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Hallo,
ich sitze gerade vor einem - mit einem Diktiergerät - aufgenommenen Band, dessen Ton immer tiefer und "langsamer" wird. Irgendwie muss das Gerät mit zunehmendem Wickel die Geschwindigkeit verringert haben.
Beim Abspielen müsste ich also die Geschwindigkeit hoch regeln können. Mit meinen TB's geht das glaube ich nicht. (Grundig Tk 747, Uher SG 520, TEAC A-1250S, Revox A 76)
Oder?
Vielleicht hat jemand schon mal so ein Problem gelöst.
Anregungen sehr willkommen,
Gruß Schwede
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Du müsstest ein TB haben mit Pitchfunktion - aber selbst dann wird es nicht 100%ig. Aber wie wurde das Band denn aufgenommen?
Meine TOP - Wickler:
Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
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Zitat:schwede postete
Beim Abspielen müsste ich also die Geschwindigkeit hoch regeln können. Mit meinen TB's geht das glaube ich nicht. (Grundig Tk 747, Uher SG 520, TEAC A-1250S, Revox A 76)
Oder?
Nein, mit denen nicht (wenn Du Revox A 77 meinst, der A76 war ein Tuner). Es gibt Bandmaschinen mit Geschwindigkeits-Feinregelung (Revox B77 MK II, Akai GX-625, -635..., Grundig TS-1000), aber extra für den Zweck eine anschaffen wäre wohl etwas hoch gegriffen.
Wenn Du einigermaßen fit mit dem PC bist: Mit Audacity kriegt man das sicher hin. Es gibt da z.B. unter Effekte eine Funktion namens "Gleitende Zeit-Skala/Pitch". Wenn ich es richtig verstehe, kann man damit die Geschwindigkeit linear ändern lassen. Das könnte genau das sein, was Du brauchst.
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Da Tonband basierende Diktiergeraetschaften fast alle Capstanlos sind, ist der eigentliche hauptantrieb fuer das Band auf die Aufwickelspule zugeschoben worden.
Da dieser aber nicht gleich bleibt vom Durchmesser mit jedem Meter Band sondern waechst, erhoeht sich auch zwangslaeufig die Bandgeschwindigkeit, am anfang mehr, am Ende weniger, da ach der Umfang waechst.
Lass doch einfach mal das Band am Capstan und Andruckrolle nebenher laufen, wenn der aufwickelzug kraeftig genug ist, sollte das mit einer kleinen Spule zum aufwickeln klappen. Sollte die Maschine ein Fuehlhebel haben fuer die Abwickelbremse, kannst du damit die geschwindigkeit beeinflussen.
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Zitat:EN1RZ postete
Da Tonband basierende Diktiergeraetschaften fast alle Capstanlos sind, ist der eigentliche hauptantrieb fuer das Band auf die Aufwickelspule zugeschoben worden.
Du meinst aber nicht die Microcassetten? Diese werden ja ausnahmslos per Capstan und Andruckrolle für Aufnahme und Wiedergabe angetrieben.
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Zitat korrigiert
niels 24.06.2011 12.35
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Gruß von
Rüdiger
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Ich habe nicht von einem Cassetten basierenden system gesprochen gehabt, Die Microcassette hat capstan, das philips zeugs mit der Minicassette hat wiederum KEIN Capstan !
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moin moin,
ich denke das lässt sich regeln, um was für eine aufnahme handelt es sich denn ?
ist die geschwindigkeitsänderung gleichmässig oder eiert's zudem noch ?
ist's ein wichtiges dokument ?
hifi - qualität wird zwar nicht möglich sein aber doch ganz brauchbar.
cu reginald
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Hallo alle miteinander,
vielen Dank für die prompten Tips.
(ich meinte tatsächlich A 77 huch).
Das Diktiergerät muss eine uralte Stenorette gewesen sein und die Geschwindigkeit
ändert sich kontinuierlich.
Auf dem Band (Bändern) ist ein Beitrag drauf, der mal als Text erscheinen sollte.
Den Tip mit Audacity will ich mal ausprobieren, kostet mit Sicherheit weniger
als eine B 77 MKII, von der ich mal gelesen habe, dass man die Geschwindigkeit
einstellen kann. Aber kontinierlich zu- oder abnehmend bestimmt auch nicht.
Danke und Gruß
Schwede
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moin moin,
ja probier mal, wenn's nicht funktioniert sag bescheid, wir kriegen das gebacken. :winker:
cu reginald
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Hallo,
die Stenoretten bis weit in die Sechziger Jahre hinein hatten alle keine feste Bandgeschwindigkeit, sondern eine sogenannte mittlere von 9,5 cm/s (wie auch die Tonbandbox Niki SKL von Grundig), die Durchschnittgeschwindigkeit 9,5 cm/s wurde etwa in der Mitte des abgelaufenen Bandes erreicht, vorher lief es langsamer und wurde zum Ende hin immer schneller, da die Geschwindigkeit von der Aufwickelspule bestimmt wurde. So etwas gab es auch beim Music-Center von Schaub-Lorenz (dem Musikspeicher mit 10 cm breiten Tonband und 126 Spuren).
So lange man das besprochene Band immer mit dem gleichen Gerät abspielte, mit dem es auch aufgenommen wurde, war alles in Butter, in diesem aktuellen Fall ergeben sich natürlich Probleme.
Wie wäre es mit dem Beschaffen einer solchen Stenorette (es gibt sie noch zuhauf) und dem damit verbundenen stilgerechten Abhören der Bänder ? Überspielen auf ein anderes, möglicherweise sogar modernes Medium wäre dann ebenfalls ein Kinderspiel.
So würde ich vorgehen.
Gruß
Thomas
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Wie mein Vorredner schon sagte, würde ich mir so eine Grundig Stenorette anschaffen. Nur so ist gewährleistet, über die gesamte Aufnahme hinweg die richtige Bandlaufgeschwindigkeit zu erhalten.
Ergänzend möchte ich noch bemerken, dass es auch Stenoretten gab, die einen "Pitch"-Regler hatten. Da man nicht weiß, ob die Aufnahme a) mit so einem Modell erstellt wurde und b) in welcher Position sich der Pitch-Regler während der Aufnahme damals befand, wäre das noch ein Grund mehr, zu einer original Grundig Stenorette zurückzugreifen.
Audacity kostet überhaupt nichts, diese Software kann man sich gratis herunterladen. Zwar wird man theoretisch die Geschwindigkeit damit korrigieren können, aber es ist natürlich mit einem leichten Tonqualitätsabfall zu rechnen. Das beste Ergebnis wirst Du wohl nur mit einer original Grundig Stenorette erzielen.
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Hallo Manuel,
sehr schön zu lesen, dass es Dich noch gibt!
Und immer noch ein Fürsprecher für die Grundig Geräte.
Kann ich bestätigen, mein Stapel ist seither auch deutlich angewachsen und keine einzige "Gurke" dabei.
Alles Gute von Wolfram alias Tonband Paule.
OT
Zitat:Tonband Paule postete
Hallo Manuel,
sehr schön zu lesen, dass es Dich noch gibt!
Und immer noch ein Fürsprecher für die Grundig Geräte.
100% Zustimmung ! ! !
Grüezi Manuel
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Auch von mir ein herzliches "Gude !"
Gruß
Thomas
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Oh, hallo Wolfram, Jogi und natürlich Thomas. Schön, dass es euch auch noch gibt.
Ja, 2 Jahre Pause waren genug, würde ich sagen. Werde wieder ein wenig mitmischen. Eine neue Homepage gibt es mittlerweile auch. Ist aber noch im Aufbau, habe erst vor ein paar Tagen damit begonnen.
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@timo,
der tip "Audacity" war genau richtig. Mit etwas Gehörtoleranz kommt die Aufnahmekorrektur dem vermuteten Original sehr nahe.
Also ich belass es bei dem Ergebnis und kauf mir keine Stenorette, da ich auch nicht weiß, welcher Typ es war und ob die wirklich alle gleich schnell oder langsam waren ??
Dank nochmals aln alle !!
Schwede
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Es ist egal, welcher Typ von Stenorette als Aufnahmegerät diente. Jede Grundig Stenorette ist zum Abspielen der Diktierbandkassetten geeignet.
Die Stenoretten waren alle gleich schnell, schließlich mußte ja die Austauschbarkeit untereinander sichergestellt werden.
Neuere Stenoretten hatten - wie gesagt - einen Pitch-Regler. Genau wie bei einem Schallplattenspieler. Mit einer Stenorette kommt man dem "vermuteten Original" auf jeden Fall deutlich näher, als mit jedweder PC-Software.
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