Grundig TK 341 DeLux Funktion?
#1
Moin
Ich habe am Wochenende eine TK 341 bekommen.
Ich habe zwar das Handbuch , begreife aber die Funktionen nicht richtig.
Es handelt sich um ein 3-Kopf Gerät . Wie kann ich den hier die Aufnahme
im Hinterband abhören?
Auch sind mir die Tasten Radio u. Platte noch nicht geläufig.
Wie muss das Gerät angeschlossen werden um das Hinterband über die
Monitorfunktion meines Verstärkers abhören zu könen?
Verstärker hat Chinch Buchsen , Tonband DIN.
Ich habe sonst nur Teac/Sony/Akai & Co., alles Grosspuler 3-Kopf.
Bei diesem Gerät scheint alles irgendwie Anders zu sein.
Falls jemand dem Gerät ein etwaiges Baujahr zuschreiben könnte
würde ich mich über diese Info. freuen
Das rechte VU-Meter ist defekt , habe es vesucht zu reparieren , geht
aber nicht wirklich gut. Falls noch jemand sowas liegen hat ,o. eine
Bezugsquelle weis , bitte melden.

mfg
Rainer
Zitieren
#2
Das Gerät heißt "TK 341 de Luxe" und nicht DeLux. Das ist wichtig, damit man mit Hilfe der Suchfunktion hier im Forum den Beitrag später leicht wieder findet. Bitte mehr Sorgfalt bei Gerätenamen im Forum. Wink

Wenn Du die Bedienungsanleitung hast, wieso kommst Du nicht mit dem Gerät zurecht? Mehr als darin steht, kann dir hier auch niemand erklären. Trotzdem möchte ich kurz auf deine Fragenkomplex eingehen:

Die Taste "Radio" aktiviert den Radio-Eingang, die Taste "Platte" den Eingang für den Plattenspieler. Steht in der BDA natürlich auch drin.

Was hast Du für einen Verstärker? Name, Typ, usw.?
Generell wird der Ausgang (Radio-Buchse, DIN) mit dem Eingang (Line In Cinch) des Verstärkers verbunden. Passende Kabel gibt´s beim Händler oder im Baumarkt.

Hinterband wird über die Taste "CON" aktiviert. Weitere Infos in der BDA.

Gucke auch mal auf die letzte Seite der BDA, dort steht das Druckdatum, so alt dürfte dann auch das Gerät ungefähr sein. Gebaut wurde es von 1966 bis 1968. Weil dein Gerät Zeigerinstrumente hat, dürfte es eines der später produzierten Exemplare sein.

Sollte so ein Zeigerinstrument tatsächlich kaputt sein (was sehr selten, fast nie der Fall ist), so kann man das nicht reparieren. Big Grin Aber vielleicht ist ja gar nicht das "VU-Meter" selbst defekt, sondern irgendwas im elektronischen Teil, vielleicht nur ein Kabel irgendwo abgerissen. Man weiß es nicht...
Zitieren
#3
Hallo Rainer,

ich bin zwar alles Andere als Grundig Spezialist.
Aber zu Deiner sicher sehr wichtigen Frage, wie Du bei dem immerhin mit 3 Tonköpfen ausgerüsteten Gerät die Aufnahme hinter dem Band mithören kannst:
Das geht nicht! Oder besser, das geht nur, bei Mono-Aufnahme, weil das Teil Kombi-Verstärker hat, genau wie seine Vorgänger.
D.H, wenn beide Verstärker als Aufnahme-Verstärker eingesetzt werden bei stereo-Aufnahme, dann kannst Du das Signal nach Band nicht mehr verstärken/entzerren.

Grundig ist und bleibt halt pfundig.

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#4
Moin
Danke für die Antworten.
Da ich wie gesagt nur Geräte hatte, in der ich in gewohnter Weise mit
Vor u. Hinterband die Aufnahme überwache , konnte ich hier nicht
richtig klarkommen
Die Antwort von Frank hat hier nun Klarheit geschaffen , auch wenn
es keine erfreuliche Tatsache ist. Aber damit kann man sicher leben.

Das VU-Meter ist definitiv defekt , u. so selten kommt das leider gar nicht
vor . Ich hatte dieses Problem schon öfter.
Der Magnet, um den sich die Erregerspule bewegt, hat sich von seiner
Verklebung gelöst , was bis jetzt jedesmal der Fehler war .
Habe ein nicht passendes anderes VU-Meter zum testen genommen,
dann funktionierts .
Leider hat der Umbau der Spule des Ersatz VU-Meters in das Gehäuse
des Defekten diesmal nicht so richtig funktioniert , es bewegt sich zwar
aber nicht wirklich gut.
Ich hatte mal eine Revox A77 , da sahen die VU`s ziemlich ähnlich ,
wenn ich mich noch recht entsinne.

