04.06.2011, 17:19
Hallo Freunde,
neben harten Reibrädern in den Uher-Maschinen ist u.a. auch der Kunststoff-Dämpfungsring im Schwungrad für ein lauteres Laufgeräusch verantwortlich. Über die Jahre löst sich der Kleber, wodurch dieser Ring herausfällt und am Rahmen kratzt. Ein kratzendes Geräusch im Betrieb ist die Folge. Da dies vor kurzem bei meiner ramponierten Partykeller-RDL paßiert ist, dachte ich mir, ich könnte die Arbeitsschritte dokumentieren und hier als Anleitung posten. Eigentlich ist diese Maschine kein Vorzeigegerät, wie man auf den Bildern erkennen kann, zur Veranschaulichung der Reparatur reicht es aber. Die Anleitung sollte auch bei allen Verwandten zur Royal De Luxe verwendbar sein (SG560/1/2), bei den Variocords sieht die Mechanik evtl. etwas anders aus.
So, los geht's:
Als erstes nimmt man den Kopfträger ab. Das sollte für jeden RDL-Besitzer reine Routine sein.
Der nächste Schritt ist, die Rückwand abzuschrauben. Es sind vier Schrauben herauszudrehen, die ich hier mit roten Pfeilen makiert habe.
Jetzt wird es etwas komplizierter. Damit man an das Schwungrad kommt, muß man den Rahmen abnehmen an dem der Antriebsmotor montiert ist (durch roten Kasten makiert). Daran sind jede Menge Hebel und Stangen für den Netzschalter und die Geschwindigkeitsumschaltung, die man aushängen muß.
Hier muß das Reibrad an der Stange ausgehängt werden, womit die Geschwindigkeitsumschaltung bewerkstelligt wird:
Im eingehängtem Zustand:
Im ausgehängtem Zustand:
Ist das erledigt, kann man die andere Stange (zur Entzerrungsumschaltung), die über einen Hebel mit der ersten verbunden ist, abschrauben (Vorsicht, es ist eine Beilagscheibe darunter):
Die Stange muß dann noch aus den beiden Schiebeschaltern an jedem Ende vorsichtig herausgenommen werden:
Als nächstes ist die Stange für den Netzschalter dran:
Diese kann man herausnehmen, wenn man das Halteblech abschraubt:
Man sollte jetzt darauf achten, daß man die Schalterstellungen vorne nicht mehr ändert. Sonst könnten beim Zusammenbauen Probleme auftreten.
Jetzt kann man den Motorrahmen abschrauben. Der ist durch vier Schrauben befestigt, die ich im Bild unten wieder durch rote Pfeile gekennzeichnet habe:
Unter jeder Schraube befindet sich eine Zahnscheibe, die nicht verlorengehen sollte.
Ist der Rahmen frei, kann man ihn vorsichtig herausnehmen (auf die Hebel und Stangen achten, sowie den Antriebsriemen aushängen)...
...und auf den Netztrafo legen.
Das sieht dann so aus:
Nun ist das Schwungrad frei und kann nach oben herausgezogen werden:
Dabei fällt dann an der Gerätefront folgende Gummischeibe ab, die auf den Capstan aufgeschoben ist:
Im ausgebauten Zustand sieht das Schwungrad mit Capstan dann so aus:
Den Kunststoffring, der übrigends nicht zwingend schwarz sein muß, kann man dann herausnehmen. Ring und Schwungrad sollten gereinigt werden.
Ist dies erledigt, wird innen auf das Schwungrad dünn Kleber aufgetragen. Ich habe dazu Zwei-Komponenten-Kleber verwendet:
Nachdem der Kleber ausgetrocknet ist, kann man das Schwungrad wieder aufstecken. Bei dieser Gelegenheit kann man auf die Achse noch ein wenig Fett geben:
Das Zusammenbauen ist dann in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen. Als erstes wird der Motorrahmen wieder aufgesetzt, wobei der Antriebsriemen wieder einzuhängen ist. Der Rahmen sollte zuerst nur fixiert, nicht festgeschraubt werden, sodaß man beim Einhängen der Hebel etwas Spielraum hat. Sind alle Hebel wieder richtg eingehängt, kann man den Rahmen festziehen. Jetzt sollte man durch Drehen des Geschwindigkeitswahschalters überprüfen ob das Reibrad in die korrekten Positionen gefahren wird, sowie der Netzschalter betätigt wird. Sollte dies nicht so sein, muß eventuell diese Stange wieder geradegebogen werden:
Nicht vergessen darf man die Gummischeibe, die auf den Capstan gehört:
Sobald die Rückwand wieder angeschraubt ist, kann man wieder Musik ohne störende Nebengeräusche genießen.
Ergänzungen, Fehler, Kritik und ähnliches dürfen gerne gepostet werden.
neben harten Reibrädern in den Uher-Maschinen ist u.a. auch der Kunststoff-Dämpfungsring im Schwungrad für ein lauteres Laufgeräusch verantwortlich. Über die Jahre löst sich der Kleber, wodurch dieser Ring herausfällt und am Rahmen kratzt. Ein kratzendes Geräusch im Betrieb ist die Folge. Da dies vor kurzem bei meiner ramponierten Partykeller-RDL paßiert ist, dachte ich mir, ich könnte die Arbeitsschritte dokumentieren und hier als Anleitung posten. Eigentlich ist diese Maschine kein Vorzeigegerät, wie man auf den Bildern erkennen kann, zur Veranschaulichung der Reparatur reicht es aber. Die Anleitung sollte auch bei allen Verwandten zur Royal De Luxe verwendbar sein (SG560/1/2), bei den Variocords sieht die Mechanik evtl. etwas anders aus.
So, los geht's:
Als erstes nimmt man den Kopfträger ab. Das sollte für jeden RDL-Besitzer reine Routine sein.
Der nächste Schritt ist, die Rückwand abzuschrauben. Es sind vier Schrauben herauszudrehen, die ich hier mit roten Pfeilen makiert habe.
Jetzt wird es etwas komplizierter. Damit man an das Schwungrad kommt, muß man den Rahmen abnehmen an dem der Antriebsmotor montiert ist (durch roten Kasten makiert). Daran sind jede Menge Hebel und Stangen für den Netzschalter und die Geschwindigkeitsumschaltung, die man aushängen muß.
Hier muß das Reibrad an der Stange ausgehängt werden, womit die Geschwindigkeitsumschaltung bewerkstelligt wird:
Im eingehängtem Zustand:
Im ausgehängtem Zustand:
Ist das erledigt, kann man die andere Stange (zur Entzerrungsumschaltung), die über einen Hebel mit der ersten verbunden ist, abschrauben (Vorsicht, es ist eine Beilagscheibe darunter):
Die Stange muß dann noch aus den beiden Schiebeschaltern an jedem Ende vorsichtig herausgenommen werden:
Als nächstes ist die Stange für den Netzschalter dran:
Diese kann man herausnehmen, wenn man das Halteblech abschraubt:
Man sollte jetzt darauf achten, daß man die Schalterstellungen vorne nicht mehr ändert. Sonst könnten beim Zusammenbauen Probleme auftreten.
Jetzt kann man den Motorrahmen abschrauben. Der ist durch vier Schrauben befestigt, die ich im Bild unten wieder durch rote Pfeile gekennzeichnet habe:
Unter jeder Schraube befindet sich eine Zahnscheibe, die nicht verlorengehen sollte.
Ist der Rahmen frei, kann man ihn vorsichtig herausnehmen (auf die Hebel und Stangen achten, sowie den Antriebsriemen aushängen)...
...und auf den Netztrafo legen.
Das sieht dann so aus:
Nun ist das Schwungrad frei und kann nach oben herausgezogen werden:
Dabei fällt dann an der Gerätefront folgende Gummischeibe ab, die auf den Capstan aufgeschoben ist:
Im ausgebauten Zustand sieht das Schwungrad mit Capstan dann so aus:
Den Kunststoffring, der übrigends nicht zwingend schwarz sein muß, kann man dann herausnehmen. Ring und Schwungrad sollten gereinigt werden.
Ist dies erledigt, wird innen auf das Schwungrad dünn Kleber aufgetragen. Ich habe dazu Zwei-Komponenten-Kleber verwendet:
Nachdem der Kleber ausgetrocknet ist, kann man das Schwungrad wieder aufstecken. Bei dieser Gelegenheit kann man auf die Achse noch ein wenig Fett geben:
Das Zusammenbauen ist dann in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen. Als erstes wird der Motorrahmen wieder aufgesetzt, wobei der Antriebsriemen wieder einzuhängen ist. Der Rahmen sollte zuerst nur fixiert, nicht festgeschraubt werden, sodaß man beim Einhängen der Hebel etwas Spielraum hat. Sind alle Hebel wieder richtg eingehängt, kann man den Rahmen festziehen. Jetzt sollte man durch Drehen des Geschwindigkeitswahschalters überprüfen ob das Reibrad in die korrekten Positionen gefahren wird, sowie der Netzschalter betätigt wird. Sollte dies nicht so sein, muß eventuell diese Stange wieder geradegebogen werden:
Nicht vergessen darf man die Gummischeibe, die auf den Capstan gehört:
Sobald die Rückwand wieder angeschraubt ist, kann man wieder Musik ohne störende Nebengeräusche genießen.
Ergänzungen, Fehler, Kritik und ähnliches dürfen gerne gepostet werden.
Grüße,
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.