Einmessband LPR35 mit 185 nW/m
#1
Hallo Forum,

Ich bin gerade dabei meine Akai GX-630D zu restaurieren. Einen Großteil der Elkos habe ich schon ausgetauscht und die Mechanik ist gereinigt, neu geschmiert und eingestellt.

Ich würde das Gerät gern auf LPR35 einmessen, da es dieses neu von RMG zu kaufen gibt.

Nun meine Frage in's Forum: Besitzt jemand eine Akai-Maschine (Viertelspur), die auf LPR35 eingemessen ist und bereit wäre ein Einmessband herzustellen?

Ich dachte da an folgende Dinge:
- Magnetisierung: 185 nWb/m
- Geschwindigkeit: 19 cm/s
- evtl. durchsichtiges Vorlaufband (vielleicht 2m lang) für die korrekte Kopfpositionierung
- 1 kHz bei 0 VU (300 sek)
- 10 kHz bei 0 VU (300 sek)
- 250, 500 , 1 kHz, 2kHz, 5 kHz, 10 kHz, 15 kHz, 20 kHz bei -10db VU (jeweils 30 sek)

Oder verfügt jemand bereits über ein passendes Einmessband und möchte sich ggf. Thüringen mal anschauen oder mich zum Kaffee einladen? Wink

Nein, Spass beiseite: Wer würde bei sowas mitmachen wollen?

Gruß!

Sven
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#2
Du brauchst kein LPR 35 mit Meßpegeln, um irgendeine Maschine auf LPR 35 einzumessen. Du brauchst nur ein Meßband mit den notwendigen Meßtönen, solange diese den Vorgaben entsprechen, ist es wurscht auf welchem Material sie sich befinden.

Das LPR 35 brauchst du, um den Aufnahmezweig auf LPR 35 abzugleichen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Ok niels, vielen Dank für die Info.

Ist irgendwo auch logisch, denn bei der Wiedergabe ist das Band egal...das Band ist ja so wie es ist! Smile

Dummerweise gibt es keine Einmessbänder mit NAB-Entzerrung und 185 nWb/m mehr...

Gruß!

Sven
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#4
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So einfach geht das nicht mit der Herstellung von Meßbändern.

Erstens müssen die vollspurig aufgenommen werden; ein normaler Vollspurkopf reicht auch nicht: Es müssen Köpfe mit Überbreite sein, damit das Band wirklich in seiner ganzen Breite besprochen wird. So ist sichergestellt, dass wirklich keine noch so geringen Unterschiede zwischen Spuren auftreten können.

Dann muß die aufnehmende Maschine vor jedem Lauf akribisch überprüft werden, alle Einstellungen, sowohl mechanisch als auch elektrisch müssen nach einer ausgiebigen Warmlaufphase kontrolliert werden. Da es verschiedene Entzerrungen und Normen gibt, muß je nach Geschwindigkeit bzw. IEC oder NAB alles komplett neu eingestellt und abermals überprüft werden.

Abschließend werden die Bänder noch auf anderen Maschinen gegengeprüft. Das erklärt die Preise, die für Meßbänder gezahlt werden müssen.

Ich habe von Herrn Bluthard seinen Maschinen- und Meßgerätepark vorgeführt bekommen. Er treibt großen Aufwand, um verläßliche Meßmittel herzustellen und diese auch in immer gleiche Qualität anbieten zu können.

Nur ein paar Pieptöne aufzeichnen reicht nicht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Hallo Frank,

aber wie messe ich dann die Akai richtig ein? - Entweder kaufe ich ein uraltes Band zweifelhafter Herkunft, von dem ich auch nicht weiß, ob es original ist und die Parameter einhält.

Oder produziert der Hr. Bluthard auch Einmessbänder mit den Pegeln für Akai-Maschinen?

Wenn nicht, dann ist ein Pegelband, von einer korrekt eingemessenen 4-Spur-Maschine aufgezeichnet, für meine Zwecke als Bezugsband schon ausreichend.

Gruß!

Sven
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#6
Zitat:SvenL postete

Oder produziert der Hr. Bluthard auch Einmessbänder mit den Pegeln für Akai-Maschinen?
Du brauchst nur ein Mess/Bezugsband mit bekanntem Pegel.
Den Rest kann man umrechnen.

Gruß Ulrich
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#7
Hallo uk64.

Kannst Du mir bei der Umrechnung vielleicht weiterhelfen? - Ich glaube mal irgendwo eine Art Tabelle gesehen zu haben, welche die Umrechnung erleichtert. Gibt es sowas?

Ansonsten wie wird vom magnetischen Fluss auf Dezibel umgerechnet?

Gruß!

Sven
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#8
Volt und nWb/m werden einfach mit dem Dreisatz umgerechnet.
Wenn die Ausgangsspannung 1 Volt bei 100 nWb/m berägt sind es
2 Volt bei 200nWb/m.

2 V / 1V = 200nWb/m / 100nWb/m

Die Umrechnung in dB ist entsprechend 20 lg(U1/U2)
Bei dem Zahlenbeispiel von oben

20 * lg (200nWb/m / 100nWb/m) = 6dB

aus der anderen Richtung

20 * lg (100nWb/m / 200nWb/m) = -6dB

Wenn zwischen NAB und CCIR hin und her gerechnet wird empfehlen sich Tabellen. Bei einem 1kHz Pegel kann man den Unterschied zur Not auch ignorieren.
Nur die Bandgeschwindigkeit sollte stimmen, da wird es sonst mit der Umrechnerei sehr schwierig.

Gruß Ulrich
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#9
Ok, so kommen wir der Sache also näher...

Also ist das Bluthard 250 nWb/m Band mit NAB-Entzerrung auf meiner Akai (wenn ich sie auf 185 nWb/m einstellen will) generell 2,615 db zu laut, ist das so richtig?

Gehen wir mal von einem völlig verdrehten Gerät aus. Sprich folgende Vorgabe:
- Aufnahme- und Wiedergabeverstärker sind verdreht
- VU-Meter sind verdreht
- Vormagnetisierung verdreht
- alle 3 Köpfe sowieso verdreht

Ich würde jetzt folgendermaßen loslegen:
- Köpfe gemäß Servicemanual optisch einstellen
- Kopfsenkrechstellung Wiedergabekopf einstellen
- Wiedergabeverstärker 1 kHz/0db -Ton auf 250 nWb/m Band auf 0,775 V (0 db Akai) + 2,615 db einstellen
- VU-Meter auf 0db + 2,615 db einstellen

Damit sollte die Wiedergabeseite erst einmal abgehakt sein, oder? - Wie geht's nun weiter?

Gruß!

Sven
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#10
Hallo Sven.

In Post 002 findest du eine Graphik die die Zusammenhänge anschaulich darstellt
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4476

Gruß,
David
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#11
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Ich würde frech hingehen und zunächst die 250n Wb zu Grunde legen. Wenn dann die Verzerrungen nicht hörbar sind- Deckel drauf.

Die Bänder sind seit damals besser geworden und können höhere Flüsse ab. Wenn ich mich recht erinnere, hat Revox im Laufe der Zeit für die elektrisch nicht wesentlich geänderte A77 den Bandfluß auch von 185 nWb auf 230 oder 250 nWb erhöht.

Versuch macht kluch.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#12
Revox hat - soweit ich das aus dem Service Manual zur A77 richtig entnehme - den Bezugspegel von 250 auf 320nWb/m angehoben.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#13
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... ertappt! Ich war zu faul, das Manual zu holen Confusedchaem:
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Ihr seid doch immer so akribisch! - Warum jetzt nicht?

Smile

Sven
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#15
Nur akribisch im Opponieren.
Hauptsache in die Gegenrichtung Smile.

Mal im Ernst, man muss technische Notwendigkeiten von Konventionen unterscheiden.
Bezugsgrößen sind nun mal meist Konventionen.
Wer das Optimum auf Kosten von Austauschbarkeit will muss sich dann von Konventionen verabschieden.

Gruß Ulrich
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#16
Und was empfiehlst Du dann Ulrich?

Einmessen auf Bezugsband mit 250 nWb/m ? Das müsste noch im Rahmen der Verstärker liegen. 320 halte ich für grenzwertig erreichbar bei dem Aufnahmeverstärker.

Gruß!

Sven
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#17
Ich würde es erst mal nach Akai Einstellanweisung probieren, anpassen kann man immer noch.
In diesen Anweisungen steckt ja auch irgendwo die Charakteristik der Akai Aussteuerungsanzeige (Vorlauf).

Gruß Ulrich
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#18
Womit man sich die Einstellwerte dann immer errechnen muss, denn die Einstellbänder gibt's nicht mehr.

Ok, dann werde ich mir wohl bei Bluthard ein Band mit 250 nWb/m und NAB-Entzerrung zulegen.

Viele Grüße!

Sven
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#19
Darauf wollte ich doch oben hinaus, ein Band mit bekanntem Pegel und es stehen alle Möglichkeiten offen.
Die Rechnerei ist halb so wild, die paar Zahlen/Werte/Faktoren kennt man schnell auswendig und der Rechner bleibt links liegen.

Gruß Ulrich
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#20
So, Freunde der Sonne....genug diskutiert! Wink

Der Lötkolben wartet auf mich....und eine Menge Elkos.. Wink

Viele Grüße!

Sven
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