Philips N 4520
#1
Hallo Tonbandfreunde.
Zum Frühlingsanfang möchte ich euch meine neue N4520 vorstellen. Ein wunderschönes Gerät, mit allerdings einem Makel : der rechte Kanal nimmt nicht richtig auf, das heißt, es kommt in Vorband und Hinterband ein knarziges Signal an, und die VU`s zeigen eine Differenz von ca. 7 dB an. Mittlerweile habe ich mit Esla, hier aus dem Forum schon einige Messungen durchgeführt, aber wir sind leider noch zu keinem Ergebnis gekommen. Die Wiedergabe ist übrigens einwandfrei. Nun möchte ich euch auch um Hilfe bitten und hoffe, daß wir gemeinsam eine Lösung des Problems finden.
[Bild: IMG_3690.JPG]
Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#2
Da die Wiedergabe einwandfrei ist muß es der Eingangsvorverstärkerbereich bis zum Umschalter "Vor- / Hinterband" sein.

Entweder sind ein/mehrere Elkos trocken oder ein/mehrere Transitoren sind in Rente gegangen. Oder auch beides.



Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#3
Hallo Udo,

meinst du mit knarzen etwa Verzerrungen :-)

Hört sich nach einem defekten Transistor im Eingangsverstärker an.
Wie klingt das Monitorsignal bei einem Line-Eingang und wie bei einem DIN-Eingang ?

Kommt das Line-In-Signal ohne Verzerrung an ?
Falls ja, schau dir mal Transistor TS754 und TS755 näher an. Mess auch mal die Spannung die dort anliegen soll.

Viele Grüße
Michael
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#4
Hallo Thilo, hallo Michael.
Das geht ja hier schneller wie gedacht. Einige Spannungen haben wir gestern wie gesagt schon gemessen, u.a. TS 701, 702, 751, 752, da war schon mit den Spannungen einiges im Argen. Ich messe mal die beiben anderen.
Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#5
Also :
TS 754 B = 10 V, C = 18,4 V, E = 10 V
TS 755 B = 18,4 V, C = 6 V, E = 19 V
Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#6
Hallo Michael.
Nochmal zu deiner Frage wg. knarzen, es hört sich so an, als wäre ein Poti nicht richtig sauber, und der Klang kommt nicht sauber durch. Dabei habe ich aber den Eindruck, als wären beide Kanäle gleich laut, nicht der Effekt, als wäre z.B. bei Kopfhörerbetrieb der Balance-Regler nicht mittig ausgesteuert.

Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#7
Hallo Udo,
eventuell hast du den Beitrag von Michael nicht richtig gelesen, wenn du die Line Eingänge (Cinch) benutzt hast du mit den Transistoren TS 754, TS755 nichts zu tun.
Die Transistoren betreffen nur den DIN/MIC Eingang.

Das hier

Zitat:Udo N. postete
Einige Spannungen haben wir gestern wie gesagt schon gemessen, u.a. TS 701, 702, 751, 752,
da war schon mit den Spannungen einiges im Argen.
bedeutet genauer?
Wobei ja nur TS751 und TS752 den rechten Kanal betreffen.

Hast du nur die Schaltung aus den üblichen Quellen runter geladen oder besitzt du auch das komplette farbige Übersichtsschaltbild?
Das erleichtert nämlich vieles, da man dort nicht mehr von der einen auf die andere Seite blättern muss.

Gruß Ulrich
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#8
Hallo Ulrich.
Das farbige Übersichtsschaltbild besitze ich leider nicht. Mit der Din-Buchse hadere ich noch, da kommt kein Signal rein.

Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#9
Hallo Ulrich.
TS 751 b = 4,7 V, c = 18,4 V, e = 4,2 V
TS 752 b = 18,4 V, c = 0,7 V, e = 19 V

Gruß Udo
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#10
Hallo Udo,

wie schon gestern gesagt, da stimmt so gut wie keine Spannung in diesem Vorverstärker. Du hast auch vergessen zu erwähnen, dass die Spannung für den Basisspannungsvorteiler (R701 / R703) über dem dortigen Siebelko nur 10,4 statt 14 V ist. Trotzdem sollten in den Stufen L / R dieselben Spannungsfehler auftreten und nicht so völlig "krumme Werte". Und wie Du geschrieben hast, hat sich ja auch nach dem Austausch von T701, T751, T702, T752) nichts geändert.

Die Transistoren sind es also nicht, die Elkos hatten wir auf Feinschluss gemessen, alle im Megaohmbereich, also auch nichts.

Gruß Jens
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#11
Ist vielleicht irgendwo ein Kabel lose/ab oder ein Haarriss in einer der Leiterbahnen?


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#12
Das heißt die Spannung „E“ ist zu niedrig (10 statt 14 Volt), ein Fehler zeigt aber nur im rechten Kanal?

R752 entfernen und noch mal Spannung „E“ messen.

C751 in Ordnung?

Gruß Ulrich
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#13
Hallo Jens, danke für diese ausführliche Information, ich habe heute nicht mehr alles auf die Reihe bekommen.

Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#14
Hallo Ulrich.
R 752 habe ich ausgelötet, von welchem TS soll ich nun e messen ? Sorry, aber bei den ganzen Bezeichnungen und Werten bin ich ein büschen durcheinander.

Also nochmal e von 751 gemessen, da kommt nichts mehr an

edit: Der R 701 reduziert die Spannung von 19 V auf 12,2 V herunter.


Gruß Udo
Der Weg ist das Ziel
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#15
Nicht e wie Emitter, ich meine die Spannung “E” die aus dem vom Jens genannten Spannungsteiler gebildet wird.

Messe einfach an den Lötpunkten des entfernten Widerstands, der Lötpunkt der keine Verbindung zum Transistor TS751 hat ist der Richtige.
Oder einfach die Spannung über C702.

Edit: Sämtlich Gleichspannungen und Arbeitspunkte sind aber hoffentlich ohne Signal gemessen.


Gruß Ulrich
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#16
Hallo Ulrich, wie nachgetragen 12,2 V
Gruß Udo
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#17
Hallo Ulrich.
Hier nochmal neu gemessen, ohne Signal:

TS 751 : c = 18,4 v, b = 4,2 v, e = 3,7 v

TS 752 : c = 330 mv, b = 18,4 v, e = 19 v

Spannung E = 10,4 v

Gruß Udo
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#18
Dann ist das eine Sackgasse, das habe ich nicht erwartet (E immer noch zu niedrig).

Ich habe mal die Spannungen um TS751/52 durch gerechnet, irgendwas stimmt da bei dir nicht.

[Bild: N4520Udo1.png]

Nur die Gleichstromrelevanten Bauteile, die Wechselstromseite fehlt.
Es geht aber erst mal um die Gleichspannungsarbeitspunkte.

Edit: Der Wert von R755 ist falsch (27k statt 22k) und die Positionsnummern stimmen auch nicht. Die elende Altersweitsicht. Das ändert aber so gut wie nichts an den Werten.

Gruß Ulrich
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#19
Hallo Ulrich,

ich helfe mal mit den gestern abend gemessenen Spannungswerten (rot) und den Sollwerten (grün) aus. Schon an Punkt E ist die Spannung viel zu niedrig und das jetzt auch noch nach Entfernung des R703? :oah: Kann ja eigentlich gar nicht sein, da fließen nur ein paar µA.

[Bild: Udo_Platine_3B_4520.jpg]

Gruß Jens
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#20
Ich habe mal Jens Werte für "E" genommen.

[Bild: N4520Udo2.png]

Die Werte in der Schaltung stimmen praktisch mit denen von Jens überein.
Bleiben zwei Fragen, warum ist die Spannung "E" zu niedrig und warum zeigt sich ein hörbarer Fehler nur im rechten Kanal?

PS: Der Wert am Emitter von TS751 im Schaltbild ist Unsinn, die Spannung kann nicht höher als an der Basis sein.

Gruß Ulrich
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#21
Die Werte sind aus der Platinenzeichnung entnommen, Ulrich!

Gruß Jens
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#22
Jens, mir war schon klar wo die Werte herkommen.
Philips hat hier eine falsche Angabe gemacht.

[Bild: n4520udo3.png]

Gruß Ulrich
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#23
E-B Spannung vertauscht im Originalschaltplan? :oah: Na ja, sollte jedem klar sein, dass der Emitter "negativer" als die Basis sein soll, sonst wird das nix mit der Verstärkung beim NPN-Transistor. Wink Trotzdem kommen wir nicht weiter wegen der partout nicht stimmenden Spannungswerte. Wenn wenigstens ein Kanal die angegebenen Werte hätte, aber hier stimmt leider überhaupt nichts und ich komme nicht dahinter (sitze im Moment aber auch eher vor einer Grundig TS 925 Wink )...

EDIT. Dann kommt nach Deiner Schaltunssimulation der linke Kanal aber so halbwegs hin, der rechte aber nicht, da ist noch etwas "faul". Als erstes würde ich Udo mal raten, die beiden Basiswiderstände R702 und R752 einseitig "hochzunehmen", also einseitig ablöten und dann die Spannung am Spannungsteiler R701 / R703 nochmas auf 14 V zu kontrollieren. Das kann ja nun nicht sein, dass ein paar µA trotz nagelneuer Transistoren alles durcheinanderbringen... also muss das erst mal geklärt werden. Zur Not wird R701 deutlich verkleinert und dann eine Z-Diode mit 14 V als R703 eingelötet... Wink

Gruß Jens
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#24
Hallo Jens, Hallo Ulrich.

Folgende Versuche habe ich heute durchgeführt :

R 702, 752, und 703 vom Spannungsteiler abgelötet = 15,5 V hinter R 701
R 702 wieder eingelötet = 14,4 V
R 752 wieder eingelötet = 11,87 V
R 752 ausgelötet, R 703 wieder eingelötet = 11,7 V
R 702 ausgelötet, R 703 ausgelötet, R 752 eingelötet = 12,88 V

Gruß Udo
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#25
R703 solltest du nicht ablöten, er ist ein Teil des Spannungsreglers.
Aber egal, wenn R703, R702 und R752 ausgelötet sind müsstest du annähernd 19 Volt (Ausgangsspannung des Spannungsreglers) und nicht nur 15,5 Volt messen können.
Es sei denn dein Messgerät ist extrem niederohmig, dann kannst du aber alle Messungen vergessen.
Ist es ein Standardmultimeter mit 10 MOhm Innenwiderstand?
R701 hochohmig oder C702 einen Isolationsfehler?

Ich kann mir aber im Moment nicht vorstellen, das das irgendwas mit deinem Fehler im rechten Kanal zu tun hat.

Gruß Ulrich
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#26
Hallo Ulrich.

Ich habe ein EXTECH EX330 Autoranging Multimeter für meine Messungen. Den R 701 habe ich heute schon vor den Messungen ausgetauscht. C 702 werde ich nun mal überprüfen.

Die Eingangsspannung beträgt 19 V, die 15 V habe ich als E gemessen, die ja nur 14 V betragen sollen.

Gruß Udo
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#27
Hallo Jens, hallo Ulrich und alle, die sich bei meinem Problem eingeklinkt haben.

Nach langer Tüfftelei hat sich jetzt der Erfolg eingestellt. Nachdem ich alle Bauteile, mit denen beide Kanäle ausgestattet sind, so ziemlich erneuert habe, nun hier das Ergebnis :

[Bild: IMG_3694.JPG]

Ich danke nochmals den Leuten, die mir mir Rat und Tat, und vor allem Geduld zur Seite gestanden haben. Die Maschine nimmt super auf, da werde ich lange Freude dran haben.

Gruß Udo
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#28
Hallo Udo,

na, das sieht doch schon einmal deutlich besser aus. Unklar bleibt aber noch, warum wir an C754, der scheinbar für einen Fehler verantwortlich scheint, keinen Leckstrom messen konnten. Wie ein ganz normaler Elko, mehrere MOhm, ist schon eigenartig. Würdest Du bitte nochmal alle Messwerte in "Jetzt-Zustand" an T701, T761, T702 und T752 dazuschreiben?

Gruß Jens
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#29
Zitat:esla postete
Unklar bleibt aber noch, warum wir an C754, der scheinbar für einen Fehler verantwortlich scheint, keinen Leckstrom messen konnten.
Das mit C754 passt irgendwie nicht.
Angenommen C754 hätte einen Isolationsfehler (alle anderen möglichen Fehler sind unbedeutend) sinkt die Emitterspannung von TS751, damit auch dessen Basisspannung und auch die Kollektorspannung. Durch den Transistor fließt ein höherer Strom.

Jetzt kommt die Stelle die nicht passt, fließt durch TS751 ein höherer Kollektorstrom, dann fließt auch ein höherer Basisstrom durch TS752, TS752 wird weiter durchgeschaltet.
Die Kollektorspannung von TS752 steigt daher je nach Fehler von C754 bis zur Betriebsspannung von 19 Volt. Nach den Angaben war sie aber gesunken.

Mein Fazit: Es lag nicht an C754 oder die alten Messungen waren falsch.

Gruß Ulrich
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#30
Hallo Ulrich,

so wie Du es schreibst, klingt das für mich "absolut logisch" (um in den Worten von Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise zu sprechen). Leider hat Udo mir nicht mitgeteilt, welche Bauelemente er denn nun genau noch getauscht hat. Auch habe ich noch keine neuen Spannungsmesswerte. Ich weiß nur, das die Maschine jetzt wohl einwandfrei aufnimmt. Alle vier Transistoren, also T701 und 751 sowie 702 und 752 wurden getauscht, aber danach trat keinerlei Besserung ein. Vielleicht kann Udo ja noch etwas zur Rätselauflösung beitragen?

Gruß Jens
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