Gruss
Rainer
Zitieren
#5
Zitat:Frank Stegmeier postete
Grundig ist und bleibt halt pfundig.
Fairerweise darf man das aber nicht als Grundig-Marotte abtun, bei meiner Uher Royal 784 war das auch so.
Zitieren
#6
Das war so auch nicht gemeint.
1x Revox a77 , da habe ich Ersatz bekommen , 1x Sony tc755 , konnte ich
reparieren ,1xFischer Endstufe , konnte ich umbauen.

Die VU`s vom Revox sind grösser. Ausschnitt 3,6 cm B 1,6 cm H
Zitieren
#7
Grundig hat preisgünstige Geräte auf den Markt gebracht. Bei so etwas wie "Hinterbandkontrolle" konnte man getrost sparen, weil Grundig-Geräte von ihrer Tonqualität so hervorragend sind, dass man ohnehin keine Hinterbandkontrolle benötigt.

Für so etwas Überflüssiges wie Stereo-Hinterbandkontrolle steht der Einbau von insg. 4 getrennten voneinander arbeitenden Verstärkerteilen (links Aufnahme und Wiedergabe, rechts Aufnahme und Wiedergabe) in keinem vernünftigen Verhältnis. Der Ladenpreis wäre zu hoch geworden.
Zitieren
#8
Manuel, so sehr ich dich und dein Fachwissen - speziell auf dem Grundig-Sektor - auch schätze, in zwei Punkten von mir heftiger Widerspruch:

Anzeigeinstrumente (auch die von Grundig !!) gehen sehr wohl kaputt, ich hatte diesen Fall auch schon zwei Mal, bei meinem 240 L und bei einem 145 L. Da half nur noch der Austausch. Ich habe auch Ersatz-Instrumente hier, die auch in den 241 passen würden, nur sind Geräte mit dieser Art Schätzeisen hier in so großer Anzahl vorhanden, dass ich eine Herausgabe eines solchen leider nicht realisieren kann, ohne meinen E-Teile-Bestand zu sehr zu schwächen. Ich tue mich mit dem Schlachten dieser Geräte nämlich immer sehr schwer. Sind halt alles meine Kinder....

Rainer, ich empfehle dir das Zulegen eines Schlachtgerätes. Die Anzeigeinstrumente waren bei allen Tonbandgeräten von Grundig aus dieser Zeit absolut identisch. Und z.B. ein TK 145 L ist oft schon für lau oder den berühmten "einen Euro" zu bekommen.

Zweiter Widerspruchspunkt, lieber Manuel: HBK ist extrem wichtig ! Da hilft auch die superbe Grundig-Technik nichts, ein schadhaftes Band ist nicht immer mit bloßem Auge erkennbar und daraus macht auch der beste TK keine saubere Aufnahme mehr. Bei vorhandener (Stereo !)-HBK merkt man es wenigstens gleich und nicht nach vier Stunden. Und die bei Grundig realisierte Mono-HBK ist Unsinn, da gebe ich dir Recht. Aber aus anderen Gründen.

Fazit: Wenn HBK, dann in stereo, bittescheen.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#9
Zu Punkt 1.
Ja, wie man die Hinterbandkontrolle einschaltet muß ich jetzt nicht wiederholen ;-)
Das man damals bei Heimgeräten - und nur die ambitionierteren hatten sowas überhaupt - andere Ansprüche und Auffassungen hatte als heutige, in solchen Punkten stark überverwöhnte Benutzer, die womöglich auch ganz andere Geräteklassen zum vergleichen heranziehen - was eh nicht sinnvoll ist - sieht man an dem Lob, das reputierte Fachbuchautoren diesen Geräten, als sie herauskamen, angedeuhen ließen - Muß jetzt nicht zitiert werden, wir haben ja nicht die Ziteriterietis-Krankheit :-)
Jedenfalls gab es auch später noch, bis in´s dritte Drittel der Siebziger die Hinterbandkontrolle - und da obwohl es schon getrennte Module für Hör- und Sprechverstärker gab - als Bestandteil der Trickausstattung für ambitionierte Amateuere, also in Mono und nicht als Verwöhnaroma für HaiFai-Jünger - also in Sterero.
Hersteller-Philosophie zum Teil, der Max der kannte seine Pappenheimer und was sie wünschten und was ihnen grützegal war. Obwohl ihm zu der Zeit wohl schon langsam der Kompaß aus der Tasche rutschte und manches nur noch gemacht wurde weil man das immer so gemacht hat.

Punkt 2.
Der Eingangswahlschalter, wie das bei anderen Geräten auch heißt, hat die Aufgabe mehrere Anschlußbuchsen an den Eingang des Aufnahme-Vorverstärkers zu legen und die zur Quelle passende Betriebsart des Vorverstärkers einzustellen. Es ist schon was anderes ob man Signale von Mikrofonen oder Hochpegelquellen verarbeiten muß, da muß man dann schon zur Erlangung der bestmöglichen Dynamik den dazu passenden Verstärkungsfaktor einstellen.

Punkt 3.
Kaputte Pegelanzeiger hatte ich sehr selten. Egal bei welchem Hersteller oder Gerät. Manche sollen angeblich! dazu neigen, das konnte ich aber nie nachvollziehen, bei Grundig neigen sie wohl auch eher nicht dazu. Aber wie gesagt, kaum Vorkommnisse heißt keine felsenfeste Aussage möglich.

Wenn der Stator-Magnet ausbricht, oder der Rotor aus dem Lager springt, dann setzte ich mal grobe Behandlung voraus. Wenn die Rotorspule durchbrennt würde ich eher an massiv dämliches Aussteuerungsverhalten denken, den Zeiger immer rechts am Anschlag zu halten bis die Spule zu heiß wird.

Reparatur hat bei mir bisher immer geklappt, bei dir nicht - Pech. Da hilft nur ein Ersatz von einem lieben Bastelkollegen oder einer billig erlangten Schlachtmaschine.

Soweit meine Ansicht der Sache :-)
Zitieren
#10
Zitat:Manuel postete
Für so etwas Überflüssiges wie Stereo-Hinterbandkontrolle steht der Einbau von insg. 4 getrennten voneinander arbeitenden Verstärkerteilen (links Aufnahme und Wiedergabe, rechts Aufnahme und Wiedergabe) in keinem vernünftigen Verhältnis. Der Ladenpreis wäre zu hoch geworden.
Die Grundig Tonbandgeräte arbeiten mit nur 2 Vorverstärker (Links & Rechts) ?
Pegeleingang und Ausgang also jeweils über einen (Stereo)-Verstärker ?

Das ist aber wirklich ganz schön sparsam.

Viele Grüße
Michael
Zitieren
#11
@Thomas
Okay, es gibt immer Ausnahmen wegen der Zeigerinstrumente. Also ich hatte bisher noch keinen Ausfall zu beklagen gehabt.

Wegen "schadhafter Tonbänder" - also solange man darauf achtet, nur Grundig Tonbänder zu benutzen, wird man keine schadhaften Bänder erwischen. Wink Big Grin

@Michael
Ja, während Verstärker Nr.1 die Aufnahme realisiert, erledigt Verstärker 2 die Wiedergabe.
Sind beide Verstärker mit der Aufnahme beschäftigt im Stereo-Betrieb, geht Hinterbandkontrolle eben nicht. Big Grin
Zitieren
#12
@ #009
Michael, man darf die Entwicklungsgeschichte bei den Heimgeräten nicht außen vor lassen. Es machte nicht eines morgens "Peng" und es stand ein gut ausgestatteter Amatuer-Bolide mit allem Pipapo dort, sondern es wurde sukzessive, vermutlich teilweise organisch, weiter entwickelt was man hatte.

Was hatte man vorher?
Mono-Heimgeräte die bei der dominanten Heimgeräte-Geschwindigkeit ca. 10...12kHz innerhalb der zuständigen Normkurve (Abweichung an den Enden bis ca. 5...7dB) als fo erreichten. Man benötigte für diese fo keine getrennten Hör-/Sprechköpfe und somit auch keine getrennten Verstärker.
Der Verstärker wurde in seiner Betriebsart mit Schaltern oder Relais umgeschaltet, je nach seiner aktuellen Aufgabe.

Später gab kam die Stereotechnik auf, man baute also einen zweiten gleichartigen Verstärker ein. Es wurden höhere Grenzfrequenzen erstrebenswert, dafür mußten die Tonköpfe halt irgendwann in ihrer Aufgabe spezialisiert werden und aus zwei wurden drei.

Es war damals generell in einigermaßen bezahlbaren Konstruktionen für den Heimmarkt schon ein günstiger Aufbau und viele Abwägungen und Kompromisse nötig, damit überhaupt zwei Verstärker ausreichend gleichartige Eigenschaften - auch bei Erwärmung - hatten, einigermaßen in den Kasten paßten der auch nicht unendlich groß und schwer werden konnte. Man mußte sich also, viele, ganz andere Gedanken machen als den, den Verstärkerzweig nochmal zu verdoppeln so daß der vierfach vorhanden wäre, vierfache Leistung verbrut, vierfache Abwärme erzeugte, die Koffermaße und -gewichte erhöhte usw.

