Wartung Eurer Maschinen, wie oft tut Ihr es?
#1
Hallo Forum,

da ich ein wenig Zeit hatte wurde eine meiner Maschinen eingemessen. Aus Interesse hab ich meine beiden Akais ebenfalls kurz überprüft. Mit Grauen stellte ich fest: Nichts stimmt mehr! Keine 150 Betriebsstunden und alle Werte, speziell die Spaltsenkrechtstellung, sehen schlimm aus.

Bei den Akais reicht schon das putzen der Köpfe um alle Einstellungen erneut durchzuführen. Die Konstruktion mit dünnen Blechen am Kopfträger und Federn ist hier wohl Schuld.

Wie regelmässig wartet Ihr Eure Maschine? Welche Maschine ist aufgrund ihrer Konstruktion "langzeitstabil". Welche Maschine stellt sich als "Diva" heraus?

Grüße, Thomas(4504)!
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#2
Also, wenn ich ehrlich bin:
ich warte (schönes Wortspiel) eigentlich immer solange, bis was kaputt geht.
Köpfe reinigen und entmagnetisieren ab und zu und Riemen werden halt bei Bedarf erneuert.
So, jetzt dürft Ihr alle über mich herfallen.

Klaus
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#3
Meine Tonbandgeräte werden gewartet bzw. repariert, wenn sich ein Defekt bemerkbar macht. Sie sind teilweise seit bald 40 Jahren im Dauereinsatz: Zu meiner vollsten Zufriedenheit laufen die Kisten ohne Unterlass bei unverändeter Qualität täglich im Schnitt über eine Stunde.

Revox schuf ich mir ab Mitte der 70er Jahre an, weil sie Langzeitstabilität bei hoher Nutzung versprachen. Nachdem mein Uher Royal nach 1.000 Betriebsstunden und etwa 700 Kopfstunden das zweite Mal eine Grätsche machte (Köpfe verschlissen, der erste Kopfwechsel wurde von Uher in München noch als Kulanz vorgenommen!) empfahl mein Onkel, der beim WDR arbeitete, mir Revox anzuschaffen. Was Besseres gäbe es nicht. Seinem Rat folgte ich und habe es seit dem nicht bereut.

Beide Revox A77 wurden Anfang 2006 erstmalig revidiert. Ohne weiteres Checken liefen sie dann bis Frühjahr 2011, also knapp fünf Jahre bei mir im Dauereinsatz, dann wurden die "neuen" Andruckrollen klebrig und mußten getauscht werden nach 2.000 Betriebsstunden, etwa 1.800 Kopfstunden bei 9,5 cm/sec. Meßtechnisch waren beide Geräte in ihren Spezifikationen. Es mußte nichts gemacht werden.

Anfang 2006 wurde auch mein B215 das letzte und zugleich erste Mal gewartet. Seit dem hat es 3.000 Betriebsstunden bei etwa 2.500 Kopfstunden absolviert. Seine meßtechnischen Werte veränderten sich nicht. Hohe Laufleistung und täglicher Gebrauch scheinen ihm nicht zu schaden. Man hört viel über Probleme, die das Laufwerk der B710 / B215 machen soll. Das kann ich nicht bestätigen.

Intensive Nutzung scheint den Geräten aus dem Hause Studer Revox nicht zu schaden ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#4
Das kann ich bestätigen.
Meine B77 MK1 läuft bei mir seit 31 Jahren und hat bis auf 2 neue Andruckrollen und wechseln der Zählwerksriemen keinerlei Schäden zu verzeichnen. Bei der Akai 635 D mußte mal ein Gleichrichter getauscht werden. Die Philips N 4520 hatte auch noch Nichts. Die Akai und die Philips arbeiten aber irgendwie inzwischen klappriger als die Revox. Aufnahme- und Wiedergabemässig stehen sich alle drei in Nichts nach.
Der Uher Royal de Luxe und den Saba 664 und 674 merkt man die Jahre doch schon eher an. Sie laufen alle drei konstruktionsbedingt lauter als die Direktangetriebenen. Die Gummiräder verhärten halt mit der Zeit. Man muß aber auch zugestehen, daß sie auch nochmal ca. 10 Jahre älter sind als die Großspuler und damals, zumindest die SABA`s, deutlich billiger waren.

