Probleme mit Hewicker-Riemen?
#1
Vor einem Jahr hatte ich ein Yamaha-Deck überholt.
Vor ein paar Monaten fing es wieder an Probleme zu machen, und so wanderte es wieder auf den Stapel "zu überholen". Gestern fand ich ein Indiz zur Fehlerursache. Der vor einem Jahr ausgetauschte Antriebsriemen hing durch! Ich habe gestaunt.
Das Gerät ist nicht viel mit dem neuen Riemen gelaufen.

Hat jemand schon einmal sowas mit einem Riemen von Hewicker erlebt?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#2
Hallo Niels,

ich kann nur für Tonbandgeräte sprechen, aber da machen die Riemen von Herrn Hewicker bisher keine Probleme, auch nicht nach mehreren Jahren. Was sagt er denn dazu? Vielleicht ein Materialfehler?

Grüße
Ralf
Zitieren
#3
Hallo Niels,

ich weiß es wirklich nicht, ob es stimmt.
Aber es scheint wohl Bakterien zu geben, die Gummi bzw. Kautschuk zersetzten.
Vielleicht weiß ja jemand im Forum mehr über die Sache.

Möglicherweise hättest du das Tape-Deck vor dem Riemenwechsel desinfizieren sollen :-)

Viele Grüße
Michael
Zitieren
#4
Hallo Michael,
Ihr meint die Riemenpest :-)
Ich putze hier nur...
Zitieren
#5
Hewicker ist das Problem nicht bekannt. Er hat angeboten, mir einen neuen zuzusenden.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#6
Ja, Riemenpest !

Sehe ich auch so :-)


[Bild: 3962643239666637.jpg]

Auf alle Fälle habe ich die Seuche auch in meiner Gummi Ersatzteilkiste.
Dort landet alles aus Gummi, was zu schade zum wegwerfen ist. Von Zeit zu Zeit löst sich dann mal ein Exemplar auf und verflüssigt sich fast.

Irgendwie seltsam.

Viele Grüße
Michael
Zitieren
#7
Seltsam auf einer art, aber auch wiederum aergerlich !

Kann man das nicht unterbinden, indem das Gummizeugs in einem Froster lagert?

Meine persoehnliche erfahrung mit der Pest war bisher noch harmlos, zwar war hatte ich ein Buendel Kabel, das mit einem schwarzen Gummiband fixiert war.
Halbes jahr spaeder hat sich dieses in wohlgefallen verfluessigt ud hat eine ordentliche Sauerrei in der Kabelbox hinterlassen.


MFG Ralf
Ich putze hier nur...
Zitieren
#8
Seltsam in der Tat aber Naturkautschuk neigt eigetlich nicht zu verflüssige sondern eher zu verhärten soweit ich weis traten solche Probleme vielfach anfags der 80er bei Dual auf, kann ja auch sei das teilweise die Gummimischungen nicht stabil waren undirgendwann umkippten.
Also an Bakterien glaube ich nicht, bei dem Bündel Kabel könnte es sein das der Weichmscher der Kabelisolierung mitgespielt hat.
Villeicht meldet sich ja ein Gummispezialist zu Wort.

mfg
Zitieren
#9
Also das einzige was ich dazu im Netz gefunden habe ist dieser Beitrag:

http://www.ib-rauch.de/okbau/bauchemie/b...osion.html

Ok, da geht es um Baustoffe aber unser Gummi könnte ja eine ähnliche Verbindung sein.
Eine Frage an die Alchemisten...

Viele Grüße
Michael
Zitieren
#10
´
Es gibt durchaus gummifressende Bakterien, wie mir Google verraten hat.

Allerdings scheinen die ein feuchtes Milieu vorzuziehen, und das dürfte in Elektrogeräten selten vorkommen.

Es sei denn, Niels hätte ein submarines Cassettendeck.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#11
Zitat:Frank postete
´
Es sei denn, Niels hätte ein submarines Cassettendeck.
Hmm,
Alpine hatte mal ein Autoradio mit wasserdichten Front fuer offroad jeep´s und boote :-)
Ich putze hier nur...
Zitieren
#12
Zitat:Frank postete´

Allerdings scheinen die ein feuchtes Milieu vorzuziehen, und das dürfte in Elektrogeräten selten vorkommen.
Doch, doch, das kommt sicher öfter vor. Wenn man bedenkt, wieviele unserer Schätze von diversen Vorbesitzern in dunklen Müffelkellern ihr Dasein fristeten, bis wir sie ans Tageslicht holten, oder ?

