Vermona Regent 1060 Dreh-Potis
#1
Hallo,

Jemand hat neulich einen Vermona Regent 1060-Verstärker für lau an mich abgetreten. Optisch ist er in einem recht lumpigen Zustand aber technisch ok.
Was ich jetzt allerdings mal tun muss, ist die Potis für die Hallregelung zu tauschen. Leider sind es recht spezielle; 4mm Gewinde, abgekantete Achse und Lötpins, die hinter der "Kohledose" sitzen (ich weiß einfach nicht, wie das heißt).

Um nun endlich zur Frage zu kommen: kennt jemand den Verstärker und kann mir sagen, wo ich die Potis bekomme?

Ich würde ja irgendwelche mit dem gleichen Wert nehmen, da ich aber nicht alle tauschen möchte und es natürlich schöner aussieht, wenn alle gleich weit herausragen, habe ich das Netz nun schon nach RFT Ersatzteilen abgeklappert, jedoch ohne Erfolg. Gibt es da Vergleichbares?

Anbei noch Fotos von dem Gelumpe.
Vielen Dank und viele Grüsse,
Alex


[Bild: rft%20pot1.jpg]

[Bild: rft%20pot2.jpg]

[Bild: rft%20pot3.jpg]
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#2
Hallo Alex,

warum neue Potis? Die alten sind doch recht einfach zu öffnen! Die vier Blechlaschen vorsichtig (!) aufbiegen und schon kommst Du ans Innenleben heran und kannst es gut reinigen. Bei Steffen (http://www.rft-ersatzteile.de/) hast Du schon geschaut und auch per Mail nachgefragt?

Gruß Jens
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#3
Hallo Jens,

ja, die RFT-Seite habe ich schon gefunden, allerdings nur in den Bauelementen gestöbert. Vielleicht frage ich da auch noch mal nach. (Hier kennt ja wohl jeder jeden Händler mit Vornamen)

Das Problem bei den Potis ist ja, dass manche schon freidrehen, quasi Endlosregler! Ein anderer Poti hat beim Rumdrehen auch schon seinen Stift verloren.
Es betrifft in erster Linie die Regler der Hallstrecke und wenn die nur kratzen würden, wär das ja okay, die scheinen irgendwie tot zu sein bzw. ist es fast wie ein Kontaktproblem. Wenn man drückt und regelt hört man schon manchmal den Hall, lässt man dann los, ist alles wieder furztrocken. Ist eigentlich schade, denn der Federhall ist schon ein Guter.

Aber klar, ich kann erstmal probieren, die zu öffnen. Was ist denn für eine Reinigung empfehlenswert?

Danke, Gruß,
Alex
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#4
Zitat:monauralex postete

(Hier kennt ja wohl jeder jeden Händler mit Vornamen)
Das aber auch nur, weil ich Mitglied im RFT-Forum bin - und da schreibt er halt sehr oft. Vielleicht meldest Du Dich dort auch mal an, da sind bestimmt einige, die noch gute gebrauchte Potis herumzuliegen haben. Meine Potikiste ist irgendwann mal abhanden gekommen, ich hatte auch sehr viele von RFT und von russischen Geräten darin.

Zitat:Was ist denn für eine Reinigung empfehlenswert?
Wie immer, Kontakt WL oder Kontakt 61, Tesanol, Isopropylakhohol usw. usw.. Hautsache ist es ja, das das verwendete Zeugs nichts angreift. Also verbietet sich Kontakt 60 ohne Nachspülen schon von sich heraus.

Gruß Jens
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#5
Merci!

Zitat:esla postete
Wie immer, Kontakt WL oder Kontakt 61, Tesanol, Isopropylakhohol usw. usw.. Hautsache ist es ja, das das verwendete Zeugs nichts angreift. Also verbietet sich Kontakt 60 ohne Nachspülen schon von sich heraus.

Gruß Jens
Wie ist denn Tuner 600 einzustufen? Ethanol hätte ich noch.

Cheerio, Alex
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#6
Hallo Alex,

Tuner 600 geht selbstverständlich auch. Ist m.W. nicht aggressiv.

Gruß Jens
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#7
Hey toll die Firma Regent! Damit hab ich zu DDR -Zeiten -Disko gemacht. Mit Regent 60 alles Röhre aber reine Profitechnik,dann Regent 1000, man schmeiss das Ding ja nicht wech....grins. Die Potis sind einfach zu machen,wie meine Vorredner das schon sagten. Eine Originale Vermona -Regent-Anlage und daran ein Uher -Report angeschlossen,da erlebst Du Deinen 2. Geburtstag! Smile

Gruß Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#8
Welchen Wert brauchst du denn? Ich kann das auf dem Foto leider nicht genau erkennen. Vielleicht hätte ich da was passendes, diese RFT Potis kaufe ich seit Jahren überall auf, wo ich was kriegen kann.
Die sind nämlich sehr gut (Kohlestift als Schleifkontakt!), kein Vergleich zu dem Radiohm Mist den man bei den Elektronikfritzen heutzutage bekommt (Metallschaber auf Kohlebahn - brrrr).

Gruß,
David
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#9
Hallo David,

das Schaltbild gibt als Einkoppelpoti ein 100 kOhm, linear aus. Das "hängt" hinter der einstufigen Verstärkerstufe, die die Hallfedersignale verstärkt. Was da noch an weiteren Potis defekt ist, müsste Alex dann noch genau bezeichnen. Das Schaltbild für den Regent 660/1060 ist unter http://www.raupenhaus.de/down/load.php finden. Einfach in die Suche Regent eingeben und unten findet man es dann. Smile

Gruß Jens
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#10
Hallo Alex,

Du solltest die zu reparierenden Potis vollständig auslöten und auf dem Tisch vorsichtig zerlegen.
Beim Schleifer aufpassen das der Kohlestift nicht verloren geht.
Die Widerstandsbahn mit Alkohol und Lappen reinigen, anschließend die Bahn mit einem konservierenden Mittel (Kontaktöl,Kontaktfett) behandeln.
Schwachpunkt ist oft der Masseschleifer in der Mitte.
Da sich dieser Kontakt punktförmig auf der Stelle dreht, fehlt hier die Selbstreinigungsfunktion.
Den versilberten Kontakt vorsichtig mit einem Glaspinsel von der Oxidschicht befreien, auch den zugehörigen Schleifkontakt reinigen.
Vor der Montage das gereinigte Achslager und Welle wieder schmieren.
Da das Federmaterial ermüdet, solltest Du die gefederten Schleifkontakte (Widerstandsbahn und Massekontakt) etwas nachbiegen, um die Kontaktsicherheit wieder etwas zu erhöhen.
Wenn die Mechanik des Potis Schaden genommen hat und sich nicht reparieren lässt, kann man die Widerstandsbahn auch in ein anders Poti gleicher Bauart verpflanzen.
Ist die Widerstandsbahn verschlissen und kein Ersatz vorhanden, kürzt man den Schleifer, indem man links und rechts des Kohlestiftes mit einer kleinen Spitzzange je eine kleine Etage in das Federmaterial biegt, so daß sich der Schleifer in seiner Länge verkürzt und der Schleifkontakt auf eine "neue" (bisher unbenutzte) weiter innen liegende Bahn zu liegen kommt.

Auf diese Art mit Bedacht reparierte Potis dieser Bauart funktionieren anschließend noch viele Jahre ohne Beanstandung.

Gruß

Bernd
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#11
Hi Leute,

danke für die zahlreichen Ratschläge!
Den Schaltplan hat mir freundlicherweise schon mal Lutz zukommen lassen, der die vermona.de Seite administriert.

@David: auf Dein Angebot würde ich gern zurückkommen: zumindest gibt es einen Poti, dessen Drehstift schon lose ist. Zwei weitere drehen frei, also weiß ich nicht, ob man die noch retten kann. Es handelt sich bei allen betroffenen eigentlich nur um die linearen 100k Potis, einer in der Hallregelung und die anderen beiden im Equalizer Strang, beides die Bass-Regler (haben auch 100k).

Ich habe auch schon den Steffen kontaktiert, wie von Jens empfohlen, er hat die Mail weitergeleitet, prima!
Aber wenn Du, David, die Potis auf Lager hättest, würde ich wohl drei davon nehmen.

Die restlichen Potis werde ich erstmal nach Bernds Rezept behandeln. Klingt erstmal recht aufwendig. Die Demontage ist ja auch nicht ganz ohne, denn die Potis stecken in einem Platinenstrip mit recht viel Klimbim, der unten nochmal an eine Sammelschiene für den Hall gesockelt ist. Ich bin da ja immer ein wenig zu ängstlich oder respektvoll aber da führt nun mal kein Weg dran vorbei! Ist ja quasi geschenkt gewesen, das Stück.
Ich werde mich dann mal in den kommenden Tagen dran machen.

Da ich noch nie Potis direkt "seziert" habe, kann es natürlich sein, dass da nochmal eine Frage von mir kommt. Kann man denn zum Behandeln der Kohlebahn auch Montagefett nehmen?

Viele Grüsse, Alex

EDIT: gerade fällt mir noch ein: gerade mal sechs intakte Drehknöpfe existieren noch, der Rest fehlte. Weiß jemand eine Quelle, wo man entsprechende Potiknöpfe für 4mm Achsen bekommt?
Ich konnte bislang bei Musikding, Segor, Conrad oder dergleichen nix finden.
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#12
Die Potis ähneln ziemlich den noch gut Verarbeiteten hier aus dem Westen der 60er Jahre. Und da konnte man so gut wie alles daran reparieren, wobei man bei direktem Schleiferbruch natürlich was als Ersatz haben mußte.

Bspw. kann die Schleifkohle separat ersetzt werden, alle Bahnbestandteile können einzeln ersetzt werden, die Anschläge können repariert oder ersetzt werden usw. Man muß halt je nachdem mal eine Niete ausgraben und ein paar Laschen umbiegen oder einen kleinen Stift nachfertigen.

Das "Basteln" würde ich Neuschrott auf jeden Fall immer vorziehen und den Originalbesatz - der ja auch nicht mengenmäßig immer mehr wird - den wirklich aussichtslosen Fällen überlassen. Irgendwann ist alles alle und nur noch neuer Müll verfügbar.
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#13
Hallo Zusammen,
ich bin seit gestern auch stolzer Besitzer von 2 Vermona Regent 2012-Verstärkern.
Bei einem Verstärker fehlt der Drehknopf für das Poti der Lautstärkerregelung ( D - Schaft Welle 4.0 mm )
Wer kann mir sagen wo man so etwas noch herbekommt.


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