Uher-Fans: UNBEDINGT zu beachten beim Kauf eines Gerätes?
#1
Ein freundliches Hallo eines "Newcomers" im Forum!
Bin auf der Suche nach einem für mich geeigneten/idealen Gerät (Sorry, Puristen, meinte natürlich einer "Bandmaschine".
Will es am Anfang meiner MItgliedschaft (freue mich darüber übrigens sehr!) kurz machen:

Z
U.a. schiele ich auf ein "Uher" (mmm!), obwohl ich mit einem Telefunken und einer Katze groß geworden bin. Die Katze lasse ich heute mal bei Seite:
Ich weiß, daß generell, bestimmte Kiriterien beim Kauf einer gebrauchten (und jahrzehnte alten) Maschine zu beachten sind. D.h. den Zustand Antriebsriemen, Elastizität der Bandandruckrolle und den Zustand der Tonköpfe, vor allem den des Wiedergabekopfes.

Mir ist auch noch bekannt, daß man z.B. beim Typ "Royal" durch geniealen Wechsel der die Köpfe beinhaltenden "Schiene" mit einer entsprechend anderen von "Vier-Spur", je nach Bedarf, auf "Zwei-Spur" wechseln konnte.

Meine Grundfrage:
Wie war/ist es denn in diesem Falle mit der Präzission der Lage der vorhandenen Tonspur zum Tonkopf. Gabs da mit der Zeit hörbare Abweichungen? Einen fixirten Tonkopf, wie bei anderen Maschinen, könnte man ja immer - speziell beim laufenden Band - auf die vorhandene Bandspur entsprechend nachjustieren.
In meinem Falle wären ja meine alten Tonbänder für das Uher erst mal "Fremndbänder", oder? Ob es da eine Garantie gäbe, daß sich vorhandene Spurlage und vorhandene Tonkopflage beim Uher miteinander zurecht kommen? Hängt sicher vom jeweiligen Geräte ab?

Das wars erst mal. Bin sehr auf Euere Meinung/Erfahrung gespannt.

Ich grüße Euch
Blacky

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Edit am 29.03.2011 19.10
niels
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#2
Hallo Blacky,
meine Meinung ist, dass die Tonkopfleisten ausreichend präzise sind; ich warne aber davor, es mit dem Hin- und Herwechseln zu übertreiben. Nur dann wechseln, wenn es unbedingt notwendig ist, und anschließend kann ein genaues Prüfen des Bandlaufs mit Lupe und Taschenlampe nicht schaden. Auch das gibt es nämlich:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...=variocord
Das ist aber die große Ausnahme.
Sorgfalt und Sauberkeit beim Festschrauben ist wichtig. Ein kleiner Fremdkörper oder eine eingeklemmte Kabelummantelung können fatal sein.
Positiv: die Senkrechtstellung der Köpfe. Bei gebrauchten Trägern weiß man zwar nie, wer alles herumgedreht hat, aber die nicht so leicht zugänglichen Aufnahmeköpfe stimmen meist ganz exakt.
Gruß
Heinz
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#3
Ich habe in die Betreffzeile ein Fragezeichen eingefügt. Zuerst dachte ich, es ginge um Ratschläge, die gegeben werden, obgleich der Beitrag in Rubrik Fragen steht. So ist es klar.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Das Zentrale, Wichtige, Unumgängliche, niemals zu Vernachlässigende und stets zu Beachtende sind bei allen Uhers die einen Reibradantrieb haben, also auf jedenfall Royal de luxe und Variocord, aber auch viele, viele mehr, dass diese Geräte oft viel zu lange in mechanisch eingeschaltetem Zustand abgestellt waren. Die unausweichliche, unumstößliche und nicht zu ändernde Folge sind Dellen im Gummibelag des Zwischenrades, die sich durch deutlich störenden Lärm im Betrieb bemerkbar machen.
Es gibt Zwischenräder, die nach 40 Jahren noch weich sind, andere sind ausgehärtet, was sich ebenfalls in erhöhtem Betriebsgeräusch niederschlägt.
Gegen defekte Zwischenräder gibt es nur ein grundsolides Mittel: Neu vulkanisieren lassen.

Wie stark die Abweichung in der Kopfjustage ist, hängt nicht zuletzt auch von der präzision ab, mit der ehedem deine Maschine justiert war.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Hallo Blacky,

im Prinzip ist ein Uher Royal de Luxe für deine Zwecke eine gute Idee.
Ich habe es so verstanden, das du deine alten Bänder, meist 2-Spur Aufnahmen, wiedergeben möchtest.
Leider sind diese Tonbandgeräte auch schon bummelig 40 Jahre alt.
Daraus ergeben sich einige Probleme, die die meisten Anwender wahrscheinlich überfordern werden.

Beim Uher läuft alles über Schalter und Kontakte die altersbedingt großen Ärger machen können.
Das beginnt beim Netzschalter und endet am großen Multi-Drehschalter.

Die Mechanik muß recht genau eingestellt sein, damit der Bandzug, mit den Bandfühlerhebel auch richtig funktioniert. Hier kommt es aber in Verbindung mit altem Bandmaterial oft zu erheblichen Problemen.
Diese „Makel“ könnte man beliebig weiterführen.

Das größte Problem wird sicherlich sein, ein Uher Royal de Luxe zu finden, das tatsächlich noch einwandfrei läuft. Eine Besichtigung des Tonbandgerätes mit Probelauf aller Funktionen ist Pflicht !

So sehr ich die alten Luxus Royal's auch mag, würde ich auch mal in Richtung Revox A77/B77 schauen. Aber auch da gilt, ansehen und ausprobieren.
Es gibt Menschen mit einer sehr eigenartigen Auffassung von „funktioniert“ oder auch „wurde fachmännisch überholt“.

Viele Grüße
Michael
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#6
Hallo Blacky!

Wenn Du Wert auf eine möglichst universelle Verwendung legst,
um alte Bänder in Halb- und Viertelspur abzuspielen, dann ist
m. E. eine RdL/SG56x eine gute Wahl. Bieten diese Modelle doch
als Einzige auch eine Verstellung des Wiedergabekopfes, um die
Wiedergabe von Fremdbändern zu optimieren.

Wenn Du auf die Kopfverstellung verzichten kannst, dann käme
auch eine ASC AS5000 in der 18cm-Klasse in Betracht. Oder
eine ASC AS6000 als Großspuler. Da kannst Du ebenfalls die
Kopfträger wechseln, je nach Bedarf. Es gibt sogar Kopfträger
mit zusätzlichem Wiedergabekopf, dan kann man sich den Wechsel
ersparen (nur bei reinem) Wiedergabebetrieb.

Das Argument, daß eine RdL inzwischen einige Jahrzehnte auf dem
Buckel hat, gilt auch für alle anderen Bandmaschinen. Über das
allseits bekannte Auktionshaus ein gutes Gerät zu ersteigern, ist
bei allen Fabrikaten ein Lotteriespiel.

Vielleicht ist es ganz gut, die Ansprüche am Anfang nicht so hoch zu
stecken. Wenn das Bandhobby Spaß macht, steht einer Steigerung
der Ansprüche ggf. nur noch der Geldbeutel (und u. U. der "WAF")
im Wege.

Viel Erfolg bei der Auswahl der "richtigen" Bandmaschine.

Grüße
Wolfgang
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#7
Hallo cisumgola,
Deine Stellunghahme hat mich an meisten angesprochen. Trotzdem vielen Dank an alle anderen, die für mich wertvolle Beiträge geleistet haben. Wurden genauso geschätzt!

War im Internet auf der Suche nach dem empfohlenden Uher. Wurde unter "SG 56" fündig, allerdings unter "SG 562". Zwei Angebote machten mich unter "SparDeals" (offensichtlich "ebay") neugierig. Die eine Offerte lag bei EUR 285,-- und die andere bei ca. Eur. 100,- billiger. Beide jedoch auch mit auswechselbarer Tonkopfschiene 2- und 4-Spur. Das "SG 562 ist vermutlich nicht die Maschine, bei der man die Lage der Wiedergabe-Tonköpfe auf die Tonspuren der Fremdbänder auch einjustieren kann, oder? Wenn nicht, was ist denn die genaue Bezeichnung des Bandmaschinen-Typs bei der man das kann, wie u.a. in Deinem Beitrag beschrieben? Oder kann man das in prinzip bei allen des Typs "SG 56"? Ist für mich ein Kriterium bez. optimale Wiedergabequalität!

Danke erst mal im voraus. Von dieser Hauptfrage abgesehen komme ich mit Sicherheit mit einer sicher außergewöhnlichen Frage zurück, die nichts mit der Wahl einer Bandmaschinenmarke zu tun hat...Mit dieser Frage werden werden alle gefordert sein!

Grüße Blacky
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#8
Hallo Blacky!

Danke "für die Blumen".
Wichtig ist aber, daß Du Nutzen aus allen Beiträgen ziehen kannst.

Natürlich ist auch beim SG562 möglich, den Wiedergabekopf in
Grenzen zu verstellen. Das SG562 ist die letzte Ausbaustufe des
Roxal de Luxe und verfügte endlich über Köpfe mit längerer Lebens-
dauer als seine Vorgänger. Auf der Preisskala liegt das SG562
auch deshalb am oberen Ende.
Wobei mir 285Euro doch ziemlich happig erscheinen. Ist natürlich
abhängig vom Lieferumfang. Für diesen Kurs müßte es über beide
Kopfträger, mehrere org. Alu-Spulen und eine mind. halbjährige
Garantie verfügen. Und auch optisch sollte es eine 2 verdienen.

Grüße
Wolfgang
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#9
Hallo Blacky,

das SG 560 / 561 / 562 unterscheidet sich nicht wesentlich vom Ur-Royal de Luxe.
Im Kern ist es die selbe Tonbandmaschine.
Was dem SG 562 / 561 zu Gute kommt, ist das etwas geringere Alter.

Der Tonkopfspalt läßt sich bei allen Tonbandgeräten einstellen, auch bei den anderen Herstellern! Uher hat nur ein Loch ins Deckblech gebohrt um einen schnellen Zugriff auf die richtige Schraube zu ermöglichen.

Bei dem von Dir genannten Preis, würde ich mich aber noch etwas nach Alternativen umsehen.

Viele Grüße
Michael
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