Welcher meiner Plattenspieler taugt etwas?
#1
Hallo liebe Schallplatten Spezialisten,

wie ihr wisst mag ich Schallplatten nicht besonders. Trotz alledem habe ich noch 3 Schallplattenspieler und sogar eine Schallplatte. (Die Anderen habe ich schon verschenkt.)
Mutter hat auch noch einen Stapel klassik Platten im Schrank und falls ich die mal hören möchte, möchte ich den besten Klang rausholen. Nun habe ich schon mitgekriegt, das es sich beim Schallplatten spielen um eine komplizierte Problematik handelt. Was muss man beachten?

Hier erstmal die Geräte:
1x Technics SL 1300
1x Dual CS620Q
1x Micro Seiki (oder so ähnlich, ist im Abstellraum vergraben, ich kann jetzt nicht nachsehen.)

Alle Geräte haben Direktantrieb und bis auf diesen Micro Seiki sind alles Voll-Automaten.
Für den Technics habe ich vor langer Zeit mal ein Ortofon System OMB10 nachgekauft.

Ich habe nicht viel Geld für die Dinger ausgegeben. Ich habe sie damals, zur Zeit der CD Umstellung, für maximal 50 Mark erworben. Ich kann also die Warheit vertragen wenn sie alle nix taugen. Wink

MfG Matthias
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#2
Du brauchst ein robustes, gut zu bedienendes Gerät, das nicht Dir, sondern Deiner Mutter gefällt. Da sind der Technics und der Dual eine gute Wahl. Das OMB 10 ist kein Weltklassesystem, aber damit kannst Du sehr gut hören, so es nicht gealtert ist. Wenn das Teil im Technics eingebaut ist und noch funktioniert, bist Du praktisch fertig. Raimund hat einiges über Systeme und Justage geschrieben, falls Du basteln musst.

Den MicroSeiki kenne ich nicht, könnte den beiden anderen, wenn er in Top-Zustand ist und ein entsprechendes System hat, überlegen sein. Aber ist es wirklich das letzte Quentchen an Klang, was hier zählt? Falls Deine Mutter High-Enderin ist, wird sie Dir schon sagen, daß Du den Murks wieder abholen kannst Wink

Ich würde mit dem anfangen, was am leichtesten geht, damit der Spaß und die Freude am Vinyl bedient werden. Der Spieler, der am liebsten bedient wird, ist auch der geeignetste. Es bringt nichts, wenn das Teil super soundet aber nervt, weil er z. B. keine Endabschaltung hat oder einen ungeschickt liegenden Lift-Hebel. Die Micros haben sich m. W. immer ein bisschen nach den High-End-Gepflogenheiten orientiert. Es spricht nix dagegen, die anderen Plattenspieler auch noch flott zu machen, und dann zu tauschen.

Ich lege mich ja auch nicht auf eine Hose fest sondern wechsle ab und an Wink Und zu einem Micro um Euro 25.-- kann man wohl nur gratulieren. Hat nicht frank1.3. einen? Was ist es denn für einer genau?
Michael(F)
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#3
Der Technics und der Dual sind alles beide gute Geräte. Den Seiki da kenn ich nicht. Ich ziehe das OMB 20 dem OMB 10 vor. Ich habe auf meinem Dual CS 601 das Ortofon M 20 E, mit dem bin ich sehr zufrieden, der 601 ist aber auch etwas älter als diese Kandidaten. Sollte es mal Probleme mit Dual Spielern geben, z.B, auch mit der Automatik, kann man mich gerne Frage, ich hab hier schon ein paar Erfahrungen gemacht.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Moin Michael

Zitat:Michael Franz postete
Du brauchst ein robustes, gut zu bedienendes Gerät, das nicht Dir, sondern Deiner Mutter gefällt.
Es geht nicht um Mutter, sonden ihre Platten. Mutter hat ihren Braun Apparat der in ca. 32 Jahren einmal kaputt gegangen ist. Damals wohl High End. Über 1000DM, mit Celestion Boxen. Was anderes braucht und will sie garnicht, zumal sie dieses Teil ja bedienen kann.
Ich habe ihr noch einen CD Player geschenkt und da angeschlossen und Sie ist voll auf zufrieden.

Zitat:Den MicroSeiki kenne ich nicht, könnte den beiden anderen, wenn er in Top-Zustand ist und ein entsprechendes System hat, überlegen sein.

...

Die Micros haben sich m. W. immer ein bisschen nach den High-End-Gepflogenheiten orientiert.

...

Und zu einem Micro um Euro 25.-- kann man wohl nur gratulieren. Hat nicht frank1.3. einen? Was ist es denn für einer genau?
Ui... Wenn der so gut ist muss ich gleich mal in den Keller und kucken ob er nicht beim letzten Unwetter abgesoffen ist. Nunja, vor über 10 Jahren waren gebrauchte Plattenspieler noch günstiger.
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#5
Hallo Matthias,
Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist der Technics SL 1300 der Nachfolger der SL 1200 Baureihe und stellt damit ein sehr hochwertiges DJ Laufwerk dar. Der dürfte sich mit dem OMB 10 nicht gut vertragen.
Der Micro Seiki ist sicher ein gutes Gerät, egal welches Modell, wäre aber mit einem System wie dem OMB 10 unterfordert. Aber da hast Du ja vielleicht ein entsprechendes System drauf.
Den Dual 620 habe ich mir auch mal gekauft. So schnell wie den habe ich noch keinen Spieler weiter verkauft. Sollte das Original ULM 65 E montiert sein, ist der Dual von den ganannten Spielern aber sicher die bessere Wahl, wenn Du nur gelegentlich Platten hörst. Ansonsten kann ich das Gerät nicht empfehlen.

Solltest Du Dich aber doch noch für Schallplatten begeistern lassen, dann sieh zu, daß der Micro Seiki läuft.

Gruß Thomas
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#6
So.
Ich war jetzt im Keller.
Es ist ein Micro Seiki DD24 Direct Drive und er dreht sich noch und ist wohl noch komplett. Der Optische Zustand ist schlecht, aber das ist mir ja grundsätzlich egal. Mir fällt ein das ich sogar 60 DM dafür bezahlt habe. Er hat einen geraden Tonarm. Ist das gut oder schlecht.

MfG Matthias
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#7
Zitat:Bigtoby postete
Hallo Matthias,
Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist der Technics SL 1300 der Nachfolger der SL 1200 Baureihe und stellt damit ein sehr hochwertiges DJ Laufwerk dar.
Aha. Dieses Teil das die Hiphopper immer quälen ist ja auch von Technics, hat aber 1210 in der Typenbezeichnung. Meiner ist aber wesentlich älter. Ich schätze 70er Jahre. Steht noch National Technics drauf.
Zitat:Der dürfte sich mit dem OMB 10 nicht gut vertragen.
Aha. ist das diese Tonarmresonanz und -gewichts Problematik?
Zitat:Der Micro Seiki ist sicher ein gutes Gerät, egal welches Modell, wäre aber mit einem System wie dem OMB 10 unterfordert. Aber da hast Du ja vielleicht ein entsprechendes System drauf.
Das Originalsystem, angeblich AKG, wurde schon vom Vorbesitzer entsorgt da es keine Ersatznadeln mehr gab und gegen ein Nagaoka ersetzt. Das dürfte auch nicht mehr vorhanden sein. Ich hatte eins aus der Bastelkiste eingebaut um die Funktion zu prüfen und das ist jetzt noch drauf.

Zitat:Den Dual 620 habe ich mir auch mal gekauft. So schnell wie den habe ich noch keinen Spieler weiter verkauft. Sollte das Original ULM 65 E montiert sein, ist der Dual von den ganannten Spielern aber sicher die bessere Wahl, wenn Du nur gelegentlich Platten hörst. Ansonsten kann ich das Gerät nicht empfehlen.
Auf dem Dual ist ein Audio Technica System drauf. Das kratzt gewaltig in den Höhen.
Eine Typenbezeichnung ist ohne weiteres nicht zu erkennen.

Jetzt dachte ich immer Dual wäre so gut und Mikro Seiki ist so ein fernöstlicher Billiganbieter.
Da stelle ich mir den Krempel hin und lasse das gute Zeug vergammeln. Das kommt davon wenn man sich nicht richtig informiert.

Zitat:Solltest Du Dich aber doch noch für Schallplatten begeistern lassen, dann sieh zu, daß der Micro Seiki läuft.

Gruß Thomas
Danke, jetzt bin ich schon etwas schlauer.
Was für ein System sollte denn auf so ein Gerät drauf und was kostet das ungefähr?