Und dann später, in den Siebzigern, man baute immer noch Transistoren, die viel später erst billig verfügbaren IC´s guter Eigenschaften waren noch nicht oder nur teilweise verbaut, hat man es schlicht so weiter gemacht, weil man es immer so gemacht hat und weil auch der beackerte Markt es überhaupt nicht verlangte.

Irgendwann mußte man dann nachziehen, weil andere es vormachten, weil die Kundschaft gewechselt hatte, weil irgendwelche Fachzeitschriften - jede Woche mußte eine andere Sau durch das Dorf laufen damit die Zeitung verkauft wird, Anzeigekunden und ihre Zahlungen mußten in die Betrachtungen einfließen damit sie bei Laune blieben, Japaner steckten Unsummen in solche Dinge wie Reklame und marktbeeinflussende Maßhnahmen - sich an jedem Ding, einst noch abgetan als Pillepalle, festbissen und alles verrissen, wo der gerade aktuelle Schalter nicht dran war, die aktuell hochstilisierte Funktion fehlte oder auch nur eine Ecke eckig war, wo sie bei anderen rund war und der aktuellen Mode entsprechend rund zu sein hatte.
Sprich mit den TS-Serien kam dann die Hinterbandkontrolle auch in Stereo, die Verstärker hatte man ja eh schon passend dafür drin, nur der Schalter mußte noch eine Kontaktebene mehr bekommen.
Zitieren
#13
@Manuel,
@Jogi

Danke für die Erklärungen. Ich wußte nicht, das damals auf dem Heimsektor so gebaut wurde.
Meine Zeitrechnung beginnt erst mit dem Uher Rdl. Was davor gebaut wurde ist mir (leider) nicht geläufig, bzw ich kenne den technischen Aufbau nicht.

Wenn ich das also richtig verstanden habe, war der Entwicklungsstand noch aus der Röhrenzeit.
Trotz aufkommen der Transistoren wurde aber die Bauweise noch lange fortgesetzt, weil es sich bewährt hatte. :-)

Viele Grüße
Michael
Zitieren
#14
Na , da hab ich mal wieder dazugelernt.
In begrenzter Weise könnte man ja auch hier Vor-Hinterband vergleichen,
denn die Spuren könnte man ja umschalten. Leider wie ich meine, zumindest
auf der Aufnahmeseite, nicht ohne vorher die Stoptaste zu betätigen.
Aber wie ich gelesen habe,war ich ja mit meiner Unwissenheit nicht allein im
Forum.
Es gibt da noch diesen Testausgang , auch DIN , welcher mir von der
Funktion auch nicht richtig klar ist. Auch die Sache mit dem Kopfhöreraus-
gang werde ich nochmal testen. Hier habe ich ja noch meinen alten
Sennheiser HD 414 mit Kombistecker , somit dürfte das kein Problem werden.

Viele Grüsse
Rainer
Zitieren
#15
Michael, Röhrenzeit war bei Fernsehern noch bis in die Siebziger hinein, ich meine jetzt natürlich nicht die noch viel länger verwendete Braun´sche Röhre (CRT).

Bei den Tonbandgeräten galt in der Übergangszeit von der Röhre zum Halbleiter die berechtigte Devise:
Je besser die Qualität, desto weniger Transistoren und desto mehr Röhren sind drin.
Die damals verfügbaren Transistoren und die angewandten Schaltungen machten Tonbandgeräte zu Rauschgeneratoren, die Röhre rauscht von Natur aus weniger (natürlich ist das jetzt vereinfacht, aber das ist ja auch kein seminar für Elektroingenieurs-Studenten).

Bei Grundig hielt man also so lange wie möglich an der Röhre im eigentlichen Tonband-Verstärker (Vorverstärker, Aufsprechentzerrer, Sprechverstärker, Hörverstärker, Wiedergabeentzerrer) fest, während man in anderen Stufen, nämlich da wo das Rauschen nicht so sehr ins Gewicht fiel, nach und nach die Geräte durchtransistorisierte.
Man baute also nach und nach transistorisierte eisenlose Endstufen (ohne Übertrager-Trafo) und transistorisierte Anzeigetreiber für Zeigerinstrumente ein und der qualitätsrelevante und für Rauschen besonders anfällige Verstärkerteil wurde erst sehr spät mit Transistoren ausgestattet, als es schon bessere Typen für weniger Geld gab, die man auch in genügender Menge rauschoptimiert verbauen konnte, ohne das das Gerät gleich unerreichbar teuer werden mußte. Grundig-Kunden wollten neben bodenständiger Ware vor allem eine bei erschwinglichem Preis optimale Ware haben, lautes Rauschen und komischer, nicht voller und satter Klang wären dem Namen zuwider gewesen.

