Moin alle zusammen...
#1
...wollte mich hier kurz mal vorstellen nachdem mir im "Tonbandgeräte/ Fragen"- Teil so engagiert geholfen wurde.

Ich betreibe ein Tonstudio, in dem ich Musik produziere/ aufnehme/ mische.
Ich startete vor ca. 10 Jahren mit einem digitalen Setup (digitales Mischpult, Harddiskrekorder). Im Laufe der Zeit kamen immer mehr analoge 19"- Geräte hinzu, mittlerweile arbeite ich hybrid, d.h. ich nehme auf dem Computer auf, mische aber auf einem Analogpult (mit weiterem Analogequipment).
Da ich diesen Weg weitergehen möchte, stehe ich kurz vor dem Kauf einer Telefunken M15A (Mitkonkurrenten waren Studer A807 und Tascam BR20),
um meine Mischungen aus dem Pult durch die Aufnahme mit dem o.g. Gerät klanglich subtil zu färben.
Weil ich im Bandmaschinenbereich Einsteiger bin, wurde ich Mitglied in diesem Forum, um mir hin und wieder mal Ratschläge von "alten Hasen" holen zu können.

Mehr Infos übers Studio+ mich über den Link.

Gruß+ guten Start in den Tag
Tom
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#2
Ich begrüße Dich ganz herzlich hier lieber Tom!
Klingt sehr interessant, was Du machst, wenn auch sehr Insider-mäßig (verstehe davon nicht viel - interessiert mich aber sehr!)
Mir geht heute morgen der Gedanke durch den Kopf, daß Du Dir für eine Entscheidung noch viel mehr Zeit lassen solltest.
Vielleicht bist Du ja beweglich und kannst Dir verschiedene Maschinen erstmal ansehen und kennenlernen.
Du willst ja ein gutes Gerät und Dich nicht wie ein Hobbytonbandler durch ebay kaufen, bis Du was Entsprechendes gefunden hast.
Beim Handling ist dann die Entscheidung meist sehr viel leichter.
Falls Du mal bei Berlin rumkreiselst, kannst Du sehr gerne M15A gucken kommen, allerdings bin ich nur ein Klassik-Sammler der seine Aufnahmen aus dem Radio holt...
Ansonsten gibts hier sehr gute Freunde, die was wert sind, auch wenn sie weit weg wohnen.

Grüße von Ralf
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#3
Hey Ralf,
vielen Dank nochmal für den netten Empfang und die Möglichkeit,
die M15A vor Ort in Aktion zu erleben.

Mit dem "mehr Zeit nehmen" magst Du richtig liegen...Hmmm

Das (für mich wichtigste) Kriterium KLANG kann ich leider im Vorfeld nicht überprüfen, denn es würde bedeuten, dass ich eine Studer und eine Telefunken in mein Studiosetup integrieren müsste, um sie miteinander zu vergleichen und zu hören, welche der beiden Geräte meine Musikmischung in die erwünschte Richtung klanglich färbt, oder anders ausgedrückt: Welches Gerät bring mich meinem Wunschsound näher. Ausserdem kenne ich den Klang meiner Lautsprecher und des Raumes, in dem sie stehen. Das macht Beurteilungen sehr einfach für mich.
Würde ich mehrere Forenmitglieder bitten, sie besuchen zu dürfen, würde ich folgende Situation vorfinden:
Verschiedene Bandmaschinen (M15A, A807) mit unterschiedlichem Bandmaterial in unterschiedlichen Räumen (Raumakustik) an unterschiedliche Verstärker+ Boxen angeschlossen....da würde es schwierig werden, den "typischen Klangcharakter" bzw. Unterschiede auszumachen.

Nach meinen "Studien" im Internet scheint es mir, dass viele Faktoren den Klang einer Bandmaschine beeinflussen: Gerätetyp, Bandart, Laufgeschwindigkeit/ Band, Vorverstärkung+Pegelaussteuerung bei der Aufnahme...
Klingt für mich nach einer spannenden Reise, auf der es vieles zu ergründen gibt, ähnlich einem Instrument, welches es zu erlernen gilt.

Bei Kriterien wie Zuverlässigkeit/ Wartungsaufwand scheint eindeutig die M15A bessere Wahl zu sein.

Ein weiteres Kriterium ist für mich (leider) das Budget. Die HiEnd Studer für mehrere Tausend Euro ist einfach zu teuer (und wäre bei mir für subtile Klangfärbung unternehmerisch eine krasse Fehlinvestition).
Glaube, die M15A ist da in ihrer Preisklasse "sehr amtlich"...

LG
Tom
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#4
Tom, auch von mir an dieser Stelle noch ein herzliches Willkommen.

Ehem.
Beide Maschinen sind keine HighEnd-Geräte sondern professionelle Studiobandmaschinen. Der Ausdruck "HighEnd" hat zumindest in diesem Forum den Ruch des Esoterischen, messtechnisch nicht begründbaren und nicht nachvollziehbaren. ("Da die Driftgeschwindigkeit der Elektronen in den Verbindungsleitungen sehr gering ist, empfehlen wir alle 24,5 Betriebsstunden einen Elektronentausch mittels batteriebasierter Gleichstromspülung.")

Studiomaschinen sollen, eingesetzt im Sinne des Erfinders, das ursprüngliche Klangereignis möglichst neutral konservieren und reproduzieren können. Von diesem Anspruch unterscheidet sich die analoge Technik nicht von der digitalen. Hinzu kommt eine ausgesprochen hohe mechanische Belastbarkeit. Schließlich sollen die Dinger ja etliche tausend Start-Stopp-Vorgänge ohne Veränderung der mechanischen Parameter über sich ergehen lassen.

Da ich nur die M15A persönlich (und nicht besonders gut) kenne, müssen andere Personen darüber urteilen, wie sehr sie dem einen und deinem Anspruch gerecht werden.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Hallo Nils,
danke.
Uppps, habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Meinte mit "HiEnd" nicht die Studer A807 oder Telefunken M15A, sondern eher so etwas wie die Studer A80:

http://schmitronicshop.de/index.php?main...ts_id=1620

Die ist unter Tonstudioleuten viel beschworen und wird auch preislich dementsprechend gehandelt. Ob sie vom Aufbau her deshalb im technischen Sinne "HiEnd" ist, vermag ich aufgrund meines Einsteigerstastus Big Grin nicht einzuschätzen (in jedem Fall wäre mir die Investition für eher subtile Klangfärbung verglichen mit der rein digitalen Aufnahme aber zu krass).
Das Thema Lineare/ Neutrale Aufnahme+ Wiedergabe hatten wir ja schon mal kurz im anderen Beitrag...
Gebe Dir da vollkommen Recht, was die Idee der Hersteller angeht.
Dennoch verfolgten ja die unterschiedlichen Hersteller auch unterschiedliche Strategien, was zu unterschiedlichsten Entwicklungen führte, die sich letztlich auch auf den Klang auswirken. Auch der Einsatz/ Umgang mit Bandmaschinen innerhalb der Musikproduktion erfolgte ja je nach Klangvision der Musiker, Produzenten und Toning. von eher konservativ (möglichst lineare Aufnahme dessen, was sich im Aufnahmeraum abspielte...z.B Klassik) bis kreativ (klangformend wie z.B Bandkompression, bewußt herbeigeführte Übersteuerungen, Änderungen im Frequenzgang, Rückwärtseffekte, Bandecho...,eher in der Rockmusik).
Allein die Laufgeschwindigkeit des Tonbandes ändert schon den Frequenzgang des Mediums....
Ich denke aber, dass die Bandmaschinenhersteller der 50iger/60iger/70iger Jahre eine ganz andere Vorstellung von Linearität/ Neutralität hatten, als wir uns das als Copy& Paste- Beeinflußte 2011 denken. Von daher...Big Grin

