Unvergessene Western-Songs
#1
Heute ist das 'out', manche Kinder aus dem Kindergarten meines Kleinen können mit Cowboys und Indianern nichts mehr anfangen, neue Filme gibt's ja nicht und die alten werden nicht angesehen. Unsereins wurde von frühester Kindheit mit diesem zum größten Teil amerikanischen Müll erzogen.Trotzdem brachten einige Western interessante Musiken hervor. Was muß man denn da unbedingt im Plattenschrank haben?

► 'Spiel mir das Lied vom Tod' aus der Zeit der Italo-Western.

Mein Favorit ist jedoch der Bronchien-Marlboro-Klassiker von (vermutlich)

►Lee Marvin: I Was Born Under A Wandering Star (Film 'Paint Your Wagon', Western Musical von 1970).

War eigentlich Shadows 'Apache' auch zu einem Film geschrieben worden und wenn ja, zu welchem? Was gab es noch an interessanten Songs dieses Genres?
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#2
Zitat:highlander postete
War eigentlich Shadows 'Apache' auch zu einem Film geschrieben worden und wenn ja, zu welchem?
Nicht, daß das ein hundertprozentigeriger Beweis wäre, aber: In dieser Liste

http://www.artofthemix.org/FindAMix/getc...ixID=68647

sind einige Lieder mit dem Vermerk "From the movie ..." versehen. Bei "Apache" steht nichts dergleichen. Auch in einigen Shadows-Biographien, die Google findet, ist bezüglich dieses Liedes nicht von einem Film die Rede.
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#3
Kann mir nicht vorstellen, das "Apache" für einen Western geschrieben wurde. Der Sound passt einfach nicht ins Genre.

Weitere Songs aus Western-Filmen:

☼ Tex Ritter - High Noon (12 Uhr Mittags)
☼ die Titelmeldie von "Bonanza"
☼ Rio Bravo, Titelsong aus dem gleichnamigen Film

immer wieder Lieferant für "Western-Songs" war eine gesangsorientierte Gruppe namens "The Sons of the Pioneers". Bob Nolan war Mastermind. Bekannteste Songs:
☼ Cool Water
☼ Tumbeling Tumbleweeds

im Prinzip auch ein Westernsong:
☼ Knockin' on Heavens Door -
unzählige male gecovert, z. B. von Guns&Roses, von Bob Dylan für Sam Peckinpah's Endzeit-Western "Pat Garrett jagd Billy the Kid" geschrieben. Mir gefällt nicht nur der Song, sondern das ganze Album. In den Hauptrollen James Coburn (?) und Kris Kristofferson.
☼ Der Soundtrack zum Film "The Long Riders", geschrieben von Ry Cooder. Schöne akustische Saiten-Arbeit.

Im Katalog von Bear-Family dürfte man bei der Suche nach einschlägigen Samplern fündig werden.
Michael(F)
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#4
Einer meiner Lieblingstitel:

HUGO MONTENEGRO - THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY.
Gruß, Enno
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#5
Im Grunde kann man sich eine Compilation von Ennio Morricone kaufen, wenn man damit leben kann, daß das keine Songs sind sondern Instrumentals.
Michael(F)
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#6
Sicher gibt's ne Menge Müll was Country-Music betrifft, genauso viel wie in der deutschen Volksmusik. Ein paar Interpreten die ich trotzdem immer wieder gerne höre möchte ich hier mal aufzählen:

Die Gruppe Alabama, macht wirklich fetzige Musik.
Emmylous Harris höre ich auch sehr gerne, Loretta Lynn (Coal Miner`s Daughter), da gab's auch nen Film darüber. Dan Fogelberg (High Country Snows mit Sutter`s Mill und Go Down Easy) oder Don Fardon mit Indian Reservation (sehr schöner Text, habe die Single davon noch).

Gruss, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#7
Auch wenn es in Deutschland immer C & W für Country & Western geheissen hat, so ist diese Bezeichnung dennoch falsch. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Ich würde das, was man als "Western" bezeichnet, als Kunstprodukt ansehen, entstanden im Schlepptau der Western-Filme. So wie diese mit der Realität nicht viel zu tun hatten, war es auch mit der entsprechenden Musik, die diese Filme untermalte.

Der Country ist, grob gepeilt, die Roots-Musik der weissen Bewohner Americas, die aus den verschiedensten Winkeln von "Good Old Europe" in die neue Welt gewandert sind. Blues-Einflusse sind eher spärlich, es war eine überwiegend weisse Musik, jedoch aus vielen Quellen gespeist und deswegen sehr vielfältig über das ganze Land verteilt.

Gott sei Dank auch sehr widerstandsfähig. Attacken von Gunter Gabriel, der sich plump an das Genre "Trucks & Trains" anlehnte und der mithalf, die Country-Musik zur Festzeltmusik zu machen, hat sie überlebt. Die Hamburger Gruppe Truck Stop bildet eine Ausnahme: Die hatten zum Anfang wirklich astreinen Bluegrass gespielt, bevor sie mit Gunter Gabriel an einem Strang zogen.

Wer damit leben kann, daß die Country-Music in weiten teilen stark kommerzialisiert ist und wer trotzdem bereit ist, nach den Perlen zu suchen, der wird diese auch finden. Ausserdem steckt der Country vielerorts drin, auch da wo nicht explizit Country drauf steht.
Michael(F)
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#8
Zitat:Michael Franz postete
Die Hamburger Gruppe Truck Stop bildet eine Ausnahme: Die hatten zum Anfang wirklich astreinen Bluegrass gespielt, bevor sie mit Gunter Gabriel an einem Strang zogen.
Das kann ich bestätigen. Ich hatte Gelegenheit, sie live zu erleben, noch bevor sie eine Platte gemacht hatten, in einem kleinen Club mit toller Atmosphäre ("Onkel Pö": kennt man das südlich der Elbe?). Das war wirklich hervorragend, so viel Spielfreude auf einen Haufen erlebt man nur selten.

Gruß, Wolfgang
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#9
"Bei Onkel Pö spielt ne Rentnerband, jeden Abend Dixieland, 'nen Groupie ham die auch, die heißt Rosa oder so und die tanzt auf'm Tisch wie'nb Gogogo-girl", na, jetzt dämmerst im Süden?!?

:etscha:
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#10
Richtig, das Pö wurde ja später auch als Bestandteil der "Hamburger Szene" vermarktet. Zu der Zeit hatte ich es schon gemieden... die Atmosphäre war dahin, es war zum Schickimicki-Laden verkommen.

Ein paar Jahre können viel verändern...

Gruß, Wolfgang
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#11
Wann war denn der Höhepunkt im Pö? War das nicht ungefähr 70-72? Da krabbelte ja so ziemlich alles heraus, was man damals kannte, nicht nur Lindenberg, auch Otto, Rentnerband und Peter Petrell, Scheibner, Lorenz Westphal - besser bekannt als Lonzo, der Teufelsgeiger), Meyers Dampfkapelle, Gottfried Böttger, Willem (?)...
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#12
@Andreas:

70-72 war die "gute" Zeit im Pö, da war das, was da gemacht wurde, noch keine 'Masche'. Selbst Otto Waalkes war Spitze (das war noch vor seiner ersten Platte). Später war es dann nicht mehr so toll, einzelne gute Konzerte gab es aber hin und wieder doch noch. Mir fällt gerade eins von Michael Chapman ein, das muß so um 1974 gewesen sein. Erste Hälfte solo, zweite Hälfte mit Band. Der hat den kleinen Saal zum Kochen gebracht.

Ein paar hundert Meter weiter war übrigens das "Café Kaputt". Wer Hannes Waders Platten gut kennt, wird den Namen schon mal gehört haben... er beschreibt überspitzt, aber treffend, wie es da zuging.

Gruß, Wolfgang
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