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#13
...und es sind gerne gerade die vom muffigen Besitzer im modderigen Schmodder aufbewahrten Kisten, die einen besonders gerne mit Fließriemen erfreuen. Oder anders ausgedrückt.
Beinahe überall wo ich besonders fiese Gummimatsche fand, fand ich auch feuchtebedingte Korrosion wie Grünspan, Zinkblüten, Rost und Spat.
Zitieren
#14
Aus aktuellem Anlaß:

Im November 2006 habe ich ein Philips N4308 gekauft, frische Riemen laut Vorbesitzer von Gummimeyer. Nach ca. 1 Jahr ist der lange Hauptantriebsriemen gerissen. Okay, vielleicht hat derjenige, der die frischen Riemen damals eingebaut hat, irgendwas falsch gemacht - anders habe ich es mir nicht erklären können.

Anfang des Jahres 2009 habe ich höchstpersönlich bei einem Philips N4307 alle Riemen erneuert. Heute, am 4. August 2011, ist exakt derselbe Riemen gerissen, wie damals auch bei dem anderen Gerät.

Für mich kein Zufall mehr, wenn 2x exakt dasselbe Schadbild festzustellen ist bei zwei völlig unterschiedlichen Geräten. Zwei Leute können nicht unabhängig voneinander denselben gravierenden Fehler gemacht haben, der wenige Zeit später gleich zum Durchreißen des Gummirings führen könnte. Genau so wenig kann an einem Gerät von 1971 und an einem anderen Gerät von 1976 irgendwas (was denn eigentlich? Gesehen habe ich nichts...) Scharfkantiges innerhalb der Laufwerksmechanik verbaut worden sein, was zum Durchschneiden des Riemens führt. Schließlich hat der original Gummiring damals die ganzen Siebziger Jahre hindurch und darüber hinaus gehalten, bis er zu Flüssigmatsch mutierte.

Also muß es am Material der neuen Antriebsriemen liegen. Das ist für mich jetzt - sagen wir mal - zu 80 bis 90 Prozent sicher. Ob ich damals im Jahr 2009 die Riemen bei Herrn Meyer oder bei Hewicker gekauft habe, weiß ich leider nicht mehr.

Betrifft jetzt aber wirklich nur die Modelle Philips N4307 und N4308 und auch nur den langen Hauptantriebsriemen. Ansonsten könnte ich nichts Negatives über die Riemen aus gegenwärtiger Produktion sagen. Weder von Hewicker noch von Herrn Meyer.
Zitieren
#15
Hallo Manuel,

das ist interessant. Ende Januar 2007 kaufte ich ein Philips 4510. Zwar keine Riemenpest, aber gerissene Riemen. Ich habe den kompletten Satz bei Hewicker gekauft und eingebaut. Vor etwa drei Monaten machte sich der Capstanmotor bemerkbar und brauchte ein Tröpfchen Sinterlageröl. In dem Zusammenhang habe ich die Spulentellerriemen abgenommen und geprüft.

Und siehe da - nach nur etwa 4 Jahren haben die schon kleine "Einkerbungen"! :oah: Das sollte nach so einer kurzen Zeit nun wirklich nicht sein. Die Funktion ist noch gegeben, aber als "normal" empfinde ich das nicht.

Gruß Jens
Zitieren
#16
Hallo,

ich habe vor ca. 1/2 Jahr an einem SONY TC-WR 590 komplett die Riemen gewechselt da die Autoreversefunktion bei einem Laufwerk nicht mehr zu 100% gegeben war. Riemensatz war von Gummimeyer. Muß jetzt leider feststellen das bei einem Laufwerk der Riemen schon wieder rutscht.
Ich weiß nicht aus welchen Quellen die Lieferanten ihre Ware beziehen. Vielleicht ist es die gleiche und dann ist es gleich wo man bestellt. Und vielleicht ist auch die Qualität an sich nicht mehr so wie vor 20 oder 30 Jahren.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
Zitieren
#17
Meinen ersten Hewicker-Riemen hatte ich in eine TC-366 eingebaut, erstes Halbjahr 2004, und er war in dem Jahr wieder gerissen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#18
"Öle, Fette (außer Silikonöl) und Weichmacher (z. B. aus Kontakt mit Weich-PVC) zersetzen Naturgummi hingegen zu einer klebrigen Masse, wobei schon ölige Ausdünstungen es langfristig schädigen können."