Andere taten das nicht und waren dann schnell als Wasserfall-Geräte oder Rauschgeneratoren berüchtigt (viele Uher und Telefunken bspw., so gut wie alle Japaner mit SA/SB-Transistoren).
Zitieren
#16
Ja Michael, der Grundig TK 341 hat seine Wurzeln aus dem Jahr 1960, also schön mitten aus der "Röhrenzeit" Big Grin. Wenn Du dir die ersten Modelle von TK 314´s Geschwister ansiehst, die ab 1961 in den Handel kamen, wirst Du die vielen Gemeinsamkeiten mit dem 1966 eingeführten TK 314 de Luxe erkennen.

Wie Du schon sagst, es hat sich nun mal bewährt.
Rest siehe Jogi. Big Grin
Zitieren
#17
Zitat:Manuel postete
Wenn Du dir die ersten Modelle von TK 314´s Geschwister ansiehst, die ab 1961 in den Handel kamen, wirst Du die vielen Gemeinsamkeiten mit dem 1966 eingeführten TK 314 de Luxe erkennen.
TK 314 ? HABEN WILL !!!!

Es gibt sie also doch, mir unbekannte Grundig-TK´s ;-)

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#18
Wäääääh, Zahlendreher!!! Big Grin Big Grin Und konsequenterweise gleich 2x.
Danke, Thomas. Smile
Sollte natürlich TK 341 heißen. Um den geht´s schließlich hier.

P.S.:
Den TK 314 gibt es, sobald ich im Lotto gewonnen habe und meine eigene Tonbandgerätefabrik gründe.
Zitieren
#19
Stimmt denn 1961? Manuel.
Kommt mir was früh vor. Allerdings hatte ich auch immer eher späte Geräte mit dem Zusatz "de Luxe " am Werktisch.
Zitieren
#20
Der TK 341 stammt aus dem Jahr 1966.
Die ersten "de Luxe"-Modelle erschienen 1965, wie z.B. TK 23 de Luxe, TK 27 de Luxe usw.

Jedoch haben viele Geräte ihre Wurzeln aus 1960/1961. Im Laufe der Jahre wurden Gehäuseformen geändert, die Elektronik erweitert, Laufwerksmechanismen ebenfalls erweitert und verbessert, aber es wurde ja nicht völlig neu von Null begonnen. Sieht man in ein älteres Gerät von 1961 hinein, erkennt man sofort die Gemeinsamkeiten.

Mit anderen Worten, stark vereinfacht ausgedrückt:
Der Grundig TK 341 Hi-Fi de Luxe ist nichts anderes, als ein aufgemotzter Grundig TK 46. Big Grin
Zitieren
#21
Hallo Freaks,

ich hab´s mir lange überlegt, zum einen weil´s völlig OT ist, zum anderen, weil ich die Angesprochenen für beratungresistent halte....
Trotzdem ein paar Korrekturen zu:

Zitat:Jogi postete
Zu Punkt 1.
....
Jedenfalls gab es auch später noch, bis in´s dritte Drittel der Siebziger die Hinterbandkontrolle - und da obwohl es schon getrennte Module für Hör- und Sprechverstärker gab - als Bestandteil der Trickausstattung für ambitionierte Amateuere, also in Mono und nicht als Verwöhnaroma für HaiFai-Jünger - also in Sterero.:-)
Wenn ich mich recht erinnere, dann gab´s Hinterbandkontrolle in stereo durchaus bereits Ende der 60-iger, und nicht erst 10 Jahre später, und zwar nicht nur bei Japanern, sondern auch in Geräten europäischer Herkunft, und zwar nicht nur Revox, sondern auch Uher RdL (ab 68 oder 69) den Beocords etc. Anfang der 70-iger dürfte auch Grunzig welche im Angebot gehabt haben,
Im Röhrenzeitalter brachten getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker sicher in Platzproblem mit sich, aber nach Beginn der Transistor-Ära im Tonbandgerätebau, die bei Philips etwa 1965 begann (im Prospekt von 1966 war die Hälfte der Geräte "vollransistorisiert") war der Platz nicht mehr wirklich ein Problem.
Es mag aus technischer Sicht vielleicht nicht sinnvoll gewesen, aber ab 1970 gab´s nahezu kein Röhrentonbandgerät mehr am Markt, höchstens noch bei Grundig.

