Riemenmessvorrichtung
#1
Oftmals muß man den Durchmesser eines Riemens, den man ersetzen will oder den man gerade in der Sammelkiste findet einiger maßen genau messen. Hierzu habe ich mir die unten abgebildete Messvorrichtung gebastelt:

[Bild: Riemenmessvorrichtung.JPG]

[Bild: Riemenmessvorrichtung-ds.JPG]

Der Riemen wird hier mittels der beiden Messzylinder aufgenommen. Mit dem rechten verschiebbaren Messzylinder wird der aufgelegte Riemen mit Gefühl gespannt und der Riemendurchmesser auf der Skale
abgelesen. Das Messergebnis bei dem aufgelegten Riemen ist somit Durchmesser 76 mm.

Gruß Bernd

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#2
Nach welcher Berechnung hast Du die Skala geeicht? Sicherlich spielt der Durchmesser der Meßzylinder dabei auch eine Rolle.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#3
Ist deutlich schicker als diese Lösung.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Hallo Bernd,
das könnte mir gefallen, da würde ich glatt ein paar Euro
auf den Tisch legen !
Bräuchte nur erweiterte Meßmöglichkeit auch für Plattenspielerriemen.

Kleinserie oder Materialliste möglich ?

Besten Dank für Deine Vorstellung

Ernst
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#5
Müsste nicht - zumindest im Prinzip - die "neutrale Faser", also die "Mittellline" des Riemens, für die Durchmesserbestimmung herangezogen werden?

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#6
mmh...

...eigentlich braucht man doch nur den Riemen "flach" zusammenlegen,
sodaß sich die parallelen "Hälften" berühren. Dann misst man die
Länge (was den halben Umfang ergeben dürfte), dividiert durch "Pi"
und multipliziert mit 2. Dann hat man den Durchmesser des Pesen.
(Bernds - durchaus praktische - Skala dürfte nach dem
gleichen "Muster" entstanden sein, wobei man noch die beiden
Zylinder berücksichtigen muß - wie Wolfgang schon schrieb)

Die Kunst liegt ja eher darin, den Dehnungsgrad des gebrauchten
Riemens zu erahnen...

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#7
@Wolfgang, was die Skalenteilung betrifft, es ist eigentlich ganz einfach. Eine Durchmesseränderung von 1 mm vergrößert den Achsabstand (a) der Messzylinder (DZ) um 0,5 x Pi = 0,5 x 3,14159... = 1,57079... also entspricht der Teistrichabstand auch 1,57 mm.

Der Durchmesser des Meßzylinders spielt hiebei keine Rolle.
Ich habe die Durchmesser so gewählt, dass der kleinste messbare Riemeninnendurchmesser bei DR = 20 mm liegt. Der Meßbereich nach oben kann durch ein längeres Aluprofil (Lieferlänge ca. 6000 mm) auch für noch längere Riemen angepasst werden.

@Ernst, für 2 ... 3 € ist das Teil leider nur in Großserie in VR China oder in "Badschibamburi" herstellbar. Die Teileliste ist ja aus den Bildern ersichtlich.

@Friedrich, die im Handel angebotenen Riemen werden zumeist unter Angabe des Innendurchmessers angeboten, daher ist eine Ausmessung des Wirkdurchmessers in diesem Fall nicht nötig und relevant.
Der Innendurchmesser ist nunmal einfach und in zahlreichen Verfahren
feststellbar (siehe Niels, Pezett, und viele Andere).

@PeZett, man kann einen eben keinen Riemen flach zusammenlegen, ausser man schneidet in durch, aber dann entfällt das zusammenlegen, und messen.
Zum Ausmessen kann man die R. auch senkrecht stellen und mit der Gewichtkraft des verschiebbaren Meßzylinders bei dünneren Riemen eine gewisse Vorspannung erzeugen. Beim abgebildeten Riemen erhalte ich als Messergebnis dann 75,5 mm, will sagen, mit etwas G'fühl sollte jeder zu einem brauchbaren Messergebnis kommen.

Zum Nachrechnen: DR = (DZ*Pi+2*a)/Pi


Gruß Bernd

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#8
Noch'n Messgeräte-Vorschlag, der allerdings etwas "klobiger" ausfällt: ein passend gewählter Kegelstumpf mit Skala, an der sich der Innendurchmesser (... hab' ich es doch geahnt ...) ablesen lässt - da der obere und der untere Durchmesser und die Länge der Mantellinie bekannt sind, lässt sich die Teilung der Skala problemlos ermitteln.

Noch'n Vorschlag: es gibt doch garantiert eine DIN, die haargenau vorschreibt, unter welchen Bedingungen (u.a. Temperatur, Belastung im Sinn von Dehnung usw.) solche Rundriemen zu messen sind? Kann jemand mal recherchieren, das Thema gehört ja gewissermaßen (leider) "immanent" zum Tonbandhobby?

Meine Frage (004, "neutrale Faser") bezieht sich darauf, dass bei korrekter Betrachtung der Bandgeschwindigkeit, so der Vorschub mit dem üblichen Capstan-Antrieb erzeugt wird, nicht nur der Tonwellen-Außendurchmesser, sondern zusätzlich die halbe Banddicke zu berücksichtigen ist - mehr als ein paar Promille, weit innerhalb der engsten Toleranzen, dürfte das aber auch nicht ausmachen.

F.E.
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#9
Hallo Friedrich,

wie gesagt derer Möglichkeiten gibt es viele, wobei die Meinige eher "hosentaschentauglich" anzusehen ist, als die Kegelstumpfausführung Big Grin.

Die neutrale Faser bzw. Banddicke spielt bei der Berechnung für die resultierende Bandgeschwindigkeit im elastischen Bereich (Band wird nicht bleibend verformt) bei einem Capstanantrieb keine Rolle. Ohne Schlupf wird immer soviel Band pro Umdrehung transportiert wie die Tonwelle Umfang hat (U=d*Pi). Dies gilt gleichermaßen auf für Flachriemengetriebe bei glatter Riemenscheibe, da ja die treibende Scheibe mit ihrem Durchmesser den Flachriemen auf der Innenseite treibt. Dies gilt allerdings nur, wenn die Spannkraft im ziehenden Riementrumm größer als im gezogenen Leertrumm ist. Bei vorhandenem Schlupf ändert sich natürlich das entsprechende Übersetzungsverhältnis, wobei der Schlupf bei angestrebter hoher Lebensdauer des Riemens maximal 2% betragen soll. Weiteres und Ausführlicheres zum Thema kann in der reichlich vorhandenen Fachliteratur nachgelesen werden.

Gruß Bernd

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#10
Zitat:besoe postete
...
@PeZett, man kann einen eben keinen Riemen flach zusammenlegen, ausser man schneidet in durch, aber dann entfällt das zusammenlegen, und messen.
....
So einen alten, ermüdeten Pesen kann man schon zusammenlegen
(vor allem einen Flachriemen) aber ein paar mm "fehlen" dann, da
hast's schon recht. Da der Riemen aber ohnehin gelängt ist, egalisiert
sich das (beim gebrauchten Riemen wie gesagt). Aber ich will das
Thema auch nicht zu sehr stressen - zumal Deine "Hosentaschen-
taugliche" Lösung ungleich chicker ist und professionell aussieht.
Chapeau!

Gruß

Peter
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#11
Hallo, Bernd,

einem Teil Deines Beitrags (008) muss ich widersprechen: bei der Bestimmung der tatsächlichen Bandgeschwindigkeit geht sehr wohl auch die Banddicke ein (der Tonwellendurchmesser natürlich erst recht). Nimm einmal, um die Vorstellung zu erleichtern, ein 2 mm dickes Band an, das einen 10 mm dicken Capstan umschlingt. Die Innenseite des Bandes nimmt nun (Schlupf einmal vernachlässigt) die Umfangsgeschwindigkeit des Capstans an, aber die Band-Außenseite nimmt eine Geschwindigkeit an, die einem Durchmesser von 12 mm entspricht. Wie die Sache weitergeht, dürfte eine physikalische Delikatesse sein. Und, wie schon gesagt, im Allgemeinen „passt“ angesichts der Banddicken im µm-Bereich ja alles in die gängigen Toleranzen (abgesehen von einer Ausnahme).

Ich hab’ die Komplikation mit der „halben Dicke“ zuerst auch nicht glauben wollen, aber dann geriet mir ein Artikel zwischen die Finger:

McKnight, John G.; Speed, Pitch and Timing Errors in Tape Recording and Reproducing; JAES Volume 16 Issue 3 pp. 266-274; July 1968; Zusammenfassung in http://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=1644

Jay McKnight ist der US-Experte für Magnetbandfragen, ers stellt(e) die MRL-Bezugsbänder her und ist Autor einer kaum zu überblickenden Menge von hochrangigen Fachartikeln. Im zitierten Beitrag ist die ganze Poblematik – ausgehend von den besonderen Anforderungen der Bezugsband-Herstellung – einleichtend beschrieben. Dumm nur, dass der Artikel für Außenstehende nur schwer zugänglich ist (selbst beim aktuellen US-Dollar-Kurs …)

F.E.
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#12
Hallo Friedrich,

ich behaupte weiterhin, das - ohne Schlupf - die Bandgeschwindigkeit und Umfangsgeschwindigkeit der Capstanwelle identisch sind, da in der Regel die Tonköpfe und die Capstanwelle auf der gleichen Seite des Bandes angeordnet sind. Auf einem Bogenstück ist die Bandgeschwindigkeit am Bandrücken entsprechend der Banddicke höher, keine Frage. Auf dem Tangentenstück zwischen Tonkopf und Capstanwelle ist sie jedoch wieder gleich.

Wenn man natürlich nicht davon ausgeht, daß die Magnetit-Teilchen sich in der Schichtseite alle bündig an der Bandoberfläche angeordnet sind, sondern sich ungleichmäßig im Bereich der Schichtdicke verteilt sind, so stellt sich als tatsächliche Bandgeschwindigkeit bezogen auf ein Magnetit-Teilchen entsprechend der Lage im Band und dem Krümmungsradius des Tonkopfes ein. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine Smile.

Gruß Bernd

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#13
Hallo Bernd,

die Sache scheint, so einfach sie aussieht, wirklich ein physikalisches Kabinettstückchen zu sein. Gut, dass die Praxis davon nicht nennenswert beeinflusst wird.

Zu Deinem Riemen-Beispiel (008): hier haben wir es natürlich immer mit der Riemen-Innenseite zu tun, die Geschwindigkeit des Riemens auf der Außenseite (die ja "um die Riemendicke höher" sein muss) interessiert naturgemäß wenig oder garnicht. Beim Tonbandtransport interessiert letzten Endes die Geschwindigkeit des Bandes selber, wobei sekundär ist, wie sie zustande kommt.

Ansonsten hat McKnight die Autorität eines Kirchenvaters: was aus der Ecke kommt, ist zuverlässig richtig (huch, jetzt berufe ich mich noch ganz mittelalterlich auf Autoritäten ...)

F.E.
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#14
Hallo Friedrich,

bis hierher sind wir eh schon päbstlicher als der Pabst Big Grin.

Gruß Bernd

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#15
Plädiere auf Schluss der Debatte!

Grüße,
F.E.
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#16
Hallo „ihr beiden“,

muß man das denn so genau nehmen ?
Also in der Praxis bestellt man einen Satz Ersatzriemen und Fertisch.
Sollte man für Exoten mal eine Längenangabe brauchen, dann ist ein gutes „Bauchgefühl“ gefragt.
Man kann ja mit einem Bindfaden recht genau die maßliche Länge, im Gerät ermitteln. Anschließend bleibt ein Abzug von der Gesamtlänge um die richtige Spannung zu erreichen (Bauchgefühl je nach Riemenform). Am besten zwei oder drei Riemen mit geringen Abweichungen bestellen.
Das kann nur schwer eine Messvorrichtung übernehmen, da der alte Riemen meistens völlig außer Maß ist.

Versteht mich nicht Falsch. Die Messvorrichtung ist an sich Klasse. Aber sie gibt höchsten einen Hinweis, für einen wirklich passenden Riemen.
Anders sieht es aus, wenn ich eine passenden (neuen) Riemen aus der Kiste suche. Dann wäre eine solche Hilfsvorrichtung schon ganz nett.

Ist halt Gummi und der wird sowieso irgendwann gefressen (Riemenpest, ob links oder rechts gedreht) :-)

Viele Grüße
Michael
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#17
@Friedrich, einverstanden.

Hallo Michael,

natürlich muss man das so genau nehmen Wink, weil mein Bauchgefühl meist sagt, der passt bestimmt nicht. Bauchgefühl ist auf anderen Gebieten meist hilfreich, aber wenn es um etwas Messbares geht, ist Kontrolle die bessere Methode.

Ich habe bei mir in der Nähe einen Bekannten mit einem größeren Behältnis an Riemen aller Abmessungen und Querschnittformen. Die Riemen sind größtenteils alle noch in Ordnung, jedoch eine Sortierung nach Form und Durchmesser existiert hier nicht. Auf diese Kiste habe ich bei Bedarf Zugriff und bekomme die von mir benötigte Abmessung zu einem sehr moderaten Preis. Einzig und allein um das Finden eines passenden Riemens aus diesem Sammelsurium (bestimmt einige Tausend) zu erleichtern, habe ich mir das Teil "gebastelt", um nicht, wie schon ein paar mal passiert, einen zu lagen oder zu kurzen Riemen aus der Kiste zu fischen.

Des weiteren sehe ich nicht ein, für ein Stücken in Form gebrachtes Gummi mit sehr begrenzter Haltbarkeit Preise zu bezahlen, die sich nicht einmal mit dem Gegenwert von zur Zeit extrem teurem Gold aufwiegen lassen Big Grin!

Gruß Bernd

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