Gruß
Tom
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#6
Hallo Tom,

ein herzliches Willkommen im Forum.
Die ideale Bandmaschine zu finden ist nicht ganz einfach. Studer-Maschinen sind meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. Aber in der Anschaffung und im falle einer Reparatur spielen sie auch in einer anderen Liga.
Die M15a und die A80 sollen sich in Fertigungsqualität und Klang sehr ähnlich sein. (Sagt man sich).
Eine M15a gehört auch zu meinem Equipment und ich wüßte jetzt nichts, was gegen diese Maschine, bei deinem Vorhaben spricht.
Meine Telefunken stammt übrigens aus einem professionellen Tonstudio. Sie wurde dort zuletzt, zur analogen Färbung beim Mastern genutzt. Also genau das was du auch vorhast.
Um die Bandmaschine deiner Vorstellungen „als Effektgerät“ anzupassen, gibt es auch noch die Option, die Maschine in deine Klangvorstellungen einzumessen.
Das widerspricht zwar der eigentlichen Logik des Einmessen, einen linearen Klang bei einem festgelegten Pegel zu erreichen. Wäre aber in Deinem Fall sicher legitim.
Falls Du einen brauchbaren Techniker in deiner Nähe hast, dann sollte eine Anpassung in deinem Studio möglich sein.
Ich meine, es gibt auch Studer-Maschinen, wo man unterschiedliche Setups abspeichern kann, das wäre für deine Zwecke natürlich auch nicht schlecht.

Viel Spaß hier,
Grüße
Michael
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#7
Hallo Tom,

als weiteres Entscheidungskriterium, welche Maschine für dich in Frage käme, wäre vielleicht auch, wie zugänglich die Schräubchen sind, wo man die Spurlage der Tonköpfe verstellen kann. Wenn man die Köpfe etwas schräg einstellt, verändert das den Klang ebenfalls sehr schön. In Verbindung mit der richtigen Bandsorte kann man sehr kreativ an einem analogen Sound arbeiten.

Um mehr Bandecho zu bekommen, empfehle ich erstens hohe Aussteuerung und natürlich zweitens möglichst dünne Tonbänder, damit sich die Aufnahme schön durch alle Lagen durchkopieren. Du kannst es ja mal mit dünnem Dreifachspielband versuchen. Aber da so richtig große Studiomaschinen nicht für dünne Tonbänder ausgelegt sind und diese zerreißen würden, solltest Du ganz normale Heimtonbandgeräte deshalb nicht außer Acht lassen.

Zusätzliche i-Tüpfelchen für den authentischen Analogbandklang wären noch Drop-Outs und Bandrauschen. Dafür empfehle ich dir ein Gerät, wo Du die Wiedergabe-Entzerrung unabhängig von der Bandlaufgeschwindigkeit einstellen kannst. So kannst Du noch zusätzliche Frequenzbereiche anheben oder absenken, Bandrauschen etwas verstärken oder abschwächen, je nachdem, wie es dir gefällt.

Bei der Wahl der Bandsorten solltest Du unbedingt gebrauchtes Bandmaterial verwenden, die an den Rändern oben und unten schon verwellt sind. Diese Verwellung bewirkt ebenfalls einen zusätzlichen Klangeffekt und mit etwas Glück auch zusätzliche Drop-Outs.

Du siehst, es gibt allerhand zu entdecken und eigentlich hat jedes Gerät und jedes Tonband seine individuelle Lebensgeschichte und deshalb auch seinen eigenen, unverwechselbaren Klang. Probiere ruhig auch mal sehr alte Tonbänder aus den Fünfziger Jahren aus, Du wirst staunen, was das für neue Klangerlebnisse bringen wird! Wink

Gruß,
Manuel
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#8
@Manuel
Dem Tom geht es nicht um Lowfi Effekte. Sondern beim Mastern dem Endprodukt eine analoge Note zu geben.
Zumindest habe ich das so verstanden.

Grüße
Michael
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#9
Hallo Michael,

das ist mir auch klar. Big Grin So habe ich es auch verstanden.
Man könnte genau so gut vor dem Studiolautsprecher ("Monitor") ein dynamisches Mikrofon hinstellen und beim Mastern sein Endprodukt daraus beziehen. Das klingt noch viel mehr analog und wird bzw. wurde von anderen Künstlern und Bands auch so praktiziert.