Steht doch alles ausführlich bei Wiki; Ozon, Nässe, Metalle verspröden den Gummi.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gummi
Zitieren
#19
Auf meiner Homepage gibt es schon jetzt im Aufbaustadium mehrere Tonbandgeräte zu sehen, die sogar über 40 Jahre auf dem Buckel haben und deren Antriebsriemen sich nach wie vor allerbester Gesundheit erfreuen.

Wenn nach 2 Jahren ein Antriebsriemen reißt, ist das nicht normal. Mindestens 25 bis 30 Jahre erwarte ich! Denn so lange halten die meisten Antriebsriemen von Grundig und auch von Uher. Meine letzte RdL vom November 1968 hatte auch noch die original Riemen drinnen. 43 Jahre - immer noch okay... und dieses Gerät wurde wirklich viel benutzt!

Anstatt mir für 8 Euro + Porto einen einzelnen Riemen zu kaufen, der wieder nur 2 Jahre hält, könnte ich ja gleich einen passenden Haushaltsgummi vom Supermarkt verwenden, der hält auch nicht länger, kostet aber nur ein paar Cent. Sollte mir das in Zukunft öfter passieren, werde ich nur noch original Ersatzteile der Sechziger oder Siebziger Jahre verwenden.

Speziell in meinem Philips-Beispiel ist das leider nicht möglich, weil schon alles zu Flüssigbrei geworden ist, aber mich zwingt andererseits ja niemand, unbedingt ein Philips-Gerät zu benutzen...
...vor allem nicht, wenn ich hier jede Menge komplette original Grundig Ersatzriemensätze lagere. Ich kann ja schon bald selber einen Shop eröffnen. Big Grin Ich würde mich sogar trauen, meinen Kunden eine 30jährige Funktionsgarantie auf meine bereits 40 Jahre alten Ersatzriemen zu geben.
Zitieren
#20
In einem früheren Beitrag hatte ich schonmal kritisiert, daß H. Riemensätze verkauft und nicht nach Maß. Habe allerdings nur einmal was gekauft, zu den Philips Riemen kann ich nichts sagen. Der Akai Antriebsriemen war jedenfalls wesentlich dünner als das Original.
Zitieren
#21
Zu Maße, Größe, Form usw. kann ich auch eine Anmerkung beitragen:

Es gab eine Zeit (nähere Details zu den einzelnen Tonbandgeräten nach und nach auf meiner Homepage Big Grin ), wo statt Rundriemen auch mal Kantriemen ab Werk eingebaut wurden. Es wäre wünschenswert, wenn man bei Hewicker oder Meyer auswählen könnte, ob man den Ersatzriemensatz für ein bestimmtes Tonbandgerät entweder mit Rund- oder mit Kantriemen haben möchte.

So habe ich einmal bei einem Grundig TK 147, dessen Kantriemen leider gerissen waren, neue Rundriemen von Hewicker einbauen müssen. Ergebnis: Die Bandlaufgeschwindigkeit stimmte nicht mehr, es lief zu schnell.

Damit alles perfekt ist, muß eben wieder genau so ein Kantriemen rein. Ich muß bei Gelegenheit direkt mal unsere Riemenlieferanten fragen, warum sie uns nur mit Rundriemen beglücken. Gibt es dafür einen bestimmten Grund, ist die Herstellung von Kantriemen schwieriger oder stellen sie das gar nicht selbst her, sondern kaufen das nur von ??? aus dem Land xyz ein?!? Ehrlich gesagt bin ich dieser Frage nie nachgegangen, weil... ich eben mittlerweile für Grundig-Ersatzteile Selbstversorger bin. Aber für Philips, Uher & Co. bin ich genau so wie jeder andere von euch auch auf die einschlägig bekannen Bezugsquellen angewiesen...
Zitieren
#22
Es glaubt doch wohl niemand, das aktuell gefertigte Riemen für Tonbandgeräte in den lächerlichen benötigten Stückzahlen speziell hergestellt werden. Das sind natürlich 0815 Riemen aus den üblichen Quellen.
Die Eigenleistung der Lieferanten ist nur die gerätespezifische Zusammenstellung der entsprechenden Sätze.
Das natürlich auch nur mal mehr und mal weniger genau, es muss genommen werden was der Markt hergibt.

Gruß Ulrich
Zitieren
#23
Genau so wirds sein.
Ständen da wirklich mehrere große Produzenten kontinuierlich in Produktion, wäre der Markt überschwemmt mit Riemen.

So aber gehe ich auch davon aus, daß sich Hewicker und Meyer der gleichen Quellen bedienen (müssen).
Und Lieferbarkeit vor Qualität geht.
Da jetzt einem der beiden einen Strick draus drehen zu wollen, halte ich nicht für sachlich begründet.

Wobei "Qualität" ein dehnbarer Begriff ist.
Grip, Elastizität, Wärme- oder Ölbeständigkeit sind Kriterien, die für einen Riemen wichtig sind.
"Langzeithaltbarkeit" ist nur ein Punkt auf einer langen Liste und wird von jetzigen Produzenten vielleicht als nachrangig angesehen.
Was nicht heißt, daß man solche Riemen heute nicht mehr herstellen könnte, wenn genug Nachfrage herrscht.

Da liegt dann wohl eher der Hase im Pfeffer.



Zitat:Manuel postete
43 Jahre - immer noch okay... und dieses Gerät wurde wirklich viel benutzt!
Vielleicht ist da das Problem zu suchen.
die meisten Gummimischungen verhärten, wenn sie nicht regelmäßig gewalkt werden.
Ich kenne das von PKW-Oldtimern, die Jahrzehnte mit nagelneuen Reifen abgestellt waren.
Diese sind währendessen einfach rissig geworden und bröseln regelrecht auseinander.

Gleichalte Traktorenreifen aber, die aufgrund ihrer großen Profildicke viel länger in Benutzung stehen als PKW-Reifen, zeigen diesen Effekt nicht, wenn sie regelmäßig genutzt werden.

Aktuell habe ich zwei in etwa gleichalte Sätze Conti-Reifen eines Einachsschleppers hier liegen.
Einmal Lagerbestand NOS und einmal, profilmäßig ziemlich heruntergewirtschaftet, auf einem bis vor kurzem benutzten IRUS Traktors.

Der abgenudelte Satz ist gummimäßig in deutlich besserer Kondition als die Lagerware.
Die zeigt beim Drücken starke Rißbildung und fühlt sich auch eher an wie Hartplastik, welches beim ruckartigen Biegen bricht.

Aber vielleicht sollte man den beiden Lieferanten mal Gelegenheit zur Stellungnahme geben.
Wir sind ja schließlich ihre Zielkundschaft.

Und darauf, eine Riemenfrickelaktion alle zwei Jahre zu machen, auch wenn der Wickler in der Vitrine steht, hat hier wohl auch niemand Lust.
Bert
Zitieren
#24
Hallo Bert,

dann gebe ich dir andere Beispiele von Tonbandgeräten, die über 40 Jahre lang unbenutzt irgendwo gelagert wurden und deren Gummiriemen ebenfalls noch völlig intakt sind. Stichwort Grundig Bayreuth, dafür habe ich hier im Forum neulich ein neues Thema begonnen.

Hier der direkte Link zum besagten Tonbandgerät:
http://www.grundig-tonband.de/grundig-ba...-von-1966/

Nur ein Beispiel von vielen. Ich habe schon öfter quasi "NOS"-Ware erhalten, in seltenen Fällen sogar Tonbandgeräte in der OVP. Da sind die Riemen nie bewegt worden und trotzdem nicht gerissen.

Es ist also egal, ob ein Gerät viel benutzt wurde, oder überhaupt nie benutzt. Ich kann euch jederzeit genug Beispiele zeigen, wo die alten Riemen von damals gehalten haben. (Ich spreche nicht von Philips.)
Zwar gibt es Ausnahmen, das will ich nicht verschweigen. Es kommt immer wieder auch mal vor, dass Riemen gerissen sind. (Bei Philips wird es flüssig.) Aber wohlgemerkt erst nach über 30 Jahren!!! Das ist der springende Punkt. Wenn bereits nach 2 Jahren die Riemen einfach ohne Grund kaputt gehen, ist das nicht in Ordnung. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Ja, wäre schön, wenn die Herren Meyer und Hewicker sich dazu melden würden. Oder soll jemand von uns den beiden eine Mail schicken? Big Grin

Gruß,
Manuel
Zitieren
#25
Ich glaube nicht das sich dazu einer der Verkäufer äußern wird. Außerdem geben ja beide auch unmißverständlich an das es keine Originalteile sind, sondern Ware ist, die Funktionalität erfüllt. Über die Lebensdauer gibt es ja auch keine Auskünfte.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
Zitieren
#26
Zitat:double_ub postete
Über die Lebensdauer gibt es ja auch keine Auskünfte.
Jetzt wissen wir auch, warum. Big Grin Und selbst wenn es 24 Monate Garantie gäbe, würden die Riemen kurz nach Ablauf der Garantiefrist erst reißen. Toll! :zungerot:
Zitieren
#27
Verständnisfrage: handelt es sich bei den "in Frage stehenden" Riemen tatsächlich um solche aus Naturkautschuk (+ diesen und jenen Zuschlagsstoff), oder haben wir es mit einem Polyurethan-ähnlichen Kunststoff zu tun?

Siehe dazu die teils zu Recht verärgerten Kommentare über die zerfließenden Andruckrollen bei Revox B77 hier im Forum und das schaurige Bild (005) von Michael sowie, etwas weiter weg, die Hydrolyse-Erscheinungen bei bestimmten Tonbandprodukten.

"... teils zu Recht...": ich setze bei Studer gründliche Eingangs- und Freigabekontrollen voraus, die aber nicht vorhersagen konnten, wie sich das Material nach gut 30 Jahren verhält.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#28
Hallo Friedrich,

ich schnuppere immer an neuen Antriebsriemensätzen, um mich davon zu überzeugen, dass es sich wirklich um fabrikfrische Neuware handelt und sie dufteten immer leicht chemisch. Ich gehe daher von einem (polyurethanähnlichen) Kunststoff aus.

Der gerissene Riemen duftet allerdings nicht mehr.
Würde es helfen, wenn ich eine Makroaufnahme von der Bruchstelle machen würde und das Foto hier hochladen? Läßt sich anhand des Schadbildes ein Rückschluß auf das Material ziehen?

Gruß,
Manuel
Zitieren
#29
Hallo Interessierte,

nach meinem Wissen sind heutzutage gefertigte Gummiteile meist nicht
mehr aus Naturkautschuk. Insofern erübrigt sich m.E. die Diskussion
darüber, WIE/WARUM ein alter Original-Pesen aus den 60er Jahren
(der u.U. noch aus Naturkautschuk hergestellt worden ist) lange
hält, bzw. wie man durch geeignete Lagerung und Pflege für lange
Haltbarkeit sorgen kann. Übertragbar auf heutige Ersatzprodukte ist
das näml. eigentlich nicht. Und da man die Zusatzstoffe im Material
auch nicht kennt, helfen Tips auch nur bedingt weiter. Wie wir wissen
schaden Dauernässe, Öle und Fette (und deren Ausdünstungen) sowie
Lösemittel (!Kontaktspray!) der Haltbarkeit. Silikonfett hingegen gilt als unkritisch.

Daraus kann ich für mich nur den Schluß ziehen, einen Gummiriemen
möglichst nicht mit diesen Stoffen in Verbindung zu bringen und bei
der Montage darauf zu achten, dass auch die "Fingerchen" frei von
diesen Stoffen sind.

Der Rest scheint mir dann ein wenig Glücksache zu sein. Auch wenn
einige Verfechter der Ansicht sind, eine Lagerung nach "dem und dem
Schema" wäre alleinige und 99%ige Garantie für langes Gummileben
so halte ich solche Tips für bedingt aussagefähig.

Vom Lieferant solcher Gummiriemen dürfen wir ebenfalls nicht zu viel
erwarten: die Materialzusammensetzung kennt er wohlmöglich auch
nicht (oder allenfalls die Basis-Grundmasse) und zur Lebensdauer
kann er schon gar nichts sagen. Wer diesbezüglich auf "Nummer
Sicher" gehen möchte, dem sei der Erwerb von Antriebsriemen aus
der Medizintechnik empfohlen.
Die uns bekannten Lieferanten bschränken sich verständlicherweise
auf das Angebot an Riemen, die mechanisch passen und die Funktion
erfüllen. Wir können diesbezügl. also froh sein, dass es überhaupt
etwas gibt...
Natürlich sind Grenzfälle denkbar, in denen die Auswahl nicht besonders
"glücklich" gewählt ist: wenn in solch einem Falle die Riemendicke
geringer ist als im Original, die Dehnung nach Einbau grösser ist als
im Original und dann auch noch die Antriebskonstruktion "grenzwertig"
ist (was die Belastung des stärkeren Originalriemens angeht) dann
kann es eben zu diesen Rissbildungen kommen. Bei den hier im
Threadverlauf mehrfach genannten Philips-Geräten (deren
Antriebskonstrukte sich untereinander ähneln dürften...)
scheinen mir diese drei Punkte in ungünstiger Weise aufeinander-
zu treffen.


Beste Grüße

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#30
Peter schreibt:

Die uns bekannten Lieferanten bschränken sich verständlicherweise
auf das Angebot an Riemen, die mechanisch passen und die Funktion
erfüllen. Wir können diesbezügl. also froh sein, dass es überhaupt
etwas gibt...

Genau das ist auch meine Meinung. Schließlich ist doch jeder froh wenn er seine Geräte wieder zum laufen bringt. Es bleibt ja noch die Hoffnung das die Riemen auch mal länger halten.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
Zitieren
#31
Schon richtig.

Nur, wenn ein Satz Riemen für Gerät XY (Marktwert etwa 20 Euro) schon über zehn Euro kostet, stellt sich weiterhin die Frage nach dem Sinn eines Riemensatz-Kaufes. Das muss dann jeder mit sich selbst ausmachen.

Ich habe mich, nachdem bei meiner Uher-Stereomatic sich gleich zwei Riemen verabschiedet hatten, nach kurzem Überlegen und Preis-Recherche keinen Riemensatz gekauft, sondern das Gerät an einen Freund weiterverschenkt. Was der damit macht, ist mir schnuppe.

Bei meinen Grundigs ist es nicht so schlimm, da ich - wie Manuel auch - in dieser Hinsicht Selbstversorger bin und auf ausgebaute Uralt-Riemen zurückgreifen kann. Diese werden die heute erhältliche Neuware mit Sicherheit in Sachen Haltbarkeit übertreffen. Und vor allem: Sie passen !

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#32
Heute ist der Ersatzriemen von Roland Meyer angekommen.

Der Riemen ist in einer durchsichtigen Plastiktüte eingeschweißt und scheint ein ganz klein wenig dicker zu sein, er hat zudem zwei Nähte über die gesamte Länge hinweg und seine Oberfläche ist matt glänzend.

Der 2 Jahre alte Riemen glänzt nicht und hat auch nicht die Nähte. Daraus folge ich, dass der Riemen vom Jahr 2011 nun nicht mehr vom selben Hersteller kommt, wie früher. Nun bin ich gespannt, ob er mir im Jahr 2013 reißen wird, oder ob er länger durchhält. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Zitieren
#33
[Bild: RM4307forum.jpg]

Die Nähte sieht man nicht, aber immerhin die glänzende Oberfläche des neuen Riemens im Vergleich zu dem mattem Material des grissenen, alten Gummirings.
Zitieren
#34
Ich hatte heute ein ganz tolles Erlebnis mit meiner Uher Variocord 263.....

Tonband aufgelegt schön gehört nicht mehr drauf geachtet auf einmal ein leiern... und was ist !!??!

EIN MEGA BANDSALAT ! das Band hat sich 20 mal um die Antriebsrolle gewickelt......

Grund:

Riemen gerissen.... eingebaut am 1.1.2011 gekauft bei Eberhard Hewicker.....

:-(
Zitieren
#35
Zitat:Manuel postete
Ob ich damals im Jahr 2009 die Riemen bei Herrn Meyer oder bei Hewicker gekauft habe, weiß ich leider nicht mehr.
Ich bin ein ordentlicher Mensch und hebe alle meine Rechnungen auf. Als ich jetzt gerade dein Posting las, Kevin, wollte ich es wissen und kramte in meinem Rechnungsordner. Und - tataaaaa:

[Bild: hewickerrechnungforum.jpg]

Mein kurzlebiger Riemen war auch von Hewicker.
Dies erklärt wohl auch den Unterschied von Aussehen und Beschaffenheit. Der Meyer-Riemen ist, wie bereits weiter oben erwähnt, ein ganz klein wenig dicker, glatt glänzend und hat zwei "Schweißnähte". Der Hewicker-Riemen ist matt, nicht glänzend, ohne Nähte.

Insofern stelle ich fest, dass die beiden Lieferanten aus unterschiedlichen Quellen ihre Gummiringe beziehen.

Jetzt müssen wir aber aufpassen, dass wir dem guten Herrn Hewicker nicht völlig sein Geschäft verderben. Das liegt mir fern. Sehr wahrscheinlich hat er überhaupt keine Ahnung, dass seine Ware offenbar (zumindest teilweise) nichts taugt. Hier im Forum quasi hinter seinen Rücken sich zu beschweren ändert nichts. Wir müssen uns mit ihm in Verbindung setzen, damit er Bescheid weiß.

Ich werde morgen in aller Ruhe einen Brief aufsetzen. Keine Beschwerde, sondern eine Informationsmitteilung. Denn wenn die Riemen - so wie bei Kevin - mittlerweile sogar schon noch ein paar Monaten den Geist aufgeben und daraus sogar Folgeschäden (Bandsalat) entstehen, hört der Spaß auf.
Zitieren
#36
Ich habe ihm eben schon eine Mail geschrieben. Aber ich wäre auch für so einem Biref oder Mail wie du gesagt hast ! Bin gespannt !

Kevin Big Grin
Zitieren
#37
Ihr könnt ihm auch über das Forum eine PN zukommen lassen, wahrscheinlich am besten als Email. Das hätte den Vorteil, dass er gleich einen Link zur Diskussion bekommen kann.

http://forum2.magnetofon.de/v_profile.php?userid=72

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#38
Kevin,

ob der gerissene Riemen ursächlich für den Bandsalat war wage ich zu bezweifeln! Das Aufwickeln des Bandes auf die Andrückrolle - ? nicht auf die Tonwelle ? - hat den Antrieb blockiert und zwar solange bis
der Riemen gerissen ist. Dabei kann konstatiert werden, dass der Gripp zwischen Motorrolle - Zwischenrad - Schwungmasse bei Deiner Variocord 263 noch hervorragend ist Smile.

Gruß Bernd

Zitieren
#39
Dabei ist es doch eher zufall, ob das Band dank fehlenden aufwickelantrieb um die Tonwellen oder der Andruckrolle aufgewickelt wird, fakt ist : beschaedigt ist es so oder so.
Ich putze hier nur...
Zitieren
#40
Zitat:Manuel postete
Jetzt müssen wir aber aufpassen, dass wir dem guten Herrn Hewicker nicht völlig sein Geschäft verderben. Das liegt mir fern. Sehr wahrscheinlich hat er überhaupt keine Ahnung, dass seine Ware offenbar (zumindest teilweise) nichts taugt. Hier im Forum quasi hinter seinen Rücken sich zu beschweren ändert nichts. Wir müssen uns mit ihm in Verbindung setzen, damit er Bescheid weiß.
Einen sachlichen Umgang mit dem Thema würde auch ich sehr begrüßen.
Schließlich handelt es sich dabei um eine normale Reklamation.





Einen Riemenwechsel würde ich selbst z.B. aber auch nicht mehr durchführen, wenn das Ergebnis dann ein paar Monate später wieder die Ohren hinge ließe.
Dafür ist mir das zuviel Gefummel.

10 Jahre sollten bei einem neuen Riemen, ob in der Vitrine oder im täglichen Betrieb, immer an Haltbarkeit drin sein.
Sonst machte ich mir die Mühe nicht.


Zitat:PeZett postete
Wer diesbezüglich auf "Nummer
Sicher" gehen möchte, dem sei der Erwerb von Antriebsriemen aus
der Medizintechnik empfohlen.
Da wüßte ich gerne etwas mehr drüber, wenn Du da Informationen hast.
Bert
Zitieren
#41
Ich habe heute eine Antwort bekommen:

"Sehr geehrter Herr Nikodem,
ich möchte ja keine traurigen Kunden haben.
Ich werde Ihnen einen Ersatz schicken.
Das ist aber eine einmalige Kulanz-Aktion.

Bitte senden Sie mir Ihre Adresse.

mit freundlichem Gruß

Hewicker Elektro-Ersatzteile
Eberhard Hewicker
56424 Mogendorf
Obere Waldstrasse 3
Deutschland
www.elektro-ersatzteile.eu"

@ Bernd:

Und ob es an dem Riemen liegt ! Wenn der Riemen reißt hat es zur Folge das das Band nicht mehr aufgewickelt wird. Dann staut sich das Band und verheddert sich. Meins war eine ganze Weile mit gerissenem Riemen am laufen weil man es gar-nicht gemerkt hat ! Es spielte weiter als wäre nichts gewesen.... bis es dann auf einmal als sich das Band ein paar mal um die Gummirolle gewickelt hat angefangen hat zu leiern. War halt doof das das Gerät hinter meinem Rücken lief....
Zitieren
#42
Eine nette Antwort.

Löst aber weder das Problem noch ist es eine Antwort auf die hier gestellten Fragen.
Bert
Zitieren
#43
Hallo Ralf,

Kevin hatte ja geschrieben, daß das Variocord anfing zu leiern. Wenn dem so war muß der Riemen zu diesem Zeitpunkt noch intakt gewesen sein. Wenn er gerissen wäre, dann hätte der nun fehlende Bandzug den Bandfühlhebel und Mikroschalter freigegeben und das Variocord wäre stromlos gewesen. Ein stromloser Verstärker kann bis dato nicht verstärken, also auch keinen leiernden Ton an die Lautsprecher bzw. an den angeschlossenen Verstärker mit daran hängenden Lautsprechern ausgeben.

Bei einem fehlenden Antrieb wird sich normalerweise das Band auf dem Areal unterhalb der Variocord, bedingt durch die Erd-Gravitation, ausbreiten, bis alle bandführenden und rotierenden Teile zum Stillstand gekommen sind.

Bei einer verdreckten Andrückrolle und Tonwelle und/oder bei Verwendung eines Schmierbandes jedoch kann es leicht passieren, dass sich das Band hier aufwickelt und zu dem monierten Effekt führt. Aber dies sofort einem gerissenen Riemen anzulasten, finde ich etwas voreilig. Ärgerlich ist es auf jeden Fall.

Ich hoffe, das der Grund meines Vetos nun etwas deutlicher dargestellt ist.

Gruß Bernd

Zitieren
#44
Bernd,

deutlicher ja, richtiger nein.

Wenn an der Vario der Riemen reisst welcher den rechten Teller antreibt, ist immer noch der Bandzug des linken Abwickeltellers gegeben und das Gerät läuft weiter, als wäre nichts passiert. Die rechte Spule nimmt das abgelaufene Band jedoch nicht mehr auf, und es passiert genau das, was Kevin geschildert hat.

Ist mir auch schon passiert. Bei einer Uher und bei einer Grundig.

Darum habe ich auch kein gutes Gefühl, wenn ich per Schaltuhr eine Aufnahme mache, währenddessen nicht in der Wohnung bin, oder mich in der horizontalen befinde.

Da greife ich dann doch lieber zur Revox mit angeschlossener FB, dann funktioniert das und ich kann beruhigt auswärts einen Schoppen (oder auch zwei) nehmen.....

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#45
Ein wichtiges Stichwort fehlt hier noch: Vulkanisation

Der Übergang vom plastischen in den elastischen Zustand. Als Zutaten Schwefel, Peroxide, Metalloxide oder energiereiche Strahlung. Eignet sich sicher gut für Experimente in der Mikrowelle.

Und damit nicht immer von den zweien gesprochen wird, hier noch anderer Link. Habe zwar noch keine Riemen dort gekauft, aber mit anderen Teilen ging es schnell und reibungslos.

http://shop.ebay.de/gersbach-sound-techn...m=&_ipg=25

http://www.gersbach-sound-technik.de/
Zitieren
#46
@ Bernd

Hier du Experte !

[Bild: dsci1921.jpg]

soviel zu:

"Aber dies sofort einem gerissenen Riemen anzulasten, finde ich etwas voreilig."
Zitieren
#47
Übrigens LAG das Vario auf meinem Bett deshalb konnte sich das Band nicht auf den Boden ausbreiten ;-)
Zitieren
#48
Lieber Herr Bandsalat-Experte,

den Lapsus meinerseits betreffs des uherschen Antriebes bitte ich zu entschuldigen, da ich irrtümlicherweise davon ausging, das bei einem gerissenen Riemen auch kein Antrieb der Schwungscheibe mehr gegeben ist.

Aaaaber, bei liegendem Betrieb des Variocord auf einer weichen Unterlage könnte ich mir aber gut vorstellen, dass die Lüftungsschlitze an der Rückwand abgedeckt werden und somit im Innern es zu erhöhten Temperaturen kommen kann, die eventuell dem Riemen schaden und somit im schlimmsten Fall eben diesen reißen lassen. Nur eine Vermutung eines Nicht-Experten für die nur kurze Lebensdauer des nur wenige Monate alt gewordenen Riemens mit geschätzten 3,2 mm Durchmesser Big Grin.

Gruß Bernd

Zitieren
#49
Haha, der letzte Satz war gut.

Und sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Auf der Heia-Matratze hat ein solches Studio-Gerät nu´ wirklich nix zu suchen ! Wer geht denn da mit seinem Tonbandgerät ins Bett ? Tststs.....Sachen gibt´s.....

Im Ernst: Egal wie, Riemen im Eimer, Band auch. Kein guter Tag für einen echten Tonbandler.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#50
Manch einer kann eben nicht von seinem Liebling lassen, egal um wen oder was es sich handelt.
Kann man nachvollziehen und in diesem Fall mitleiden.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste