04.05.2011, 07:52
Nun also endlich mal eine Gerätevorstellung einer Telefunkenmaschine, die sich eigentlich in allem von einer M15A unterscheidet, außer in dem Punkt, dass sie auch noch läuft.
Das Telefunken magnetophon 201 TS (Tomaten und Salat?), das ich hier vorstelle, konnte ich vor 26 Jahren innerhalb meiner Verwandtschaft abschwatzen.
Von vorne betrachtet bietet sich uns ein ausgesprochen unscheinbares Gerät.
Das Unscheinbare ist konsequent bis in alle Details eingearbeitet. Das magnetophon kennt die Betriebsarten Aufnahme, Wiedergabe, Vor- und Rücklauf, Stopp und Schnellstop (Pause). Das Zählwerk besitzt drei Stellen und leider bei meinem Gerät deutlich an Karies.
Aufnahmen sind in Viertelspur mono möglich. Im Wiedergabebetrieb ist zusätzlich eine Parallelschaltung vorgesehen. Die Betriebsanleitung bietet uns dies als einfache Trickschaltung an, aber natürlich ist so die Mono-Wiedergabe von Stereoaufnahmen möglich.
Die einzige Bandgeschwindigkeit ist 9,5 cm/s.
Netterweise gibt es einen Hinweis in der Tonkopfabdeckung auf das ungefähre Entstehungsalter dieses Gerätes.
Unter der Abdeckung sind zwei Viertelspur-Tonköpfe versteckt. Wenn ich mich richtig erinnere, bieten sie einen Frequenzgang bis 13.000 Hz.
Das magnetophon bietet vier Buchsen, um Nutzsignale ins Gerät oder aus dem Gerät heraus zu bekommen. Eine DIN-Laustsprecherbuchse und drei Fünfpol-DIN-Buchsen für Kopfhörer, Ein-/Ausgang und Mikrofoneingang. Der eingebaute Lautsprecher lässt sich über einen Schalter ausschalten. Die Umschaltung zwischen Radio- und Mikrofoneingang geschieht auch manuell. Die Bedienungsanleitung habe ich leider verschlampt. Darin ist ein Hinweis zu finden, wie dieser Schalter bei Anschluss von Röhrengeräten zu stellen ist.
Es scheint mir etwas hochgegriffen, das 201 als „Butter und Brot“-Gerät zu bezeichnen. Zwieback, vielleicht, wenn ich großzügig bin. Ein Motor, der gleichzeitig auch Trafo sein darf, kurbelt beständig über einen Riemen die Zwischenräder fürs Umspulen und die Tonwellenschwungmasse. Bei Wiedergabe wird der rechte Wickelteller über ein großes Zwischenrad an die Tonwelle angekoppelt.
Als Kind dachte ich, das Gerät würde sehr langsam spulen. Da kannte ich aber den Unterschied zwischen LP und DP Bändern noch nicht. Wie es der böse Zufall wollte landeten beim damaligen Umspulwettlauf die DP-Bänder auf dieser Maschine. Tatsächlich ist sie ebenso flink oder lahm (je nach Sichtweise) wie eine Variocord.
Ein kleiner Blick auf die Tasten der Laufwerkssteuerung unterstreichen die Luftigkeit der Konstruktion.
Nach Entfernen der Bodenplatte bietet sich ein ähnlich solides Bild.
So präsentiert sich der Motor von der Unterseite.
Netterweise gibt uns auch der Motor über den Zeitraum seiner Entstehung Auskunft.
Hatte ich neulich gesagt, die eingebauten Lautsprecher des SG510 würden nicht ganz so gut klingen? Es kommt immer auf den Vergleich ein. Sprache ist das einzige, was über den eingebauten Lautsprecher dieses Köfferchens halbwegs erträglich anhörbar ist. Auf Luxus wie Tiefton- oder Höhenwiedergabe wurde verzichtet.
Die Platine wurde recht sparsam bestückt.
Sollte sich dennoch ein Fehler in die Elektronik eingeschlichen haben, so lässt sich das Platinchen nach dem Lösen zweier Schrauben an Scharnieren hochklappen
Immerhin zeigt sich der Schaumstoff, der beim Transport des Koffers aufgelegte Spulen auf den Wickeltellern halten soll als recht beständig gegen den Zahn der Zeit. Er zerbröselt immer noch nicht und bleibt auch noch nicht an den Fingern kleben.
Und wie sieht das Ding mit Spulen aus? Entweder authentisch mit BASF LGS 26 und original Leerspule.
Oder sehr viel moderner:
Soviel fürs Erste. Wenn ich noch Zeit und Lust finde ergänze ich evtl. noch.
niels
Das Telefunken magnetophon 201 TS (Tomaten und Salat?), das ich hier vorstelle, konnte ich vor 26 Jahren innerhalb meiner Verwandtschaft abschwatzen.
Von vorne betrachtet bietet sich uns ein ausgesprochen unscheinbares Gerät.
Das Unscheinbare ist konsequent bis in alle Details eingearbeitet. Das magnetophon kennt die Betriebsarten Aufnahme, Wiedergabe, Vor- und Rücklauf, Stopp und Schnellstop (Pause). Das Zählwerk besitzt drei Stellen und leider bei meinem Gerät deutlich an Karies.
Aufnahmen sind in Viertelspur mono möglich. Im Wiedergabebetrieb ist zusätzlich eine Parallelschaltung vorgesehen. Die Betriebsanleitung bietet uns dies als einfache Trickschaltung an, aber natürlich ist so die Mono-Wiedergabe von Stereoaufnahmen möglich.
Die einzige Bandgeschwindigkeit ist 9,5 cm/s.
Netterweise gibt es einen Hinweis in der Tonkopfabdeckung auf das ungefähre Entstehungsalter dieses Gerätes.
Unter der Abdeckung sind zwei Viertelspur-Tonköpfe versteckt. Wenn ich mich richtig erinnere, bieten sie einen Frequenzgang bis 13.000 Hz.
Das magnetophon bietet vier Buchsen, um Nutzsignale ins Gerät oder aus dem Gerät heraus zu bekommen. Eine DIN-Laustsprecherbuchse und drei Fünfpol-DIN-Buchsen für Kopfhörer, Ein-/Ausgang und Mikrofoneingang. Der eingebaute Lautsprecher lässt sich über einen Schalter ausschalten. Die Umschaltung zwischen Radio- und Mikrofoneingang geschieht auch manuell. Die Bedienungsanleitung habe ich leider verschlampt. Darin ist ein Hinweis zu finden, wie dieser Schalter bei Anschluss von Röhrengeräten zu stellen ist.
Es scheint mir etwas hochgegriffen, das 201 als „Butter und Brot“-Gerät zu bezeichnen. Zwieback, vielleicht, wenn ich großzügig bin. Ein Motor, der gleichzeitig auch Trafo sein darf, kurbelt beständig über einen Riemen die Zwischenräder fürs Umspulen und die Tonwellenschwungmasse. Bei Wiedergabe wird der rechte Wickelteller über ein großes Zwischenrad an die Tonwelle angekoppelt.
Als Kind dachte ich, das Gerät würde sehr langsam spulen. Da kannte ich aber den Unterschied zwischen LP und DP Bändern noch nicht. Wie es der böse Zufall wollte landeten beim damaligen Umspulwettlauf die DP-Bänder auf dieser Maschine. Tatsächlich ist sie ebenso flink oder lahm (je nach Sichtweise) wie eine Variocord.
Ein kleiner Blick auf die Tasten der Laufwerkssteuerung unterstreichen die Luftigkeit der Konstruktion.
Nach Entfernen der Bodenplatte bietet sich ein ähnlich solides Bild.
So präsentiert sich der Motor von der Unterseite.
Netterweise gibt uns auch der Motor über den Zeitraum seiner Entstehung Auskunft.
Hatte ich neulich gesagt, die eingebauten Lautsprecher des SG510 würden nicht ganz so gut klingen? Es kommt immer auf den Vergleich ein. Sprache ist das einzige, was über den eingebauten Lautsprecher dieses Köfferchens halbwegs erträglich anhörbar ist. Auf Luxus wie Tiefton- oder Höhenwiedergabe wurde verzichtet.
Die Platine wurde recht sparsam bestückt.
Sollte sich dennoch ein Fehler in die Elektronik eingeschlichen haben, so lässt sich das Platinchen nach dem Lösen zweier Schrauben an Scharnieren hochklappen
Immerhin zeigt sich der Schaumstoff, der beim Transport des Koffers aufgelegte Spulen auf den Wickeltellern halten soll als recht beständig gegen den Zahn der Zeit. Er zerbröselt immer noch nicht und bleibt auch noch nicht an den Fingern kleben.
Und wie sieht das Ding mit Spulen aus? Entweder authentisch mit BASF LGS 26 und original Leerspule.
Oder sehr viel moderner:
Soviel fürs Erste. Wenn ich noch Zeit und Lust finde ergänze ich evtl. noch.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.