MfG Matthias
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#8
=> Matze

Gib mal "Ersatznadeln" (ohne die Anführungszeichen) in die Suchmaske ein, und Du findest einen Thread über Ersatznadeln und Ersatzsysteme mit einigen Infos. Auch der Thread "Tod eines Systems" enthält passende Infos.

Wenn das AT in den Höhen kratzt, ist die Nadel kaputt. Auch für die kleine ATs gilt: Kein High-End, aber solides HiFi und garantiert kratzfrei, wenn das System in Ordnung ist. Alternative: Das AT 95 oder eine Nummer größer, aber auch das Ortofon OMB10 oder OMB20.

Wenn auch die Technics von den DJs gequält wurden und die Technics-Dreher zu DJ-Kult-Teilen geworden sind,, so waren sie doch ursprünglich als HiFi-Spieler ausgelegt. Zweckentfremdet wurden sie, weil sie so robust waren und das Laufwerk die Torturen des Scratchens überstand. Für den DJ-Betrieb kommt ein spezielles System hinein welches mit hohem Auflagegewicht gefahren wird. Das OMB10 ist ein HiFi-System. Wenn Du den Spieler ordentlich einstellst, so wirst Du mit dem OMB10 meiner Meinung nach ein ordentliches Ergebnis erzielen, was nicht heisst, daß der Spieler damit ausgereizt wäre.

O.K., wenn es um Deinen Spieltrieb geht und nicht um HiFi für Deine Mutter, dann würde ich wohl auch mit dem Micro Seiki anfangen. Schon rein aus Neugierde, der Dual und der Technics sind "übliche" Spieler, der Micro ein bisschen ein Exot.

Es gibt gerade und gebogenen Tonarme, und wie überall jeweils gute und schlechte. Ich würde aus der Form des Tonarms keine Religion machen.
Michael(F)
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#9
=> Matze

Raimund, unser Plattenspieler-Experte, scheint immer noch inaktiv zu sein. Leider kann ich ihn nicht einmal annähernd vertreten. Deswegen nur ein paar Einwürfe zu Deinen Fragen.

Beim Schneidevorgang bewegt sich der Schneidstichel von aussen auf einer geraden Linie Richtung Zentrum. Der Stichel steht immer tangential zur Rille, die er gerade schneidet. Optimal für die Abtastung der Platte ist es, wenn die Verhältnisse beim Abspielen gleich sind wie beim Schneiden. Dies führte zur Entwicklung der Tangentialplattenspieler, wo das realisiert wurde. Bekannte Modelle sind z. B. die REVOX B790 / 791 / 795, wo man dieses mechanisch anspruchsvolle Problem mit schweizer Präzision löste.

Der Drehtonarm hat einen systematischen Fehler: Er bzw. die Nadelspitze bewegt sich auf einer Kreisbahn. Die Kunst des Tonarmbaus besteht nun darin, die optimale Linie der tangentialen Abtastung möglichst genau und in einem möglichst ausgewogenen Kompromiss anzunähern. Wenn die ideale Linie von 3.00 Uhr Richtung Mitte geht, so kommt die Nadel von oben, durchquert diese Linie (erster Nulldurchgang) unterläuft sie, nähert sich von unten und durchquert sie am 2. Nulldurchgang wieder in Richtung oben.

Je länger der Tonarm, um so flacher ist der Kreis, oder anders forumliert: Umso ähnlicher ist der Kreis einer Geraden. Es gibt Maße, an denen die Nulldurchgänge liegen müssen und es gibt Winkelstellungen, die das TA-System dabei haben muss. Das ist die geometrische Justage "in der Draufsicht". Weiter gehts in der Seitenansicht und in der Frontansicht. Das System korrekt zu positionieren und auszurichten ist eine langwierige Fummelarbeit und wird mit Hilfe von diversen Schablonen und Lehren gemacht.

Wie wichtig die korrekte Einstellung in den jeweiligen Punkten ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Man erreicht in kurzer Zeit recht viel, aber der kleine Rest bis zur Glückseligkeit ist anscheinend sehr zeitraubend und kostet Nerven.

Tonabnehmer und Arm bilden ein System. Beides muss geometrisch zusammenpassen. Wenn das System hoch baut, der Arm gen Himmel guckt und dabei keine Höhenverstellung hat, so passt das nicht. Auch bilden Arm und TA ein schwingfähiges System mit Resonanzeigenschaften. Man kann durchaus aus gutem Arm und gutem System in mühseliger Filigranarbeit einen Murks zusammen bauen, der nicht klingt und nicht passt.

Elektrisch gibt es auch Probleme: MM-Systeme (Moving Magnet) haben genug Pegel und benötigen nur einen "normalen" Phono-Eingang oder einen Phono-Vorverstärker. MC-Systeme (Moving Coil) haben oft niedere Pegel und brauchen einen speziellen Eingang oder einen speziellen Phono-VV. Es gibt auch Hochpegel-MC-Systeme. Oft sind die Eingänge umschaltbar oder umrüstbar. Dann gibt es noch die DIN-Chinch-Problematik, danach kann's losgehen Wink

Die Form der Tonarme wird oft überbewertet. Einen guten, geraden Tonarm kann man sauber justieren, einen guten S-förmigen auch. Sie sind verschieden, aber ein "ist besser" oder "ist schlechter" will ich mir nicht erlauben. Die S-Tonarme waren eine Modeerscheinung, und der Technics pflegt diese Mode heute noch. Weder ist er durch den Arm anderen Plattenspielern überlegen, noch ist er deswegen schlecht.

Der Technics wurde oft mit dem legendären Shure V15 III oder V15 IV bestückt. Dieses System gibt es in der aktuellen Version V15 V, mit ca. 250.-- bis 300.-- Euro bist Du dabei. Ist ein sehr schön klingendes System mit weichem, runden, eher dunklem Klangbild.

Was unbedingt eingestellt werden muss, neben der Geometrie, ist das Auflagegewicht und das Antiskating. Für das Auflagegewicht gibt es Angaben der TA-Hersteller. Es liegt für HiFi-Systeme zwischen 1 und 2 Pond, in der Regel bei 1,3 oder 1, 5 Pond. Das Skating wird oft in Abhängigkeit von der Auflagekraft eingestellt. Perfektionisten machen das mit rillenlosen Platten (Arm darf nicht davonlaufen) bis nochmals Perfektionisten kommen und auf eine andere Meßplatte und ein Oszilloskop verweisen. Die Skalen der Dreher sind oft ungenau. Deswegen würde ich auch den Kauf einer Tonarwaage empfehlen: Die Ortofon-Waage um ca. 10.-- reicht aus.

Ach ja: Alle Justagen beginnen damit, daß Du den Plattenspieler ins Wasser stellst. Eine Dosenlibelle solltest Du Dir also anschaffen. Wenn Du Zugang zu einer Maschinenwasserwaage hast, nimm diese. Wenn der Dreher schräg steht, nützt deine ganze Justage nix.

Die Nadel der Systeme wird in der Regel mit einem Mikroskop kontrolliert - dazu hast Du wohl Zugang? Für ähnliche Fälle wurde schon das Objektiv einer Spiegelreflexkamera empfohlen. Der Tausch der Nadel lohnt oft nicht - Systeme können altern und sollten gleich mitgetauscht werden. Zumindest in der Consumer-Klasse ist das so.

Eines ist gewiss: Zur Digitaltechnik ist das eine sehr schöne Abwechslung für alle, die mal wieder mit den Händen arbeiten wollen.
Michael(F)
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#10
Hallo Matze,

vielleicht kann ich hier ein wenig Licht in das Dunkel bringen.
Deshalb zuerst ein paar Infos, soweit mir bekannt:

Technics SL 1300
Antrieb: Quartz Direktantieb
Pitch 5%
Vollautomat
Geschwindigkeiten 33 / 45
Tonarm:
Überhang 15mm
Effektive Länge 230mm
Kröpfungwinkel 21,5°
Nulldurchgänge von innen gemessen: 60 / 108 mm
VTA justierbar
Wechselbares Standart Headshell
Baujahr 75 / 78
VK 350€

Daten zum Dual findest Du hier:
http://hometown.aol.de/Alflanger/Dual%20...20data.pdf

Daten zum Micro Seiki findest Du hier:
http://www.my-micro.de/dd24.htm
Tonarm:
eff. Länge 214 mm
Überhang: 15 mm

Sehr gut zum Dual passend ist das von Thomas schon erwähnte ULM 65E, welches auch keine Wünsche offen lässt. Wenn's was besseres sein soll, musst Du schon tiefer in die Tasche greifen. Ersatznadeln für das ULM bekommst Du bei Phonophono.de

Zu dem Technics und dem Micro passt ein System mit einer Nadelnachgibigkeit um Cu 20. Das schon empfohlene Shure V15VxMR ist eine sehr gute Wahl. Wenn's etwas preiswerter sein soll, wäre da das Shure V15V-P (200€Wink zu nennen oder das Ortofon Vinylmaster Red (120€Wink oder Silver (170€Wink aus gleichnamiger Serie.

Wie Michael Franz schon schrieb ist die Justierung des Plattenspielers, des Systems und der Auflagekraft/Antiskating sind sehr wichtig und sehr genau zu machen. Wobei ich obige Reihenfolge einhalten würde.
Bei der Justierund des Plattenspielers ist darauf zu achten das dieser 1. mit dem Gehäuse im "Wasser" steht und dann der Plattenteller auch im Wasser steht. Gegebenenfalls sollte ein vorhandenes Sub/Schwingchassis nachjustiert werden. Dazu lässt sich meist die Vorspannung an den Federn verstellen.
Zur Jastierung des TAs brauchst Du folgende Daten:
Effektive Tonarmlänge, Überhang und den Kröpfungswinkel des Tonarm.
Die TA Montage erleichtert eine Schablone, die diese Werte bei der Einstellung mit einbezieht, bzw. an der Du diese Werte überprüfen kannst.

Sende mir einmal eine E-mail, da kann ich Dir eine Solche zukommen lassen.

Bei der Einstellung des TAs solltest Du sehr sorfälltig vorgehen, da die meist sehr "scharfen" Nadeln auf eine Fehlstellung sehr empfindlich reagieren mit Zischlauten und Verzerrungen. Dies kann bis zu einer Zerstörung auf Dauer Deiner Platten gehen.

Zur Einstellung der Auflagekraft solltest Du den Tonarm erst einmal in die "Schwebe" bringen und dann endsprechend der BDA TA den erforderlichen Wert der Auflagekraft einstellen.
Dies Antiskating wird erst einmal endsprechend der Auflagekraft eingestellt.
Überprüfen oder Feineinstellen kannst Du diese mit der schon von Michael erwähnten Methode.

In der Wertigkeit der drei Plattenspieler würde ich keinen Unterschied machen. Dafür sind sie sich viel zu nahe.

Gruß
Jürgen
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#11
=> Jürgen

Danke für Deine Ergänzungen. Interessant für Matze und auch Andere wäre zu wissen, was für TAs ausser den von Dir genannten sich noch eignen. Ich spiele hier auf dei Low-Cost-Produkte von AT an (95 und eines drüber) sowie die von Ortofon (OMB10 und OMB 20). Auch ein DENON wird immer wieder genannt.

Nicht jeder möchte gleich zum Start >Euro 100.-- ausgeben.

Die zentrale Frage ist doch immer wieder:
Ich habe den und den Plattenspieler, passt das das System xyz?
Michael(F)
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#12
Hallo Michael,

natürlich bin ich gerne bereit noch mehr Licht ins Dunkel zu bringen, bräuchte dazu noch einige genauere Daten, die mir bis leider nicht vor liegen aber ich versuchen werde zu eruieren.

Ich bräuchte für einen differenzierten Tip noch die Daten der Effektiven Masse aller drei Tonarme (geht leider aus den von mir gefundenen Daten nicht hervor) und ob es ein MM oder MC System sein darf.

Welche Art der Musik wird bevorzugt, ein paar Infos zum Rest der Anlage wären auch sehr hilfreich.

Ausführlicher werde ich mich heute Abend nochmals zu Wort melden.

Gruß
Jürgen
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#13
Erstmal Danke an die Antwortenden.

Die Justage scheint ja wirklich etwas für den Feinmechaniker zu sein. Da ist mir der CD-Player lieber, da braucht man maximal ein Oszilloskop zum einstellen und das auch nur wenn er nicht mehr gescheit läuft. Aber wenn die Anschaffung der Messmittel nur 10€ kostet und not tut, dann muss das wohl sein.
Die von Jürgen angegebenen Systeme sind preislich nicht gerade von Pappe. Hört man das wirklich raus? Ich meine, wenn die Plattenspieler neu so um 600 DM gelegen haben, lohnt es sich da ein Abtastsystem für den selben Preis einzubauen? Müsste da das drumrum nicht teurer sein damit sich das ganze bemerkbar macht?

Gibt es auch empfehlenswerte Systeme die günstiger sind? Wichtig ist, das es nicht so rumpelt.

Genaue Technische Daten habe ich zu den Geräten nicht.
Ich bin mir aber recht sicher das der Technics keinen Quarz PLL gesteuerten Antrieb hat.
Ausserdem hat mein Micro Seiki einen geraden Arm, es scheint also ein DD24s zu sein.
Wie erkenne ich ob im Dual noch das Original drinn ist?


Als Verstärker käme der B250 oder ein Grundig V7500 zum Einsatz. Keiner hat eine MC Aufrüstung.

MfG Matthias
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#14
Rumpeln kommt vom Laufwerk und hat mit dem System nix zu tun.

Ich würde wirklich mal mit einem Low-Cost-System anfangen, dann kriegst Du ein bisschen Gefühl für die Sache. Die Duals gehen in der Regel gut mit einem AT95, was ich als unterstes Ende der Fahnenstange ansehen würde. Ich betreibe ein solches in einem 601. Tips und Hilfe speziell für Dual bei www.dualboard.de

Einen guten TA hörst Du schon, und vom Preis des Drehers auf eine sinnvolle Investitionsgröße beim TA zu schließen tut nicht. In der Tendenz sind die Systeme heute billiger geworden.

Beim Dual sind die Systeme in der Regel beschriftet. Zumindest die Nadel hat eine Typenbezeichnung.
Michael(F)
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#15
Hallo Matthias,

erst einmal werde ich die von mir noch in Erfahrung gebrachten Daten anschließend oben per Edit nachreichen.

Zum Technics möchte ich Dir sagen das sowohl der SL 1300 wie auch der Nachfolger SL 1300 MK II laut Prospekt Quarzgeregelte Direktdrive sind.

Das Dual Orginal System ist sehr leicht am Aussehen zu erkennen, vergleiche mal das Aussehen mit folgendem Bild.
http://mitglied.lycos.de/dennisrolllinge...r/620Q.jpg


>>>>Gibt es auch empfehlenswerte Systeme die günstiger sind? Wichtig ist, das es nicht so rumpelt.<<<<

Entscheidend für's Rumpeln ist nicht das System, sondern wie gut die Lager, Plattentellerlager und Armlager, gearbeitet, bzw. in Schuss sind.
Das Tonabnehmersystem macht diese Geräuche lediglich hörbar.

Die Preisklasse der von mir aufgezeigten Systeme hatte ich lediglich an meinem Vorposter festgemacht und nach unten erweitert. Die Gelehrten streiten sich vortrefflich was Wichtiger ist für den Klang der Plattenspieler oder das System. Aus meiner Erfahrung heraus sollte sich beides die Wage halten sonst ist einer von beiden "überfordert", bzw. "unterfordert". Nur der Preis sagt nicht immer etwas über das Können eines TAs aus.

Ein preiswertes System zu finden ist nicht ganz einfach, welches auch den jeweiligen Ansprüchen genügt. Denn eine Hifi-Kette ist nur so gut wie Ihr schwächstes Glied. Aber das dürftest Du ja schon selber erfahren haben.

Ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältniss hat das Shure M35x (40-50€Wink, aber nicht zu verwechseln mit dem Shure M 35 S / SC (andere Nadelnachgiebigkeit) und es ist auch sehr ausgewogen im Klang, d.h. es bevorzugt keine Musikrichtung und ist sehr neutral. Du solltest dir aber dessen bewusst sein, es ist noch lange nicht Ende der Fahnenstange und sowohl der Technics als wie auch der Micro Seiki sind damit unterfordert. D.h. das mögliche Potenzial beider Plattenspieler wird nicht voll ausgeschöpft.
Die von Michael angesprochenen Systeme von Audio Technica und Ortofon sind nicht wirklich besser, sie unterscheiden sich nur in Klangnuancen, die jeder für sich anders bewertet oder bevorzugt.

Wenn ich zu entscheiden hätte würde ich entweder zum Ortofon Vinylmaster Red oder zum Shure V 15 V-P greifen, nur sie schöpfen das Potenzial der beiden letztgenannten aus.

Als Verstärker würde ich persönlich dem Revox den Vorzug geben, da er von seinen Anpassungsmöglichkeiten im MM-Eingang der Universellere ist.

Gruß
Jürgen
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#16
Hallo Jürgen.

Zitat:Jürgen Heiliger postete
Zum Technics möchte ich Dir sagen das sowohl der SL 1300 wie auch der Nachfolger SL 1300 MK II laut Prospekt Quarzgeregelte Direktdrive sind.
Auf dem Gerät findet sich kein Hinweis auf den Quarz Antrieb. Aber wenn der Prospekt das sagt, was man hat hat man. Wink

Zitat:Das Dual Orginal System ist sehr leicht am Aussehen zu erkennen, vergleiche mal das Aussehen mit folgendem Bild.
http://mitglied.lycos.de/dennisrolllinge...r/620Q.jpg
Nee, meins sieht anders aus. Hat das Audio Technica Zeichen drauf.
Zitat:Entscheidend für's Rumpeln ist nicht das System, sondern wie gut die Lager, Plattentellerlager und Armlager, gearbeitet, bzw. in Schuss sind.
Kann ich den Zustand der Lagerung irgendwie einfach prüfen bevor ich investiere?
Zitat:Wenn ich zu entscheiden hätte würde ich entweder zum Ortofon Vinylmaster Red oder zum Shure V 15 V-P greifen, nur sie schöpfen das Potenzial der beiden letztgenannten aus.
Das hätte ich nicht gedacht, das sich so teure Systeme auf meinen alten Rumsmurmeln noch lohnen würden.

Was hälst du vom Ortofon Vinylmaster white?
Das ist preislich noch so an der Grenze.

MfG Matthias
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#17
Hallo Matthias,

darf ich fragen, wo Du wohnst? Ich könnte Dir unendgeldlich helfen.

Werde mich mal auf Preisfindungssuche machen. Mal schaun was ich noch finde.

Gruß
Jürgen
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#18
Hallo zusammen,

nachdem sich mein Beitrag in Luft aufgelöst hat.....>Sad
nicht eingelockt .... ngngngn..... wie lange hat man denn mit der Erstellung einer Antwort Zeit bis man ausgelockt wird ?

Da sind noch viele Fragen offen, speziell ob der Verstärker Deiner Mutter einen Phonoeingang hat, welche Anwederspezifikationen notwendig sind, Aufklärung über die Nulldurchgänge zum bespielten Bereich, offene Fragen in der Tonarmgeometrie usw..., das hat Jürgen zum Teil ja auch schon angesprochen.

Aber, später mehr.
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#19
Es ging nicht um Mutters Plattenspieler sondern um die Platten.
Die Plattenspieler sind mir.
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#20
Hallo Matze,

Deine Plattendreher sind kein Müll, sondern, wenn auch keine Superspitzenklassehighestendmaschinen, solide und gute Geräte, eine Zierde für jede gehobene Anlage.

Wenn es etwas in Zweifel zu ziehen gibt, dann den Zustand der Geräte, vor allem von Laufwerk und Arm. Ob ihnen das Lagern gut getan hat? Waren sie vielleicht vorher schon defekt?

Deswegen würde ich nicht mit einem teuren System beginnen, wobei ich es Dir überlasse, was Du als teuer ansiehst. Den Technics mit dem OMB10 zum laufen bringen. Ist ansonsten alles i.O.? Wenn ja, lohnt es sich weiter zu machen, denn ein altes OMB 10 wird das Potential dieses Drehers nicht nutzen, wie Jürgen bereits dargelegt hat. Für den Dual würde ich ein AT 95 besorgen oder das von Jürgen vorgeschlagene Shure. Dann kannst Du auch testen, ob Du Unterschiede hörst und inwieweit sie für Dich relevant sind.

Du beschäftigst Dich mit der Materie, stellst fest ob das ein Pony wird oder nicht, stellst fest ob die Geräte noch i.O. sind, lernst die Justagen und die Problematiken, der Appetit auf ein White, Red, oder V15 kommt dann mit dem hören Wink

Ach ja, der Technics hat doch so eine Headshell mit Überwurfmutter? Da kann man, wenn man sich so eines besorgt, schnell das System wechseln.
Michael(F)
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