Klaus
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#5
Viele Dinge sind ja eine Frage des Anspruchs. Meine Akais, eine GX265 und eine GX260, scheinen doch relativ empfindlich zu sein. Abgesehen von der Elektronik, die Koptträgereinheit ist nicht das gelbe vom Ei. Die Maschinen reagieren äusserst empfindlich auf jedliche mechanische Beanspruchung der Köpfe. Alleine die Einstellprozedur der Köpfe ist heikel, das Blech gehört nicht zu den stabilsten und macht die Azimuteinstellung schwierig.

Nach einer robusten Grundreinigung durch klebriges Bandmaterial war dann diese Einstellung in die Binsen. In nächster Zeit kommen die beiden Maschinen also wieder auf den OP-Tisch.

Ob dieser Erfahrung interessiert mich das Langzeitverhalten anderer Maschinen, egal ob mechanisch/elektrisch bei Amateur- oder Profimaschinen.

Grüße, Thomas!
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#6
Wenn ich die Kombination: Gutes Tonbandgerät - gutes Bandmaterial - erfahrener Benutzer - voraussetze, dann muß man hin und wieder die Bandführungselemente von leichtem Bandstaub reinigen. Größere Wartungsarbeiten sind im Abstand von 20 bis 25 Jahren durchzuführen ab dem Zeitpunkt, wo alles einmal gründlich revidiert wurde.

Wenn man alle paar Wochen (oder gar Tage?) die Elektronik oder Mechanik justieren oder einstellen muß, hat man entweder etwas falsch bedient, oder das Gerät ist schlicht und ergreifend eine Fehlkonstruktion und nicht für regelmäßigen Betrieb brauchbar. Eignet sich dann eben eher als Zimmerdekoration.
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#7
Hallo Manuel,

die Aussage 20 - 25 Jahre finde ich traumhaft Smile

Aber entspricht das der Realität und der Erfahrung bei Euren Geräten? Zugegeben, nicht jede Maschine ist bei mir revidiert, Bauteile werden bei defekt getauscht, mehr aber auch nicht.

Auf mein Gehör verlasse ich mich nicht, lieber nehme ich die Kenngrössen der Einmessung und die sagen mir eindeutig das 20 Jahre ein utopischer Wert ist. Aber gerade Das interessiert mich ja, wie sieht Eure Erfahrung aus? Welche Maschinen werden demnach als haltbar/gut bezeichnet.

Gibt es einen Unterschied zwischen Konsumer- und Profigeräten? Oder zeigt die Erfahrung das die Geräte gerade wegen ihres Alters immer Zuwendung brauchen.

Mit dem Erfahrungsschatz von fast 8 Jahren Forumsdasein sollte sich das ein oder andere Mitglied doch eine Meinung dazu gebildet haben.

Gruß, Thomas(4504)!
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#8
Ich schon wieder:

Mein erstes Revox ist seit 1975 im Einsatz. Eine erste Revision erfolgte 2006. In den 31 Jahren davor wurde dreimal geprüft und dabei zweimal auf ein neues Band eingemessen. Das war es. Ähnlich verhalten sich meine anderen Geräte des Herstellers.

Zunehmendes Alter erfordert bei mir keine besondere Zuwendung (bis auf die schlechter gewordenen Andruckrollen, die lange nicht so haltbar sind). Alles läuft wunderbar und innerhalb seiner Spezifikationen.

Das Revox Tapedeck mißt sich ja selber auf das jeweilige Band ein. Von daher wurde es auch noch nie eingemessen. Alle Werte sind immer zur vollsten Zufriedenheit.

Im vorigen Jahr kaufte ich von einem Freund eine zweite B215. Die hat eigentlich nur gestanden. Angeschafft, damit die Anlage komplett war. Vielleicht 50 Betriebsstunden. Natürlich wurde sie zum Checken in den Service gebracht. Sie hatte ein Problem mit dem Zählwerk. Dort war man überrascht. Perfekter Frequenzgang. Es gab nicht viel zu tun. Prophylaktischer Tausch von Kondensatoren und Behebung der Fehlfunktion beim Zählwerk. Selbst die so oft zitierten Probleme mit den Motoren traten nicht auf. Glück gehabt?

Insofern relativiert sich für mich auch mein "Intensive Nutzung scheint den Geräten aus dem Hause Studer Revox nicht zu schaden ..."; diese zweite B215 überstand auch fast schadlos lange Zeiten des Nichtgebrauchs ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#9
Ich habe noch nie ein einziges Mal ein Tonbandgerät eingemessen. War schlichtweg nicht nötig, denn wenn die Tonbandkopie schon genau so klingt, wie das Original, kann es ja wohl kaum noch besser werden. Big Grin

Da kann ich wahllos irgendein Grundig, Philips oder Uher-Gerät herausgreifen und mit BASF, AGFA, Philips, EMI, Scotch, Maxell, Permaton oder Shamrock füttern. Neulich habe ich sogar mal eine Testaufnahme mit antikem 1954er-BASF LGS Standardband gemacht - bei 19 cm/sek kein Unterschied zwischen Vor-/Hinterband. Bei 9,53 cm/sek kaum hörbarer Abfall der höheren Frequenzen. Merkte man nur beim direkten Vergleich, wenn man von 1 Sekunde auf die andere zwischen Vor- und Hinterband schaltete. Tonbandgerät war eine Uher RdL Baujahr November 1968, die ich persönlich revidiert hatte. Big Grin

Es gibt einige US-amerikanische Bandmarken, die ziemlich dumpf klingen, wie z.B. "Audiotape", "Soundcraft" und wie sie alle heißen mögen. Aber ich würde nicht im Traum daran denken, mein Tonbandgerät auf ein schlechtes Bandmaterial "einzumessen". Big Grin Einfach ein vernünftiges BASF LH stattdessen verwenden und alles ist okay.

Man sollte vielleicht auch mal darüber nachdenken, das eigene menschliche Gehör auf ein bestimmtes Tonbandgerät einzumessen. Denn linkes Ohr und rechtes Ohr sind nicht genau gleich von ihrer Performance. Nur hat das menschliche Gehirn die Fähigkeit, diese Fehler zu korrigieren. Das Hören ist ein Wahrnehmungsvorgang, der erst im Hirn stattfindet und sehr komplex, die Fehlerkorrektur in einem CD-Player ist dagegen gar nichts.

Wenn Du auf die Erfahrungen einiger langjähriger Foreaner hier anspielst, wirst Du mitunter auf Hobbyfreunde stoßen, die ihre Tonbandmaschine von Fachleuten eingemessen haben lassen und sehr enttäuscht darüber gewesen sind, wie grottig sie danach geklungen hat. Wir selber können uns beim Anhören des ersten "Rundbandes" davon überzeugen, dass penibel "eingemessene" Tonbandgeräte sich in der Aufnahmequalität rein gar nicht unterscheiden von Uraltgeräten, die sich noch im Sechziger-Jahre-Fabrikzustand befinden.
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#10
Wer misst denn bitteschoen seine Maschine nach gehoer ein ? tz tz tz
Ich putze hier nur...
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#11
http://de.wikipedia.org/wiki/Wartung

Also gehört das Reinigen des Bandpfades bereits zur Wartung.

Ich verstehe Thomas' Eingangsfrage dahingehend, wie oft wir anderen an unseren Geräten prüfen, ob alle Teile noch wie vorgesehen arbeiten. Was wäre das denn?

1. Pflege der Köpfe und der Andruckrolle
2. Versehen der Lager mit Schmiermittel
3. Überprüfen der mechanischen Parameter (Bandzug, Bremsen, Bandgeschwindigkeit, Gleichlauf, gehört hier Kopfeinstellung noch mit rein?)
4. Überprüfen der elektrischen Parameter (Interne Betriebsspannung, Wiedergabepegel, -entzerrung, Aufnahmepegel, -entzerrung Bias, Klirrfaktormessung, Übersprechdämpfung, Löschdämpfung, Oszillatorfrequenz, was gibbt es noch?)

Da Fehler mitunter schleichend auftreten, ist je nach Penibilität die Frage "Mißt du noch oder hörst du schon?" relevant.

Je nach dargebotenem Programm und der Qualität nachfolgenden Kette hört man Abweichungen zur Quelle mal früher oder mal später (bis gar nicht).

Wann führe ich andere als Reinigungswartungen durch? Wenn mir das Gerät auseinanderfällt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Na ja,

diesen Streit möchte ich nicht schüren. Hören ist subjektiv und jedem Tonbandler lass ich da auch seine Meinung. Dem entsprechend also bitte kein Streit. Interessanter ist die technische Aussage, z.B. habe mein Gerät vor 2 Jahren eingemessen und jetzt einmal überprüft, dabei stellte ich dann folgendes fest.......
......in meinen Fall der Akais halt das geschilderte Verhalten.

Danke, Thomas(4504)!
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#13
Zitat:EN1RZ postete
Wer misst denn bitteschoen seine Maschine nach gehoer ein ? tz tz tz
Ich nicht. Big Grin Wie schon gesagt, ich habe noch nie ein Tonbandgerät eingemessen. Warum sollte ich? Big Grin Gibt´s überhaupt keinen Grund dafür.

"Technische Aussage" - wenn in der BDA steht, das Gerät hat einen Frequenzgang von 40 bis 12000 Hz und ich stelle fest, dass ich ohne Einmessung selbst nach 50 Jahren mit BASF LGS 26 noch 12267 Hz aufs Band bringen und wiedergeben kann, ist die Angelegenheit für mich erledigt. Da werde ich nicht alle 2 Jahre neu zum Messen anfangen, dies dürfen meine Enkelkinder erledigen, wenn das Gerät seinen 100. Geburtstag feiert. Hoffentlich erlebe ich das noch.
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#14
Klar Manuel, dagegen ist auch gar nichts zu sagen.
Wenn nun jemand meint, dieser Frequenzverlauf müsse innerhalb +/- 1 dB liegen, ist dagegen auch nichts zu sagen. Nur wird in diesem Fall ein häufigeres Nachmessen angeraten sein.

Interessant ist Thomas Frage schon: Wer kontrolliert regelmäßig die Einhaltung der Spezifkationen seiner Geräte und kann Angaben dazu machen, wie gut diese über die Zeit eingehalten werden.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
Zitat:Manuel postete
Ich nicht. Big Grin Wie schon gesagt, ich habe noch nie ein Tonbandgerät eingemessen. Warum sollte ich? Big Grin Gibt´s überhaupt keinen Grund dafür.
er hat schon wirklich einen ganz besonderen Humor unser Manuel.

Vielleicht sollte er wenigstens jedes 3te Gerät mal einmessen, vlt. kommt ihm dann die Ahnung einer kosmischen Fügung.

Peter
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#16
Nöh, ich werde jetzt mal meine Festplatte einmessen, damit die MP3-Dateien besser klingen. Big Grin
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#17
Zitat:Manuel postete
Man sollte vielleicht auch mal darüber nachdenken, das eigene menschliche Gehör auf ein bestimmtes Tonbandgerät einzumessen. Denn linkes Ohr und rechtes Ohr sind nicht genau gleich von ihrer Performance. Nur hat das menschliche Gehirn die Fähigkeit, diese Fehler zu korrigieren. Das Hören ist ein Wahrnehmungsvorgang, der erst im Hirn stattfindet und sehr komplex, die Fehlerkorrektur in einem CD-Player ist dagegen gar nichts.
Nur hört der Mensch immer mit den Ohren und dem Gehirn, weshalb das Original zusammen mit den Fehlern seines Hörens für Ihn das Original ist.
Fehler des Tonträgers dagegen hört man als Abweichung von Originalklang, was eigentlich unerwünscht sein sollte.


Zitat:Manuel postete
"Technische Aussage" - wenn in der BDA steht, das Gerät hat einen Frequenzgang von 40 bis 12000 Hz und ich stelle fest, dass ich ohne Einmessung selbst nach 50 Jahren mit BASF LGS 26 noch 12267 Hz aufs Band bringen und wiedergeben kann, ist die Angelegenheit für mich erledigt.
Nach Jahren der Aufklärung in diesem Forum durch Hans-Joachim, Friedrich, Ulrich u.v.a. macht es mich sehr traurig, solchen Unsinn hier lesen zu müssen.


Gruß

96k
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#18
Dann komm mich besuchen, damit Du den "Unsinn" selber live miterleben kannst. Big Grin Das Schöne ist: Ich kann alle meine getroffenen Aussagen jederzeit mit konkreten Beispielen beweisen. Nebenbei kannst Du gleich sehen, wie ich

a) das Gerät reinige (daran mangelt es schon bei den meisten Nutzern)
b) wie die Mechanik eingestellt wird
c) wie entmagnetisiert wird
d) wie mit Bezugsband Wiedergabe/Aufnahmequalität bzw. Spurlage geprüft wird.

Zu Punkt a)
Betrifft nicht nur den Bandpfad, sondern auch wichtige Kontakte der Elektronik. Auch das wird oft übersehen.

Aber ich will das gar nicht so sehr ausbreiten. Über die naturgegebene Alterung einzelner elektronischer Bauteile will ich gar nicht erst reden. Darüber gibt es im Forum genug Lesestoff.
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#19
Hallo zusammen,

interessante Diskussion! Hier noch mein Senf dazu:

- Prinzipiell versuche ich, nur saubere Bänder abzuspielen, bin aber mit einem gesunden Putzfimmel gesegnet. Je nach Zustand des Bandpfades wird also erst mal intensiv gewienert. Das kann schon nach einem Band der Fall sein, oder erst nach etlichen Hörgenüssen. Wie gesagt: Zustandsorientiert.

- Leider haben sich bei mir mittlerweile so viele Exemplare angesammelt, dass an ein tägliches Nutzen aller Geräte nicht mehr zu denken ist. Schließlich hat der Tag nur netto 2 Stunden, WE einmal ausgenommen. Alle einmal durchzuspielen gelingt mir höchstens ein- bis maximal zweimal pro Monat. Und ich habe (nur) 12 aktive Geräte...derzeit ;-)

- Hinsichtlich des Einmessens mache ich das dann, wenn ich das Gerät erhalten habe. Müde Elektronik wird vorher ausgetauscht, wenn die Werte erkennbar nicht stimmen. "Blind"-tauschen tue ich nur in berechtigten Ausnahmen (> 10 ausgelaufe Elkos im Gerät z.B. wäre so etwas). Die meisten Elkos sind m.E. besser als ihr Ruf. Natürlich gibt es Ausnahmen, z.B. die malträtierten Kollegen im Netzteil, die fliegen auch schon mal auf Verdacht raus. Ansonsten gibt es hin und wieder einen müden Transistor/Diode, das wars dann aber i.d.R schon. Einmal eingemessen sollte das Gerät die Werte über viele Jahre halten, ansonsten ist in der Elektronik wirklich was faul. Nachmessen tue ich aber erst bei hörbaren Verlusten (Hinterbandkontrolle).

- Auch die Tonköpfe sind nach meiner Erfahrung nicht so schlecht, wie gelegentlich dargestellt, es sein denn man hat wirklich einmal ein intensiv genutztes Exemplar erwischt. Bei 20 Geräten ist mir dies bisher nur einmal passiert.

- Entmagnetisieren: Grundsätzlich bei "Neuankömmlingen", ansonsten erst nach Bedarf. Der ist bei mir aber bisher - ehrlich gesagt - noch nie eingetreten.

- Schmieren und Einstellen der Mechanik: Bei "Neuankömmlingen" oder wenn irgendwo was brummt, rappelt, schabt, röhrt, knistert, klappert oder dergleichen.

- Tja und dann: Band auflegen - Gerät spielen lassen - hören - und in Erinnerungen schwelgen.

Mein Fazit: Erst wenn sich irgendwas komisch anhört wird nachgeschaut, ansonsten bleibt die Kiste zu.

Gruß
Jürgen
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