Commodore reaktiviert den C64
#1
Commodore reaktiviert den C64, schreibt Spiegel Online heute. Das ist mal eine gute Nachricht. Der C64 war mein zweiter Heimcomputer (der VC-20 der erste). Das waren die Zeiten, wo viele noch mit dem Rechenschieber hantiert haben und ich meine ersten Computerschritte getan habe. - Das Geld, das ich seit damals für die Computerei ausgegeben habe, möchte ich heute haben, und die Zeit, die ich dafür investiert habe!

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#2
Wahrheitsgemäß müsste man die Meldung auf "Commodore bringt einen integrierten PC mit C64-Emulator im Brotkasten-Gehäuse auf den Markt" korrigieren. :-)

Die Idee ist nett (ein Hingucker ist es ja schon, wenn man im Jahr 2011 noch einen C64 auf dem Schreibtisch hat), aber letztendlich nur ein weiterer Versuch, mit der Legende noch mal ein paar Dollars zu verdienen. Emulatoren für moderne Rechner gibt es als freie Software, und mehr kann diese Wiedergeburt auch nicht.
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#3
Zitat:timo postete
Wahrheitsgemäß müsste man die Meldung auf "Commodore bringt einen integrierten PC mit C64-Emulator im Brotkasten-Gehäuse auf den Markt" korrigieren. :-)

Die Idee ist nett (ein Hingucker ist es ja schon, wenn man im Jahr 2011 noch einen C64 auf dem Schreibtisch hat), aber letztendlich nur ein weiterer Versuch, mit der Legende noch mal ein paar Dollars zu verdienen. Emulatoren für moderne Rechner gibt es als freie Software, und mehr kann diese Wiedergeburt auch nicht.
Du hast schon Recht. Aber dieses "Revival" beflügelt natürlich gleich meine Phantasie: Ein UHER Report mit Spulen, die als Lüfter für heiße Tage dienen, und innen drin ein MP3-Player und -Recorder oder so ... :-)
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#4
Ich habe sogar noch eine Datasette von meinem damaligen ersten Computer, den ich mir nach der Wende gekauft habe.

Das UHER-Report am Computer, so hatte ich das zwar nicht aber:

Wir hatten zur DDR-Zeit in der Firma einen Kleincomputer KC85/3 von Robotron. (Heute habe ich noch zwei Exemplare in meiner Sammlung). Als Datenspeicher diente ein Tonbandgerät B100 von Tesla. Damit wurden unter anderem die Radiosendungen aufgenommen, die Computerprogramme ausstrahlten. Wer kennt sie noch, die "Eselschreie", welche in den 80er Jahren öfters im Radio zu hören waren.

Nebenbei bemerkt, es gab die Programme sogar auf normalen Vinyl-Schallplatten.
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#5
Zitat:Anselm Rapp postete
Das Geld, das ich seit damals für die Computerei ausgegeben habe, möchte ich heute haben, und die Zeit, die ich dafür investiert habe!
ditto! =)
Meine beiden C64 habe ich aber noch Big Grin
lG Walter

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Kofferradio LOEWE Opta LORD 92 368, 92 369 (Vorgänger vom T70)
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#6
...äh , wie jetzt? Verspäteter Aprilscherz oder einer von vielen
"Retro-Hypes"? Ich meine, wenn es denn tatsächlich ein Revival
dieses Gehäuses geben soll, so wird der Inhalt doch eher einem
aktuellen PC ähneln. Und soooooo toll, fand ich das Design nicht.
Dass der Kasten damals das Grösste war, was man sich so leisten
konnte, ist natürlich unumstritten, aber deswegen dieses Fladenbrot-
Design wieder aufleben lassen? ich weis nicht...

Da könnten wir ja eigentlich auch ein Baby-Motherboard in eine
alte Rosita-Kompaktanlage bauen, statt Senderskala ein Touch-
Screen und fertig ist die "2011er Kompaktanlage mit Festplattenrecording,
Bluetooth und Cardreader".

Gruss

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#7
Zitat:PeZett postete
Da könnten wir ja eigentlich auch ein Baby-Motherboard in eine
alte Rosita-Kompaktanlage bauen (...)
Ähnliches gibt's ja in Form Röhrenradio-Lookalikes mit moderner (aber billiger) Technik. So ähnlich sehe ich diesen "neuen C64" auch. Eben ein netter Gag für Nostalgiker.

Daß die Presse (selbst seriöse und kompetente Organe wie Heise) das C64-Revival herbeischreiben, ist natürlich völlig übertrieben.
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#8
Also, ich bin nicht in der geringsten Gefahr, mir so ein Ding anzuschaffen. Zumal mein Sohn entweder noch ein Original oder sogar den VC-20 von mir hat. Aber auch den Wunsch, die noch mal in Betrieb zu nehmen, habe ich nie verspürt. Beide sind aber unabdingbare Bausteine meines Wegs von der Unterhaltungselektronik zur EDV. Meine allerersten Schritte habe ich noch bei UHER mit einem PET 2001 (?) gemacht, der für Privat viel zu teuer war. Ganz kurz nachdem ich bei Siemens weg war, kam der "Volkscomputer" als wirkliche Sensation auf den Markt. Und als Neuling habe ich bei Siemens in einer Abteilung, wo man nur Großrechnerterminals kannte, Arbeitsplatzrechner eingeführt. "MS-DOS" durfte man damals gar nicht aussprechen, ohne verächtlich auf das "Spielzeug" angesprochen zu werden. Ich habe unter MS-DOS mit Begeisterung Datentransfer und Konvertierung zwischen den verschiedensten Betriebssystemen realisiert, was bis dahin kaum denkbar war. Nostalgie. Es hat sich viel verändert seit damals.

Gruß, Anselm
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#9
Zitat:Anselm Rapp postete
Nostalgie.
yep, so ein Retroversuch kann nix werden...

Zitat:Es hat sich viel verändert seit damals.
stimmt 100%ig, aber ich habe mit dem C64 sehr! viel gelernt.

Das MT-Buch über die Maschinensprache habe ich heute auch noch...
... geschenkt von meiner Gattin, die mich des öfteren (inkl. dem C64) auf den Mond schiessen konnte/wollte Big Grin
lG Walter

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#10
Zitat:Anselm Rapp postete
Beide sind aber unabdingbare Bausteine meines Wegs von der Unterhaltungselektronik zur EDV.
Als ich die Computerei zum Beruf gemacht habe, war der C64 schon ein Museumsstück. Ich sehe ihn aber auch als Wegbereiter dahin.

Das schöne an den meisten damaligen Homecomputern war für mich die niedrige Hürde in die Entwicklung erster eigener Programme. Man schaltete sie ein, und das BASIC war da. Eine kurze Einführung in die Programmierung war schon im Handbuch zu finden. Da wurde selbst der Nicht-Computerfreak schon mal schwach und experimentierte etwas damit herum. Das würde heute, wo man sich erst Entwicklungssoftware installieren und sich die nötigen Informationen für den Einstieg in Büchern (die erst mal beschafft werden wollen) oder im Internet zusammensuchen muss, in dieser Form sicher nicht mehr passieren.

Auch ansonsten sehe ich es wie Anselm: Ich habe meinen C64 bis vor ein paar Jahren noch aufbewahrt, aber nachdem ich ihn über Jahre hinweg bestenfalls mal ab und zu kurz eingeschaltet hatte, um zu testen, ob er noch funktioniert, habe ich ihn dann doch verkauft. Bis jetzt vermisse ich nichts.
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#11
Hallo,

ich antworte Euch gleich beiden: Als ich Geld und Zeit nachgetrauert habe, habe ich natürlich das erworbene Wissen vergessen. Bei Siemens habe ich auf einem so genannten PC-100, ein Ding mit einem zweizeiligen Display (!) und einem Streifen-Thermodrucker, mit dem privat mittels meiner Commodores erworbenen BASIC-Wissen ein umfangreiches Kalkulationsprogramm für Techniker-Manuale geschrieben, und das bei 3,5 kB Arbeitsspeicher - da hat man jedes REM rausgeschmissen. Mit dem VC-20 habe ich ein Stimmenzähl- und -auswertungsprogramm für die Kirchenvorstandswahlen unserer evangelischen Gemeinde geschrieben, mit auch nicht mehr Arbeitsspeicher. Das alles lief astrein.

Meine Frau hätte mich auch gern samt meinem VC-20, C64 und C-128 auf den Mond geschossen, zumal anfangs ja der Fernseher als Monitor diente, aber sie hat eingesehen, dass ich als Umsteiger von der Unterhaltungselektronik auf diese Weise wirklich wertvolle EDV-Kenntnisse erworben habe, die mir bei Siemens sehr nützlich waren.

Was sich allerdings auch verändert hat, ist der Support. Ein Riesenfortschritt waren schon "Mailboxen" wie TEDAS (Franzis) oder HOST (Markt & Technik), erreichbar bei 300 Baud mit Akustikkoppler, wo man wenigstens mit Leidensgenossen diskutieren konnte. Ansonsten war man auf Händler wie Vobis angewiesen, wo man endlos anstand und die Problemlösung keineswegs garantiert war. Oder Briefe an die Hersteller, die teils lange, teils gar nicht beantwortet wurden, eventuell eine Diskette (5 /14 Zoll) als Anlage ...

Die heutigen Möglichkeiten, auf Treiber, Tools, Erfahrungen anderer usw. zuzugreifen und mit Herstellern in Kontakt zu treten, waren damals undenkbar. Na ja, vielleicht verschwindet das alles ja bald in der "Cloud", der ich wohl kaum trauen werde. Das Internet könne bei Bedarf - wohl von der Regierung - total lahmgelegt werden, las ich neulich. Nee, nee, da bleibe ich lieber auf meiner Festplatte.

Gruß, Anselm

P. S. Hat hier jemand Erfahrungen mit dBASE? Ein super Datenbanksystem mit umfangreicher Programmiersprache, mit dem ich viele Aufgaben gelöst habe. Leider haben sie es so aufgebohrt, dass man Vollprofi sein musste, um damit zurechtzukommen. dBASE ist so gut wie eingegangen. Schade; ich trauere ihm immer noch nach.

Edit: P. S.
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#12
...dieser PC100, war das ein Ding in dieser Art? Hierzu gab es auch ein Interface zu einem Thermodrucker, war sündhaft teuer.

[Bild: sharppc.jpg]


Gruß
Peter S.

(Hat seinen C64-Klump auch noch)
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#13
Nee, nee:

[Bild: siemens_pc100.jpg]

Ich korrigiere: einzeiliges Display!

Gruß, Anselm
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#14
Ach so. Nein, den kenne ich nicht. Aber alle Achtung, damit zu arbeiten war gewiss schwer. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Generation Programmierer die den C64 nicht belächelt, quetschte sie doch jedes Byte aus ihm heraus. Der Maschinensprache-Wälzer zum 64 war keine leichte Kost!

Ähnlich ist es beim Klavier:

Wer das Klavierspielen von der Knute auf gelernt hat, weiß wie es geht.
Wer Synthesizerhäppchen am Computer zusammenfügt, nicht so gut.

Egal, schönen Nachmittag noch

Gruß
Peter S.
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#15
Zitat:PSMS postete
Ich ziehe meinen Hut vor dieser Generation Programmierer die den C64 nicht belächelt, quetschte sie doch jedes Byte aus ihm heraus.
Ja, da wurde wirklich Beachtliches geleistet. Trotzdem bin ich froh, daß Software auf heutigen Computern nicht mehr mit undokumentierten oder gar zufälligen Features arbeiten muss, um effizient zu sein. Leider gab's ja damals so manches Problem in Form (vermeintlicher) Inkompatibilitäten verschiedener C64-/ 1541-Versionen (vom C128 und der 1571 mal ganz zu schweigen).
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#16
Rudimentäre dBase Kenntnisse habe ich, war noch Teil meines Informatikunterrichts. Ausserdem basiert unsere Warenwirtschaft in der Firma noch auf dBase Datenbanken (Programmiert aber in Clipper 5). Wenn da mal irghendwo was hakt wird dBase III angeschmissen und die Datenbank per Hand bearbeitet. Hat mir schon so manches mal geholfen, besonders da es vom Hersteller keinerlei Support mehr für das System gibt. Ist halt schon reichlich alt, das Ganze. Der Server ist ein 19 Jahre alter 486DX 66MHz mit DOS 6.22 und Novell Netware 4.0 drauf. Erstaunlich, dass das Ding nach der ganzen Zeit noch läuft.

Gruß,
David
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#17
Hallo David,

inzwischen habe ich sogar eine deutschsprachige dBASE-Newsgroup gefunden. Aber ich weiß nicht recht, ob ich mir für einen halben Liter Milch noch mal 'ne Kuh antun soll.

Gruß, Anselm
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#18
Bildstrecke "C64: Die Legende lebt" von sueddeutsche.de.

Gruß, Anselm
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#19
dBase habe ich damals auch ein bischen ausprobiert, aber das TurboPascal? hat mich dann doch mehr fasziniert ... hängen geblieben ist aber trotzdem nichts.
Ich müßte wirklich länger nachdenken, wie ich die ganzen Module am Userport usw. starten müßte/muß.

@Telefonmailboxen,
das Geld möchte ich heute haben, daß, bedingt durch Provider- Telefonkosten, "durch das Gitter geronnen ist" :-)
Wir hatten damals noch ein 1/4 Telefon, d.h. EIN Anschluß und 4 Teilnehmer.
Die letzte Ziffer unterschied den Anschluß ;-)
Leider hatte ich eine Nachbarin, die hing sehr viel an der Strippe, also hieß es warten bis spät am Abend, dann das Prg für den Akustikkoppler dran und los gings mit gemütlichen 300Bd.
Später hatte ich dann das Programm Terminate aus Dänemark... war super, aber kostete damals so um die (umgerechneten) 75 Euro.
Wenn ich mich recht erinnere = 1MB ca 12 Minuten (9600, 14400 o.ä)

Aber, "schön war es doch" Big Grin
lG Walter

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#20
Und nun ist in Sachen Revival der Nachfolger dran:

bild.de: Der Commodore Amiga kehrt zurück!

Wie im Artikel schon treffend steht: Hübsches Spielzeug für Amiga-Nostalgiker mit viel Geld. Bei dem "Commodore OS Vision" handelt es sich, wie hier zu lesen ist, übrigens um eine speziell angepasste Linux-Distribution, die zwar für die Amiga-Hardware optimiert ist, aber (möglicherweise) auch auf 64bittigen Standard-PCs läuft, und kostenlos heruntergeladen werden kann.
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#21
Computerpionier Jack Tramiel - Vater des "C64" gestorben.

Gruß, Anselm
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#22
Zitat:Anselm Rapp postete
Computerpionier Jack Tramiel - Vater des "C64" gestorben.
Da hat die Welt leider eine (trotz einiger unternehmerischer Fehltritte) weitere herausragende Computer-Persönlichkeit verloren. Er möge in Frieden ruhen.
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