemlich großen Haufen neue Bänder + einige 27er Leerspulen zulegen.

Das mit den Aluspulen sehe ich als ähnlich unsinnig wie Alufelgen am Auto.
Vielleicht fehlt mir da aber auch nur die ästhetische Ader Wink.
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#6
OFF TOPIC mal kurz...

Eine Frage hab ich, da ich gerade nach einer hübschen Maschine für mich schaue
wo ist der unterschied bei der Akai 630 d und db ?

welche ist besser die 630 oder die 650 ?

ich hätte gerne eine 4 Spur Aufnahme, Wiedergabe und 2 Spur abspielbar gibts das bei den o. genannten ?

danke...
WWW,schallplattendarmstadt.de
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#7
Zitat:David77 postete
...Das mit den Aluspulen sehe ich als ähnlich unsinnig wie Alufelgen am Auto.
Vielleicht fehlt mir da aber auch nur die ästhetische Ader Wink.
Beim Auto haben Alufelgen einen echten Vorteil: Die ungefederte Masse wird geringer, was den Fahrkomfort verbessert. Bei Lkw´s wird durch Alufelgen die mögliche Zuladung etwas erhöht.

Ich merke es bei meinem Wagen sehr deutlich , ob ich die Aluräder oder die Stahlräder fahre, es ist ruhiger.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Zitat:harry postete
OFF TOPIC mal kurz...

Eine Frage hab ich, da ich gerade nach einer hübschen Maschine für mich schaue
wo ist der unterschied bei der Akai 630 d und db ?

630 DB mit Dolby, D ohne

welche ist besser die 630 oder die 650 ?

ich hätte gerne eine 4 Spur Aufnahme, Wiedergabe und 2 Spur abspielbar gibts das bei den o. genannten ?

danke...
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#9
Zitat:reginald bull postete
Zitat:harry postete
OFF TOPIC mal kurz...

Eine Frage hab ich, da ich gerade nach einer hübschen Maschine für mich schaue
wo ist der unterschied bei der Akai 630 d und db ?

630 DB mit Dolby,630 D ohne

welche ist besser die 630 oder die 650 ?

ich hätte gerne eine 4 Spur Aufnahme, Wiedergabe und 2 Spur abspielbar gibts das bei den o. genannten ?

bei beiden nicht, es gibt eine 630 Pro, die ist nur Halbspur mit 19er + 38er speed

danke...
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#10
OT zum OT: Harry, für so ein deutliches OT eröffne doch bitte einen eigenen Thread.

Topic:

Im Heimbereich waren wohl bis zu Beginn der 70er Jahre Kunststoffspulen der Standard. [Edit] Eine gestalterische Auslegung der Geräte auf Metallspulen scheint mir erst ab diesem Zeitpunkt wahrscheinlich. [/Edit] Dann zog die Design-Masche an, Aluspulen wirkten professioneller und verbreiteten sich unter den Heimanwendern was BASF und AGFA dazu brachte, im Heimbereich Bänder mit elektrisch leitender (!) Rückseitenbeschichtung auf den Markt zu werfen. Timo hat sich oben vertan: Aluspulen laden sich auf einigen Maschinen auf (ASC, als Musterbeispiel), wenn Bänder ohne elektrisch leitende (!) Rückseitenbeschichtung verwendet werden.

Alus wiegen schon etwas mehr. Bei Unwucht mag dies die Lager tatsächlich stärker belasten. Wenn die Spulen nicht elektrisch vorgebremst werden, wird sich die zusätzliche Masse zudem in einer stärkeren Belastung der Bremsen niederschlagen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Warum Aluspulen ?

Ursprünglich hatte es mit der Qualität der Plastikspulen zu tun. Diese neigten gerne zum Verzug, so das teilweise der äußere Rand der Plastikspule am Band schliff.
Mit den ersten Aluspulen auf dem Markt, bestand das Problem nicht mehr und alle waren happy.
Später waren die Kunststoffspulen dank besserer Materialien nicht mehr so verzugfreudig und den Aluspulen ebenbürtig.
Heute ist es wohl eher eine Geschmackssache und eine Frage des Preises, für welche Spulen man sich entscheidet (von bauartbedingten Problemen einiger Tonbandgeräten mal abgesehen).

Viele Grüße
Michael
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#12
Zitat:niels postete
Timo hat sich oben vertan: Aluspulen laden sich auf einigen Maschinen auf (ASC, als Musterbeispiel), wenn Bänder ohne elektrisch leitende (!) Rückseitenbeschichtung verwendet werden.
Ich bin nach wie vor überzeugt, meine Variante schon mal von jemandem gehört zu haben, wobei ich mir über die physikalische Sinnhaftigkeit keine Gedanken gemacht habe.
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#13
Das mag ich gar nicht bestreiten. Widerspricht jedoch meinen Erfahrungen.

Wobei ich statische Aufladung auch von Kunststoffspulen her kenne. Nur scheint die elektrische Speicherkapazität einer Kunststoffspule nicht so groß zu sein, dass es zum Funkenflug kommt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#14
Moin,
so gesehen auch auf der 4504

[Bild: Funkenflieger%20Alu.JPG]
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#15
Aaaaaah eine Trennscheibe... Wink
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#16
Alus sehen sowohl am Auto als auch an der Bandmaschine halt am Besten aus! Nutze bei 27er Bänder ausschließlich Alus , alles was kleiner ist - Kunstoff. Da sehe ich die Horrorpreise nicht ein.
Meine TOP - Wickler:
Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
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#17
@ Timo

niels hat schon recht. Metallspulen und NICHT rückseitenbeschichtetes Band erzeugen - je nach Maschine - teilweise heftigste Überschlagsfunken beim Umspulen. Da sich diese Funken im höheren kiloVolt Bereich abspielen und meistens über den Dreizack ins innere der Maschine abgeleitet werden, sind sie auch nicht ganz harmlos. Ich weiß von Fällen -speziell bei der ASC 6xxx Serie und den Uher logic Maschinen - bei denen aufgrund heftiger Überschlagsfunken Bauteile auf den Platinen beschädigt wurden. Schnellspulende Maschine + Normales Band + Metallspule sollte also möglichst vermieden werden.

Daß auch die Bandhersteller hier im Einzelfall Optik vor Vernunft gesetzt haben, sieht man an den EE Bändern von Maxell und TDK. Diese waren im Gegensatz zu EE Bändern von BASF nicht rückseitenmattiert, wurden aber teilweise der Optik wegen auf Metallspulen ausgeliefert.
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#18
Hallo,

dazu vielleicht auch noch die Seite von Semih anschauen: http://www.makarateyp.com/images/Funken/funken1.htm.

Gruß Jens
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#19
Welche Bänder sind nun die Funkenschläger? bzw nicht Rückseitenbeschichtet vielleicht wäre hier mal eine Aufstellung hilfreich...
WWW,schallplattendarmstadt.de
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#20
Der Genauigkeit und Vollständigkeit halber habe ich oben von elektrisch leitender Rückseitenbeschichtung geschrieben. Bis auf wenige, frühe Ausnahmen (ich meine die ganz frühen LPR35 mit gelber? RSB gehören dazu) sollten alle rückseitenbeschichteten Bänder für den Heimbereich elektrisch leitend beschichtet sein, eben weil die Bänder modebedingt auf Metallspulen ausgeliefert wurden.

Im Rundfunk- und Studiobereich sollte die ursprünglich nur raue Rückseite die Wickeleigenschaften verbessern (anfänglich bei AGFA FR, meine ich mich zu erinnern). Daher sind meines Wissens und Erfahrung nach die rosa Beschichtungen von PER 525, und die weißen Beschichtungen von PER 528 oder auch ORWO Typ 106 (da war es mir zuerst aufgefallen "Hä, wieso funkt denn das?") nicht elektrisch leitend. Konstruktionsbedingt scheint bei Studiomaschinen eine gute Ableitung statischer Elektizität gegeben zu sein.
Wie es mit PES 40 (gelbe Rückseite) und LGR 40 (grüne Rückseite) aussieht, weiß ich nicht, vielleicht mache ich gleich noch einen Test.

Kurz und gut, wenn ein Band für den Heimbereich eine nicht glänzende Rückseite hat und gar etwas wie "back treated", "back coated" oder ähnliches auf der Verpackung zu lesen ist, sollte es für Metallspulen geeignet sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#21
Moin Leute,

Interessante betrachtung, ich dachte bisher immer das diese funken sich zwar bilden, da die lager aber immer irgenwie mit dem metallchassis verbindung haben, diese elektrische ladung zuverlässig nach masse abgeleitet wird.

Die 210D benötigt bei betrieb mit 18er alus deutlich länger von schnellspul nach stop wie mit kunststoff-spulen.

Allerdings kenne ich auch das problem, daß sich die kunststoff-spulen gern mal verziehen.

Die 210D liegt bei mir. Da ich ein freund von "hintergrundberieselung" bin, habe ich etliche Maxell18-180er bänder die mit 9.5cm/sec aufgenommen sind. Die neueren maxell-kunststoff spulen verziehen sich nicht soleicht, aber ältere (die rauchfarbenen) doch schon. So sind etliche (m.e. schöne) schneider spulen so verzogen, das sie deutliche berührung mit dem band haben. Sie schleifen mitunter sosoehr, daß sich das band leicht wegknickt. Sehr unschön, wie ich finde. Ein grund mag sein das die maschine im liegendbetrieb reichlich wärme nach oben abstrahlt, wo sich dann ja die spulen drehen.

So hab ich schon erlebt, daß wenn die spulen, aus vergesslichkeit, nach dem abschalten auf der warmen maschine belassen wurden, sich die spulen sosehr verzogen haben, daß ich sie anschließend nicht mehr vernünftig betreiben konnte.

Daher bin ich bei den 18-180er bändern auf alu umgestiegen, denn die spul ich nicht sondern die laufen durch. Es ensteht kein wärmestau mehr unter den spulen, da das metall die wärme besser abführen kann.

Übrigens macht die 210D diesen längeren betrieb mit 18-180er 9.5 cm/sec liegend jetzt schon bestimmt fünf jahre ohne probleme, sie wird zwar warm, aber es schadet ihr anscheinend nicht. Wobei ich sämmtliche metallplatten hinten, vorn und unten abgenommen hab, damit die wärme ungehintert entweichen kann.

Die liegende A77 hingegen wird kaum warm, selbst bei umgewickelten 18-180er auf 26er spulen, die läuft damit satte 6 stunden (halbspur, 9.5cm/sec).
Aber der optik wegen, laufen da auch alus. Oder teller, bei entsprechendem band, versteht sich.

Beste grüße,
AmImaX
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#22
So. Versuch macht kluch: Sowohl PES 40 wie LGR 40 haben mit Metallspulen auf der TC-366 Funken geschlagen.

@ AmImax: In der richtigen Kombination von UD18-180, Metallspulen und Bandmaschine kann man beim Umspulen beinahe lesen, so funkt es. Meiner Erfahrung nach neigt die GX-210D sehr wenig zur Funkenbildung mit Metallspulen.

niels
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#23
´
Wobei beim Agfa FR e.a. die Rückseite mechanisch aufgerauht wurde. Das machte bei den damals üblichen, nicht kalandrierten Schichtseiten nichts aus.

Als die Magnetitschichten immer glatter wurden, bestand die Gefahr, dass die Rückseitenprägung die Schicht beschädigt oder sich durchdrückt. Darum wich man auf gegossene RSM aus. Diese wurden mit der Zeit auch immer glatter. Heute sind die Rückseitenbeschichtungen schon fast glänzend.

In Deutschland bzw. Europa mußten zumindest die im professionellen Bereich verwendeten Bänder auch freiwickeltauglich sein, was die Bandentwickler vor Probleme stellte. Amerikanische Bandproduzenten sahen das gelassener, dort waren die Wickeleigenschaften nicht so wichtig, die RSM diente hauptsächlich der Ableitung statischer Ladungen. Und wenn es doch mal auf glatte Wickel ankam, verringerte man die lichte Innenweite der Spule und nannte das dann Präzisionsspule.

In der Tat ist bei den Rundfunkbändern PER528 und PER368 mit der weißlichen Rückseitenmattierung diese nicht leitfähig. Vielleicht, weil bei Rundfunks Spulen nicht üblich waren.

Die hellen Rückseiten der Rundfunkbänder wie rosa / pink beim 525 und später weißlich beim 528 waren gefordert, weil man die Schnittmarkierungen besser sieht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#24
Mit dem FR hast du Recht, Frank. Ich hätte präziser schreiben sollen, "nicht beschichtet, sondern nur rau."

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Moin Leute,

ber der GX-210D ist in der tat noch keine "funkerei" aufgefallen.

Beste grüße,
AmImaX
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#26
Die Rückseitenmattierung geht auf ein Patent der BASF-Mitarbeiter Robl und Merkel von 1955 zurück (DE 1101000 - keine Digitalzahl!). Zeitlich fällt das in die Entwicklungsperiode des Rundfunk- und Studiobandes LGR (so hieß das in der ersten Fertigungsperiode). Hier standen eindeutig die Wickeleigenschaften im Vordergrund, freitragende Bandwickel bekamen dank dieses zusätzlichen, kostenintensiven Fertigungsschritts deutlich bessere Wickelhärte,die geringere elektrostatische Aufladung war ein Zusatznutzen. Dass die - übrigens bedruckbare - RSM zunächst rot war, dürfte auf eine Forderung der ARD zurückgehen, die mit dieser Einfärbung eine letzte Warnung vor dem Abspielen der 38-Bänder mit 76,2 cm/s geben wollte - damals muss es im Sendekomplex noch einen Mischbetrieb mit beiden Bandgeschwindigkeiten gegeben habe. Das Rundfunk-Langspielband PES 40, gleich auf Polyesterfolie produziert, bekam mit einiger Sicherheit eine gelbe RSM, damit es sich eindeutig vom LGR bzw. dem weiterentwickelten LGR 30 P unterschied.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#27
Zitat:niels postete
Im Heimbereich waren wohl bis zu Beginn der 70er Jahre Kunststoffspulen der Standard. Eine gestalterische Auslegung der Geräte auf Metallspulen scheint mir erst ab diesem Zeitpunkt wahrscheinlich.
Nach kurzer und somit oberflächlicher Recherche läßt sich feststellen, das es bei den deutschsprachigen Produzenten wahrscheinlich Revox war, die als erste Aluspulen auf ihren Geärten zeigten, und das ab 1970. Bis 1969 sind in den Prospekten auf der A77 noch Plastikspulen zu sehen.

Es könnte sein, dass die Metallspule mit dem weltweiten Auftritt japanischer Bandmaschinen "in Mode kam". Diese mit ihren schweren, polierten, martialisch anmutenden Metallfronten sind in den mir zur Verfügung stehenden Prospekten immer nur mit Metallspulen zu sehen - und das ohne jede Einfärbung. Es mußte glänzen. Allerdings startet meine kleine Prospektsammlung erst ab 1970, aber es erscheint sehr wahrscheinlich, dass dieser Trend über Japan bzw. USA nach Europa gekommen ist.

Zitat:Ralf B. postete
... daß die Alus von Anfang an in das Gesamtdesign der Maschine einbezogen wurden.
Diese Aussage trifft ja auch unbedingt auf Kunststoffspulen zu.

[Bild: P1080385.jpg]

Speziell bei der Revox A77, auf der ja bei Revox erstmalig Metallspulen zu sehen waren, gefallen die Kunststoffspulen sehr. Die Oberflächenstruktur und Farbe dieser Plastikteile ist identisch mit der Abdeckung auf der Maschine unterhalb der Wickelteller. Revox achtete darauf, daß es vom Look her paßte.

[Bild: P1080386.jpg]

Die Aluspulen korrespondieren bei der A77 wiederum sehr gut mit mit dem Alu-Look von Dreh-Knöpfen, Tastern und vor allem der Alu-Klapp-Abdeckung über den Tonköpfen.

Revox war ja dann der erste (?), wo man aus diesem Grund die Aluspulen in verschiedenen Farben (eloxiert) auf den Markt brachte. Geräte dieser Marke waren im Frontbereich vor allem immer in schwarz-grauen Farbtönen gehalten, von daher paßten auch andere Farben ganz gut. Von den fernöstlichen Herstellern ist mir keiner bekannt, der in den Anfängen Metallspulen auch in anderen Farbtönen angeboten hätte.

Zitat:Remanenz postete
... Ursprünglich hatte es mit der Qualität der Plastikspulen zu tun. Diese neigten gerne zum Verzug, so das teilweise der äußere Rand der Plastikspule am Band schliff.
Dem muß man unbedingt zustimmen. Plastikspulen waren fast immer in irgendeiner Form zumindest leicht deformiert. Das war einer der Gründe, warum ich mit dem Kauf der A77 ab 1975 sehr oft Aluspulen einsetzte. Dieses Gerät war von Werk aus auf Metallspulen eingestellt (also auf schmale Spulen), so daß das Band immer am unteren Teller der Plastikspulen schabte. Einige meiner Bänder aus den Mittsiebziger Jahren haben deshalb beträchtliche Deformationen erlitten.

[Bild: P1080392.jpg]

Um Geld zu sparen, wurde ab 1979 bei den Spulen mit den übelsten Deformationen kurzerhand ein Bandteller abgeschliffen. Ein gewagtes Unternehmen bei einem BASF DP26, aber mit einiger Übung trotz stehender Bandmaschine praktikabel. Zumindest eine besondere Art des freitragenden Wickels. Große Spulen wurden fortan nur in der Aluausführung angeschafft.

Zitat:AmImaX postete
... das die maschine im liegendbetrieb reichlich wärme nach oben abstrahlt, wo sich dann ja die spulen drehen. ... Die liegende A77 hingegen wird kaum warm ...
Besonders bei 26er-Spulengrößen läßt sich auch bei den Revox-Geräten eine Reduktion der Wärmeentwicklung beim Einsatz von Metallspulen feststellen. Bei den direktangetriebenen Motoren sorgen diese doch für eine wesentlich besser Wärmeableitung.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#28
Über das "eiern" der Aluspulen wurde hier noch nichts berichtet, ich hab das schon oft erlebt das die Alu,s nicht rund gelaufen sind, sozusagen ein "Höhenschlag" hatten. Besonders schlimm wenn nur eine Seite der Spule nicht zentrisch ist, da ist es schon vorgekommen das die ganze Maschine beim umspulen "gewackelt" hat.

Ich Persönlich ziehe die Speichen Plastik oder Speichen Alu,s den anderen Design,s vor, aus Gewichtsgründen, man merkt das schon deutlich beim spulen.
WWW,schallplattendarmstadt.de
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#29
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Der Schlag bei Metallspulen rührt meist von schlechter Zentrierung her. Hier läßt sich Abhilfe schaffen, indem man die drei Schrauben leicht löst, dass man die Flansche verschieben kann, diese sich aber nicht ohne Druck bewegen. Dann die Flansche per Augenmaß auf dem Kern neu zentrieren und die Schrauben wieder anziehen.

Ich meine mich zu erinnern, dass Technics dunkle Spulen, so eine Art schwarz- braun hatte. Quantegy lieferte zumindest zeitweise das GP9 auf roten NAB- Spulen.

Als Kuriosum habe ich einmal für einen Kunden grüne Aluspulen geliefert. Vielleicht war es ja ein Jäger.

Posso, der Hersteller der Spulen, die ab Erscheinen der B77 geliefert wurden, hatte große Schwierigkeiten mit Verzug. Man hat mehrfach das innere Gerippe in dem nicht sichtbaren Kernbereich geändert, bis es schlußendlich für Stabilität sorgte. Teile des Problems kam auch daher, dass Revox (aus Designgründen?) auf einem neuen Material bestand und nicht das bewährte Novodur wie bei den Spulen für die A77 verwenden wollte.
Frank


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#30
Moin Leute,

das eiern der alus (ob nun groß oder klein) kenne ich auch, aber ich hab dann mal aus neugier eine zerlegt, wieder zusammengesetzt und da war es dann weg.

Frank hat recht, einmal auseinander nehmen und wieder vernünftig zusammensetzen und das "ge-eier" ist weg.

Bleibt noch der, machmal vorhandene, höhenschlag.
Einmal hatte ich glück und konnte 7 maxell 26er alus "für umme" leer mitnehmen. Die hatten fast alle einen schlimmen höhenschlag. Eine stieß dabei sogar unten am gehäuse an, wenn die auf der maschine montiert war. Anber da es metall ist lässt sich das wunderbar "rausbiegen". Es ist einwenig fingerspitzengefühl von nöten. Aber es klappt mit gezieltem druck an der aussenkannte der anderen seite fast immer. zwar nicht auf anhieb, aber nach 3-5mal sanften drücken, kontrolle und erneutem drücken geht auch der höhenschlag fast weg.

Übrigens hab ich mir, mal ein GP9 mit dieser schönen roten spule gegönnt. Zwar kann ich es mit keiner meiner maschinen ansatzweise ausreizen, aber es sieht schön aus Wink

Beste grüße,
AmImaX


Beste grüße,
AmImaX
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#31
Zitat:AmImaX postete
...mit dieser schönen roten spule gegönnt. Zwar kann ich es mit keiner meiner maschinen ansatzweise ausreizen, aber es sieht schön aus Wink...
An roten (oder andersfarbigen Spulen) herrscht glücklicherweise kein Mangel.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#32
Der Höhenschlag liegt aber nicht nur an den Aluspulen sondern oft auch an den NAB Adaptern, die die Spulen nicht richtig zentrieren.
Auf den Original Akai Adaptern haben meine "Alus" immer etwas Spiel und die gesamte Spule dadurch logischerweise eine Unwucht.
Die "Darklab" und die original Revox Adapter zentrieren ja mit dem Gummiring. 100 prozentig ist das aber auch nicht.
Dadurch ist nicht nur die Alublende der Spule unwuchtig, sondern die gesamte Spule inklusive des Bandes. Beim Spulen wirken da schon ordentliche Kräfte auf die Lager.
Bisher haben das aber alle meine Großspuler überlebt.

Klaus
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#33
War es nicht so, daß ab einer bestimmten Zeit alle Geräte mit Alu - Leerspule ausgeliefert wurden? Damit der Tonbandler gleich loslegen kann und nicht extra noch eine Leerspule kaufen muß. Das blieb auch lange Zeit die einzige Aluspule, denn man kaufte sich natürlich die günstigeren Kunststoffspulen, und ich behaupte mal, im durchschnittlichen Tonbandleben sammelten sich 20 bis 30 Kunstoffspulen und 3 oder 4 Aluspulen an. Der Durchschnittskäufer verbindet "teurer" mit "besser" aber ob es im Fall der Spulen wirklich so ist..ich denke das hat noch kein Stereomagazin getestet.
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