Eine "analoge Note" könnte man einer Aufnahme durch 1 Mausklick mit dem entsprechenden Spezialeffekt-PlugIn verpassen. Es merkt am Ende des Tages kein Mensch, ob der "Klang" von einer Bandmaschine erzeugt, oder softwaremäßig generiert wurde. Audiomaterial läßt sich viel leichter veranalogisieren, als Videomaterial, obwohl auch das mittlerweile schon authentisch möglich ist.

Die Stärken des analogen Tonbandklanges liegen in seinen normalerweise penibel zu vermeidenden Schwächen. Ein halbwegs vernünftiges Tonbandgerät hat keinen analogen Eigenklang und "klingt" genau so steril und nüchtern, wie ein CD-/DVD-Player. Das schafft sogar ein kleines Uher Reportergerät. Erst recht schaffen es große Profibandmaschinen.

Wenn jemand schon gleich mit "Telefunken M15A", "Studer A807" und "Tascam BR20" anfängt und mit diesen Geräten eine analoge Note zu erzeugen versuchen möchte, ist das ein Widerspruch in sich. Er müßte sozusagen absichtlich LowFi-mäßige Maßnahmen ergreifen, um überhaupt etwas erreichen zu können, was seinen Zielvorgaben entspricht.

Interessant ist es allemal. Vielleicht lädt Tom eines Tages mal seine Musik im digitalen "Vorher"-Zustand und nochmal als klangmäßig analog eingefärbtes Endprodukt hoch, damit wir alle den Vorher-/Nachher-Vergleich haben.

Ich werde auch mal eine CD auf ein Grundig TK 27 kopieren und ins Netz stellen. Da habe ich analogen Tonbandklang und "warmen Röhrenklang" sogar zusammen kombiniert. DAS wird erst super "klingen"! Wink Mal sehen, ob meine Ergebnisse vielleicht sogar mit jenen von Tom mithalten können. Wir könnten einen kleinen Wettbewerb veranstalten. Der Gewinner erhält dann eine kleine Medaille "Analogiker des Jahres 2011" oder sowas.

Gruß,
Manuel
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#10
Hallo nochmal Tom,

habe auch nochmal auf Arbeit an Dich gedacht, da ist mir so in den Sinn gekommen, daß für Dich ja auch die Pitch-Controll interessant sein könnte, also eine leichte Veränderung der Bandgeschwindigkeit, die ja letztlich den Ton auch dunkler oder heller färbt.Sowas hat die 15A nicht.
Hatte den kurzen Gedanken, daß eine 2Spur ReVox für Deine Zwecke absolut ausreichend wäre.Diese B77, die ich hier jetzt stehen habe, klingt genauso gut wie die 15A (wenn nicht noch besser....), sie hat mehr Möglichkeiten zum Experimentieren, wahrscheinlich kann sie auch jemand in Hanoi reparieren(nur ich noch nicht...) und Du brauchst zum Transport keinen Möbelwagen.
Ansonsten halte ich mich raus aus dem Thema, denn die großen Studers kenne ich gar nicht.

Grüße von Ralf
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#11
Moin, Servus und Herzlich willkommen.

Wer suchet, der findet. Pitchcontrol.... jo das wärs. Ich hab leider auch keine grosse Ahnung von den grossen M's und A's.

Was soll's? Wieder ein Senkelwickler mehr... umso besser.
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#12
Vielen Dank für euer reges Interesse und eure Anregungen!
Habe dank eurer Kommentare einige Einblicke bezüglich "Klangmanipulation an der Bandmaschine" bekommen.
Michael hat es genau getroffen: "...Sondern beim Mastern dem Endprodukt eine analoge Note zu geben".

Ich bin davon überzeugt, dass es klangliche Veränderungen gibt, wenn ich die Stereomischung aus dem Mischpult auf Band spiele und gleichzeitig aus dem Ausgang der Bandmaschine im Rechner aufnehme, statt gleich im Rechner (ohne Bandm.) aufzunehmen. Der sanfte Abfall ab ca. 15- 16khz zu höheren Frequenzen hin (bei langsamer Laufgeschwindigkeit) sowie die Bandkompression sind Klangfärbungen, von denen man immer wieder hört. Tatsächlich profitieren viele "amtliche" Studioproduktionen nach wie vor von solchen o.ä. Effekten.
Da die Bandmaschine in meinem Setup eines der letzten Glieder der Signalkette sein soll und vorher "krassere" Entscheidungen bezüglich Klang wie z.B. Grundsound der Instrumente, Mikrofonierung, Abmischung usw. getroffen wurden, wäre mehr als subtile Färbung durch die Bandmaschine eher hinderlich.

@Manuel:
Wenn man die Interviews alter "Recording Engineers" wie Geoff Emerick (u.a. Beatles) oder Eddie Kramer (Hendrix, Led Zeppelin,...) liest, äußern diese Herren, dass das Aufnehmen auf Tape nicht ganz unproblematisch war, sofern man nicht Hinterband abhören konnte, da klanglich/ frequentiell Input nie gleich Output war. Nun mögen sich Bandmaschinen in den 70iger/80iger Jahren auch klanglich weiterentwickelt haben...mmmhhhh
Folgendes Szenario:
Würde ich eine Klangquelle mit einem Frequenzgang von 30hz- 15khz (z.B. Bassdrum oder E- Bass) aufnehmen, dann würde ich das, was ich am Mischpulteingang höre auch dann noch so hören, wenn ich "Play" im Computer drücke (vernünftige AD/DA- Wandler vorausgesetzt). Bei Aufnahme und Wiedergabe mit der Bandmaschine bei 76cm/s dürfte es unten herum dünner werden. Genau andersherum wärs dann ja bei sehr hochfrequenten Schallquellen und z.B. 19cm/s Laufzeit der Bandmaschine (weniger Höhen bei Hinterbandkontrolle als am Mischpulteingang).

Das wäre für mich nicht unbedingt linear..., was toll ist, denn ich möchte klangformende Eigenschaften von Geräten einsetzen um "Sound" zu produzieren. Nichts anderes tue ich, wenn ich mich bei Sänger A für einen meiner Telefunken Transistorverstärker zur Mikrofonaufnahme entscheide, bei Sänger B aber lieber
den Röhrenvorverstärker von Universal Audio nehme...
Will hier aber gar nicht so viel klugscheißern, da ich so eine Bandmaschine erst einmal benutzt habe Big Grin

Für alles andere als subtil halte ich ja noch Ausschau nach einer TK27...
Macht mehr Sinn, die dann auch entsprechend einzustellen, um dann eine Maschine zum Mastern/ subtil und die andere für krassere Effekte einzusetzen.

@Ralf:
Das wäre natürlich toll gewesen, wenn man mit der M15A auch hätte pitchen können... Ist aber kein muss, da ich solche Effekte auch mit meiner Soundkarte oder Software hinbekomme.
Die von Dir erwähnte Technik heißt VariSpeed: Man läßt das Tonband etwas schneller als "Neutral/normal üblich" laufen und nimmt die Musiker auf. Bei der Wiedergabe stellt man die ursprüngliche Geschwindigkeit wieder ein.
(Beliebter Trick vieler 70iger- Produktionen, wird auch heute noch gerne bei Gitarren- Rockproduktionen gemacht- klingt dann etwas wuchtiger).
Oftmals wurde dann noch mal der gleiche Part eines Musikers aufgenommen/ gedoppelt. Die minimalen tonalen Verstimmungen kann man gut bei vielen ABBA- Produktionen hören (z.B. diese flanger-/chorus- ähnlichen Klavierparts).

Schönen Tag euch allen noch
Tom

P.S.: Sobald die Maschine im Studio läuft, gibts Vorher/ Nachher- Bsp.,
gerne auch ein Battle mit Manuel :zunge:
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#13
Zitat:Tom F postete
Vielen Dank für euer reges Interesse und eure Anregungen!
Habe dank eurer Kommentare einige Einblicke bezüglich "Klangmanipulation an der Bandmaschine" bekommen.
Michael hat es genau getroffen: "...Sondern beim Mastern dem Endprodukt eine analoge Note zu geben".

Ich bin davon überzeugt, dass es klangliche Veränderungen gibt, wenn ich die Stereomischung aus dem Mischpult auf Band spiele und gleichzeitig aus dem Ausgang der Bandmaschine im Rechner aufnehme, statt gleich im Rechner (ohne Bandm.) aufzunehmen. Der sanfte Abfall ab ca. 15- 16khz zu höheren Frequenzen hin (bei langsamer Laufgeschwindigkeit) sowie die Bandkompression sind Klangfärbungen, von denen man immer wieder hört. Tatsächlich profitieren viele "amtliche" Studioproduktionen nach wie vor von solchen o.ä. Effekten.
Da die Bandmaschine in meinem Setup eines der letzten Glieder der Signalkette sein soll und vorher "krassere" Entscheidungen bezüglich Klang wie z.B. Grundsound der Instrumente, Mikrofonierung, Abmischung usw. getroffen wurden, wäre mehr als subtile Färbung durch die Bandmaschine eher hinderlich.

@Manuel:
Wenn man die Interviews alter "Recording Engineers" wie Geoff Emerick (u.a. Beatles) oder Eddie Kramer (Hendrix, Led Zeppelin,...) liest, äußern diese Herren, dass das Aufnehmen auf Tape nicht ganz unproblematisch war, sofern man nicht Hinterband abhören konnte, da klanglich/ frequentiell Input nie gleich Output war. Nun mögen sich Bandmaschinen in den 70iger/80iger Jahren auch klanglich weiterentwickelt haben...mmmhhhh
Folgendes Szenario:
Würde ich eine Klangquelle mit einem Frequenzgang von 30hz- 15khz (z.B. Bassdrum oder E- Bass) aufnehmen, dann würde ich das, was ich am Mischpulteingang höre auch dann noch so hören, wenn ich "Play" im Computer drücke (vernünftige AD/DA- Wandler vorausgesetzt). Bei Aufnahme und Wiedergabe mit der Bandmaschine bei 76cm/s dürfte es unten herum dünner werden. Genau andersherum wärs dann ja bei sehr hochfrequenten Schallquellen und z.B. 19cm/s Laufzeit der Bandmaschine (weniger Höhen bei Hinterbandkontrolle als am Mischpulteingang).

Das wäre für mich nicht unbedingt linear..., was toll ist, denn ich möchte klangformende Eigenschaften von Geräten einsetzen um "Sound" zu produzieren. Nichts anderes tue ich, wenn ich mich bei Sänger A für einen meiner Telefunken Transistorverstärker zur Mikrofonaufnahme entscheide, bei Sänger B aber lieber
den Röhrenvorverstärker von Universal Audio nehme...
Will hier aber gar nicht so viel klugscheißern, da ich so eine Bandmaschine erst einmal benutzt habe Big Grin

Für alles andere als subtil halte ich ja noch Ausschau nach einer TK27...
Macht mehr Sinn, die dann auch entsprechend einzustellen, um dann eine Maschine zum Mastern/ subtil und die andere für krassere Effekte einzusetzen.

@Ralf:
Das wäre natürlich toll gewesen, wenn man mit der M15A auch hätte pitchen können... Ist aber kein muss, da ich solche Effekte auch mit meiner Soundkarte oder Software hinbekomme.
Die von Dir erwähnte Technik heißt übrigens VariSpeed: Man läßt das Tonband etwas schneller als "Neutral/normal üblich" laufen und nimmt die Musiker auf. Bei der Wiedergabe stellt man die ursprüngliche Geschwindigkeit wieder ein.
(Beliebter Trick vieler 70iger- Produktionen, wird auch heute noch gerne bei Gitarren- Rockproduktionen gemacht- klingt dann etwas wuchtiger).
Oftmals wurde dann noch mal der gleiche Part eines Musikers aufgenommen/ gedoppelt. Die minimalen tonalen Verstimmungen kann man gut bei vielen ABBA- Produktionen hören (z.B. diese flanger-/chorus- ähnlichen Klavierparts).

Schönen Tag euch allen noch
Tom

P.S.: Sobald die Maschine im Studio läuft, gibts Vorher/ Nachher- Bsp.,
gerne auch ein Battle mit Manuel :zunge:
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#14
Zitat:Tom F postete
P.S.: Sobald die Maschine im Studio läuft, gibts Vorher/ Nachher- Bsp.,
gerne auch ein Battle mit Manuel :zunge:
Yesssss!!! Darauf freue ich mich jetzt schon sehr! Big Grin
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#15
Hallo Bandmaschinenfreunde,
seit knapp 2 Wochen bin ich glücklicher Telefunken M15A -Besitzer.
Hier ein paar Fotos von dem guten Stück:

http://www.soundlounge-studio.de/themen/image/

Bin sehr zufrieden. Der klangliche Unterschied zwischen dierekter Aufnahme auf Computer und "Zwischenaufnahme" auf M15A und dann auf Computer aufnehmen ist für mich (und andere "Nichtstudioleute/-musiker" bei Blindvergleich) deutlich wahrnehmbar. Nun geht es ans Testen verschiedener Bänder und deren Auswirkungen auf den Klang...Big Grin

Euch ein entspanntes Wochenende
Tom
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#16
Zitat:Tom F postete
Der klangliche Unterschied zwischen dierekter Aufnahme auf Computer und "Zwischenaufnahme" auf M15A und dann auf Computer aufnehmen ist für mich (und andere "Nichtstudioleute/-musiker" bei Blindvergleich) deutlich wahrnehmbar.
Die Maschine ist auf das verwendete Bandmaterial eingemessen?
Ich denke, es könnte sinnvoll sein, das klangliche Optimum der Maschine zu kennen, um von dort aus das Feld der Verfärbungen zu erkunden.
Dass die Maschine herauszuhören ist, glaube ich wohl, nur das "deutlich" stimmt mich bedenklich. Edit: Wobei dies freilich auch von Testprogramm abhängt. Da interessiert mich, was den an Nutzsignal dargeboten wurde und woran die Abweichung identifiziert wurde.

Edit: Schmückt schmuck!

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#17
Hey Nils,
laut Vorbesitzer schon (Emtec Per 528).
Experimentiere noch ein bißchen und werde in ein paar Tagen mal Hörbsp. mit/ohne M15A verlinken. Bei den bisherigen Versuchen bin ich mit "reichlich Pegel" auf die Maschine gegangen. Duch die Bandkompression klang das Schlagzeug etwas voller/ runder (dafür nicht ganz so perkussiv/ knackig), Gitarrenspuren gewannen an Ton/ Fülle, das Stereobild der Mischung erschien etwas räumlicher (breiter+tiefer),
etwas mehr untere Mitten, weichere Höhen im Vergleich zum reinen HD- Recording.
Ausserdem waren leisere Elemente innerhalb der Mischung deutlicher wahrzunehmen.
Interessant fand ich den "Effekt", die Maschine im 19er Tempo laufen zu lassen. Hier wirkte der Sound etwas rauer/ körniger, mit weniger Höhen.
Ist natürlich alles subjektiv...

Tom
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#18
´
Sicher ist das alles subjektiv, aber das scheint mir ja gewollt. Bedenke, dass sich mit zunehmender Bandgeschwindigkeit die Höhenaussteuerbarkeit verbessert. Darum, und weil der Frequenzumfang besonders oben sich mit sinkender Geschwindigkeit verringert, ist der beobachtete Höhenverlust normal.

Wenn Du ohne einzumessen ein SM900 versuchst, dürfte eine gut hörbare Anhebung der Höhen eintreten, auch bei 19,05 cm/s. Ob das dann nicht zu spitz, zu brillant klingt, muß probiert werden und ist natürlich Geschmackssache, also subjektiv.

Bei Bedarf könnte ich mit einer Sonderkonfektion SM900 auf AEG- Kern dienen, die sich nicht im normalen Programm von RMG findet.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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