Oxidierte CDs - warum kaputt?
#1
Wenn ich es richtig verstanden habe, so 'enthält' eine CD lauter kleine Huckelchen, die ein Laserstrahl abtasten kann. Offenbar wird dabei die Reflexion des Laserstrahls von der CD-Oberfläche benutzt. Ist die CD oxidiert, was schonmal vorkommt, ist die Oberfläche teilweise 'blind' und die Abtastung funktioniert nicht.

Es gibt z.B. Laserentfernungsmesser, die brauchen keinen reflektierenden Rückwurfpunkt, die nehmen alles, was da kommt und das Lasergerät kann die Entfernung ziemlich genau messen. Ist diese Technik ungeeignet für CD-Player bzw. ist die Abtasttechnik der CD-Player möglicherweise veraltet?
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#2
Wenn man bedenkt, wie dünn eine CD ist und wieviel davon auf nichtreflektierendes Trägermaterial entfällt, so bietet die aktive "Funktionsschicht" wenig Raum für deutlich messbare Höhenunterschiede (wenn es überhaupt welche gibt). Zudem müsste der Planlauf besser sein als der zu messende Unterschied, oder Du brauchst eine clevere Korrekturrechnung.
Michael(F)
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#3
Eine CD Reflektiert ja auch nur einen Teil des Laserstrahls.
Nimm das mal mit einer Videokamera auf. Du siehst den hellen Punkt auf der CD.
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#4
Ist vielleicht kindisch aber es war doch recht interessant. Bei der "Sendung mit der Maus" haben die mal gezeigt, wie eine CD hergestellt wird und auch wie der CD-Spieler das Signal liest. Es wurde alles an einfachen Beispielen, eben für Kinder verständlich erklärt. Unter anderem wurde eine CD nach jeder Fertigungsstufe in einen CD-Spieler gelegt. Erst als die glänzende Schicht aufgetragen war, konnte die CD abgespielt werden. Danach wurde sie dann nur noch bedruckt, schutzlakiert und verpackt.
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#5
Durch das Oxidieren verschwinden die Vertiefungen. Diese, ich nenn sie mal Löcher,
oxidieren zu. Die Vertiefungen absorbieren den Laserstrahl, alles andrere reflektiert den Laserstrahl. Oxidiert jetzt so ein Loch zu, wird der Laserstrahl nicht mehr absorbiert sondern oft reflektiert. Ein Laserentfernungsmesser würde hier auch nichts helfen, da ja die Vertiefungen nicht mehr exestieren.

Eine CD die zu oxidieren beginnt funktioniert nicht auf einen Schlag gar nicht mehr. Sie weißt Aussetzer auf, die dann mit dem Alter zunehmen.

Wenn eine CD gebrannt wird, werden die Vertiefungen in die Legierung gebrannt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#6
Ich bin froh, daß ich einen alten CD- Spieler habe, der selbstgebrannte CDRs gerade so eben lesen kann. Wird so eine CDR langsam schlechter, bringt dieser Player zuerst Klicklaute, die später nach und nach zu Aussetzern anwachsen, bis er sie gar nicht mehr lesen kann. Bemerke ich solche Klicks, dann wird diese CDR sofort kopiert, und die Kopie ist wieder wie neu. Dieses alte Teil hat mich schon vor manchem Totalverlust bewahrt. Bringt eine CDR auf einem hochwertigen Player Fehler, ist es meist auch fürs Kopieren am PC zu spät.
Zu den Rohlingen meine ich folgende Beobachtung gemacht zu haben:
Je dunkler die Rückseite, desto schlechter die Haltbarkeit.
Wenn die dunkle Rückseite auch noch grün ist, dann ist Malheur.
Je heller die Rückseite ist, desto besser.
Ist das falsch oder richtig ??
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#7
Ein paar Hinweise auch hier:

Neue bzw. neuere Brennprogramme besitzen heute bei geeigneten Brennern eine Funktion, mit der die für die Wiedergabe einer CD erforderlichen Korrekturen angezeigt werden. Neuere Laufwerke werfen Flags für die erste und zweite Korrekturstufe aus, ältere bzw. billigere Laufwerke setzen entweder keinen Flag oder nur einen für die zweite Korrekturstufe (der Audio-CD, bei Daten-CDs ist das ja anders).
Das entsprechende wohl immer noch im Net als Einzeldatei downloadbare Programm heißt CD-Speed und zeigt einem, was Sache ist. Nero hatte es schon vor längerer Zeit in seine Brennsoftware implementiert, wobei aber die obige Einschränkung der Laufwerkseignung über das Vorhandensein der Funktion entscheidet.

Korrekturstufe 1 ist prinzipiell ungefährlich, weil die Audioinformation zu 100 % weiderhergestellt wird, Stufe 2 problematisch, weil bereits interpoliert werden muss, um die Musik am Laufen zu halten, obwohl die Originalinformation nicht mehr vollständig zur Verfügung steht.

Zur Haltbarkeit der CDs kann ich keine vernünftigen Angaben machen, weshalb ich deine Beobachtung zu dunkel beschichteten CDRs auch nicht bestätigen möchte. Die in der Branche immer wieder als Universalläufer bezeichneten schwarzen CDs machen bei mir fast überall Probleme, dunkel beschichtete auch auf diversen meiner CD-Player (darunter auch im Revox-/Philips-B226), weshalb ich sie nach Möglichkeit nicht verwende.
Verantwortungsbewusste Tests bestätigen immer wieder, dass weniger der Preis als vor allem die Eignung eines bestimmten Rohlingstyps für das jeweilige Laufwerk über Wohl und Wehe eines Brennvorganges entscheiden. Im Wust des Marktes da das richtige Produkt zu finden, grenzt allerdings in meinen Augen an Selbstkasteiung.

Außerdem müssen wir bedenken, dass unser Umgang mit diesen -nunmehr- Wegwerfprodukten von einer Sorglosigkeit ist, die man kaum noch steigern kann. Wenn ich da an die Rituale denke, die ich mit meinen Schallplatten vollzog/vollziehe; das ist einfach eine andere Welt. Und dann die Datendichte der CD....

Ach ja noch was:
Viele CD-Laufwerke gestatten mit Hilfe eines bestimmten Progrämmchens (gibt es auch irgendwo kostenlos im Net; wirklich nett das!) ein Auslesen der ATIP-Infos zu Hersteller, Laufzeit, technischem Verfahren der CD usw. Hier sieht man dann, wer welche Rohlinge woher bezieht, bzw. wo Baugleichheiten vorliegen, wenn nicht ein Vertreiber einem Hersteller solche Stückzahlen abnimmt, dass eine gesamte Fertigungslinie nur für ihn läuft, weshalb man ihm dann ein eigenes ATIP schreibt. Hatte ich auch schon, (nachweisbar)...
Wer natürlich viel Geld hat, kann bei Clover Systems (gibts die noch???) oder Koch ein CD-Prüfsystem kaufen ... Das ist dann durchaus schön, --- kostet aber 'mindestens' Größenordnungen mehr.

Hans-Joachim
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#8
Das Standardprogramm zum Auslesen der ATIP (CDR Identifier) kann z.B. hier heruntergeladen werden:

http://www.download.de/downloads/d_beitrag_8792275.html

(Bei SCSI- und DVD-Laufwerken kann es aber Probleme beim Auslesen geben)
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#9
Zitat:highlander postete
Das Standardprogramm zum Auslesen der ATIP (CDR Identifier) kann z.B. hier heruntergeladen werden:

http://www.download.de/downloads/d_beitrag_8792275.html

(Bei SCSI- und DVD-Laufwerken kann es aber Probleme beim Auslesen geben)
Die ATIP kann nur mir Brennern ausgelesen werden. Mit reinen DVD Lese-Laufwerken geht es sowieso nicht. Mit SCSI hat es normalerweise nichts zu tun, sondern mit dem Laufwerk selbst. Der Klassiker Teac CDR55S kann es z.B. nicht. Bzgl. der C1 u. C2 Scan Problematik wies ich ja bereits auf das Amtliche Gerät Plextor Premium hin. Leider gibt es die zugehörige Software immernoch nicht für MacOS, so das ich dafür noch einen Windows Rechner vorrätig halten muss.
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