Zitat:Jogi postete
Hersteller-Philosophie zum Teil, der Max der kannte seine Pappenheimer und was sie wünschten und was ihnen grützegal war. Obwohl ihm zu der Zeit wohl schon langsam der Kompaß aus der Tasche rutschte und manches nur noch gemacht wurde weil man das immer so gemacht hat.:-)
Der Max war 1968 60 Jahre alt. Ich fürchte, er kannte da eher seine Hausangestellten:
http://www.manager-magazin.de/unternehme...81,00.html
Ob er Pappenheim und seine Bewohner kannte, bezweifle ich. Noch viel weniger glaube ich, daß er Ende der 60-iger seine im übertragenen Sinne sprichwörtlich gewordenen Pappenheimer noch gekannt hat, sonst wäre es schwer, zu verstehen, warum er die Entwicklung Ende der 60-iger Jahre verschlafen hat.
Die bezog sich nämlich nicht nur auf Audio und Video-Elektronik. In Deutschland brach damals die Mode aus, ganze Wände der Wohnung zu verstellen. Das nannte man "Schrankwand". Jetzt stelle man sich vor: eine Wand wird vollflächig von einem Möbel eingenommen, ein Eck, d.h. gleich 2 Wände werden von der sog. "Sitzecke" blockiert, und Fenster und Türen sollte man ja auch noch haben...Da bleibt nicht mehr viel Platz für die vorher so beliebte Musik- oder Fernsehtruhe ( mit einer stereo-Basis von satten 1.20 m). Konsequenz: Radio und Fernseher müßen in ein Regalfach in der "Schrankwand". Der Markt für Musiktruhen ist von einem Tag auf den anderen tot. Und für Tonbandgeräte bedeutete das: das muß sich aufrecht hinstellen lassen. Da zählte der Max zu den Schlußlichtern.
Grundig hat es zum einen versäumt, seine Spitzenprodukte weiter zu bauen bzw zu entwickeln (z.B. SV 80 und die passenden Komponenten) und sich freiwillig auf die Billigheimerschiene begeben. Das wäre so, als würde Daimler die S-Klasse einstellen: mit den anderen Produktlinien verdient man vielleicht mehr, aber man verliert den Anspruch, man zeigt nicht mehr, daß man in der Lage ist, Höchstwertiges zu produzieren, man ruiniert sich sein Image. Die leichte und zu schwache Gegenreaktion Mitte der 70-iger kam zu spät.
Zum anderen hätte er dem Bespiel anderer, z.B. Studer, folgen sollen und das Design der Geräte Leute machen lassen, die das konnten. Selbst die beste Technik verkauft sich nicht, wenn sie topfig verpackt ist. Und das Design war Anfang der 70-iger höchstens noch in der Oberpfalz ein Renner. Aber da ging man zu der Zeit in Ursulapoppenricht auch noch zum Pinkeln auf den Dachboden, und hinter Hartmannshof ist 1972 ein Mann nächtens beim Pinkeln aus dem Schlafzimmerfenster gefallen...

Frank
Zitieren
#22
Tja, viel geschimpft ist immer schnell :-D

Gut das Grundig nicht so ein Gezähschränkchen-Desing wie ReVox baute kann ich nur sagen, mir gefiel der frängische "Pinkelbodenbarock" dann doch viel besser. Sieht noch heute blendend aus in meiner Eiche-Hell und Nußbaum-Natur Vollholz-ohne-Pappe-und Dünnblech-Möblierung.
Ob ich richtig liege kann vielleicht ein noch größerer Grundig-Bewanderter sagen, aber Schränke die so klangen wie "Trutzenstein" waren imho noch bis in die frühen Achziger Renner. Ich kenne jedenfalls genügend Leute die neben der Schrankwand den Musikschrank stehen hatten oder den Receiver vom 68er Maß in einem Fach über der Bar. Und wenn der Dickste von Grundig wirklich mal zu billig oder zu wenig avandgardistisch angetüdelt war, dann wurde eben der dickste von Blaupunkt gekauft, das war dann für den Papa Avandgarde genug, damit ihm die Mama nicht den Teppich-Wemser auf die Ohren schlug.
;-)
Zitieren
#23
Frank, zu deinen "Korrekturen" habe ich einige Ergänzungen:

Die Uher Royal de Luxe gibt es seit 1966.

Bei Grundig sind ab 1969 keine Röhrentonbandgeräte mehr in Produktion gewesen. Wie lange es gedauert hat, bis alle Elektrogeschäfte die letzten 1968er-Röhrengeräte verkauft haben, ist natürlich schwer zu sagen. Aber aufgrund der sehr hohen Beliebtheit und entsprechend großer Nachfrage dauerte es wohl nicht lange. Übrigens: Der Markenname ist "Grundig", nicht Grunzig. Du solltest keine neuen Fehler in einer "Korrektur" begehen. Wink

Aufrecht stehende Geräte gab es aus dem Hause Grundig schon Ende der Sechziger Jahre, das waren kleine Koffergeräte. Richtig große Heimtonbandgeräte auch schon ab 1969/70.

Grundig verstand es als einziger Hersteller, für jeden Geldbeutel das passende Modell anbieten zu können und hatte damit großen Erfolg. Eben weil Grundig seine "Pappenheimer" kannte, wußte er, dass man Funktionen wie "Hinterbandkontrolle" nicht unbedingt braucht. Man sollte immer berücksichtigen, für welche Zielgruppe die Geräte eigentlich gedacht sind.

Das Design Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger war wie bei anderen Marken auch, holz, silber, schwarz. Bereits sehr früh, nämlich ab 1973 kam eine Art von Studiolook, während andere wie z.B. Dual oder Telefunken immer noch beim altbackenen Aussehen geblieben sind. Kann man ja alles in alten Katalogen sehen und vergleichen.

Ich sehe jedenfalls keine "verschlafene Entwicklung" bei Grundig. Genau so wenig könnte ich sagen, dass man in der Oberpfalz einen anderen Geschmackssinn hätte, als im restlichen Deutschland. Dafür ist die Bevölkerung viel zu sehr in den letzten 100 Jahren durchgemischt worden und die Geschmäcker deshalb sehr verschieden, den typischen "Oberpfälzer" gibt es nicht.
Zitieren
#24
Noch ein paar Zeit-Spotlights fallen mir da ein, wo Manuel es so nett auf den Punkt bringt.
Das hiesige Elektronik-Großhandelshaus (viele der kleinen Krauter und auch etliche größere statteten sich da aus), sowie die Elektro-Großhändler am Ort und in den Nachbarstädten, verkauften gerade die Pultserien - nannte man die nicht Studiolook? - wie wild. Der größte von denen hatte Mitte der Siebziger in seinem begrenzt großen Ausstellungsraum sogar nur noch TK845 und TK745 stehen und vielleicht noch die größte SABA. Die gingen damals weg wie warme Semmeln.

Das mal nur weil heute oftmals über diese Serien hergezogen wird.

Auch ich mochte sie besonders, gerade dieses Design und die Art wie durch klassisch perfektionierte Design- und Gehäusearbeit die Materialien gekonnt eingesetzt sind, wie man mit nicht mehr als hochqualitativem Plastik (Spritzguß) und relativ dünnem aber strukturierten, gefalzten, gebördelten Alublech außen herum eine Anmut hin bekam die andere Hersteller mit ihren Leim-Sperrholz-Hamsterkästen und eingelassenen Dickblech-Zählertafeln niemals auch nur annähernd erreichten.

Auch hatte jeder den ich für wert hielt mich näher zu kennen so etwas oder strebte es an. Der Witz an der Sache, ich selber war noch eine Serie davor, habe diese Serie erst später vollständig gehabt, bei den von Manuel beschriebenen Spät-Sechzigern und Frühsiebzigern. U.a. weil sich mein Faible für SABA damit prächtig ergänzte, die eine ähnliche Optik in ihren Gehäusebau legten.
Zitieren
#25
Logisch, denn Mitte der Siebziger gab es nur noch wenig Modelle von Grundig. Eines der größten Märchen, die im Internet kursieren, ist, dass Grundig seine Produktpalette erweitert hätte in einer Zeit, wo Tonband aus der Mode kam. Das Gegenteil ist der Fall.

Mit Einführung von diesem "Studiolook" gab es nur noch TK 147 de Luxe, TK 244, TK 248 und das Flaggschiff TK 600 im neuen Gewand, bis auf das kleine Einsteigermodell TK 147 konnten sie alle aufrecht betrieben werden. Sie lösten das alte 1969/70er-Design ab. Geräte wie TK 121, 126, 126, 146, 148, 149, Augsburg und viele mehr wurden ersatzlos gestrichen. Mehr als die Hälfte aller Modelle kamen aus dem Programm. Dieser Trend setzte sich 1974 fort.

1974 nur noch: TK 845, 745, 545.
Nur noch 3 Modelle. Ein kleines, ein mittleres, ein großes. Alle drei Modelle mit 18er-Spulen und Standbetrieb, alle drei Modelle in modernster Modulbautechnik. Zwei davon hat Jogi im großen Ausstellungsraum selber damals gesehen.

In Testberichten stets hochgelobt. Das Beste, was es aus Deutschland auf dem Tonbandgerätesektor gab. Warum und weshalb - liest es nach! Big Grin Besser: Probiert die Kisten selber aus. Big Grin

Einzige ernstzunehmende Konkurrenz kam von Philips. Bei denen hört man seltsamerweise nie den Vorwurf, verschlafen gewesen zu sein, obwohl das kleine N4308, welches man nicht aufrecht hinstellen kann, noch weit bis über das Jahr 1976 (!) hergestellt wurde und hölzerne Seitenteile hatte, altbacken und konservativ daherkam. Wenn also schon rückständig und verschlafen, dann bitteschön bei Philips anfangen. Wink

Auch wenn es Offtopic ist, vielleicht mal ganz gut, es an dieser Stelle kurz zur Sprache gebracht zu haben. Warum sich relativ viele Leute im Internet erlauben, knapp 40 Jahre später darüber zu lästern, habe ich auch nie verstanden. Müssen alles Personen sein, die nicht wissen, über was sie eigentlich reden.
Zitieren
#26
Letzteres habe ich mir schon vor langer Zeit für meinen persönlichen Umgang selber erklärt, lieber Manuel.

Das Internet selber hat gewisse Eigendynamiken und Trends.

Diese Eigendynamiken führen auf einer Seite dazu das Tünnesse unterster Schubladen nach Belieben Kapazitäten und Respektpersonen niedermachen und in ihrer Integrität und Persönlichkeit verletzen dürfen, andererseits dazu eine vielleicht so zu bezeichnenden "Parallelwelt der Desinformation" zu etablieren. Bestandteil des letzten Parts sind auch die selbsternannten Wikipedia-Wissenschaftler (eigentlich nichts mehr als pickelige pubertierende Schwachköpfe).
Logischerweise gibt es dort auch sehr umsichtige Autoren. Vermutlich sogar die Überzahl.
Allein, es ist praktisch unmöglich in so einer Darbietung wie einer Wikipedia, durch Laienleser oder Leser die die Zeiten garnicht mehr erlebt haben um die es geht, die Spreu vom Weizen zu scheiden. Dummschwätzern wird also genauso leicht oder noch leichter - weil Schwaaal und Sabbel und Hochpreiserei bestimmter Dinge bestimmte Persönlichkeitsstrukturen geradezu heraus reitzen - geglaubt, als Leuten die live dabei waren, die die Realitäten abbilden.

Diese Gruppen alle zusammen erzeugen Wellen der nur scheinbaren Information, der Falsch-Information, der Anti-Information. Und walzen nicht selten aggressiv und unfreundlich, gemsicht mit einer satten Schüssel voll Arroganz, alles platt, was sich dem nicht unterordnet und anschließt.

// Ich erinnere mich an einen Fall eines reputierten - wenn nicht DES reputiertesten - Tonmeisters Deutschland dessen hochwertvolle Fachinformation immer und immer wieder von kleinen pickeligen Wikipedia-Moderatoren zensiert, gelöscht, entfernt wurden. Angeblicher Grund unwissenschaftliche Ausdrücke, dabei verwendete er nichts weiter als allen die das Fach kennen bekannte, fachspezifische Ausdrücke.//

Da dies auf allen Ebenen stattfindet, da einer beim anderen abschreibt, kopiert, Halbwissen und Halbwahrheiten, Fehlinformationen aller Art weiter getragen und mit gezielt anzeigekunden-gefälligen Voodoo und Tinnef dümmster Art sogenannter !!! F(l)achzeitschriften (überwiegend der Vereinigte Motor-Verlage) gespickt und durchsetzt wird, ist ganz klar das sich irgendwann - es muß eben nur lange genug in die Welt posaunt werden und alles andere weg geklatscht werden - der größte Unfug in eine Art Netzlegende verwandelt ist, die sich so breit macht das für alles andere kein Platz mehr bleibt.

Foren sorgen dafür das solche Nachplapperer flachster Zeitungs-Enten auch noch selbsterhaltend in immer den gleichen Zirkeln, bestehend aus immer den gleichen Protagonisten, in allen relevanten Foren nach oben, nach außen, eben in die Meinungsherrschaft und -hoheit gepusht werden.

Nicht zuletzt ist das ein Grund das bei mir sofort alle Alarmglocken klingeln, wenn bezüglich solcher Netzlegenden und sich gegenseitig stützender Interessengemeinschaften auch noch als Krönung immer wieder nach Links, natürlich für jeden leicht erreichbar im Internet, geschrien wird.
Es wird nach Art der self-fulfilling prophecy nicht wirklich eine Info aus der Realität erwartet, sondern lediglich versucht diese Selbstbefriedigungsspirale der Abschreiber und Kopierer eine Windung weiter zu drehen, da natürlich der gleiche Schrott unter den meisten auffindbaren Adressen zu jedem dieser Themen im Internet durchkopiert worden ist.


Deshalb gibt es unausrottbar solche völlig unhaltbaren, meist recht affektiven und affektierten Krawall-Bashings gegen - das sah man zu den Zeiten noch, das sieht man am Ansehen im Ausland heute noch - best beleumundete Produkte und ihre Hersteller. Da wird aus normalen wirtschaftlichen Prozessen dann "völliges Unternehmensversagen" und aus den Wirtschaftskapitäten alter Schule der "Dämon und Despot der sein Unternehmen mit Macht an die Wand gefahren hat".
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste