Liebe Tonbandfreunde,
jetzt soll es wieder weitergehen!
Zunächst möchte ich mit weiteren Fotos den besonderen Charakter der F36 herausstellen. Mit dezenten Goldfarbenden Verschlüssen und Griffbefestigungen wird die edle Herkunft unterstrichen.
Bild: Verschluss_F36_DSC01047
Doch vor dem Einpacken müssen noch die Spulen verstaut werden. Hier bietet die Edle "GrunVox TKF36" (ehemals ReVox F36) selbst für 25cm Spulen Raum diese im Koffer zu verstauen.
Bild: Koffer_offen_F36_DSC01055
Die F36 zeichnet sich durch das Qualitätsmerkmal über den Schriftzug "made in Switzerland" aus, so wie es auch die ersten Nachfolgemodelle in Form der G36 zeigen. Erst im Rahmen der Modellpflege und des Wegfalls des Design - Merkmals "Runde Proportionen" entfiel dieser Schriftzug auch an der G36.
Weiterhin zeigt das Laufwerk der F36 nur leichte Differenzen gegenüber der G36-Serie. So verfügt die F36 noch über ein sehr schönes doppelbandiges Magisches - Band, welches den Eingangspegel horizontal getrennt für jeden Kanal darstellt. Weiterhin liegt die integrierte Bandendabschaltung gegenüber der G36-Serie auf der Bandeinlaufseite des Bandlaufpfades.
Auch die Konstruktion des Bandlaufs setzte sich nahezu unverändert bis zur PR99 fort und erfuhr nur kleinere Veränderungen.
Bild: Switzerland_F36_DSC01041
Bild: Magisches_Band_F36_DSC01031
Nach nahezu 50Jahren lassen einige Werkstoffe, welche den Weg in die Revox fanden, in ihrer Standhaftigkeit nach. So auch Schaumstoff hinter der Brummklappe als auch der Klebstoff der die Bleche mit der Funktionskennzeichnung hält. Doch im ganzen nichts dramatisches.
Bild: Deckplatte_F36_DSC01033
Nun sollten wir einen Blick unter die Haube werfen. Das Chassis besteht aus zwei Blechelementen, zum einem aus der Laufwerksseite und zum anderen aus der Rückwärtigen Seite die die Elektronik beherbergt. Beides ist durch eine Bodenplatte (Lautsprecher) und Kopfplatte (Anschlussfeld) miteinander starr verbunden und bildet ein solides Chassis.
Bild: Chassis_Total_F36_DSC01029
Die Maschine beherbergt 12 Röhren für Löschgenerator und Verstärkerelektronik. Eine weitere Röhre dient der Ansteuerungsanzeige.
Bild: Roehren_36_DSC_4423
Wie schon eingangs berichtet wies die F36 einen absoluten Totalausfall auf, bei der die Primärsicherung des Netztransformators durchbrannte. Messungen zeigten dass der Selengleichrichter für die Bereitstellung der Anodenspannung einseitig einen spannungsabhängigen Kurzschluss aufwies. Leider lassen sich derlei Fehler nicht mittels Diodenprüfungsfunktion eines handelsüblichen Digitalmultimeter ermitteln, da Selenbrückengleichrichter eine erheblich höhere Schwellspannung aufweisen als Germanium oder siliziumbasierte Brückengleichrichter. Je höher die zulässige Sperrspannung des Selenbrückengleichrichter umso höher seine Schwellspannung. Dies resultiert aus dem im Inneren kaskadierten Selenelementen zur Generierung einer höheren Sperrspannung. Eine Überprüfung der Gleichrichter erfolgt hier am besten über ein regelbares DC-Netzteil mit Strombergrenzung. zumindest aus diesem Weg habe ich den Fehler eindeutig an der F36 bestimmen können.
Zwischen den beiden Chassis -Seiten sitzt in der F36 die Netzteilelektronik mit Gleichrichtung und Siebung der Energieversorgung.
Bild: Netzteil_F36_DSC01019
Leider läßt sich diese Baugruppe für eine Instandsetzung nur sehr umständlich demontieren. Hier muss zuvor die Leiterplatte des HF-Generators und das hintere Anschlussfeld gelöst werden.
Bild: Anschlussfeld_DSC_4424
Bild: HF-Leiterplatte_DSC_4427
Bild: HF-Leiterplatte_DSC01027
Danach ist es möglich die Netzteileinheit anzuheben, nicht ohne zuvor die ein und andere gelötete Anschlussleitung zu lösen.
Bild:Bohren_Selen_DSC01021
Da die Gleichrichter zur Kühlung auf einem Aluwinkel genietet sind, muß zum Austausch eines der Gleichrichter, zuvor die Bohrmaschine ran.
Ersatz konnte ich bei einer Grundig TK47 finden, deren Anodengleichrichter weist elektrisch identische Parameter auf und war bis auf seine Anschlussbelegung bauidentisch.
Bild: Selen_Gleichrichter_DSC01022
Bild: Selen_Gleichrichter_DSC01024
Bild: Selen_Austausch_DSC01026
Gift für die Gleichrichter sind zum einen hohe Temperaturen und zum anderen zu hohe Spannungen, also mehr als die spezifizierte. Demnach würde ich anraten die Maschinen in Stellung 240VAC statt mit 220VAV-Einstellung zu betreiben.
Wenn dann alles zusammengesetzt ist, besticht die F36 durch einen satten Sound und einer beeindruckenden Umspulgeschwindigkeit, die zur damaligen Zeit sicherlich nicht weit verbreitet war.
Die ReVox F36 zeigt angenehme Designkonturen kombiniert mit der erforderlichen funktionalen als auch ergonomischen Sachlichkeit, die eine solch edle Maschine prädestiniert.
Typisch, also auch hier die getrennten Bereiche Monitor/Playback und Aufnahme.
Bild: F36_Monitor_DSC01042
Bild: F36_Aufnahme_DSC01043
Es grüßt Euch Thomas