Warum 30,45,60Min. Bänder ?

[GXNet]

Hallo in die Runde,

bei meinen Wickelversuchen

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...m=1#133761

kam mir die Frage, welche Anwendung bestimmte eigentlich die heutigen Bandlängen ? Es gibt doch sicherlich nicht so viele Typen wie mich, die Rundfunksendungen sammeln. Was ist/war der Hintergrund ?

VG
Michael

[timo]

GXNet postete
kam mir die Frage, welche Anwendung bestimmte eigentlich die heutigen Bandlängen ?

Mal so überlegt: Historisch gesehen war das Tonband ja früher bei den Machern als bei den Hörern (und Mitschneidern) von Radiosendungen im Einsatz. Möglicherweise hat die (Teil-)Stunden-Staffelung der Bandlängen da ihren Ursprung?

Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß man diese Längen einfach als die nächstliegenden verwendet hat, weil es für die häufigsten Tonband-Anwendungen eigentlich gar keine Ideal-Spielzeit gab.

[EN1RZ]

Genauso die komische Zeitangabe bei Betamax Video baender.
L750 entsprach glaub ich 3Stunden 15Minuten.
Oder bei der entwicklung der CD, das da 74min drinnen sein sollte, nach meines wissens ruehrt dieses her das ein beethoven stueck als Ganzes auf die Scheibe sollte.
Bei Tonband gibt es doch auch krumme laufzeiten von 45min.

[Frank]

´
Schon in den 1930er Jahren war das Tonband ca. 50µ dick und 1000m lang. So ist es bis zum Schluß -zumindest im Studio / Rundfunkbereich geblieben. Eventuell spielte dabei eine Rolle, dass man damals "glatte" Zahlen haben wollte, die anfänglich verwendete Bandgeschwindigkeit betrug 1m/s, was für 1000m Band einer Spielzeit von einer guten Viertelstunde entsprach.

Diese Geräte waren aber für das Wohnzimmer zu klobig, weshalb man nach dem Krieg die Spulen verkleinerte. Da nach dem 2. Weltkrieg die Entwicklung auch in den USA stattfand, wurden Zollmaße verwendet. So kam es zur 7"- Spule, die 360m Standardband (50µ) faßt, was eine Spielzeit von 30 Minuten bei 19 cm/s ergibt. Mit Einführung des 35µ- Langspielbandes konnte man 760m auf die 7" / 18cm- Spule packen und erreichte so 45 Minuten Laufzeit.

Entsprechend verhält es sich mit anderen Spulengrößen und Banddicken. Die Längen ergaben sich ganz einfach aus Banddicke und Spulendurchmesser. Hätte damals irgendwer statt 7" einen Spulendurchmesser von 8" oder einen anderen Kerndurchmesser zur Norm erhoben, sähe heute alles anders aus.

[Zelluloid]

@EN1RZ: Das mit den 74 Minuten und Beethoven stimmt. Soweit mir bekannt, hat sich Karajan dafür stark gemacht.

Gruß
Martin

[Kabelsalat]

@Frank:

Mit Einführung des 35µ- Langspielbandes konnte man 760m auf die 7" / 18cm- Spule packen und erreichte so 45 Minuten Laufzeit.

Du meinst wohl eher 540m?

[niels]

Das ganz große Rätsel: Warum werden viele 50 µm-Bänder auf 26er Spule in 762 Meter Länge angeboten?

Ganz im Ernst: 30, 45, 60 Minuten sind doch geradezu selbsterklärend.
Auf wieviele Längenangaben eines 18cm LP-Bandes kommen wir, wenn wir sammeln?

515 Meter (BASF LGS)
540 Meter (Scotch)
549 Meter (Shamrock)
550 Meter (Sony, maxell)
555 Meter (TDK)

niels

[Kabelsalat]

520 Meter (Orwo)
525 Meter (div. sowjetische Hersteller)

[Potsdamer]

Hallo,

Beethoven ist richtig, Karajan auch. Es geht um die Länge der Neunten Symphonie von Beethoven.

Gruß Kurt

[niels]

Wikipedia zieht immerhin die Möglichkeit einer modernen Legende in Betracht

http://de.wikipedia.org/wiki/Compact_Disc

und wenn man der Fußnote folgt, gelangt man dorthin:

http://www.exp-math.uni-essen.de/~immink...dstory.pdf

niels